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Ttoiriglieh Sächstschev Stcttrtscrnzelgev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. «ttwetse Nebenblätter: Landtag»beilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K S. Staatsschulden und der A. E. Land- und LanbeSkulturrentenbank - Verwaltung, Überfichte« de» . S. Statistische« LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» S. S. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»« BrandverficherungSanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den 1k. S. StaatSsorstrevieren. Sir. 294. l> Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. < Freitag, 19. Dezember 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraß« 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittag?. — Fernsprecher: Expedition Nr. 21295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündigungSteile 30 Pf, j die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teil« 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich lEingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. I» einer Sitzung de» Kuratorium- der Rational- flugsprnde wurde die offizielle Prei-verteiluug vor genommen. Bittor Stoeffler erhielt den ersten Preis. * Die italienische Kammer sprach mit großer Mehrheit der Regierung ihr Vertrauen au». * Der neue russische Botschafter am Wiener Hofe hat in seiner Antrittsaudieuz bei Kaiser Franz Joseph zu gleich da» Abderufung-schreiben seine» Vorgänger» v. Gier» überreicht. Die serbische Regierung nimmt die von Frankreich uiiv England gestellten Anleihebedingnngen an, besteht aber auf sofortiger Durchführung der Anleihe. Wie aus Belgrad gemeldet wird, will die Regierung dir Orientbahn nicht an die Orientbahngesellschaft zurück- geben. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hause». Dresden, 19. Dezember. Se. Majestät der König sind heute 9 Uhr 30 Min. vormittags von Detmold hier her zurückgekehrt. tzlnonzmuntterinm. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht den nachgenannten in den Ruhestand versetzten Beamten der Staatseisenbahnverwaltung und zwar dem Schirr meister Kretzschmar in Werdau das Albrechtskreuz, dem Stationsschaffner Zenker in Triebes, den Weichen wärtern Große in Niederau, Kroker in Ebersbach, Weller in Olsnitz (Bogtl.) und Zimmermann in Engelsdorf, sowie dem Zugschaffner Bräunig in Pirna das Ehrenkreuz zu verleihen. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Schankwirt Johann Gottfried Max Holschowsky in Zadel für die von ihm am 30. Mai mit Mut und Entschlossenheit und unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines Knaben aus der Gefahr, in der Elbe bei Zadel zu ertrinken, die silberne Lebensrettungsmedaille mit der Befugnis zu verleihen, sie am weißen Bande zu tragen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Kommerzienrat Rudolf Wolle in Leipzig das ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen-Altenburg verliehene Ritterkreuz 1. Klasse des Herzog!. Sachsen-Ernestinischen Hausordens annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Museumsinspektor Schmelzer beim Kunstgewerbemuseum in Dresden das ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten Reuß jüngerer Linie verliehene Ehrenkreuz 4. Klasse annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß die Bauräte G. Weidenbach und Richard Tschammer in Leipzig die ihnen von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland verliehenen Auszeichnungen an nehmen und tragen, und zwar Weidenbach das Komturkreuz des St. Stanislausordens, Tschammer den St. Stanislaus- orden 3. Klasse. Se. Majestät" der König haben den zum General- konsul der Bereinigten Staaten von Amerika in Dresden ernannten Leo Allen Bergholz daselbst in dieser Eigen schaft anzuerkennen geruht. Ministerium de» Kultur und Ssfenttichen Unterricht». Mit Allerhöchster Genehmigung ist der Dozent für Architrkturmalerei an der Technischen Hochschule zu Dresden Fritz Beckert zum Honorarprofessor in der Hoch- bau-Abteilung dieser Hochschule ernannt worden. Gemäß A 5 de» Gesetze», die staatliche Schlachtvieh versicherung betr., vom 2. Juni 1898/24. April 1906 hat da» Königliche Ministerium des Innern auf Vorschlag de» Berwaltung»au»schusse» bestimmt, daß für die im Jahre 1914 zu schlachtenden Tiere an Versicherungs beiträgen 4 M. — Pf. für ein männliches Rind, 8 - — - - - weibliches Rind, 1 - 20 - - - Schwein von den schlachtenden Viehbesitzern zu erheben sind. 9303 Dresden, am 18. Dezember 1913. 