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Pf. 000 81 92 25! 89 66 VS 08 6? SS 45 83 85 30 Pf- 7 llv» t zin 23 0 6 49 92 SOO 670 000 665 766 102 511 140 315 224 833 696 66 10 87 lnlt. lnl« 25 16 83 1V Livi, Awe 57 25 isera nm imen Bor- imen jien- ichen »den, P 7S 95 41 Dresdner W Ionmal. MnigKch Sächsischer Staatsairzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien »nd der Ober- nnd Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: LandtagsbeUage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersichten bei ß. S. Statistischen Landesamt» über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de- K. S. Landesversicherungsamt», Jahresbericht und RechnungSabschluh der Lande» BrandverficherungSanstalt, BerkaufSliste von tzolzpflanzen auf den 1k. S. Staatsforstreviere«. Nr. 260. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden s Sonnabend, 8. November 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 31295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzrile oder deren Raum im Ankündigungsteil« 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Auch die bayrische Kammer der Reich»rLte erkannte in ihrer gestrigen Sitzung an, daß die Voraussetzung für die Beendigung der Regentschaft gegeben seien. Türkische Blätter melden die bevorstehende Er nennung de» deutschen Konsul» in Konstantinopel zum Mitgliede der Reform der türkische» Finanzen. * König Ferdinand von Bulgarien hat dem Kaiser Franz Joseph den Wunsch nach einer Revifia» de» Bukarester Frieden»vertrage» aurgesproche». * Essad Pascha begünstigt die Kandidatur de» tür- ksitzm Prinzen Abdul Medjid für den Thron von Allmnien. * Ter russische Ministerpräsident Kokowtzow hat sich gestern einem Pariser Berichterstatter gegenüber in be merkenswerter Weise zur internationalen Lage geäußert. * Felix Diaz ist gestern verhaftet worden; auch Luiz Malda, ein Freund von Diaz, wurde in Haft ge nommen. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hause». Se. Majestät der König haben dem Inhaber des unter der Firma Albert Presch in Dresden bestehenden Leinen-, Wüsche- und Weißwarengeschäftes, Kaufmann Albert Friedrich Robert Presch in Dresden, das Prädikat „Hoflieferant Sr. Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Maschinisten am Gewandhaus zu Leipzig Hermann Julius Händel die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Rechtsanwalt Stadtrat vr. Limburger und der Kaufmann Carl Philipp Beckmann in Leipzig das ihnen von Sr. König!. Hoheit dem Groß- Herzog von Sachsen-Weimar verliehene Ritterkreuz 1. Abteilung des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annehmen und tragen. Ministerium des Kultus und öffentliche» Unterrichts. Mit Allerhöchster Genehmigung ist die Wahl des Geh. Hofrates Prof. vr. jur. Otto Mayer zum Rektor der Universität Leipzig für das Universitätsjahr 1913/14 an Stelle des erkrankten Geh. Hofrates Prof. vr. pUU. Albert Köster bestätigt worden. Die Königliche Kreishauptmannschaft hat auf An suchen den Kraftfahrzeughändler Ernst Gündel in Frei berg, Fischerstraße 49, zur Ausbildung von Kraftrad- sührern — Klasse 1 — und Kraftwagenführern für Wagen der Klassen 2, 3» und 3b im Sinne von Punkt III der Anlage L zur Bundesratsverordnung vom 3. Februar 1910 und unter Vorbehalt jederzeitigen Widerrufs er mächtigt. — Z 8 der Ausführungsbestimmungen zur Ver ordnung des Bundesrats vom 3. Februar 1910 über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 21. März 1910. — Trebbe», den 6. November 1913. 3442 b XIU Königliche KreiShauptmannschaft. 7992 Für die von der Kirchbergstraße in Wahren bis zum Forsthause „Burgaue" führende Fahrstraße und für den davon an der Leutzsch—Wahrener Brücke abzweigenden Fahrweg nach Böhlitz-Ehrenberg, die „neue Ehrenberger Linie" genannt, wird der Verkehr mit Personenkraft- 4vag»n mit einem betriebsfertigen Gesamtgewicht bis zu 9 Tonnen gestattet. Die von der Amtshauptmannschaft Leipzig in Ge meinschaft mit dem Stadtrat und Polizeiamt zu Leipzig durch Bekanntmachung vom 6. Februar 1906 unter III Ziffer 9 verfügte Sperrung dieser Gtraßenzüge für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr wird insoweit aufgehoben. Leipzig, am 3. November 1913. 