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Wien, 18. Dezember. Nahezu die gesamte Presse Wiens sowie 'der Monarchie widmen dem Erz- Herzog Franz Ferdinand au» Anlaß seine« bv. Ge burtstages warmgehaltene Artikel, in denen die außer gewöhnlichen Eigenschaften de« Thronfolgers, ins besondere dessen Feldherrntugenden und Verdienste um die Ausgestaltung von Heer und Marine hervor gehoben werden. ES wird auf sein als Vorbild gelten des inniges Familienleben hingewiesen und sein werktätiges Interesse für künstlerische und wissenschaftliche Be strebungen aller Art und die außerordentliche Untersuchung betont, welche er ihnen angedeihen läßt. Der Thron folger, ein überzeugter Kenner des Dreibundes, hat durch sein herzliches Verhältn S zu Kaiser Wilhelm zur Vertiefung des zwischen Österreich-Ungarn und Teutsch land bestehenden Bündnisses beigetragen. Ungarische Delegation. Wien, 17. Dezember. In der ungarischen Dele gation beantwortete der Minister dcS Äußern Graf Berchtold eine Interpellation des Oppositionellen Grafen Karolyi bezüglich einer gemeinsamen Aktion der Signatar mächte des Berliner Vertrages hinsichtlich der Gleich berechtigung der Jude» in Rumänien. Graf Berchtold erklärte, in dieser Angelegenheit könnten nur sämtliche Siguatarmächle im Einvernehmen mit Erfolg vorgehen. Er glaube uicht, daß ein solcher gemeinsamer Schritt zustande gebracht werden könnte. Er sei der Ansicht, daß Österreich-Ungarn trotz seiner Sympathien für die reli giöse Gleichberechtigung kein Interesse habe, in dieser Angelegenheit die Initiative zu ergreifen. Die englische Regierung habe sich in dieser Frage nicht an Osterreich- Ungarn gewandt. Er verspreche sich von einem inter nationalen Vorgehen auch keinen Vorteil für die Israeliten Rumäniens. Die Antwort des Ministers wurde mit überwiegender Mehrheit zur Kenntnis ge nommen. Namens des Ministers des Äußern erklärte Graf Wickenburg: Ein Aufgeben der «tatus guo. Politik sofort zu Beginn des Krieges hätte weder den Interessen Österreich-Ungarns, noch der Ausfassung seiner Verbündeten entsprochen. Es wäre eine Politik auf schwankender Grundlage gewesen, direkte Verhand lungen mit den Balkanstaaten einzuleiten. Tas Auswärtige Amt glaubte sehr richtig gehandelt zu haben, als es nicht mit den Balkanstaaten, sondern mit den Großmächten verhandelte. Tie großen internationalen Beziehungen seien noch viel wichtiger, als das Verhältnis zu den Balkaustaaten. (Lebhafte Zustimmung.) Das europäische Konzert habe bezüglich der Beziehungen der Großmächte untereinander große Erfolge erzielt. Die Wieder besetzung des Sandschaks hätte Krieg bedeutet. Ter Sandichak sei aber sicherlich das allerletzte Ziel, für das es sich lohnte, zur Eroberungspolitik überzugehen. (Zustimmung.) Die Beziehungen zu Deutschland hätten infolge der Nevifionspolitil keine Nachteile erlitten, das sei allseitig anerkannt worden. Graf Wickenburg gedachte weiter der gestrigen warmen dreibundfreund- liehen Kundgebung des italienischen Ministers des Äußern. Er schloß mit der Erklärung, daß die Monarchie in Kleinasien wich tige wirtschaftliche Interessen besitze, und daß ihre Ziele dort aus schließlich wirtschaftlicher Natur seien. Wenn Österreich-Ungarn dort geschlossene Türen finden würde, könnte es das nicht wortlos hinnehmen. Graf Andrafsy erklärte, der Dreibund sei heute in seiner inneren Konstruktion noch fester als früher. Die gestrige dreibundfreundliche Kundgebung des italienischen Ministers di San Giuliano bedeute einen Erfolg der Politik des Grafen Berchtold. Der Ministerpräsident Graf Tisza führte aus, Graf Andrafsy erweise