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Ein Sonntagskind. Heiterer Roman von Harry Nitsch. 24 Fortsetzung zu Nr. 268.) 26. Kapitel. Der denkwürdige Abend brach an. Max machte sorg fältig Toilette, denn er wollte sich dem gesellschaftlichen Rahmen in des Freundes Elternhaus korrekt anpassen. So redete Max sich ein, um nicht zuzugestehen, daß er sich heimlich vor seiner Tischdame ängstigte und seine sorgfältige Toilette nur ein Ausfluß dieser Angst war. Als Max die eleganten Räume mit klopfendem Herzen betrat, fühlte er fich wie in ein Märchen versetzt. Farben prächtige Uniformen wechselten ab mit eleganten, rauschen den Gcsellschastsroben der Damen und schwarzen Fracks der Herren. Seine Unsicherheit vergrößerte sich, und er suchte mit den Augen nach einer sicheren Insel, in die er flüchten könnte. Doch schon hatte Jean Martell ihn erspäht und kam auf ihn zu: „Endlich, du Säumiger. Felicie Marechal hat fchon dreimal nach dir gefragt. Kommt denn der interessante junge Deutsche nicht? waren ihre letzten Worte, die sie mir ungeduldig zurief. Ich habe nämlich dein Loblied in allen Tönen gesungen." „Aber Jean!" rief Max entsetzt. „Wie konntest du das! Wie soll ich der jungen Dame gegenüber bestehen!" „Das ist deine Sache!" erwiderte Jean, ein gleichgül tiges Lächeln heuchelnd. „Ich habe meiner Freundespflicht genügt und dir den Boden vorbereitet. Nun komm, damit ich dich vorstelle." Jean steuerte den Freund geschickt über das glatte Par kett. Der hochgewachsene junge Mann war ganz Pariser: elegant, verbindlich, ohne jede Spur von Verlegenheit. Im Vorübergehen hatte er für einzelne Herren einige verbind liche, für eine alte Dame liebenswürdige, für ein paar jün gere scherzende Worte. Dabei machte er seinen Freund mit so vielen Herrschaften bekannt, daß Max von den gehörten Namen ganz schwindlig wurde. Endlich blieb Jean vor einer Gruppe junger Damen stehen und rief: „Erlauben die Damen, daß ich Sie mit meinem viel besungenen deutschen Freunde bekannt mache! Sie werden sich sogleich selbst davon überzeugen können, daß ich nicht zu viel von ihm erzählt habe." Die Augen der jungen Dame waren interessiert auf Max gerichtet, der in einer einzigen tiefen Verbeugung er starrte. Er war in tödlicher Verlegenheit. Die Namen der Damen schwirrten an sein Ohr, ohne daß er einen verstand. Endlich wagte er wieder aufzublicken, im selben Augenblick ertönte das Zeichen zum Beginn der Tafel. „Habe die Liebenswürdigkeit, Fräulein Marechal zur Tafel zu geleiten. Ich habe jetzt noch andere Verpflichtungen", sagte Jean zum Freund. Max nickte stumm und bot der neben ihm stehenden Dame den Arm. Er hatte die Namen ja nicht gehört. „Nicht doch, Max", rief Jean lachend, „diese junge Dame hat mir bereits die Gunst gewährt, sie zu Tisch führen zu dürfen. Habe die Gitte, deinen Arm Fräulein Marcchal ^J?an Martell führte Max zu einer Dame in einfachem weißen Erepe-de-Chine-Kleide, die etwas im Hintergrund stand und die Augen gesenkt hielt. Als Max ein paar verbind liche Worte stammelte, hob sie die langen Seidenwimpern und sah ihn lächelnd an. Noch nie hatte Max so tiefe, seelenvolle Augen gesehen. Er erbebte und fühlte doch zugleich eine süße, wohltuende Ruhe in sein Herz einziehen. Nun wagte er auch, das Mäd chen schüchtern zu betrachten, das sein Freund ihm als Tisch dame zugedacht hatte. Felicie Marechal war groß und schlank, ohne mager zu sein. Sic hatte ein feines, regelmäßiges Gesichtchen, weiche, kirschrote Lippen und prachtvolles, kastanienbraunes