11X 3647 Königliche Kreishauptmannfchaft. 7965 Nichtamtlicher Teil. Bo« Königlichen Hofe. Dresden, 8. November. Se. Majestät der König wird von Königswusterhausen morgen früh 2 Uhr 16 Min. in Dresden wieder eintreffen und nach mittags 5 Uhr 19 Min. mit Sr. König!. Hoheit dem Kronprinzen nach Sibyllenort zurückreisen. Dresden, 8. November. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend dem Sym- phoniekonzerte im Königl. Opernhause bei. Heute nachmittag 4 Uhr besuchte Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg-Rothschönberg und des Hofmarschalls Frhrn. v. Koenneritz dem vom Frauenbünde der Deutschen Kolonial- gesellschafl, Abteilung Dresden, veranstalteten und unter Höchstihrem Protektorate stehenden Krammarkt im städti schen Ausstellungspalaste. Auch Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg und Prinzessin Josepha von Bourbon-Sizilien in Begleitung der Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck, Hofdame Frl. v. Schönberg-Rothschönberg und de» Hofmarschalls Frhrn. v. Berlepsch zeichneten die Veranstaltung mit Höchstihrem Besuche auS. Deutsche- Strich. Vom Kaiserliche»» Hofe. Königswusterhausen, 7. November. Se. Majestät der Kaiser traf mit kleinem Gefolge heute nachmittag kurz nach ^5 Uhr im Automobil hier ein und fuhr so gleich nach dem hiesigen Blindenheim, wo Er weit über eine Stunde verweilte. Um 6 Uhr begab Sich der Kaiser sodann zum Jagdschloß. Der reich beflaggte Ort hatte inzwischen Haus für Haus illuminiert. Tas Publikum stand in dichten Scharen am Wege und bereitete dem Kaiser ein herzliches Willkommen. Im Schloßhof wurde Se. Majestät mit dem Fürstengruß empfangen. Schul kinder umsäumten den Weg zum Schloßportal mit Fackeln. Gleichzeitig war der Kaiserliche Sonderzug eingelaufen, mit welchem Prinz Oskar, der Reichskanzler vr. von Beth mann Hollweg, die Fürsten Fürstenberg und zu Solms- Baruth und die anderen Jagdgäste eintrafen. Uin 7 Uhr war Abendtafel im Jagdschloß. Cassel, 7. November. Ihre Majestät die Kaiserin traf heute abend um 7 Uhr 56 Min. auf dem Haupt bahnhofe hier ein und begab Sich sogleich im Automobil nach Schloß Wilhelmshöhe. Zur Dhronbesteiguug des Königs Ludwig m von Bayer»». Zustimmung der Kammer der Reichsräte zur Beendigung der Regentschaft. München, 7. November. In der Kammer der Reichs- räte gab in der heutigen Nachmittagssitzung Minister präsident vr. Frhr. v. Hertling eine Allerhöchste Bot schaft bekannt, in der es heißt: „Se. Majestät der König haben am 5. November 1913 als König die Regierung angetreten und von den ihm von Gottes Gnaden zustehenden Rechten vollen Besitz ergriffen. Se. Majestät erinnern sich mit Freude der langen Jahre, während der Se. Majestät in diesem hohen Hause persönlich an den Arbeiten teilgenommen haben, und lassen der Kammer der ReichSräte seinen Königlichen Gruß entbieten." Der Präsident Graf Fugger v. Glött erklärte dar auf: „Mit berechtigtem Stolz und aufrichtigster Freude haben wir die Botschaft und den huldvollen Gruß des Landesherr» eutgegengenommen. Zum Zeichen der tiefsten Dankbarkeit und zum Ausdruck unwandelbarer Treue, Liebe und Anhänglichkeit an Ce. Majestät den König bitte ich einzustimme» in den Ruf: Se. Majestät König Ludwig III., unser allergnädigster Landes herr, lebe hoch." Die ReichSräte stimmten begeistert ei». Darauf wurde in die Tagesordnung eingetreten. ReichS- rat Graf Crailsheim erstattete im Namen deS Ausschusses Bericht über die Vorlage der StaatSregierung, daß der Landtag anerkennen wolle, daß am 4. November die v»r- fassung-mäßigen Voraussetzungen für die Beendigung der Regentschaft bestanden hätten und empfahl unter Hin weis auf die drei ärztlichen Gutachten und den Eindruck, den der Präsident der Kammer der ReichSräte bei seinem Besuche im Schlöffe Fürstenried über den Geisteszustand de» König» Otto erhalten habe, dem Antrag der StaatS regierung beizutreten. Einstimmig beschloß darauf die Kammer der Reichsräte, den Antrag der Regierung an zunehmen. Die