704^ Anstalt für staatliche Lchlachtviehverstcherung. Herr Bezirkstierarzt Vet.-Rat Professor vr. Fam bach in Dresde^ ist vom 15. bis mit 31. Dezember dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Bezirkstierarzt Vet.-Rat vr. O tto in Dresden vertreten. 9306 Dresden, den 18. Dezember 19 1 3. 629aVll Königliche Kreishauptmannschaft. Bezirkstierarzt Veterinärrat Eichhorn in Rochlitz ist vom 24. bis mit 31. Dezember 1913 beurlaubt. Die Ver tretung erfolgt durch Bezirkstierarzt Veterinärrat Deich in Grimma in den Amtsgerichtsbezirken Rochlitz und Mittweida und durch Bezirkstierarzt vr. Dennhardt in Borna in den Amtsgerichtsbezirken Burgstädt und Penig. Leipzig, den 18. Dezember 1913. HL 12791» Königliche Kreishauptmannschaft. 9302 (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 2. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hofe. Dresden, 19. Dezember. Se. Majestät der König nahm vormittags die Vorträge der Herren Staats minister und des Kabineltssekretärs entgegen. Dresden, 19. Dezember. Ihre König!. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg wohnte heute nach mittag ^4 Uhr in Begleitung Ihrer Exzellenz der Frau Oberhofmeisterin Freifrau v. Finck der vom Johaunis- verein (IV. Abteilung) veranstalteten Weihnachtsfeier in der Kinderbewahranstalt zu Gittersee bei. — Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg hat dem Baumkuchen- und Pfefferkuchenbäcker Moritz Rüdrich in Pulsnitz das Prädikat „Hoflieferant" ver liehen. Dresden, 19. Dezember. Ihre König!. Hoheit die Prinzessin Mathilde wohnte gestern abend 6 Uhr in Begleitung der Hofdame Frl. v. Schönberg-Roihschönberg der Weihuachlsbescherung des Elisabethvereins, Käuffer- straße 4, bei. Deutsches Reich. Ärzte und Krankenkassen. Berlin, 18. Dezember. Der Staatssekretär des Innern empfing heute, im Beisein des preußischen Handelsministers, Landwirlschaftsministers und Ministers des Innern die Herren Geh. Medizinalräte Prof. vr. Passow, vr. Orth und vr. Krauß von der Berliner Universität, welche namens der medizinischen Fakultäten der deutschen Universitäten der Regierung den dringen den Wunsch ans Herz legten, bei dem Streit zwischen Ärzten und Krankenkassen sich de» ärztlichen Standes im Rahmen der bestehenden Gesetze wohlwollend anzu- nehmen. Mit den Vertretern der Fakultäten wurde das Für und Wider der Standpunkte der Krankenkassen und der Ärzte durchgesprochen und seitens des Staatssekretärs des Innern die Bereitwilligkeit erklärt, Ausgleichs- Verhandlungen zwischen den Ärzten und den Kran eu- kassen herbeizuführen, sofern beide Teile damit einver- ,standen seien. Es wurde den Vertretern der Fakultäten ine Skizze vorgelegt, die nach Ansicht der Regierung als Grundlage für solche Verhandlungen dienen könnte. Falls die Beteiligten bereit sind- in diese Verhand lungen einzutreten, müßte überall,, wo e» zu Ber- tragsabschlüffen zwischen Ärzten und Kassen noch nicht gekommen ist, zunächst mit Geltung vom 1. Januar 1914 ab, ein dreunonatigeS Interimistikum auf der Grundlage der zwischen den Kassen und den Ärzten gegenwärtig geltenden Vereinbarungen geschaffen tverden, damit Zeil zur Verständigung gewonnen wird. Die Vertreter der medizinischen Fakultäten übernahmen e», in diesem Sinne mit den ärztlichen Organisationen in Verbindung zu treten. Hessische Kammer. Toleranz — Beamten besold ung. Darinstadt, 18. Dezember. Die Zweite Kammer beriet in ihrer heutigen Sitzung den Antrag deS Abg. vr. Schmitt (Z.), die Negierung um eine Gesetzvorlage zu