Haar. Tiefes trug fie in einem schlichten Knoten tief im Nacken, wodurch die wundervolle Form des feinen Kopfes voll zur Geltung kam. «Ihr Freund hat mir viel und lobendes von. Ihnen erzählt, Herr Lindemann", sagte Felicie mit einer Stimme, die wie Musik klang. Zur freudigen Überraschung des jungen Mannes sagte sie es in dialektfreiem Deutsch. „Jean hat sich gewiß über mich lustig gemacht", er widerte Max. „Er ist ein Spottvogel. Vielleicht hat er Ihnen auch gefasst, daß ich nicht französisch verstünde?" „Nein! Wie kommen Sie daraus?" fragte Felicie erstaunt. „Weil Sie in lieben Mutterlauten mit mir reden, gnä diges Fräulein. Ich hätte das in Paris nie und nimmer erwartet. Sie sprechen meine Muttersprache wie eine Deutsche." „Ich stamme aus dem Elsaß, Herr Lindemann, bin also seit 1871 eine Landsmännin von Ihnen. Mein Vater war bis vor zwei Jahren in Straßburg, als er einen Ruf an die hiesige Universität erhielt. Ich lernte das Deutsche in Straßburg sprechen." Max hatte seine Befanssenbeit mit einem Male ver loren. Dazu trug hauptsächlich das liebenswürdige, natür liche Wesen der jungen Dame bei. Während er plaudernd mit ihr in den Speisesoal schritt, merkte er, daß Felicie ihn verstohlen musterte. Da richtete er seine schlanke und doch kraftvolle Gestalt straff auf. Zufällig blickte er dabei in einen der großen Spiegel, der ihm sein Bild zurückstrahlte. Dieser elegante, ernst und doch liebenswürdig aus sehende Herr mit der wundervollen, für den Frack geradezu geschaffenen Figur war er selbst? War denn das möglich? Der lange, übertrieben magere Lchrjunge aus Willroda tauchte vor seinem inneren Auge auf. Wie hatte ein gütiges Geschick ihn gewandelt! Max kannte sich seit seiner Londoner Zeit selbst kaum wieder. Die fleißigen sportlichen Übungen hatten seinen Körper gestählt und zur vollen Entfaltung gebracht. Max fühlte, daß seine Begleiterin Gefallen an ihm sand. Dieses Gefühl ging wie ein elektrischer Strom von ihrem Körper auf ihn über. Das machte ihn froh und glücklich und er freute sich seiner männlichen Schönheit. Jean Martell hatte es so eingerichtet, daß er und Ernest Ribot, der ebenfalls geladen war, Max gegenüber saßen. Er wollte den gesellschaftlich noch etwas unerfahrenen Freund unterstützen. Zu seiner angenehmen Überraschung sah er, daß er hier vollständig überflüssig war. Felicie und Max vertieften fich fofort in ein so angeregtes Gespräch, daß sie die Nachbarn ganz vergaßen. Max erzählte von seiner Heimat und dann von seinen Reisen. Felicie kannte nur Straßburg und Paris, schwärmte aber für das Reifen durch fremde Länder. Sie plauderten so angeregt, daß sie nicht einmal auf die Bedienung ach teten. Max erzählte gerade mit lebhaften Gesten von Berlin, als er einen warnenden Zuruf des gegenüberfitzenden Freundes vernahm, ohne ihn zu verstehen. Im selben Augen blick schrie Felicie leicht auf; Max hatte den hinter ihm stehen den Diener angestoßen, so daß dieser aus dem Gleichgeivicht kam und beinahe die Saucenschüssel fallen ließ. Einige Tropfen der braunen Flüffigkeit ergoffen fich über das weiße Kleid der jungen Dame. Das Unglück war geschehen. Max war untröstlich und entschuldigte sich immer wieder. Doch Felicie lächelte ihn vergnügt an und sagte sanft: „Es tut nichts, Herr Lindemann. Das Kleid kann ge waschen werden und ich auch. Die Stimmung lasse ich mir durch solche Kleinigkeiten nicht verderben. Außerdem ist mir mein Schicksal schon vor Jahren geweissagt worden." Felicie errötete plötzlich und schwieg verlegen. Jean Martell