dem Laude und der Öffentlichkeit einen großen Dienst durch die Feststellung, daß hinsichtlich der Frage des Dreibundes, des Verhalrnisses zu den Groß mächten und in der Frage der Balkanpolitik zwischen deu maßgebenden Faktoren Ungarns ohne Unterschied der Parleistellung Einigkeit bestehe. Caillaux' FiuanzplSne. Paris, 17.Dezember. Vor der Senatskommission für die Einkommensteuer erklärte Finanzminister Caillaux, die Regierung werde vor dem Senat die Grundgedanken des von der Kammer angenommenen Entwurfs befürworten, der sich in wichtigen Punkten von dem Entwurf der Senatskommisston unterscheide. Die Kommission beschloß, alle früheren Resolutionen aufrechtzuerhallen und nächstens einen Bericht darüber verteilen zu lassen. Paris, 18. Dezember. Das „Echo de Paris" will wissen, daß der Finanzminister Caillaux die Ab sicht habe, die durch das Militärgesetz notwendig ge wordenen Ausgaben auf drei Jahre zu verteilen. Er veranschlagt die Ausgaben des ersten Jahres aus 600 Mill. Frcs., zu deren Deckung Schatzscheine in diesem Betrage ausgegeben werden sollen. Ter weitere Bedarf soll durch die von Caillaux geplante Steuer auf den erworbenen Reichtum gedeckt werden, die jedoch erst sechs Monate nach der Bewilligung durch das Parlament in Kraft treten würde. Die Grundlage dieser Steuer würde eine alljährlich zu erneuernde Erklärung Ler Steuerträger über Lie Höhe ihres Vermögens bilden. Französische unv englische FreundschaftSknndgebung. Paris, 17. Dezember. Der König von England und der Präsident Poincarv haben Telegramme aus- getauscht, in denen sie sich dazu beglückwünschen, daß die französisch-englische Freundschaft und die Intimität der Beziehungen beider Länder durch den Besuch eines englischen Geschwaders in Toulon neuerlich Gelegenheit gefunden hätten, offenbar zu werden. Englische Liberale gegen Erhöhung Ver Marineausgaben. London, 17. Dezember. Premierminister Asquith empfing heut« eine Abordnung von Liberalen, die auf die Beunruhigun in der liberalen Partei angesichts der zu erwartenden Erhöhung in den Voranschlägen sür die Marine hinwieS. Die Unterredung war vertrau lich. Dem Vernehmen nach versicherte Asquith der Abordnung, er wisse von keinen anderen Mehrausgaben als den bereits genehmigten, die selbsttätig in Wirkung träten. Ruhland gegen den deutschen Zwischenhandel. Magdeburg, 18. Dezember. Die „Magdeb. Zeitg." erfährt au» New Kork, 17. Dezember: Der russische HandelSattachöe MedcikhovSky hielt eine Banketl- rede, in der er den direkten Handelsverkehr der Union mit Rußland und zu diesem Zwecke Ausschaltung deS deutschen Zwischenhandel« verlangt. Neue russische Forderungen an die Türkei7 Berlin, 18. Dezember. Dem „Tag" wird aus Kon stantinopel, 17. Dezember, gemeldet: Rußland stellte an die Pforte folgende neue Forderungen: 1. daß das Kommando der Gendarmerie in den arme nischen Provinzen russische« Offizieren übergebe», 2. daß die Festungswerke der Meerengen nicht weiter befestigt, sondern im gegenwärtigen Zustande gelassen, 3. daß die in Armenien zu bauenden Bahnlinien in der Breite der russisch-kaukasischen Bahnlinien ausgeführt werden. Man versichert, daß die Pforte die zwei ersten Bedingungen zurückzuweisen und die letztere an zunehmen gedenke. Balkansragen. Deutschland und die schwebenden Fragen. Cölu, 17. Dezember. Die „Köln. Ztg." erfährt aus Berlin, 17. Tezember: Daß die gestrige Rede des italienischen Minister des Äußern, Marchese di San Guiliano, von der Kammer mit so allgemeiner freudiger Zustimmung ausgenommen wurde, ist so erfreulich wie Ton und Inhalt der Rede selbst, die sich würdig den offiziellen Äußerungen