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16 Ein wundervolles Festgeschenk ist auch das von Prof, vr. HanS Wolfgang Singer herauSgcgebene, in Franz Hanfstaengls Verlag in München al» Bd. II von „Hanf staengls Malerklassikern" erschienene Buch „Die Königl. Gemäldegalerie zu Dresden," (Preis in Leinen ge bunden 12 M.). Der Band mit über 300 vornehmen Reproduktionen bietet die vollständigste und preiswerteste Übersicht der schönen Sammlung und damit auch einen Bilderschatz dar, der nicht nur für Kunstfreunde und Forscher in Betracht kommt, sondern auch als Bildungs mittel sür die Einführung in die bildende Kunst der reiferen Jugend entsttieden zu empfehlen ist. Prof, vr. H. W. Singer hat die einführenden Worte geschrieben und die Zusammenstellung des Bildmaterials nach Stil epochen besorgt. Auf die früheren Bände der Galerien in München, Berlin, Cassel, St.Petersburg, Haag-Haarlem, Amsterdam, London sei bei dieser Gelegenheit ernent hingewiesen. ys. * ErziehungSschriften. Aus der Praxis der Knaben- und Mädchen- Handarbeit, in Jahresbänden herausgegeben von L. Pallat. Jahrgang 1913. Druck und Verlag von B. G. Teubner. Leipzig und Berlin. Wie grau und ernst auch das vorliegende Buch uns anschaut, so ist doch eine Fülle der Freude uud des frohgemuten Schaffens in ihm verborgen. Das ist ja der Vorzug derartiger Arbeiten, daß sie ein sichtbares und greifbares Ziel haben und daß bei Fleiß, Aufmerksamkeit und einiger Geduld in an gemessener Zeit das fertige Werk dem Vater oder der Mutter glückstrahlend in die Hand gegeben werden kann. Hierbei das Kind zu unterstützen, ihm seine Arbeit zu lerleichtern und es vor Mißerfolgen zu bewahren, ohne waß man ihm einen persönlichen Lehrmeister mitgibt —, -das ist die Aufgabe und der Zweck des Pallatscheu 'Werkes; er ist vorzüglich erfüllt. Schon die Reihenfolge der Übungen bekundet den Meister. Das Kleben beginnt; auch der Laie weiß, wie die fatalen Blasen ihn ärgern und wie viel schon hierbei berücksichtigt sein will, was au sich nichtig schein», für das sichere Gelingen aber durchaus wichtig ist. Es folgt das Messen, das Schneiden, die Farbenverwendung, das Flechten und Weben, das Gefüßmodellieren und wie die schönen und praktischen Fertigkeiten alle heißen bis hinauf zu den Kinderkleidern und den Königs berger Holzarbei len. Diese Aufgaben werden in bunter Reihenfolge dargeboten und es wird dabei nicht be- rückjichligt, was etwa mehr für Knaben und was für Mädchen sich b:sser eignet. Ter Verfasser ist der Ansicht, daß die bisherige scharfe Trennung von Knaben- und Mädchenhandarbeit weder in der Natur des Kindes noch in den Techniken begründet sei. Das mag als sozialer Attsgleich ja nicht unwichtig sein, aber Knaben werden immer lieber bauen als stricken; Mädchen werden sich lieber an Kinderlleidchen versuchen als an einem Speicher. Macht die Eigenart eines Kindes hierin einmal eine Ausnahme, so wird man iich mit stillem Humor darein finden. Jedenfalls ist die Pallalsche „Praxis" eine unent behrliche erz eherische Fundgrube. Möge sich bald die Zeit erfüllen, daß, statt den Kindern die fertigen Dinge hinzuschenken, die Knaben selber still und selbsttätig an der Hand der „Praxis" die selbstgearbeiteten Gaben freudig den Eltern darreichen und damit ihre Selb ständigkeit und ihre Brauchbarkeit auch für noch wichtigere ^inge dartun. Hs. * Hrbauungsschriftcn. vr. Heinrich Lhotzky: AusIgot tsuchende r Zeit. Verlegt bei Strecker L Schröder in Stuttgart. 