hatte die Worte gehört und rief inter- esfiert herüber: „Beichten Sie, Fräulein Marechal, was ist Ihnen ge- weissasst worden? Ich habe für Wahrsagerei stets großes Interesse gehabt. Namentlich dann, wenn es prompt ein tritt wie bei Ihnen." Felicie wurde noch röter und stotterte: „Es ist nichts, Herr Martell. Ein kleiner Scherz, der mir als dreizehn jährigem Mädchen passierte." „Was Sie betrifft, ist mir immer interessant, Fräulein Marechal, das wissen Sie", drängte Martell. „Berichten Sie Näheres, sonst bin ich ganz unglücklich und kann die Nacht nicht schlafen." „Dieses Verbrechen wollen Sie hoffentlich nicht auf sich laden", warf Max ein, der sich von dem Schreck über seine Ungeschicklichkeit endlich erholt hatte. „Bitte erzählen Sie uns die Weissagung. Auch ich möchte gerne wissen, wer meine heutige Ungeschicklichkeit schon vor einigen Jahren Voraussagen konnte." „Die Geschichte ist sehr naiv und harmlos", sagte Felicie langsam, nervös an ihrer Serviette zupfend. „Ich war ein übermütiges Mädel, als wir einen Schulausflug machten. Zwei Schulkameradinnen und ich sonderten uns etwas ab und stießen unerwartet auf ein Zigeunerlager. Während die Männer in ihrer stolzen Ruhe fitzen blieben und ihre Pfeife rauchten, umringten uns die Weiber und Kinder und bettelten." «Jetzt wird es romantisch", rief Jean Martell. „Haben die jungen Damen sich nicht gefürchtet? Mitten im Walde auf ein Zigeunerlager zu stoßen, ist nicht jedermanns Sache. Es war doch im Walde?" „Es war im Walde, Herr Martell, aber die Schule war ja nicht weit. Ein wenig haben wir uns allerdings gefürchtet, um der Wahrheit die Ehre zu geben." „Aha! Und find ausgerisfen?" neckte Jean. „Du solltest Fräulein Marechal nicht immer unterbrechen» Jean", sagte Max ein wenig ärgerlich. „Ich langweile die Herren gewiß?" fragte Felicie. „Ich habe es Ihnen im voraus gesagt, es war ein ganz kindliches Erlebnis." „Aus das wir sehr neugierig sind, Fräulein Marechal", erklärte Max mit großem Ernst. „Bitte, erzählen Sie weiter. Der ungezogene Mensch dort drüben wird nun hoffentlich fchweigen." „Ein junges, bildhübsches Weib mit schwarzen Feuer augen, das ein auf dem Rücken festgebundenes Baby trug, hing fich hartnäckig an mich und wollte mir wahrsagen. Üm sie los zu werden, ließ ich die Zigeunerin gewähren." „Aha, nun kommt's", unterbrach Jean die schlanke Felicie schon wieder. „Stille!" rief es von vielen Seiten, denn die ganze Nachbarschaft laufchtc auf die Erzählung des lieblichen Mäd chens. „Sie sagte mir, wie alt ich war, daß mein Vater ein Gelehrter sei und dergleichen. Schließlich blickte sie mir aufmerksam in die Augen und rief: Ihr Schicksal liegt in einer Saucenschüssel!" „Darin wird das Schicksal sich naß machen", spottete Jean und lachte laut über seinen eigenen Witz. „Weiter, wie war das mit der Sauccnschüssel", drängte Jeans Nachbarin, indem sie ihrem Tischhcrrn einen miß billigenden Blick zuwarf, worauf Jean in kölnischer Ver zweiflung um Verzeihung flehte. „Die Zigeunerin sagte: Bei einer Festlichkeit wird Ihnen ein Herr ine Saucenschüssel über Ihr Kleid ausgießcn und dieser " Felicie schwieg plötzlich und blickte wie mit roter Glut übergossen in ihren Schoß. „Weiter! Weiter!" drängte auch Ernest Ribot. „Jetzt gibt es kein zurück mehr- Wir haben Blut geleckt und wollen ein Opfer haben. Sie müssen fertig erzählen, Fräulein Marechal." „Es ist ja Unsinn", stotterte Felicie in großer Verlegen heit und blickte Max hilfeflehcnd an. Doch der war neugierig geworden und kannte kein