Italiens während des Jahres der Balkanlrise an schließt. Vergleicht man die Ausführungen des Reichskanzlers, des Grafen Berchtold und die Worte des Marchese di San Giu liano, so wird man von neuem den Eindruck der Geschlossen heit empfangen, in welcher der Dreibund den einzelnen Fragen des Balkanproblems gegenüberstand und gegenübersteht. Das Zusammenhalten des Dreibunds wird sich auch in der Jnsel- frage zeige». Damit ist uicht gesagt, daß in dieser Frage die beiden großen europäischen Mächtegruppen sich unfreund lich gegenübertrete» wollen, diesen Sinn hat auch die englische Anregung zu einer Lösung der Jnselfrage keineswegs. Die englische Anregung scheint dem Gedanken entsprungen zu sein, daß, wenn die Großmächte von Griechenland die Räumung Südalbaniens fordern, es angemessen sei, zu bekunden, daß di« Mächte gleichzeitig die ihnen vorbehaltene Lösung der Jnselfrage in die Hand nehnien, und zwar unter Berücksichtigung auch der griechischen Wünsche. Es ist bemerkenswert, daß in den vor trefflichen und hier mit Zustimmung und mit vollem Verständnis für die Politik Italiens begrüßten Dar- legungen des Marchese di San Giuliano die englische Anregung in der Jnselfrage durchaus freundlich gestreift wurde. Über den Inhalt der Greyschen Anregung findet zurzeit ein Meinungsaustausch unter den Regierungen des Dreibundes statt. Cs liegt kein Grund vor, daran zu zweifeln, daß die Ins el- srage im Einvernehmen aller sechs Großmächte eine Lösung finden wird. Wie diese beschaffen sein wird, läßt sich in allen Einzelheiten noch nicht übersehen. Die Türkei fordert mög lichst viele der Inseln sür sich, Griechenland ebenso, Italien hat die Zwölf Inseln einstweilen bis zur Erfüllung gewisser Be- dingungen in rechtmäßiger Verwahrung. Die gesuchte Lösung wird wohl ein Kompromiß sein, das den berechtigten An sprüchen der an der Jnselfrage näher beteiligten Großmächte Rechnung trägt. Englischer Epilog zum Einspruch gegen die deutsche Militärmission. London, 17. Dezember. Das ministerielle „Daily Chronicle" schreibt über die deutsche Militär- Mission: Tie Dreiverbandmächte scheinen geneigt, sich nach den Einsprüchen in die Übergab« Konstantinopels in die Hände deutscher Offiziere zu fügen. Tie Pforte hat ihren Botschaftern die Versicherung erteilt, daß die Dienste des deutschen Generals und seines Stabes eine reine Unterrichtssache seien. Wenn das jedoch der Fall wäre, würde es nicht nötig sein, ihn an die Spitze eines Korps zu stellen und die unter ihm stehenden Offiziere zu Regimentskommandeuren zu machen, noch weniger aber dazu gerade das Korps zu wählen, das die Besatzung der Hauptstadt bildet. Die Idee der Jungtürken war ohne Zweifel, sich gegen Militärputsche zu sichern; sie könnten sich besser aus die Treue der deutschen Offiziere als der türkischen verlassen. Doch was immer der Grund sein mag, die Wirkung muß unfehl bar die „Verägyptung" Konstantinopels durch Deutsch, land fördern. Ruhlands Einwürfe find nicht zu verwundern, doch vielleicht wird Wachsamkeit sür die Folge mehr nützen, als gegenwärtig übermäßige Hartnäckigkeit. Auf deutscher Seite war der Schritt gewiß nicht aus Übereilung getan worden. London, 18. Tezember. „Daily Graphie" schreibt über die Frage der deutschen Militärmission in Kon stantinopel: Wir haben uns in diesen Streit soweit hineinziehen lassen, daß wir mit den Ententegenossen an einer Anfrage bei der türkischen Regierung teilgenommeu haben. Es ist nicht leicht, zu sagen, wieweit da die Freiheit unsres Handelns beeinträchtigt wurde, aber der gemeine Mann wird sich des Gedankens freuen, daß unsere Hände noch frei