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— ' --77---- ^-7^-- 7 '..^-^, --^--7^.^ - ' ' - / /" ->-> -,^.7-7.,..^ >aß ich es mit en und en bin, GrzgebUolksfreun-. Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. Amtsblatt f»r die königlichen «nd -Ldtifchen Behörde« in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Renstädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfett. äckereiuten- irat, Back- Lpprditto«, vorlag und Druck vou L. M. Gärtner i« Schumberg. Nr. 1S8. , Erscheint täglich mit Äu-nahme' der Sonn» und Aieittaae. Prei« vierteljährlich 1 Mart 80 Pfennige. I Donnerstag, 27. August 1891. > s »alter ädtel »raut Mahlen, Stuttgart, 2b. August. Der gehoben. der Tagesordnung absetzen, dann bet geschloffenen Thüren I seine» Leiden» nach verlta zurückgekhrt sei, er dort «in« behandeln. Im Ausschuß sollte fich eia Zwiespalt zwischen'Thronentsagung unterzeichnet habe, in velcher er für den ' Amt»di«uer köpf. ' tnden liebev. ne Koch, 26 Auf dem di« Firma E H. Günther Junior in Schneeberg betreffenden Fol. 136 de» Handelsregister» für Schneeberg ist heute verlautbart worden, daß die dem Kauf« skauf. »chuhwaaren aufen bei mftadt 492. Reinhard Beleidigung >oll zurück, «ug. 1891. E. «. Versteige - , Cigarren- e, Herren- viele» An- Strubell. Tagesgeschichte. Deutschland. — Di« Münchener ,Allg. Ztg." berichtigt heute di« Mtttheilung «inr» rngllschrn Schriftsteller«, v«lcher kürzlich «in Buch üb«r Kaiser Wilhelm II., ans d«r vast« der frei- finnigen Legenden aufgebaut, veröffentlicht hat. Der Autor erzählt darin, daß, al» der Kronprinz in» Frühling 1887 von der «rgebuißlosea Sur in Cm» in Kenutuiß der Natur kernsr: «vr-, ltkvB-, li»Äor- tv. II«». ;Iioks in 81vl»- nkalls 5H- issn. — littst äss zsodllkt »IvlLvI Deutschen und Franzosen ergeben haben. Letzteres wurde iu Abrede gestellt, da Einigkeit darüber erzielt sei, Llsaß- Lothringen gar nicht zu berühren; bezüglich des Ersteren hat man fich eines Besseren besonnen. Auch hier ist die vorgeschlagen« Resolution ziemlich nichtssagend. Sie empfiehlt di« sozialdemokratische Partei als Allheilmittel auch gegen den Krieg. Wie weitgehende Vorschläge zur Erörterung kamen, mag man daraus ersehen, daß die Krage eine» Welt- auSftandeS al- Mittel gegen den Militarismus ernsthaft angeregt wurde; man empfahl den Ausstand bei Beginn de» Krieges, und der holländische Führer Domela Nieuwen- hutS machte den Vorschlag, die Soldaten sollten fich im Kriegsfälle weigern, ins Feld zu ziehen! Während da« Bureau non den deutsch-französischen Verhältnissen aus dem Wege ging, indem di« U«b«rsetzrr sogar «in« Aeußerung des Awertkaner» Sahen: „Was würden die deutschen und fran- zöfischen Arbeiter thun, wenn zwischen beiden Ländern ein Krieg ausbräche?" einfach unterschlugen, griff Domela Nieuwenhui» ohne jede« Bedenken den „deutschen Chauvi nismus" an, indem er an den „Fall Vollmar" anknüpfte. Er bezeichnete die Resolution als phrasenhaft, womit er vollständig recht hatte, und beantragte den allgemeinen „Weltausstand" bei einem Krieg. Die rothesten „Jungen" hätten an ihm ihre Freude haben können. Liebknecht nannte ihn aber zur Bekräftigung der Einigkeit des Proletariat« nun selber einen Phraseur und Chauvinisten. Die Sache ging dann ganz in die Brüche. Bolder» als VersöhnungS- engel meinte, die „Genossen" hätten All« r«volutionäre An sichten über den Militarismus, brauchten es aber nicht au«- zusprechen, um Andere nicht Verfolgungen auszusetzen. Di« Resolution gegen die