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interessiert, weil wir einen großen Export nach Amerika haben. Mr sind mit der Rrichsleitmig in Verbindung getreten wegen einer privaten Beteiligung an der Ausstellung. Die Antwort steht aber noch aus. Ter Minister besprach sodann die Kelheimer Feier und erklärte, das; die Kelheimer Spend« auf seine Initiative ge geben sei, daß es sich aber dabei um keine so fabelhafte Summe handle, >vie sie genannt wurde. Richt das ganze Fest wurde au- privaten Mitteln bezahlt. Tie Fürsten und Gäste, die noch heute voll des Lobes über das Fest sind, waren Gäste des Prinz-Regenten. Für diese Spende ist ein Entgelt nicht in Aussicht gestellt und auch nicht verlangt worden. Bezüglich der Königs frage erklärte der Minister, daß die Liberalen ihre Stellungnahme von keinerlei politischen Zu geständnissen abhängig gemacht haben. Auch bei den ver traulichen Besprechungen mit den anderen Parteien hin sichtlich der Bewilligung der Zivilliste sind Zugeständnisse nicht gemacht worden. In der Königsfrage ist die Regierung korrekt vvrgegangen, wie eS dem Wortlaut der Verfassung entspricht. Ter Ministerpräsident schloß: Was die Zustimmung zu den Gründen der Beseitigung der Regentschaft betrifft, so hat die Regierung nicht verfehlt, vertraulich mit den Parteien Stellung zu nehmen. Tast diese Gründe stichhaltig waren, stand für uns fest. Als ich im vorigen Jahre zum erstenmal in Fürstenried war, habe ich mir gesagt, daß diesem Zustande ein Ende gemacht werden müsse. Ein monarchischer Staat verträgt einen solchen Zustand nicht. Abg vr. Müller hat gestern an den König appelliert. Tas Ministerium befindet sich im Einklang mit dem König und hat auch kein anderes Bestreben, als die hochsinnigen Abfichten des Monarchen nach Kräften durchzusühren. Das Ministerium ist allen dankbar, die es hierin unterstütze». Kultusminister Or. v. Knilling erklärte noch, daß die Denkschrift über die Lehrerbesoldungsfrage dem nächst erscheinen werde. Er gab dann einen Rückblick über die Entwicklung der Frage des konfessionslosen Mora tun ter rechts, wobei er erklärte, daß die Frage, ob Kinder an einem Religionsunterricht, der ihre Kon- session nicht vertritt, teilnehmcn müssen, nach der Ver fassung, falls jie die Glaubensfreiheit garantiert, ver neint werden müsse. Ein solcher Zwang sei auch praktisch undurchführbar. Das Ministerium überwache den kon fessionslosen Moralunterricht, aber cs fördere ihn nicht. Kleine politische Nachrichten. Berlin, 1. Dezember. Im Reichstage hat der Abg. Schisser mit Unterstützung der nationalliberalen Fraktion einen Initiativantrag eiugebracht wegen Beschleunigung und Ver einheitlichung der Rechtspflege. Ferner hat der Abg. Schiffer beantragt, den Reichskanzler nm Vorlegung eines Gesetzentwurfs zum Schutze de-Z Wahlgeheimnisses gegen amtliche und private Nachforschungen über die Ausübung eines auf Gesetz beruhenden geheimen Wahlrechts zu ersuche». Am Balkan. Rnsllanvs Politik gegenüber Bulgarien. St. Petersburg, 30. November. Aus Anlaß eines Artikels der Wiener „Reichspost" über das Geheimnis der russischen Mobilmachung und aus Anlaß des Be mühens einiger bulgarischer Politiker, Rußland anzuklagen, daß es das Unglück Bulgariens verschuldet habe, schreibt die „Rossija" in ihrem Leitartikel: Tie Bulgaren möchten sich selbst aus den Fälschungen der Tatsachen, die man ihnen täglich auflische, herauswirren. Das starke Volk werde das Ende seines gegenwärtigen Unglücks erleben «nd jene Lebenskraft beweisen, die immer die Sympathie und Unterstützung des großen Rußland jüideu werde. Dennoch können wir eine Bemerkung über die politische Richtung nicht unterlassen, die in Bulgarien die