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— „Justiz", da- auf recht schwachem Fundament aufaebaute Tendenzdrama des Engländers John GalSworthy, fand in den Münchner Kammerspielen nur mäßigen Beifall. Die Akte sind durchaus nicht gut gebaut und die gewiß beherzigenswerte Tendenz macht sich der Autor a» seinem Schulbeispiel doch gar zu leicht. Der Beifall galt so auch mehr der Aufführung, der ersten reich-deutschen, unter vr. Mannings Regie. Bildende Kunst. Da» Frankfurter Staedelsche Institut hat von dem Londoner Sammler Pfnngst ein kostbare» Werk Murillos zum Geschenk er halten. Das Bild zeigt, bi» zu den Knien sichtbar, einen Straßenjungen, der mit vollen Backen und offenem Munde eine Pfirsiche kaut. Der farbige Charakter des Bilde» ist, wie die „Kunstchronik" (Verlag von E. A. Seemann in Leipzig) berichtet, ganz aus den Zusammen klang weniger brauner und grauer Farbtöne gestellt. Murillo war im Franksurter Museum bisher nicht vertreten. — In Versailles hat P. deNolhac, der be kannte französische Kunstgelehrte, ein Bildnis der Madame de Sövignä aufgefunden. — AuS Wien wird berichtet: Architekt Leopold Bauer, gegen, dessen Kandidatur als Nachfolger Otto Wagners sich der (am Sonnabend an dieser Stelle erwähnte) Streik der Kunstakademiker richtet, ist bereits zum Professor an der Wiener Kunstakademie ernannt worden. s- Der bekannte Münchner Maler und Illustrator Richard Kittner ist im 72. Lebensjahre gestorben. Er Ivar in Wurzen geboren worden nnd lebte seit 1873 in München. Musik. Eugen d'Nlberts neue Oper „Die Toten Augen" wird in Cöln bei den Juni-Festspielen 1914 zur Uraufführung kommen. Das Textbuch ist nicht, wie manche Blätter irrtümlich verbreiteten, von Hanns Heinz EwerS allein, sondern gemeinsam von den Herren Ewers und Marc Henry nach dem gleich namigen französischen Einakter „Vos ^eux Nords", einem Jngendwerk von Marc Henry, verfaßt worden. — „Der Sturm auf die Mühle", Oper in drei Akten von Karl Weis, gelangt am 15. November d. I. zur deutschen Uraufführung an der Wiener Pollsoper. — In nächster Zeit findet im Neuen Lnisentheater zu Königsberg die Uraufführung der neuen Operette „Tralala" von Jean Gilbert unter persönlicher Leitung des Komponisten statt. — Tie Erinnerungen an Beethoven von 140 seiner Zeitgenossen sind von dem Musikschriftsteller Friedrich Kerst neu gesammelt worden nnd sollen dem nächst im Verlage von Julius Hoffmann in Stuttgart erscheinen. Wie mitgetcilt wird, hat der Herausgeber neben bekannten Quellen viele unbekannte oder vergessene anfzufinden gewußt, so daß ein äußerst wertvoller Bei- irag zur Beethoven-Literatur zu erwarten ist. — Aus Paris wird gemeldet: Wie Hr. Broussan gegenüber anderslautenden Meldungen in den Zeitungen Mitteilen läßt, kann ihn der Rücktritt seines musi kalischen Mitarbeiters Messager nicht veranlassen, die Direktion der Oper vor Ablauf seines Ver trages aufzugebcn. Er habe mit den Vorbereitungen für die Aufführung des „Parsifal" im Monat Januar große Verpflichtungen übernommen, die er im Interesse des künstlerischen NuseS der Großen Oper erfüllen müsse. Theater. Die Einbringung des Reichstheater- gc setzes im Bundesrat dürfte nach Weihnachten zu erwarten sein. Tie Bestimmungen des Entwurfs sind sämtlich fertiggestellt und zurzeit ist man mit der Aus arbeitung der Begründung beschäftigt, die voraussichtlich in nicht seruer Zeil beendet sein wird und es ist anzu- uehmen, daß die Beratungen im Bundesrat, da es sich um eine einscheidende und wichtige Materie handelt, sich längere Zeit hinzieheu werden, sodaß eine Vorlegung des Entwurfes voraussichtlich erst im vorgerückten Stadium der NeichstagStagung stattfinde» könnte. Beim Engage- mentsvertrag dürfte die GehaUsfrage, die nach den Wünschen einzelner Kreise im Theatergesetz eine Reglung erfahren sollte, nicht berührt werden. * Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße. Die Ausstellung der Futuristen Umberto Boccioni, Carlo D. Carra, Luigi Nussolo und Gino Severini wird nach wie vor lebhast besucht. Jeder Kunstfreund, der ein lebendiges Interesse für die Entwicklung der bildenden