221 S. Der weithin und für viele aufs beste bekannte Verfasser des „Buches der Ehe" und „vom Erleben Gottes" hat seine ernsten Gedanken in einem neuen Werk vereinigt: Aus gottsuchender Zeit. Ein Lebensbuch voll Kraft und Wahrheit nennen es die Verleger — Strecker L Schröder in Stuligart — und sie haben damit nicht zu viel be hauptet. Wenn auch zumeist Lhotzky selbst seine Ansicht vertritt, so kommen doch in einer Reihe kürzerer oder längerer Abschnitte verschiedene andere Autoren in treffendster Weise zu Wort. Er selbst bezeichnet sein Werk als ein „Andachlsbuch für neuzeitliche Menschen", und schon die Wahl seiner Mitarbeiter ist frei und kühn. Sohin, Weinel, Fürst Bismarck, Niebergall, Baumgarten, Eucken, Wernle, Chamberlain, Natorp, Naumann, Jatho, Traub u. a. zählen zu den Mitarbeitern. Wenn die Be teiligung der letzteren eine Ehrenrettung darstellen mag, so ist doch in erster Linie das Zutreffende und der innere Wert dafür bestimmend gewesen, daß sie zu Worte ge kommen sind. „Der Leser wird es bezeugen", sagt der Verfasser, „daß er tiefe Herzeusfrömmigkeit auch bei ihnen fand." Damit bei diesein reichen Stoff die Ordnung uyd die sachliche Gliederung nicht fehle, sind die sieben Bitten de» Vaterunsers wie eine ehrwürdige Perlenschnur um das Ganze geschlungen. Mögen sie zur Andacht und zu ernsthaftem Nachsinnen stimmen, wie sie aufrichtiger An dacht deS Verfassers entflossen sind. Wir wünschen ihnen von Herzen eine reiche Schar ernstdenkender Leser. HS. * Musikalische Schriften. Als eine unserer führenden Verlagsanstalten tritt immer von neuem die von Schuster öc Löffler. Berlin und Leipzig, hervor. Sie bringt u. a. zum Feste wieder zwei Werke auf den Markt, denen man gern sein emp fehlendes Wort auf den Weg gibt. Da unternimmt eS der treffliche Walter Niemann in einem ansehnlichen Band „die Gruudströmungen de» musikalischen Schaffens feit Richard Wagner" darzulegen. Das Werk, betitelt „die Mnsik seit Richard Wagner", ist also nicht mehr und nicht weniger als eine Geschichte der Musik der Gegenwart. Niemann ist ein viel zu feiner Kopf, um nicht zu wissen, daß man noch keine eigentliche „Ge schichte" schreiben kann, wenn sozusagen die Massen noch im Flusse sind. Aber da», wa» er bietet, siud ja auch eigentlich nur mehr geschichtliche Essay-, und in ihnen, muß man sagen, faßt er sein Thema mit außer ordentlichem Geschick und einer sehr bemerkenswerten OrientierungSgabe auf. Da» Buch gibt — darin er blicken wir seinen besonderen Wert! — Gesicht»punkte. Sein Verfasser steht al» Historiker auf einer hohen Warte; er haftet nicht am Begrenzt-Musikalischen, sondern stellt sich auf den überfchauenden Standpunkt de» Kunst- und Kulturhistoriker-. Selbst diejenigen, die sich da» Bild der in der Gegenwart sich bemerkbar machenden geistigen Strömungen vielleicht ein wenig ander» konstruieren werden, können diese» Buch unmöglich, ohne Gewinn uud Anregung zu haben, in- die Hand nehmen. Auf einem natürlich ungleich festeren Boden, dem deS Tat sächlichen, fußt selbstredend ein Biograph, und dem, dessen Neigungen also nach dieser Richtung hip grovi- tiereu, empfehlen wir zunächst, um bei dem Schuster L Löfflerschen Verlag zu bleiben, Julius Kapps „Paganiui". ES Ivar ein höchst dankenswerte» Unter nehmen, einmal diese» seltsame seinerzeit meteorartig durch die Kunstwelt ziehende Phänomen in Wort und Bild festzuhalten, und man kann Kapp» Buch nach rühmen, daß eS gleich fesselnd sür den Laien wie den Fachmann ist. Dieser Paganini war nun einmal wirk lich ein Wundermann, die höchste Verkörperung einseitigsten und darum vergänglichsten „Virtuosentums" und doch wiederum eiu „Anreger" von epochemachender Bedeutung. Wer seinen Spuren nachgeht, der findet sie bei einem Schumann, Chopin und vor allem Liszt. Kapps beson deres Verdienst ist eS nun gerade, Paganinis Erscheinung nach allen Seiten hin gründlich beleuchtet zu haben, und das in einer lebensvollen, fesselnden Darstellung. Was uns sonst noch an Biographien vorliegt? — Da er halten