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Anton Caldara. Texte der Gesänge. 3. a) Come raggio di sol. Come raggio di sol, mite e sereno, Sovra placidi fluti si riposa, Mentre del mare nel profondo seno Sta la tempesta ascosa! Cosi riso talor, gajo e pacato, Di contento, di gioja un’alma in fiora, Mentre nel suo secreto il cor piagato S’angoscia e si martora! Oft scheint der Sonne Strahl heiter am Morgen, Und er ruht auf den friedlich stillen Wogen, Doch aus der Tiefe kommt, geheim verborgen, Der wilde Sturm schon heraufgezogen! So zuweilen verschönt ein frohes Lachen Uns ein Antlitz, das Wonne hold beseelet, Während im armen Herzen nur Leiden wachen, Und Kummer schwer es quälet! Per la gloria d’adorarvi Yoglio amarvi, o luci care! Amando penerö Ma sempre vi amerö Si, nel mio penare! Penero, vi amero, care, care! Senza speme di diletto, Yano affetto e sospirare; Ma i vostri dolci rai Chi vagheggiar puö mai, E non, e non vi amare? Penero, vi amero, care, care! b) Per la gloria. Giovanni ßattista Buononcini. Stolz die Liebe zu dir mich machet, Die der Augen Glut entfachet! Mag die Liebe Leid mir geben, Freudig weih’ ich ihr mein Leben, Ja, mit heissen Tränen! Will im Leid allezeit dein mich nennen! Töricht ist es, ohn’ Hoffnung lieben Und vergeh’n in heissem Sehnen! Aber wer kann voll Entzücken Dir ins holde Auge blicken Und nicht in Lieb’ entbrennen? Will im Leid allezeit dein mich nennen! Leopold Graf von stoiiberg. c) Auf dem Wasser Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen Gleitet wie Schwäne der wankende Kahn. Ach, auf der Freude sanft schimmernden Wellen Gleitet die Seele dahin wie der Kahn. Denn von dem Himmel herab auf die Wellen Tanzet das Abentrot rund um den Kahn. ZU singen. F Schubert. Ueber den Wipfeln des westlichen Haines Winket uns freundlich der rötliche Schein. Unter den Zweigen des östlichen Haines Säuselt der Calmus im rötlichen Schein. Freude des Himmels und Ruhe des Haines Atmet die Seel’ im errötenden Schein. Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit; Morgen entschwindet mit schimmerndem Flügel Wieder wie gestern und heute die Zeit, Bis ich auf höherem strahlenden Flügel Selber entschwinde der wechselnden Zeit. Karl Candidus. Es kehrt die dunkle Schwalbe Aus fernem Land zurück, Die frommen Störche kehren Und bringen neues Glück. Es klopft an meine Türe Und ist doch niemand draus, Ich atme Jasmindüfte Und habe keinen Strauss. Joh. Brahms. Es ist, als ob mich leise Wer auf die Schulter schlug; Als ob ich Säuseln hörte, Wie einer Taube Flug. Es ruft mir aus der Ferne, Ein Auge sieht mich an, Ein alter Traum erfasst mich Und führt mich seine Bahn. 5. a) Alte Liebe. An diesem Frühlingsmorgen, So trüb’ verhängt und warm, Ist mir, als fänd’ ich wieder Den alten Liebesharm. Franz Kugler. Der Mond steht über dem Berge, So recht für verliebte Leut’; Im Garten rieselt ein Brunnen, Sonst Stille weit und breit. b) Ständchen. Neben der Mauer im Schatten Da steh’n der Studenten drei Mit Flöt’ und Geig’ und Zither Und singen und spielen dabei. J, Brahms. Die Klänge schleichen der Schönsten Sacht in den Traum hinein, Sie schaut den blonden Geliebten Und lispelt: „Yergiss nicht mein“.