Mitleid. „Bitte, erzählen Sie die reizende Geschichte zu Ende, Fräulein Marechal", bat er. „Wir sind alle auf die Fort setzung gespannt." „Und dieser Herr würde mein Gatte werden", fuhr Felicie hastig fort und beugte sich tief über ihren Teller. Erst herrschte allgemeine Überraschung über die un geahnte Wendung, dann brachen die Umsidenden in lustiges Gelächter aus. Der übermütige Jean taufte leinen Freund sofort: „Der Zukünftige mit der Saucenschüfsel " Felicie und Max aber stimmten nicht mit in den all- gemcmen Jubel ein. Ihnen war die harmlose Fröhlichkeit genommen. Das Fest neigte sich schon seinem Ende zu, als Felicie und Max endlich ihre Unbefangenheit zurückgewonnen hatten „Darf ich Sie Wiedersehen, Fräulein Marechal?" fragte Max da« junge Mädchen, mit dem er plaudernd in einer killen Rische saß. „Tas Haus meiner Eltern wird Ihnen offen stehen", erwiderte Felicie schlicht. Fortsetzung folgt.) Bunte Chronik. * Die gesamte Diamantenproduktion der Erde. Einer der bekanntesten amerikanischen Diamanten- experten beziffert die derzeitige Diamantengewinnung auf der ganzen Erde mit jährlich 8 Mill. Karat, die einen Wert von etwa 50 Mill. Doll, repräsentieren. Den Hauptanteil an der Diamantenförderung trägt Britisch- Südafrika, dessen Produktion im letzten Jahre sich auf 5 887 000 Karat belief. Es folgt an zweiter Stelle unsere KolonieTeutsch-Südwestafrika mit 1010 000 Karat, an dritter Stelle erst Brasilien, daS einst lange bevor noch die südafrikanischen Diamantenfelder entdeckt waren, als das wichtigste Dianiantenland der Erde bezeichnet werden mußte. Heute beträgt sein Anteil an der ge samten Diamantenproduktion der Erde nur 100 000 Karat. Die Diamantenförderung aller übrigen Länder bemißt der erwähnte Sachverständige auf rund 1 Mill. Karat. Von Interesse dürften einige authentische statistische Angaben über den Diamantenexport unserer südwestafrikanischen Kolonie sein. Er betrug im Jahre 1910 178 262 kß, ging im Jahre 1911 auf 153 572 kz zurück, stieg jedoch im Vorjahre 1912 auf 202 635 lcz Diamanten im Werte von 26 869 000 M., bez. 23 034 000 M. und 30 414 000 M. Rund die Hälfte der gesamten Diamantenproduklion hat als Absatzgebiet die Vereinigten Staaten von Nordamerika, die einschließ lich aller Abgaben, Handelsgewinne rc. im Jahre etwa 50 Mill. Doll, für Diamanten ausgeben. Boltswirtschastliches. Dresdner Börsenwochenbericht. Tie meist ungünstige Haltung der Großbörsen ließ auch an unserem Markte die berufliche Spekulation wieder an einen schnellen Rückzug denken. Tie während der Vorwoche zu beobachtende Aufwärtsbewegung der Jndustriekurse kam nicht nur zum Stillstand, sondern verwandelte sich in zahlreichen Fällen in eine erneut rückgängige Bewegung. Ter Geldmangel macht sich doch immer wieder geltend und die Börse lebt sozusagen von der Hand in den Mund. Langfristige Engagements scheut man noch. Ausfallend war der Rückgang der Wanderer-Aktien (384—365'^), der in scheinbarem Widerspruch steht zu den günstigen Abschlußmeldungen, von denen nun schon seit geraumer Zeit an der Börse die Rede gewesen ist. Auch Teutsche Gußstahlkugelfabrik verloren weitere 5^ und der Kurs ist zurzeit niedriger als seit vielen Jahren, obwohl Infor- mationen vorliegen, daß die ersten acht Monate des lausenden Detriebsjahres eine weitere Umsatzsteigecung um rund 1 Mill. M. und dementsprechend auch höhere Gewinne ergeben haben. Aller dings ist nicht zu vergessen, daß das neue Kapital nunmehr divi- dendcnberechtigt wird, anderseits sind aber ja auch noch rund 300 