Sitzung wurde darauf geschloffen. Weitere Huldigungen sür den neuen König. München, 7. November. Zu Begrün der heutigen 13. Tagung des Bayerischen Städtetages gedachte der Vorsitzende Geh. Hofrat Oberbürgermeister Wolfram-AugS- burg der Thronbesteigung des Königs Ludwig III. „DaS Sehnen deS Volkes", so erklärte Wolfram, „daß an der Spitze des Staatswesens wieder ein Mann stehe» möge in der vollen Würde der Königsgewalt, hat schließlich so mächtige Gestalt angenommen, daß die maß gebenden Faktoren unseres Staatswesens ihm nicht länger widerstreben konnten. So ist es gekommen, daß nunmehr die Königsfrage in Bayern in einer de» modernen Anschauungen entsprechenden Form ihre Lösung fand. Wir Vertreter der Städte haben allen Anlaß, Sr. Majestät dem Könige das Gelöbnis der Treue, der Dankbarkeit und der Anhänglichkeit heute, da wir hier zu bedeutsamer Tagung vereint sind, aus vollem Herzen zu erneuern. Denn allezeit dürfen die Städte sicher sein, daß ihre Bedürfnisse von ihm richtig erkannt und gewürdigt werden. Wir wünschen, daß unserem er habenen König und Herrn eine lange und glückliche Regierung beschicken sein möge. Bayern hat nun auch wieder eine Königin und einen Kronprinzen, beide innig verbunden mit unserem Staatsoberhaupte. Auch für sie bringen wir in dieser feierlichen Stunde die innigsten Wünsche zum Ausdruck." Es wurde dann ein Huldigung-- telegramm an König Ludwig III. abgesandt. München, 7. November. DaS Erzdiözesanblatt von München und Freising widmet König Ludwig au- Aulaß seiner Thronbesteigung einen herzlichen Glück wunschartikel und fleht Gottes Segen auf den König und die Königin für eine lange und glückliche Regierung herab. Das Ordinariat ordnet eine Reihe kirchlicher Feiern am Tage der Landeshuldigung vor dem König an, wo die Glocken aller Kirchen der Stadt mehrmals am Tage geläutet werden. Am Balkan. Die albanische Frage. Paris, 8. November. Nach einer Blättermeldung soll Essad Pascha die Kandidatur des Prinzen Abdul Medjid für den Thron von Albanien begünstigen. Abdul Medjid ist ein Bruder des türkischen Thronfolgers. König Ferdinand von Bulgarien für eine Revision de- Bukarester Friedensvertrages. Paris, 8. November. Wie dem „Matin" aus Sofia gemeldet wird, soll König Ferdinand bei seinen Unterredungen mit Kaiser Franz Joseph und dem Minister Grafen Berchtold von neuem die Frage einer Revision de- Bukarester Friedensvertrages aufgeworfen und dabei angedeutet haben, daß sonst seine Stellung bedroht wäre. In politischen Kreisen halte man die dem Könige zugeschriebenen Besorgnisse für unbegründet. Immerhin müsse man als einen neuen Beweis sür den gegen den König herrschenden Groll das Gerücht ver zeichnen, daß von bisher unbekannt gebliebenen Tätern an den Toren deS Palaste- Anschlagszettcl befestigt worden seien mit der Aufschrift: Zu vermieten! Die Protesterklärung der kriegsgefangen gewesenen bulgarische»» Ossiziere an den griechischen Minister» Präsidenten. Sofia, 7. November. Die von den in Griechenland kriegsgefangen gewesenen bulgarischen Offiziere» an de» griechischen Ministerpräsidenten Venizelos gesandte Protest erklärung hat folgenden Wortlaut: „Die kriegsgefangene» bulgarischen Ossiziere der Garnison Saloniki beeilen sich, nachdem sie in ihr Vaterland beimgekehrt sind, bei Sw. Exzellenz den heftigsten Protest zu erheben gegen die unmenschliche Art und Weise, mit der sie während ihrer Gefangenschaft in Griechenland behandelt worden find. Ihre» Gepäck» und zu»« größten Teil auch ihres Gelde- beraubt, in mittelalterliche Gefängnisse geworfen, lebendig begraben in einem Kerker des Fort- von Rauplie, in den weder Luft noch ein Lichtstrahl eindringen konnte, von jeder Verbindung mit ibren Familien abgeschnitten, so haben sie, die Arzte eingeschlossen, alle Demütigungen und Leiden erdulden müssen, die eine raffinierte Grau samkeit ersinnen konnte. DaS sind die traurigen Er innerungen, Exzellenz, welche die kriegsgefangenen bul garischen Ossiziere aus dem modernen Griechenland mit nach Hause nehmen, gez. Major Lazaroff, ehemaliger Kommandant der Garnison Saloniki."