Bonifacius* Nach der Dichtung „Winfried" von Wilhelm Osterwald für Männerchor, Sopran- und Baritonsolo und Orchester (Werk 90) Auf dein Wodanshügel bei Geismar, auf welchem die dem Heidengott ge heiligte alte Eiche steht, hat sich eine grosse Menge heidnischen Volkes versammelt, an ihrer Spitze die Wodanspriesterin, um Winfried, den Apostel der Deutschen, und seine christlichen Anhänger zu erwarten. Winfried hat die Absicht kund getan, die heilige Eiche zu fällen, um die Ohnmacht Wodans zu erweisen. Die Heiden haben versprochen, nicht mit Gewalt gegen ihn und sein Vorhaben vor zugehen, in dem festen Glauben, dass Wodan selbst den gegen ihn geplanten Frevel rächen werde. Die Wodanspriesterin Im Wind rauscht Wodans — Heiliger Wipfel, Der Allerschaffer, — Der Allerhalter Kündet sein Kommen — Den Menschenkindern. Priester und Heiden In Windes Wehen, — ln Laubes Lispeln, In Sturmes Sausen, — In Stromes Brausen Allüberall — Allvater du! Dein Segen strömet — Auf unsre Saaten, Dein Licht erleuchtet — Unser Leben, Wenn wir dich willig — Verehren, Wodan. * Text mit Erlaubnis des Verlags F. E. C. Letickart, Musikalienhandlung in Leipzig, abgedruckt.