ersuchen, durch welche die Gesetze vom 29. April 1875 und vom 1. Juni 1895 betreffend die religiösen Orden und ordensähnlichen Kongregationen abgeändert und namentlich die schweren Ausnahmen von dem Grund satz: Gleiches Recht für alle! beseitigt oder doch insoweit gemildert werden, daß den Ordeusleuten eine freiere Tätigkeit in religiöser, charitativer und sozialer Hinsicht ermöglicht ivird. Minister des Innern v. Hombergk zu Vach erklärte, die Regierung habe sich bei ihrem entgegen- kom menden Standpunkt gegenüber den Wünschen der Antrag steller davon leiten lassen, daß eine Milderung der be stehenden Bestimmungen den konfessionellen Frieden nicht gefährde. Von den Rechten des Staates werde nichts vergeben, cha an dem Grundsatz der Staatsaufsicht und an der Regel des Artikels 1 des Gesetzes, nach dem neue Niederlassungen in Hessen grundsätzlich verboten seien, sestgehalten werde. Die Kammer nahm darauf den Antrag einstimmig an. Die Kammer nahm ferner nach mehrtägiger Debatte die Beamtenbesoldungsvorlage an. Da der Gesetz entwurf, wie er von der Zweiten Kammer angenommen worden ist, vielfach von der Regierungsvorlage abweicht und über diese hinausgeht, so hängt das weitere Schick sal der Vorlage zunächst von der Stellungnahme der Ersten Kammer zu den Beschlüssen der Zweiten Kammer ab. Die Erste Kammer dürfte sich voraussichtlich wieder für die Regierungsvorlage erklären. Kleine politische Nachrichten. Karlsruhe, 19. Dezember. Staatssekretär v. Jagow ist heute nacht nach 12. Uhr von Stuttgart kommend hier einge- tr offen. Er wurde am Bahnhofe vom preußischen Gesandten v. Eisendccher empfangen und nahm in der preußischen Gesandt schaft Wohnung. Koloniales. Beschränkung der Diamantenverwertung. Berlin, 18. Dezember. Tie am 1. Januar 1914 in Kraft tretende Verordnung des Reichskanzlers über Beschränkung der Diamantenverwertung ist das Ergebnis umfangreicher Feststellungen über die jetzige Lage und die Aussichten des Diamantenmarkles. Die Notwendig keit, Maßnahmen zu treffen, wurde von den Förderern in mündlicher Besprechung mit dem Staatssekretär des Reichskolonialamtes anerkannt. Die Verordnung berührt den laufenden Vertrag mit dem Antwerpener Konsortium überhaupt nicht, weil die von diesem gekaufte Menge Diamanten bereits im Jahre 1913 gefördert ist. Die mit jeder Kontingentierung notwendigerweise verbundenen Nachteile treffen den Fiskus und die Förderer gemeinschaftlich, weil an der Steigerung der Gestehungskosten der FiskuS mit 70 Proz. und die Förderer mit 30 Proz. beteiligt sind. Um die Förderer zn schonen, nimmt die Re gierung mehrere hunderttausend Karat Diamanten auf Lager gegen Gewährung von Vorschüssen an Förderer, trotzdem eine Verwertung für absehbare Zeit nicht wahrscheinlich >st. Ohne dieses Eintreten dec Regie hätte die Kontingentierung mit Nüchsicht' auf die Marktlage weit schärfer sein müssen. Bei der Kontingen- tie nng ist auf die schwächeren Gesellschaften besonders Rücksicht genommen, die großen billig arbeitenden Ge sellschaften tragen die Hauptlast. Ter Regie stehen über das kontingentierte Höchstmaß hinaus genügende Dia manten zur Verfügung, sodaß, falls die Konkurrenz versuchen sollte die Vorteile der deutschen Kontingentie rung für sich auszunutzen, eine Schädigung deutscher Interessen durch Verlust von Absatzgebieten nicht zu be sorgen ist. Da die Regie, wie von den Fördern anerkannt, in der bisherigen Zusammensetzung die ordnungsmäßige Verwertung der Diamanten gefährdete, war das Ein greifen der Kolonialverwaltung notwendig. Die Über nahme der Regieanteile nach 8 51 der Regie-Satzung stellte den schonendsten Weg und die nächstliegende Möglichkeit einer weiteren Beteiligung der För derer in dem neuen Aussicht-rat der Regie dar. Gleichzeitig ermöglichte die Übernahme die weitere Be nutzung der an sich erprobten Regie-Einrichtung. Rach Ausübung de» Erwerb-rechte» de» FiSku» durfte eine Beschlußfassung über die Auslösung der Gesellschaft nicht mehr stattfinden, weil dadurch die Liquidation und die