000 M. unverteilte Gewinne aus dem Vorjahre verfügbar. Abschreibungen werden nach den starken Abbuchungen der letzten Jahre nur verhältnismäßig bescheidene Beträge er fordern. Gebr. Unger-Aktien, die sich bisher noch leidlich behauptet hatten, sanken auf 128, ihren bisher überhaupt niedrigsten Preis. Matt blieben auch nach kurzen Schwankungen Mühlenbauanstalt Seck. Turch Festigkeit zeichneten sich nur Brauereien aus, bei denen kleineren Rückschlägen wenigstens auch entsprechende Höherbewertungen gegcnüberstehen Allgemein begegnet man jetzt wieder der Brauindustrie günstigen Ur teilen an der Börse. Sonst waren lediglich noch Freiberger Blei und die Vorzugsaktien der Zwickauer Straßenbahn nennenswert höher in Begehr. Ter Börsenschluß gestaltete sich um etwas gebessert, sodaß wenigstens nicht ganz hoffnungslos der kommenden Woche entgcgengesehen zu werden braucht. Fonds still und unverändert. Lberlaufiyer Bank zu Zittau. Unter allein Vorbehalt schätzt di: Verwaltung di: Dividende für das Jahr 1913 wieder aus 8-^. o Peniger Maschinenfabrik und Eisengießerei Aktiengesell schaft, Penig. Tie Gesellschaft, die im Vorjahre ihre Gewinn« und Verlustrechnung auf Grund des Generaloersammlungs beschlusses dahin abänderte, daß an Stelle des ursprünglich mit 32 125 M. ausgewiesenen Reingewinnes nach Vornahme von 1033 971 M. außerordentlichen Abschreibungen 504 283 M. Unterbilauz vorgetragen wurden, hat diese Unterbilanz im Jahre 1912/13 auf 400378 M. Herabzumindenr vermocht. Ter Betriebsüberschuß erhöhte sich ans 959 460 M (909 429 M >, Pacht und Mieten erbrachten 3049 M. (3131 M), Eingänge aus ab geschriebenen Forderungen 5060 M. (0 M.) und nachträglich ge leistete Zuzahlungen auf die Aktien 36 486 M. (483 971 M.). Die Unkosten und sozialen Lasten dagegen hielten sich aus 711718 M. (718 492 M.) Abschreibungen einsch ießlich 33 754 M. (17 124 M.) auf Außenstände und 16 OM M. (0 M) auf Beteiligung er forderten 188 451 M. (184 122 M), sodaß sich für das Berichts- jahr ein Gewinn von 103 885 M. (9945 M.) ergab, um den sich die Unterbilanz, wie oben bemerkt, aus 4M378 M. ermäßigt. Durch die im Vorjahre nachträglich vorge nommenen außerordentlichen Abschreibungen hat sich das Bilanz bild wesentlich verschoben. Die Anlagen-Konti stehen nunmehr mit nur noch 1,18 Mill. M. zu Buche, wovon 1,03 Mill. M. aus Immobilien entfallen und 0,15 Mill. M. aus Maschinen. Alle sonstigen Anlagekonti sind ganz heruntergeschrieben. Die Außen- stünde sind mit 1,56 (1,55) Mill. M., die Bestände mit 1 (1,18) Mill. M., die Beteiligung mit 0,13 Mill. M. verbucht. Einschließlich unverändert 50OM M. ausgeliehener Hypothek be tragen die greisbaren Mittel 117859 (105558) M., Kautionen 69 IM M. DaS Aktienkapital von unverändert 3,1 Mill. M. setzt sich nunmehr aus 2,32 (2,19) Mill. M. Vorzugsaktien und 0,78 (0,91) Mill. M. Stammaktien zusammen. Neben unverändert 0,86 Mill. M. Hypothekenschuld betragen dir Kreditoren 0,32 (0,63) Mill. M. Bei voller Besetzung ihrer Werkstätten konnte die Gesellschaft einen erheblichen Mehrumsatz erzielen. Da längere Zeit mit Überstunden gearbeitet werden mußte, ließen sich die Nachwirkungen des Streikes nicht völlig auSgleichen. In das neue Geschäftsjahr wurde mit einem etwas geringeren Auftrags bestände eingetreten. Der lebhafte Auftragseingang hat gegen Ende des Berichtsjahres nachgelassen infolge der politischen und allgemein ungünstigen Wirtschaftslage. Es bleibe abzuwarten, wie weit hierdurch Umsatz und Berkausspreise beeinflußt werden. (Eingesandt.)