Vorherrschaft anstrebt. Tie Männer, die jetzt an die Oberfläche des politischen Lebens in Bulgarien gelangt sind, geizen nicht mit Versicherungen gegen- über der russischen Regierung, daß ihnen der Gedanke seruliege, wegen irgend etwas anzuktagen, und daß sie nur eine intime Ideengemeinfchaft mit uns wünschten. Allerdings läßt man in einer anderen Hauptstadt andere Beteuerungen hören, die vielleicht von der Absicht geleitet sind, ihre Aufrichtigkeit zu beweisen; wir überlassen es jedem, ob er sich auf diese Art zu handeln verlassen will. Wir wollen jedoch, daß man sich in Sofia darüber klar wird, daß Rußland niemand aus dem Wege politischer Intrigen und doppelten Spieles folgen kann. Wirkönnen nicht glnubcn, daß dein Zaren der Bulgaren die lügnerische Be hauptung angenehm sein könne, er habe aus einem Gefühl persön licher Furcht heraus gehandelt und nicht ans seiner Überzeugung von dein, was seinem Lande srommc, das seine neue Heimat ge worden ist. Alle Behauptungen über die Rolle Rußlands, das Bulgarien gezwungen haben soll, die Militärkonvention mit Serbien abzuschließeu, und über den Zusammenhang der bul- garijchen Mobilmachung mit der russischen Probemobilmachung sind reine Erfindungen, ebenso wie die Berufung auf eine angeb- Uche Rede des Kriegsministers, die seinerzeit kategorisch dementiert worden ist. König Ferdinand kann nicht für diejenigen einstehen, die ihren Monarchen auf so grobe und ungeschickte Weise be unruhigten, indem sie zu seinen schon bestehenden Schwierigkeiten neue hiuzufügten, namentlich die Notwendigkeit, die Interessen Bulgariens streng von denen der Elique zu trennen, die im Namen Bulgariens zu reden unternimmt. Wir stehen der gegen wärtigen antirussischen Agitation in Bulgarien voll kommen ruhig und kaltblütig gegenüber, in der tiesen Überzeugung, daß sie künstlich gemacht iil; sie kann keine tiesen Wurzeln in Bulgarien schlagen. Uber kurz oder lang wird Bulgarien den altgewohnten Weg wieder einschlagen, der eS zu Rußland führen wird, das immer bereit ist, ihm die Bruderhand entgegenzustreckeu. Rückkehr König FerVinanVS nach Sofia. Sofia, 30. November. König Ferdinand ist von feiner Auslandsreise hier wieder eingetroffen. Ter bulgarisch-griechische Streit. Saloniki, 30. November. Dreihundert während deS Krieges aus politischen Gründen verhaftete Bul garen sind jreigelassen worden. DaS Kriegsgericht hat das Verfahren gegen 53 Bulgaren beendet. Sieben von diefe» wurden zu Gefünguisstrafcu bis zu zwei Jahren verurteilt. Frankreich übernimmt das Schiedsrichteramt. S osia, 30. November. (Meldung der Agence Bulgare.) Ler Präsident der französischen Republik Poincar« hat auf Anjucheu Bulgariens zugestimmt, in dem griechisch- bulgarischen Streitfall das SchiedSrichteraml zu übernehmen. Die Einwilligung PoincaräS hat in allen Kreisen den besten Eindruck hervorgerujen. Albanische Kragen. Die Beschwerden über Essad Pascha und die Kontrollkommission. Balona. Dem Präsidenten der interimistischen Re gierung -u Alessio, Detzokn, der hierher gekommen war, Um sich bei der Internationalen Kontrollkommis sion über Essad Pascha und seine Anhänger zu be schweren, wurde bedeutet, die Kontrollkommission besitze keine Mittel, um auf Essad Pascha einen entsprechenden Druck auszuüben; die Anhänger Tetzolus möchten sich für die Zeit des gegenwärtigen UbergangsstadiumS ge dulden und nicht zu eigenmächtigen Schritten ihre Zu flucht nehmen, um nicht wieder bedauernswerte Bruder- lämpfe heraufzubejchwöre». Detzokn erwiderte, er werde danach trachten, in beruhigendem Sinne auf seine An hänger cinzuwirken, doch seien seine Leute der dauernden Übergriffe durch die Anhänger Essad Paschas allzu müde, als daß er