wir noch in letzter Stunde als hübsches kleines Geschenkwerk eine knappgefaßte, handliche kleine Richard Wagner-Biographie von I. Hartog. Es ist eines der netten, mit reichem Bilderschmuck versehenen Bändchen der „ Meulenhoff-Ansgabeu " (Johannes M. Meuleuhoff, Leipzig). Das ist eigentlich ein richtiges kleines „Wagner- Vademecum", wie es bisher immer noch fehlte. Man findet so ziemlich alles darin, was man vom Meister und seinem Schaffen wissen muß. BedeutuugSvoller freiliäi ist natürlich ein Werk wie das im Verlag von N. Piper L Co., München, erschienene über Anton Bruckner von Franz Graefsinger. Der in Linz lebende Verfasser nennt das Buch bescheiden „Bausteine zu Bruckners Lebens geschichte". Wir erblicken mehr darin: „Fundamente" zu einer solchen. Graeffinger hat mit einem wahren Bienen fleiß die Arbeit getan, die der Gegenwart in erster Linie zu tun oblag, nämlich das ganze Milieu darzustellen, aus dem die Erscheinung Bruckners als Mensch und Künstler herauswuchs! Als eines der fesselndsten Kapitel dürfte u. a. das angesprochen werden, in dem Bruckner in den Schilderungen seiner Freunde vorgesührt ivird. Wertvolle Zngaben erhält daS Werk aber auch durch die Einführung in eine (zweite) Jugendsymphonie des Meisters in v-moll aus dem Jahre 1869, die bisher unveröffentlicht blieb, nnd durch das detaillierte Ver zeichnis der sämtlichen Werke Bruckners. Reicher Bildcr- und Fakjimilia-Schmuck machen das Buch als Geschenk- iverk empfehlenswert. — Um bei der neueren Zeit zu bleiben, so mag noch Erwähnung finden, daß ein seiner zeit an dieser Stelle bereits rühmend besprochenes Memoirenwerk eine neue Auflage erlebte. Es sind dies die Aufzeichnungen, die unsere einheimische Klavier meisterin Marie Wieck unter dem Titel „Aus dem Kreise Wieck-Schumann" im Verlag von v. Zahn L Jaensch, Dresden, herausgab. Die Verfasserin, die im Ton einer zwangloses Plauderei so viel des Anregenden, Belehrenden und «uterhaltenden zu erzählen weiß, bat noch mancherlei neues Wissenswertes in dieser neuen Auf lage zusammengetragen. Das Fesselndste au dem Buche bleibt aber doch die Persönlichkeit der Verfasserin seiber, die überall lebensvoll und lebenswarm dein Leser in diesen Aufzeichnungen gegenübertritt. Sic ist die ech:e und würdige Tochter des wackeren hochverdienten Musik pädagogen, dessen Andenken sie ihre Aufzeichnungen widmete, und wie dieser im bestell Sinne des Wortes ein Original. — Ein weiteres Werk, das auf dem Gaben tisch ein Plätzchen zu finden sür besonders wert zu er achten ist, ist Paul Stoeviugs Buch „Von der Violine", von dein jetzt das dritte und vierte Tausend vorliegt. Mit dem Werke zog der Verlag von CH. Friedr. Vieweg, Berlin-Lichterfelde, einen Treffer erstell Ranges. Es ist mit einer Liebe und Sachkenntnis geschrieben, die auf den Leser unwiderstehlich wirken. Jeder trockne, pedantische Ton ist ausgeschlosten, nicht minder jede Weitschweifig- oder Langatmigkeit. Und dabei ist es die Vollständigkeit und Erschöpfung des Stoffes selber. O. S. * Kalender. Volkskalender. Der Deutsche Volksbote. Ein Kalender auf das Jahr 1914. Vaterländische Verlags- und Knustanstalt (Abt. 1, Buchhandlung der Berliner Stadtmission) Berlin 8VV. 61, Johanniterstraße 6. Preis 50 Ps. — „Ter Volksbote", der seinen 26. Jahrgang antritt, ist ein Familienschatz edelster Art, aus dem jedes Familien- glied ohne Schaden, aber mit großem Nutzen für Seele und Gemüt schöpfen kann. Schon die Bilder zeigen, daß die Herausgeber von dein Grundsatz ausgehen: Für das Volk ist gerade daS Beste gut genug. Der wertvolle Inhalt regt zum Nachdenken und vor allem zum Beherzigen an. Auf die ernsten Schäden unserer Zeit in Stadl und Land wird der Finger gelegt. Innere und äußere Mußen sind reich vertreten. Die