sind. Wir können uns in dieser Frage nicht leisten, Rußland blindlings zu unter stützen in der Voraussetzung, daß der Geist der Entente diese Unterstützung erheischt. Wir glauben nicht, daß die Entente eine so weittragende Bedeutung hat. Wenn dies doch der Fall sein sollte, wäre« wir nicht abgeneigt, sie zu widerrufen, denn wir haben unßere eigenen Interessen zu berücksichtigen. Diese sind weder mit der Verkürzung der Souveränitätsrechte der Türkei, noch mit einem Handel vereinbar, der Rußland eine Vorzugs stellung am Bosporus eiuräumen würde. Die Aufgabe Sir Edward Greys ist es nicht, Partei zu ergreife», sondern so weit als mög lich als ehrlicher Makler zu handeln. England befindet sich mit allen streitenden Parteien im besten Einvernehmen, es müßte daher leicht sein, ein annehmbares Kompromiß vorzuschlagen. Die Jnselfrage. Nom, 17. Dezember. Die Agenzia Stefani meldet aus Loudon, daß die Nachrichten einiger Zeitungen, unter ihnen der „Times", unrichtig Hnd, nach denen die englische Regierung die italienische davon verständigt haben sollte, daß nach ihrer Meinung die türkische Negierung den Lausanner Vertrag bereit» erfüllt habe, fodaß für Italien jetzt der Augenblick gekommen sei, die besetzten Inseln zu räumen. In politischen Kreisen Englands weiß man, daß nach den der italieni schen Regierung abgegebenen Versicherungen der Vorschlag der englischen Regierung uicht diese Bedeutung hat. Dieser stehe vielmehr im Einklang mit den Londoner Beschlüssen und beschränke sich darauf, festzustellen, daß von den» Augenblick an, wo gemäß dem Lausanner Ver trag die Italiener die Inseln geräumt haben würden, diese der Türkei und nicht Griechenland zuge wiesen werden sollten, wie England und die anderen Großmächte früher gewünscht hätten. Wien, 17. Dezember. Die österreichisch-unga rische Regierung ist, der „Neuen Freien Presse" zu folge, mit dem römischen Kabinett über den Insel- Vorschlag Sir Edward Grey» in Verhandlungen getreten, um ein gemeinsames Vorgehen beider Mächte sestzustellen. Man glaubt, daß Italien in diesem Vor schlag absolut keine feindliche Aktion gegen sich erblicken kann, und daß diese Frage, wenn anch nicht in kürzester Zeit, befriedigend gelöst werden dürfte. Finanzielle Unterstütz«»», für Albanien. Wie», 17. Dezember. Au» London wird berichtet: Von diplomatischer Seite verkantet, daß bereits sämtliche Mächte dem englischen Vorschlag hinsichtlich der finanziellen Unterstütz ungAlbanienS zu gestimmt haben. Es werden nun Verhandlungen darüber statt- sinden, in welcher Weise die notwendigen diesbezüglichen Mittel ausgebracht werden sollen. Man glaubt, daß diese Frage noch vor der Thronbesteigung des Prinzen zu Wied erledigt werden wird. Wechsel im türkischen auswärtigen Dienst? Konstantinopel, 17. Dezember. Wie verlautet, hat die Pforte das Agrement zu der Ernennung des früheren Ministers für öffentliche Arbeiten Osman Nizami Pascha zum Botschafter in St. Petersburg nach- gcsucht. Serbische Eisenbahnpolitik. Belgrad, 17. Dezember. Wie das Negierungsorgan „Samouprava" meldet, hat der Minister für Volks wirtschaft behufs Hebung des Verkehrs beim Finanz- Minister die Herabsetzung der Tarife für Waren und Personen auf der Haupteisenbahnlinie Belgrad—Saloniki in Anregung gebracht. Enver Bey operiert. Konstantinopel, 17. Dezember. Enver Bey wurde gestern im Deutschen Krankenhause am Blinddarm operiert. Die Operation ist gut gelungen. Armenischer Wahlstreit. Konstantinopel, 17. Dezember. Wie aus ar menischer Quelle verlautet, hat eine Abordnung des armenischen Patriarchats dem Großwesir erklärt, daß die Armenier sich an den