Akkordarbeit, eine alt« Pro- grammforderung der Sozialdemokratie, die ja die Vorzüge ve» Fleißes und der Gewandtheit ganz au» der Welt ver bannen möchte, ist gerade au« dem Grunde zu begrüßen, weil sie zeigt, wie bildungS« und kulturfeindlich die Sozial demokratie ihrem inneren Wesen nach ist. Der Fortschritt ist immer vom Können des Individuums, nie von der schablonenmäßigen Bewegung der Masse, welch« dir Sozial- drmokratt« an di« St«ll« d«r hrutigen Produktionsweise setzen möchte, ausgegangen. Die Haltung des Kongresses bezüglich de« ersten Mai unterscheidet fich nicht von der der früheren; e« ist der erst« Mai zur Feirr zwar empfohlen, aber nur, „soweit e« möglich ist"; e« bleibt also den ein« zelnen Ländern die Einrichtung der Maifeier Vorbehalten, und die Deutschen werden wie bisher die Abhaltung an einem Sonntag rbiüso empfehlen, wie di« Engländ«r. Die Aufnahme der Gleichberechtigung der Frauen in'« Programm war vorauszusehen und hat mehr eine agitatorische Färbung, als faktisch« Bedrutung. Der Kongreß ist jetzt vorbei. Daß die Sozialdemo kratie revolutionär ist, hat fich auf'» Neu« g«z«igt, ab«r Da» ist nicht» Neu«». Sofort jedoch, wrnn «S galt, dits« Id«« oe» R«volutionär«n in'» Praktische zu übersetzen, ging die Einigkeit in die Brüche, und wenn «» im Allgemeinen gelungen ist, die Zwiespältigkeit zu überkleistern, so wird da» vielleicht sür die Zukunft nicht immer möglich sein. Sympathien wird fich, wie die M. R. mit Recht aus» führen, die Sozialdemokratie durch den Kongreß keine neuen erwerben, namentlich auch nicht unter den „Mitläufern", die die letzten Ziel« de« Kommunismus in erschreckender Deutlichkeit gesehen haben. Der internationale sozialdemokratische Kongreß in Brüssel. Die überschwänglichen Hoffnungen, mit denen die Führer der sozialdemokratischen Arbeiterkörperschaften nach Brüssel zu ziehen Vorgaben, find ziemlich enttäuscht worden. Blickt man die Beschlüsse durch, welch« der Kongr«ß g«faßt hat, so wird mau kaum irgend etwas Neues oder praktisch Wirk same« finden. Die Beschlüsse find zudem fast durch die Bank nur mit Ach und Krach zu Stande gekommen und da durch ermöglicht worden, daß mau grundsätzlich wichtige Dinge bei Seite ließ und fich schließlich auf recht nichts sagende Resolutionen einigt«. Di« alte Erfahrung bestätigt« fich auch hi«r, daß Derjrnige, d«r nicht« zu sag«n hat, mög lichst vi«l Wort« macht. Di« rll«ulang«n Beschlüff«, welche mit west ausholenden Wendungen gar nicht« Präzise« sagen und die Masse der sozialdemokratischen Wählerschaft, da fi« weder zwingend noch beg«ist«rnd, sMdern einfach ledern-ge wöhnlich find, kauck «innehmen uüd ihr ein Aequivalent für di« immerhin nicht geringen Opfer an Geld in keiner Weise geben, werden beschriebene» Papier bleiben. BemerkenSwerth ist der Umstand, daß im Allgemeinen «ine gemäßigtere Richtung, jene Richtung, die für'» Erste noch mit der jetzigen StaatSverfaffung rechnet, den Aus schlag gegeben hat. Cs hat fich das in mehreren Fragen gezeigt. Wie auf dem Pariser Kongreß haben auch diesmal die englischen Arbeitervereinigungen auf gewerkschaftlicher Grundlage, die Trabe-Union», an diesem Ergebniß den mei- sten Antheil. In der Krage de» Parlamentarismus hat di« gemäßigte Richtung unter Führung der Trade-UnionS mit Unterstützung der Deutschen und Oesterreicher den Sieg davongetragen. Allerdings war schließlich ein so heroisches Mittel dazu nöthig wie di« Drohung, daß die englischen Gewerkschaften nöthtgen- fall» ganz von dem Kongresse zurücktreten