Zeit vor 100 Jahren wird lebendig, und di« Erinnerung an Düppel (1864) tritt anschaulich vor unser Auge. Neben Belehrung ist aber auch sür Unterhaltung und nicht zuletzt für Humor reichlich gesorgt. Martha-Kalender 1914. Ein Jahrbuch für Frauen und Jungfrauen. Herausgegeben von dem Verein für Berliner Stadtmission. Buchhandlung der Berliner Stadtmission, Berlin 8. VV. 61, Johanniterstraße 6. Preis 25 Pf. — Wie der „Volksbote" im allgemeinen für die christliche Familie zugeschnitten ist, so ist der Martha-Kalender für die weibliche Welt, ihr Sinnen und Schaffen, Denken und Fühlen feinsinnig berechnet. Was unseren Frauen und Jungfrauen nützt und frommt und nottut, von ihren persönlichen und sozialen Pflichten, von Liebe und Ehe, vom Dienen und Arbeiten, davon spricht er in eindringlicher und liebevoller Weise. Unterhaltung, Scherz und Humor wird nicht vergessen. Beiden Kalendern wäre zu wünschen, daß sie in Hundert tausenden von Exemplaren ins Volk dringen. . Sächsischer Volkskalender auf da- Jahr 1914. Verlag der Niederlage de- Verein- zur Verbreitung christ licher Schriften im Königreich Sachsen, Dre-den,Johanne-- straße 17. Prei- 50 Pf. — Sin lieber, guter Hau-freund, der iu allen Familien, in denen gläubige Sitte herrscht, zur Weihnacht-zeit mit Freuden ausgenommen wird. Sr bringt aber auch viele- mit. Gute Erzählungen und be lehrende Aufsätze, die sich insbesondere auch auf unsere sächsischen Verhältnisse beziehen, bilden neben Gedichten und zahlreichen andern ernsten und heiteren Beiträgen den Inhalt. Die beachtlichen Regeln und Winke für alle Gebiete deS praktischen Leben- zeigen, daß er auch ein zuverlässiger Ratgeber ist. Ha. Amtskalender. Amtskalender für evangelisch-lutherische Geistliche im Königreich Sachsen auf daS Jahr 1914. HerauSgegcben von der Niedererzgebirgtschen Predigerkonferenz (Schriftleiter: Pastor Dinter, Grüna, Sachsen) 44. Jahrgang, Otzsch bei Leipzig, Formularverlag Neufriedstein 3M. — Wer sich über die kirchlichen Er eignisse in unserer Landeskirche und ihren Einzelgemen- den unterrichten will, der wird immer wieder zu dem Amtskalender für sächsische Geistliche greifen. Auch der Kalender für 1914 bietet wieder eine reiche Fülle deS für Geistliche und kirchlich gesinnte Laien Wissenswerten. Außer dem Kalendarium und den üblichen Tabellen bietet er Bilder von verstorbenen Geistlichen der Markuskircbe zu Plauen i. V., des Kirchgemeindehauses der Aus- erstehungskirche zu DreSden-Plauen, der Lutherkirche zu Chemnitz und ihres Altarbildes, deS Pfarrhauses zu Oelsnitz i. E. und des Trinitatispfarrhauses mit Ge meindehaus zu Chemnitz-HilberSdorf. ES folgt ein Auf satz I^io. I. Winters über: 1814 ein Bibeljahr, dem sich ein kurzer Bericht über die 4. außerordentliche Landes synode 1913 und eine Friedhofselegie des Pfarrers Por- lins in Weißbach bei Zschopau aus dem Jahre 1813 an- schließt. Den Schluß deS Kalenders bieten eine Kirchen- chronik auf die Zeit vom 1. September 1912 bis 31. August 1913, Berichte über die zum Wohle des geist lichen Standes und seiner Familienangehörigen bestehenden Vereine, eine Festschrift aus Anlaß des 25jährigen Jubi läums des 1888 begründeten Pfarrtöchterheims Neu- friedstein in Niederlößnitz und ein Jnseratenanhang. S. * Verschiedenes. Neben ihren sonstigen Verdiensten hat die Garten stadtbewegung und haben die Eigenhausgründungen dazu beigetragen, auch den für den Gedanken des Eigenheims zu gewinnen, der bisher ans irgendwelchen Gründen diesem Gedanken fernstand. Waren eS nicht Erwägungen über die Höhe der Kosten, so waren es zumeist Bedenken gegen das Wohnen auf dein Lande, die viele davon abhielten, die Gründung eines Eigenheims ins Auge zu fassen. Das Wohnen auf dem Lande ist aber heute, bei