Kunst in unseren Tagen hat, benutzt die hier gebotene Gelegenheit, sich ein eigenes Urteil über die neuesten Erscheinungen der Malerei zu bilden. Auf vielfachen Wunsch wird die Ausstellung um eine Woche ver längert. Sie ist werktags von 9 bis 7 Uhr, Sonntags von 11 bis 2 Uhr geöffnet. — Im Seitenjaal wurde neu aufgestellt eine Sammlung Gemälde des inFouesnant in der Bretagne lebenden Malers John Recknagel. Diese Ausstellung bringt hauptsächlich Stadtbilder aus Dresden und Landschaste» aus unserer Umgebung, die der Künstler bei einem längeren Aufenthalte in Dresden geschaffen hat. * Der Gemeinnützige Verein zu Dresden ver anstaltet im Winter 1913 bis 1914 im Saale des Stadthauses, Landhausstraße 7, folgende öffentliche, jeder mann zugängliche Vorträge: 5. November: „Die Ein schließung und Übergabe Dresdens vor 100 Jahren", Hr. Archivrat Vr. Brabant (Staatsarchivar). 12. No vember: „Die Baukunst Dresdens im 18. Jahrhundert", Hr. Hosrat Doeuges, Oberleiter des Königl. Sächsischen StaatSanzeigers. 26. November: „Wetter und Wetter katastrophen", Hr. Prof. vr. Gravelius. 3. Dezember: „Land und Leute auf Java und Sumatra nach eigener An- schaunng" (mit Lichtbilder»), Hr. Rechtsanwalt vr. Gut mann. 10. Dezember: „Die Deutsche» in der alten Zarenstadt" (mit Lichtbildern), Hr. K. russ. Staatsrat Leonhardi. 14. Januar 1914: „Dresden 1870", Hr. Gymnasialoberlehrer vr. Becher. 21. Januar: „Christen tum und Geschicht-wijsenschaft", Hr. Superintendent Konsistorialrat vr. Költzsch. 28. Januar: „Friedrich der Große und seine Stellung zur vaterländischen Dich tung", Hr. Prof. vr. Minde-Pouet (Direktor der städtischen Sammlungen). 4. Februar: „Bau und Lebens weise der Tiere" (mit Lichtbildern, Tiere in Ruhe und Beweaung darstellend)^ Hr. Prof. vr. B ran de» (Direktor de» Zoologischen Garten»). 11. Februar: „Bilder au» L» Dresden» Vergangenheit" (mit Lichtbildern), Hr. Lehrer Camillo Böhme. Beginn der Vorträge abends 8 Uhr. Einlaß ^8 Uhr. Der Eintritt ist frei. * Da» LandeSmnfeum für Sächsische Volks kunst in DreSden-Neustadt, Asterstrabe 1, hat seit seiner Eröffnung eine ganze Anzahl bemerkenswerte Ge- schenke erhalten. Früher, al- die Museum-gegenstände noch in Kellerräumen lagen, konnte e» wohl niemand zu- gemutet werden, der Sammlung Stiftungen zu über weisen. Jetzt sind die Abteilungen Spielzeug, Puppen und Volkstrachten bereichert worden. Die Herren Kretzschmar, Bösenberg äc Co. haben ein bunt bemaltes hölzernes BergmannSschild geschenkt. Jetzt, wo in Sachsen der staatliche Bergbau bald verschwunden sein wird, ist diese Tafel von besonderem Interesse. Sie stellt zwei Bergleute, die da» Kurwappen bewachen, dar und darunter befindet sich die hübsche Inschrift: Herr, erhalt in unserm Land, mit Bestand, den Bergbau durch Deine Hand, daß das ganze ChurhauS Sachsen, uns zur Freude, jederzeit, stet» blühn und wachsen. Anno 1768. ' * Se. Majestät der Kaiser, König von Preußen, hat Hrn. Geh. Hosrat Prof. Max Foerster, derzeit Rektor Magnifikns der hiesigen Königl. Technischen Hochschule, zum außerordentlichen Mitglied des Kaiser!. Patentamtes ernannt. * Die hiesige Konzertsängerin Sophie Krempe wurde als Vertreterin für die erkrankte Frau Kammer sängerin Emma Baumann an das Königl. Konser vatorium zu Leipzig berufen. * Franz WagnLr konzertierte kürzlich erfolgreich in Magdeburg und fand als Schumann-Interpret den vollen Beifall der Presse und der Kunstfreunde. Theater, Konzerte, Borträge. Mitteilung aus dem Bureau derKönigl. Hoftheater. Im Königl. Opernhanse wird morgen, Dienstag, die Oper „M ignon" von Ambroise Thomas aufgeführt. Die Besetzung der Hauptpartien ist wie folgt: Mignon—Frl. Merrem (zum ersten- mal), Wilhelm Meister—Hr. Tauber (zum erstenmal), Lothario— Hr. Staegemann (zum erstenmal), Laertes—Hr. Ermold, Philine— Frl. v. Catopol. Beginn der Vorstellung: 8 Uhr. Im Königl. Schauspielhause geht am Donnerstag, den 6. November, außer Abonnement das seit Juni 1906 nicht wieder aufgeführte Lustspiel „Die Welt, in der man sich langweilt" von Pailleron in neuer Einstudierung in Szene. Tie zum größeren Teil neue Besetzung der