würden. Die hinsichtlich de» Arbeiterfchutze« vorgeschlagene Resolution war von verschiedenen Vertretern, wie Cahen, Frankel, Adler, Allemane, van Loo u. s. f. bekämpft worden. E» wäre schließlich bei der Resolution über den Arbeiter schütz fast zur Annahme eine» Antrags Frankel-Adler gekommen, welcher — in Widerspruch mit der Taktik der deutschen Sozialdemokra tie — verlangte, daß die sozialdemokratischen Stimmen keinem Kandidaten zufallen dürften, der nicht die Forderungen de» Pariser Kongresses zu den seinigen machen würde. Hierge gen widersprachen aber die Deutschen ebenso wie die Trave- Untons, letztere mit der oben erwähnten Drohung, daß sie fich «nvgiltig von den sozialdemokratischen Kongreffen fern halten würden, wenn man ihnen verbieten wollte, einen bür gerlichen Kandidaten zu wählen. Die Folge war di« Annahm« etn«r Fassung, die im Wesentlichen Alles beim Alte« läßt. Die Sozialdemokraten nehmen auch wieder hier von dem heutigen Staat und der reaktionären BourgeoiSmaffe Da», was fie bekommen können, und parlamentiren trotz de» In grimm«» d«r Jungrn und Jüngst«» ruhig fort. Auch üb«r die Krage der Organisation der Arbeiter ergaben fich tiefgehende Meinungsverschiedenheiten, namentlich hinsichtlich de« internationalen offiziellen Zusammenschluffes, der von den Franzosen empfohlen, vou den Deutschen mit Rücksicht auf die entgegenstehende einheimische Gesetzgebung abgelehnt wurde. Nach langen Unterhandlungen, bet denen hinter den Kulissen mehr geschah, al« vor denselben, ist e« auch hier zu einer Einigung gekommen, ohne daß allerdings bet den Franzosen Einstimmigkeit erzielt worden wäre. Di« Rrsolution ist allgemein gehalten, um «inen Anschluß für All« zu rrmvglichrn. Mit d«r Bins«nwahrh«tt, daß Au«- ständ« und Boykott» «in« Waff« für di« Ärb«it«r btld«n, daß di«s« aber sehr zw«ischnrtdig und d«ßhalb ein« sorgfältig« Erwägung d«r Umständ« nothw«ndig s«i, lockt man k«in«n Hund vom Os«a, und di« Errichtung «in«» tnt«rnational«n Sekretariat« bleibt ganz gewtß auf dem Papier stehen. Die Krag« de» Militari»«»» wollt« man zu«, st von Fall, daß er sein«n Vater überl«be, zu Gunsten seines ältesten Sohnes auf den Antritt der Regierung verzichtete. Außer dem Kronprinzen hätten nur Kaiser Wilhelm I., der jetzige Kaiser und Fürst Bismarck von diesem Schriftstück ge wußt, welches der Kanzler in das Hausarchiv niedergelegt habe. Erst später habe die Kronprinzessin dagegen Einspruch erhoben. Diese ganz« G«schicht« ist «rfunden. Der hochselig« Kaiser Friedrich hat weder jemals eine Thronentsagung unterzeichnet, noch ist ihm eine solche von irgend einer Seit« zug«muth«t worden. Kaiser Wilhelm I. hat noch in seinen letzt« Lebenslagen, wenn er der Krankheit seine« Sohne« ge dachte, mit keiner Silbe einem Gedanken an einen Thron verzicht de« Letzteren und an ein« andere Regelung der Thronfolge Ausdruck verliehen; er würde nach seiner ganzen Lebensauffassung e» abgelehnt haben, der göttlichen Vor sehung auf solche Weis« vorzugr«ifen; ebensowenig hat d«r jetzige Kaiser oder hat Fürst Bismarck je daran »»acht, dem damaligen Kronprinzen einen solchen Gedanken nahe zu legen. Kürst Bismarck hätte auch au« politischen Gründen dazu uw so weniger Veranlassung gehabt, al« er fich mit dem Kronprinzen vollkommen im Einklang wußte. Al» der Gesundheitszustand Kaiser Wilhelm'« I. im Jahre 1885 Anlaß zu ernsten Besorgnissen bot, berief der Kronprinz de« damaligen Reichskanzler nach PotSvam und richtete an ihn die Frage, ob er im Falle eine» Thronwechsel« in