für Aufrechterhaltung der Ruhe bürgen könnte. — Die Kontrollkommission teilte Detzokn überdies mit, daß in ungefähr zehn Tagen die Reise der Kommif- sionSmitglieder bevorstehe, die fie u. a. nach Durazzo und Alessio führen werde. Bei dieser Gelegenheit werde die Kommission versuchen, die Angelegenheit auf güt lichem Wege zu schlichten. Kleine Nachrichten. Bukarest. Tie Negierung wird das in der Thron rede angelündigte Grünbuch über die letzte Balkankrise am Mittwoch zur Verteilung bringen. — Minister präsident Majorescu ist von einer heftigen Grippe be fallen worden. Saloniki. Das Kabel Saloniki —Konstant i- nopel, das seit dem italienisch-türkischen Kriege unter brochen war, ist wieder hergestellt worden. Konstantinopel. Meldung des Wiener K. K. Korr.- Bureau. Nach einer der russischen Botschaft zur Kenntnis gebrachten amtlichen Mitteilung hat Kawakli Musta pha Selbstmord verübt. Ausland. Englanv — Österreich-Ungarn — Tentschlanv. Berlin, 30. November. Ter „Tag" erfährt aus Wien, 29. November. Ter neue heute in Wien ein- getrosfcne englische Botschafter Bunsen äußerte sich in der „Neuen Freien Presse" folgendermaßen: „England erkannte immer die schwierige Aufgabe Osterreich- UngarnS in der letzten großen Krise an, und wir traten dafür ein, daß die besonderen Interessen Osterreich-Ungarns auf dein Ballan zu berücksichtigen seien; allerdings glaubten wir, daß dies, um den Frieden zu erhalten, dnrcb eine internationale Behandlung der Frage geschehen müsse. Von diesem Gesichtspunkte war die Politik Greys während der ganzen Zeit geleitet, und Berchtold erkannte auch an, wie sehr damit dem Interesse des allgemeinen Friedens gedient war. Tas Verhältnis nglands zu Öster reich ist heute sehr gut, wie auch in unserem Verhältnis zu Deutschland eine Besserung einirat." König Alfons wieder in Wien. Wien, 30. November. Der König von Spanien ist heute nachmittag von seinem Jagdausenthalt in Grosseol- witz wieder hierher zurückgekehrt. Jnnenösterreichifche Fragen. Wien. Der galizische Landtag ist für den 5. De zember einberufen worden. Agram. Das Amtsblatt veröffentlicht eine Verord nung, wodurch zwei Bestimmungen des Ausnahmezustan des, die Präventivzensur und die Beschränkung des Versammln ngSrechlS, aufgehoben werden. Budapest. Das Amtsblatt veröffentlicht die Enthebung des Barons Skerlecz von seiner Stellung als König!. Kommissar und seine gleichzeitige Ernennung zum Bonus von Kroatien. Ungarische Delegation. Der Bericht. Wien. Ter Bericht des Auswärtigen Aus- jchujses der Ungarischen Delegation spricht dem Minister des Äußern die Anerkennung für die in jchweren Zeiten aufopferungsvoll geleisteten hervor ragenden Dienste auS. Man sehe mit Vertrauen feiner weiteren Tätigkeit entgegen. Der Bericht zollt den Ver diensten des englische» Staatssekretärs Greh für die Aufrechterhaltung des Friedens dankbare Anerkennung. Ter Ausschuß, so heißt es darin, habe anerkennen niüssen, daß Graf Berchtold bei der Geltendmachung der Interessen, die bei der Austeilung des Balkans hätten verteidigt werden müsse», folgerichtig vorgegangen sei und daß Zugeständnisse, wie Gras Berchtold sie zu machen geneigt war, den Wert der erzielten Ergebnisse nicht herabsctzen könnten. Daß dem Grafen Berchtold die Aufteilung der eroberten Gebiete auf natürlicher ethno graphischer Grundlage und die Revision des Bukarester Vertrages durchzusetzen nicht gelungen sei, bilde einen Mangel der neuen Balkan-Konstellation, aber der Minister habe weise gehandelt, als er die natürlichere Aufteilung nicht erzwang und es nicht für die Aufgabe der Monarchie hielt, sich allein dafür einzusetzen. Ter Bericht betont ferner die Notwendigkeit, die Freundschaft mit der