den ausgezeichneten Verkehrsverhältnisseu zwischen den Großstädten und ihren Vororten, gar keine Unbequemlichkeit mehr, und die Kosten für die Erbauung eines Eigenheims sind, dem Zinsgenuß nach berechnet, den das anfgewendete Kapital erbringt, oft wesentlich niedriger als der teure Mietzins in der Stadt. In der Gestalt des Kleinwohnhauses erbauen unsere Architekten heute Eigenheime in so wohlfeiler Weise, daß auch der bescheiden Bemittelte, wenn er nicht direkt gezwungen ist, im Zentrum der Stadt zu wohuen, es sehr wohl erwägen soll, ob er sich nicht draußen vor den Toren oder in der nahen Umgebung selbst ansiedele. Im Verlage von I. I. Weber in Leipzig ist als fünfte einer Sammlung von Schriften, die sich mit Wohnungsfragen beschäftigen, ein Band erschienen, der den Titel führt: „Das Kleinwohnhaus der Nenz-eit" (Preis in Noh- leinen gebunden 7,50 M.). Herausgegeben worden ist das Buch voil zwei auf dem Gebiete der Heimkultur als Autoritäten anerkannten Männern, dem Prof. vr. Erich Haenel-Dresden und dem Baurat Prof. Hein rich Tjcharmann-Leipzig. Lediglich auf Beispielen aus der Praxis ausgebaut, will die Schrift denen als Rat geber dienen, die den Eriverb oder die Erbauung eines Eigenhauses in Betracht gezogen haben. In drei Ka piteln werden Kleinwohnhäuser 1. mit weniger als fünf Zimmern, 2. mit fünf Zimmern und 3. mit mehr als fünf Zimmern, und zwar in Gestalt von freistehenden Häusern, Doppelhäusern, Reihenhäusern oder Gruppen- hänscrn geschildert. 308 Grundrisse, Abbildungen und Lagepläne begleiten die 287 Seiten Text, der um des willen von besonderem Werte sür den Besitzer des Buches wird, weil er nicht vergißt, eine Anzahl von Architekten in alle» Teilen Deutschlands zu uenncn, die sich vor zugsweise mit dem Bau von Kleinwohuhäusern be fasse«, und weil er daneben auch ein Verzeichnis der besprochenen Bauten nach der Höhe ihrer Herstellungs kosten enthält. ys. — AuS dem Vogelleben unserer Heimat. Ornithologische Plaudereien von Martin Braeß. Heraus gegeben vom Dürerbund. Verlag Georg D. W. Callwey iu München. Geh. 2 M. 50 Pf., geb. 3 M. 50 Pf. Liebe und Verständnis für unsere heimatliche Vogelwelt zu wecken und zu fördern ist der Zweck dieses Büchleins. Keine lehrhaften Naturbeschreibungen werden hier im trockenen Unterrichtstone vorgetragen; der Verfasser führt seine Leser hinaus in Wald und Feld, in Busch und Ried, und in seinen frischen Schilderungen erleben und er lauschen sie mit ihm im Wechsel der Jahreszeiten Freud und Leid, Sorgen und Singen der anmutigsten Geschöpfe unserer Heimatflur. Heute, wo durch Selbstsucht und Unverstand das Dasein einer recht großen Anzahl seltener heimischer Vögel ernstlich bedroht erscheint, wo eS gilt, der Verödung unserer Heimatnatur und damit einer Vcrödungund Verarmung unseres Lebens en lgegenzuarbeiten, kommt das Büchlein zur rechten Zeit. — Von demselben Verfasser ist in zweiter, vermehrter Auflage, ebenfalls bei Callwey in München, erschienen: „Tiere unserer Heimat." Mit zahlreichen Bildern nach der Natur in Zeichnungen und Photographien. Herausgegeben vom Dürerbund. Geheftet 3 M., geb. 4 M. Auch diese» Buch verdankt seine Entstehung der Liebe de» Verfasser- für die Natur und ihre Geschöpfe. Prächtige, zahlreiche Naturaufnahmen geben ihm noch erhöhten Wert. Daß diese beiden vom Dürerbund herau-gcgebenen Naturbücher weiteste Verbreitung fänden, ist dringend zu wünschen. Vor allem sollten sie unserer Jurend in die Hand ge geben werden. Es sind treffliche WeihnachtSbücher. * Georg Zimmermann hat soeben ein neue» Werk, eine Gedichtsammlung in sächsischer Mund art „Wie mer d'rheeme babeln" vollendet, die An- fang nächsten Jahre- bei Karl Siegi-mund (Königl. Sächsische Buchhandlung in Berlin) erscheinen wird.