Dienst bleiben werde. Fürst Bismarck erklärte fich dazu unter zwei Bedingungen bereit: keine Parlamentsregierung und keine auswärtigen Einflüsse in der Politik. Der Kron prinz erwiderte mit einer entsprechenden Handbewezung: Kein Gedanke daran! — Dieser uns bestbezeugte Hergang dürfte hinreichen, um di« freisinnige, auch in da« Ausland übergegaogene Legend« zu entkräfttz«n, al« habe Kaiser Wil helm II. durch den Bruch mit dem Fürsten nur «in ver- mächtniß seine« Vater« ausgeführt. Im Gegeutheil war wohl dem Fürsten Bismark selbst kein Zweifel darüber, daß die Amtsführung für ihn unter Kaiser Friedrich, der ein Zeit- und Kampfgenosse unsre« geschichtlichen Werden« seit 1848 war, nachdem einzelne gegensätzliche Anschauungen der Vergangenheit längst überwunden waren, eine ungleich leich tere sein würde, al« unter einem jungem Monarchen, der jene Zeit de« Kampfe« und Werden« nicht mit durchlebt hat und dessen geschichtliches und politische» Urtheil dement« sprechend vielfach ander» geformt sein muß." — Wie die ,Nordd. Allg. Ztg." meldet, hat bereit» am Sonntag Se. Majestät der Kaiser durch den Herrn Staatsminister vr. v. Boetticher dem Bildhauer Karl Hilger» al» Preis für srinen Entwurf zum Kaiser Wilhelm- Denkmal, über welchen in gestriger Nummer u. Bit», ein gehend berichtet wurve, 12000 überweisen kaffen. — Die „Nordd. Allgem. Ztg." hebt gegenüber ander weitigen Mittheilungen hervor, daß di« Aufbeff«rung der Stellung der Lehrer an den höheren Lehranstalten Schwie rigkeiten begegne. Der Kultu»mintst«r werd« aber die Lö sung dieser so wichtigen Aufgabe nicht von dem Mehrbedarf einiger Millionen abhängig machen. Das Atel sei freilich nicht auf einmal zu erreichen, jedenfalls müsse aber einer Aufbesserung an den Staatsanstalten einer Aufbesserung an den Kommunalanstalten vorangeh«». wt«d«r nach d«r Tafel auf kurz« Zeit tm EmpfangSfaale erschein««. Kissing««, 25. August. H«ut« vormittag fand hi«r di« Einweihung d«» von d«a Einwohnern d«r Stadt Kissing«« grsttstrt««, von Profeffor Knoll in carrarisch«» Marmor «»»geführten Drakmatt König Ludwig« I. statt. Dir Vorstand d«» Lomitö», Hofrath vr. Di«», »bergab da» Denkmal d«m vertret«, der Staat»regi«ru«g Grafe« Lupburg. Maattauzeiger" schreibt: Nachdem am 17. Wtguft zum letzte« Mal« «in heftiger Fieberanfall ausgetreten war, hat fich da» Allge meinbefinden de» König» bei besserem Schlaf und Appetit Der König konnte gestern zu« ersten Mal« mauu Guido Emil Paul Meugel ertheilte Procura zurückgeuomme« ist. Schneeberg, den 21. August 1881. Königliches Amtsgericht. Karing, «ff., H.R. B erkauf dungs stücken, n, Möbel», von 3 klue, Mittel- >2 schlaffe und d. Obg. »««der«. Schlosser ! und Wv. Wcgesperrunq. Der von Sosa nach Wildenthal und AuerSberghLufer führend« Communicatton»- w«g wird w«g«n Herstellung einer Brücke über die kleine Bockau in der sogenannten Zu fahrt vom 28. diese« Monat« bi« mit 4. September für den Fahrverkehr gesperrt. Sosa, am 25. August 1891. Der Gemeinderath. Gläser, Gemetndevorst. Wege« Reparatur der Uf«r«au«r de« Ltrchei«'sch«n Kabrikgraben« in Au« uud di« hierdurch brdiugt« W«gvahm« der nah« d«r Kirchei-'sch«« Fabrik üb«r drn Grab«« führenden Brück« wird d«r vou Z«ll« «ach Alberoda führend« Eoiumuaication«wtg vom 29. August bis mit 1. September dieses Jahres für d«n Kahrv«rk«hr g«sp«rrt uud lrtztrrrr aus di« A»«-8Sßnitz-Gtollb«rg«r Straß« vervieseu. Schwarz«nb«rg, am 24. August 1891. Königliche Amtshauptmannschaft. I. L. vr. v. Sti«glitz, B«z.-Aff.