Türkei und den inneren Kontakt mit Rumänien aufrecht zuerhalten und sich für beständige Besserung der Verhältnisse zwischen Rumänien und Bulgarien zu interessiere». Die Welt dürfte sich aufs neue davon überzeugen, daß der Dreibund das sicherste Unterpfand der Aufrechterhaltung des euro päischen Friedens ist. Eben deswegen nahmen wir mit Freude» zur Kenntnis, daß der Dreibund am 5. Dezember des vorigen Jahres noch vor seinem Ablauf erneuert wurde, und wir halten an ihm mit um so größer Hingebung fest, je mehr die letzten Ereignisfe den Beweis erbrachten, daß der Dreibund kein Hindernis bildet, daß wir auch mit den Regierungen der anderen europäischen Staatengruppen in gutem Verhältnis stehen und mit ihnen einvernehmlich bei der Wahrung des Friedens vorgehen können. Ter Bericht schließt sich der Genugtuung des Ministers des Äußeren über die Annäherung zwischen Deutschland und England und über den Mangel eines Interessengegensatzes zwischen der Monarchie und Frankreich an und teilt die Hoffnung des Ministers des Äußeren, daß das Verhältnis Osterreich-Ungarns zu Rußland sich vertrauensvoller gestalten werde. Erzherzog Franz Ferdinand auf der Rückreise in Brüssel. Brüssel, 30. November. Erzherzog Franz Fer dinand von Österreich und Gemahlin sind heute nachmittag um 5 Uhr von London hier eingetroffen. Sie wurden auf dem Bahnhofe vom König empfangen und nach dem Schlosse geleitet. Der Erzherzog retst abends nach Wien weiter. Französische* «inifterrat. Marinesragen. Paris, 30. November. In dem gestrigen Minister rate unter Vorsitz deS Präsidenten PoincarS legte Marineminister Baudin ein Dekret zur Unterzeichnung L in Mexiko Llqr c c Dani Raffii Bezug «nabhä Nii Z'i in 3 i ber in stat ein fan zufo Muf Flo die ! neue gesicl im Wal mit D Kren nach ei» L gram Adin fallstc Hinde Neltu kriti Ein Hilfe n in. verini Flotti o t ü 6 n ii d N zi w d. D I A; be Le D Dani van zi drei 1 amtlich gemeldet: Die am haben, unterstützt von dem feindlichen Tuars zerstört. Verluste. Die Duars in der Pardo» erbeten. Die Wirren Madrid, 30. November. Aus Alhucemas wird Orte befindliche» Batterien Finanznöte. Mexiko. Präsident Huerta hat die Direktoren de: Bank von London und Mexiko und der Nationalbank zu sich rufe» laste» und hat ihnen auseinanvergesetzt, das; ihre finanzielle Hilfe nötig fei, um die Verpflichtungen der Staatseijenbahuen am 1. Dezember erfülle» zu können. Die Teputicrtenkammer stimmte bei» Bericht! der Kommission der Kammer zu, der die Ausgab! ein er innere» Obligationsanleihe von 20 Mill.Peso- gntheißt, die schon voui Kongreste unter der Präsident schaft Maderos gutgeheißeu, aber niemals reallfien worden war. Gewisje ausländische Negierungen füllen bereit sein, die Zahlung von Entschädigungen in solchen Obligationen auzunehmen. La Coruna, 30. November. Der frühere mexikanische Minister des Innern Aldape ist auf dem Dampfer „Es- pagne" hier eingetroffen. Er erklärt, mit keiner Mission betraut zu sein. Immerhin scheint aus der Unterhaltung, die er mit rinem Vertreter der „Agence Havas" hatte, hervorzugehen, daß er den Versuch machen will, in Frankreich über eine Anleihe zu verhandeln. Nach Aldapes Mitteilungen ist die mexikanische Regierung Herr der Lage, die zwar noch ernst, aber nicht :er- zweifelt sei. Anschläge gegen das Regime Huerta. New Jork, 1. Dezember. Nach einem Telegramui aus Veracruz sind der Gouverneur des Miiitärgesäuz- nifses in Mexiko und der Kommandeur der dortigen Wache als Gefangene unter strenger Bewachung nach oer Strafkolonie Quintana Roo gebracht worden. Sic fallen an einem Komplott beteiligt gewesen sein, das bezweckte, die Gefangenen sreizulassen und eine Erhebung gegen den General Huerta zu unterstützen. Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten? Mexiko, 30. November. Trotz dem Besuche del! Ministers dc- Äußern in Veracruz wird sowohl in den amerikanischen Botschaft wie im Palast Huertas in Abi rede gestellt, daß Unterhandlungen mit Lind be absichtigt seien. England mit Amerika Hand in Hand. Washington. Der englische Konteradmiral Si'I Christopher Cradock hat dem amerikanischen Adi miral mitgeteilt, daß er sich ihm bei gemeinsamem B»rW gehen mit den amerikanischen Streitkräften unterzuordneH wünsche. Dieser neue Beweis freundlichen Gefühls un« herzlichen Zusammenarbeiten- ist hier mit großer Bel friedtgung ausgenommen worden, zumal da Lrad» I Kanonenboot „Lauria" die Die Spanier hatten keine Umgegend von Avila haben vor, durch welches das Laboratorium der Marine für Schießpulver in Sevrau-Livry neu organisiert wird; es wird eine Versuchs- und eine Kontrollabteiluug umfassen. Sodann gab der Minister eine Charakteristik der nach dem SchissSbauprogramm 1915 aus Stapel zu legenden Linienschiffe. AuSschlutz ver radikal", französischen Minister aus ver Partei. Paris, 30. November. Der Verwaltungsans- schnß der radikalen und der sozialistisch.radikalen Partei hielt heute unter dem Vorsitz von Caillaux eine Sitzung ab. Caillaux stellte fest, daß die Minister I Pichon, MassS, Duniont, ClSmentel, Klotz nnd Tourely durch den Kongreß in Pan aufgefordert worden seien, zwischen ihren Portefeuille- und der Zugehörigkeit zur radikalen Partei zu wählen. Sie hätten nicht ihre Ämter niedergelegt. Er nähme Notiz davon, daß sie sich selbst aus der Partei ausgeschlossen hätten. Später hielt dann Caillaux bei dem Festessen der radikalen Partei eine Rede. Er sprach von der nativ- nale» Verteidigung und gab dem Wunsche Ausdruck, daß die nächsten Maßnahmen, zum mindesten in Etappen, Frankreich wieder zur zweijährige» Dienstzeit zurück führten. Um Vie Bezeichnung „Champagner". Paris, 1. Dezember. Ter von der Kammer an- genommene Gesetzentwurf über die Abgrenzung der Champagne hat die Winzer deS Aubedepartements durchaus nicht befriedigt. In einer in Troyes ab- aehaltenen Versammlung wurde gegen den Gesetzentwurf scharf Einspruch erhoben nnd beschlossen, daß die Vertreicr der Winzergemeinden ihre Demission so lange aus- rcchterhalten sollen, bis den Weinen des Aubedeparte- ments die Bezeichnung Champagner ohne jede Beschränkung gewährt wird. In mehreren Ortschaften wurden aber mals rote Jahnen gehißt. DaS Pressegesetz vor Ver Duma. St. Petersburg. Die Presjelommifsion der Reichsduma nahm mit allen Stimmen gegen die jenige» der Opposition den Artikel des Preßgesetzenl- W Wurfes an, der fordert, daß periodische Veröffentlichungen, den administrativen Uberwachnngsbehörden zu vorheriger Prüfung unterbreitet werden solle». Die Opposition wandte dagegen ei», daß diese Bestimmnng die Präven- I tivzensur wieder einführe. Gegen Vic Reformen in Lstauatolieu. Konstantinopel, 30. November. Die türkische Presse, besonders die offiziöse, setzt ihre Polemik I gegen das Reformprojekt in Ostanatolien fort. Sie I erklärt cs für vollständig unannehmbar. Die Befugnisse der europäischen Ratgeber wären unvereinbar mit der Unabhängigkeit der Türkei. Ein Provinziallandtag mit einer gleichen Anzahl muselmanischer und nichtmusel« I manischer Abgeordneter und die Besetzung der Hälfte « der Beamtcnstellen durch Christen wäre ungerecht und entspräche nicht dem Prozenisatz der Bevölkerung. — „Tanin" und „Jeune Turc" weisen die Behauptung I des „Temps" über die deutsche M i l i t ä r m i s s i o n zu- I rück, weil sie keinen Kontrollauftrag haben werde. Die Reorganisation dec türkischen Armee fei unaufschiebbar. Tie Spanier in Marokko.