Wahlen nicht beteiligen würden, da die Regierung ihren Wahlforderungen nicht zugestimmt habe. Marokko. Aufhebung der Militärverwaltung im Schaujagebiet. Rabat, 17. Dezember. Eine Verfügung deS Generalresidenten, die in Kürze erscheinen wrrd, wird die Aufhebung der Militärverwaltung in der Provinz Schauja anordnen. Die Provinz wird fast gänzlich unter Zivilverwallung kommen, nachdem zu nächst ein Provisorium geschaffen worden ist. Chinas Finanz- und Zollpolitik. Peking, 18. Dezember. Präsident Juanschikai erklärte heule in einer Unterredung mit dein Vertreter des Reuterschen Bureaus, er halte den Augenblick für eine Revision des Zolltarifs für gekommen. Während der Revolution hätten die südchinesischen Führer, um Volkstümlichkeit zu gewinnen, zahlreiche Likinstationen aufgehoben. Diese seien nicht wiederhergestellt worden. Die Regierung habe deu Mächten Vorstellungen hierüber gemacht. Juanschikai hält die Finanzlage für hoff- nungSvoll. Die Zolleinnahmen sür. das Jahr 1913 reichten aus, um alle Anleiheverpflichtungen zu decken die garantiert wurde«. Auch die Einnahmen aus der Salzsteuer seien befriedigend. Die Wirren in Mexiko. Villa iu Chihuahua. New Kork, 17. Dezember. Wie au« Juarez ge meldet wird, hat General Billa offiziell angeorduet, das gesamte Eigentum Luis Terazzas und das seines Neffen Henry Juan Creel zu konfiszieren. Terazza ist nach den Vereinigten Staaten geflüchtet. Sein Eigentum in Chihuahua und da» der Brüder Creel wird auf viele Millionen Dollars geschätzt. Washington, 17. Dezember. Konteradmiral Fletcher hat das Staatsdepartement davon in Kenntnis gesetzt, daß die Berichte von Mißhandlungen von Ausländern in Chihuahua unbegründet seien, ebenso wie die Meldung, daß sich der Führer der Aufständischen gegen ihn unhöflich benommen habe. Ruhe in Tampico. Veracruz, 17. Dezember. Ter Dampfer „Kron prinzessin Cecilie" ist mit nur wenigen Flüchtlingen aus Tampico hier eingetroffen. Sie berichte», daß die Zu stände in Tampico wieder normal feien. Run auf die Zentralbank. Mexiko, 17. Dezember. Heute früh versammelte sich wieder eine große Menge vor der Eröffnung vor der Zentralbank, um die Staatsbanknoten gegen Bar geld einzuwechseln. Es war bekannlgegeben worden, daß die Bank nur die Hälfte der von einem jeden Besitzer vorgelegten Banknoten zurückkaufen würde. Auf diese Weise soll möglichst vielen Besitzern solcher Noten zu ihrem Rechte verhülfen werden. DaS Angebot an Staatsbanknoten hat durch die Ankunft neuer Flücht linge auS dem Norden des Landes zugenommen, die besorgt waren, ihre Papiere gegen bares Geld einzu- tauschen. Heute sind wieder zahlreiche Flüchtlinge ein- getroffen, die besorgt waren, ihr Papiergeld gegen bar einzulauschen. In den meisten Fallen sind die Noten un zweifelhaft gut, aber die Notenbanken sind nicht imstande gewesen, Silber zur Auffüllung ihrer Depositen zur Zentralbank zu senden, da sich die PaketpostgejeUschaflen weigern, das Risiko deS Transportes durch ein von den Aufständischen unsicher gemachtes Gebiet zu überuehmen. «leine politische Nachrichten. Agram, 17. Dezember. Von den vier Stichwahlen zum Landtage haben die Regierungs- und Oppositionsparteien je zwei Mandate erhalten. Brüssel, 17. Dezember. Die Kammer beschloß heute, die Beratung über die Schulgesetze Ende dieser Woche zu unter brechen, um wichtige Etats titel noch vor den Weihnachtsferien zu beraten. Erst nach Neujahr soll die Erörterung über die Schulgesetze fortgesetzt werden. Washington, 18. Dezember. Der Generalpostmeister empfiehlt in seinem Jahresberichte dle llderuahme de» Post- und Telegraphendtenstr- durch d«n Staat.