Hauptrollen ist die solgende: Herzogin von Reville — Pauline Ulrich, Gräfin von Ceran — Maximiliane Bleibtreu, Suzanne von Villiers — Jenny Schaffer, Roger—Ernst Pröckl, Bellac —Lothar Mehnert, Paul Raymond —Alexander Wierth, Jeanne Raymond—Alice Verden, de Saint-Nvanlt—Adolf Müller, Frau v. Saint-Reault—Louise Firle, Frau v. Loudan—Ida Bardou-Müller, Lucy Wattson— Hermine Körner, Tesmillets—Alfred Meyer rc. Tie nächste Erstaufführung des Königl. Schauspielhauses findet am Donnerstag, den 20. November, statt. Zur Aufführung gelangt die neuesKomödie „Pygmalion" von Bernard Shaw. Anfang Dezember folgt sodann das alte Weihnachtsspiel „Tas Gottes Kind" von EmilAlfred Herrmann (zunächst als Abend vorstellung). Kurz vor Weihnachten wird Tolstois Trama „Ter lebende Leichnam" in Szene gehen. Für die zweite Hälfte der Spielzeit sind außer den bereits früher angckündigten Novi täten die folgenden Neueinstudierungen klassischer Werke vor gesehen: „Macbeth", „Kaufmann von Venedig" und „Fanst" I. Teil. »Mitteilung aus der Kanzlei des Residenz- theaterS. Morgen, Dienstag, und am Mittwoch, abends 8 Uhr, geht die erfolgreiche Gesangsposse „Püppchen" in Szene. Die Posse übt noch immer eine so außerordentliche Zugkraft aus, daß die meisten Vorstellungen vollständig ausverkaust sind. * Heute, Montag, abends 8 Uhr, findet der Vortrags abend Ludwig Ganghofers im Rahmen der Literarischen Abende der Tittmannschcn Buchhandlung im Künstlerhause statt. * Morgen, Dienstag, i^8 Uhr im Palmengarten einziges Konzert Fredöric Lamond: Beethoven-Abend. (Karten bei F. Ries, Ad. Brauer, sowie an der Abendkasse.) * Morgen, Dienstag, '^8 Uhr im Künstlerhaus erstes Kammer-Konzert von Emil Kronke mit dem Leipziger Gewandhaus-Quartett (Karten bei H. Bock, Prager Straße 9, und an der Abendkasse). * In der Musikschule von Fran Emma Emilie Zierold, Striesener Straße 19, I., findet am 5. November abends 7 Uhr ein Vortragsabend statt. Das Programm enthält außer Solo- Klaviervorträgen von Kirchner, Uso Seiffert, Mendelssohn und anderen Komponisten, 4- und 6händige Kompositionen, Ungarische Tänze von Brahms, Militärsymphonie von Haydn, Ouvertüre zur Oper „Zampa" von Herold, Gavotte von Bach und Menuett von Bocherrini, Solis sür Violine und Gesänge in deutscher, franzö sischer und russischer Sprache. Der Eintritt ist für Jnter- effenten frei. * Steglichs Geigerschule. Tie Vorträge über Musik geschichte von Hrn. Musikschriftsteller F. A. Geißler beginnen nächsten Mittwoch, nachmittags um Uhr. Ans Sachsen. Wolffs Landesdienst meldet: Gegenüber den unzu treffenden Meldungen verschiedener Tagesblätter sind wir zu der Mitteilung ermächtigt, daß die Verleihung preußischer Ordensauszeichnungen an die Herren Oberbürgermeister vr. Dittrich und Geh. Hofrat Clemens Thieme aus Anlaß der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals nach den Vorschlägen der Säch sischen Negierung erfolgt ist." * 12. Sächsischer FortbildungSjchnltag. —ck. Glauchau, 2. November. AuS allen Teilen Sachsen- waren gestern und heute die Fortbildungsschullehrer nach unserem freundlichen Städtchen geeilt, um über wichtige Verband-- und Stande-angelegenheiten zn beraten. Den Verhandlungen wohnte al- Vertreter des Ministeriums de» Kultu» und öffentlichen Unterrichts Hr. Geh. Rat vr. Kühn, ferner Hr. Bezirksschulinspektor Richter au- Chemnitz und der Vor sitzende des Sächsischen Lehrervereins, Hr.Sättler, Dresden, bei. Hr. Direktor Göpfert, Chemnitz, eröffnete Sonn abend, nachmittag» 4 Uhr, die Tagung im Festsaal deS Realgymnasiums mit begrüßenden Worten. Im Namen der Stadt Glauchau entbot Hr. Bürgermeister Brink den Tagungsteilnehmern einen WillkommeuSgruß, während Hr. Gewerbeschuldirektor Müller, Glauchau, im Namen deS Ortsausschusses begrüßte. Im Anschluffe hieran sprachen die Herren Direktoren Biebrach, Dresden; Jochen, Werdau; Kälker, Großröhrsdorf über da» Thema: Grundsätzliche- zu Fortbildungsschullehrplänen. Nach den Vorträgen besichtigte man in den Räumen der König-Friedrich-August-Gewerbeschule eine Ausstellung von Lehrmitteln uud Schülerarbeiten der Glauchauer Fortbildungsschule, sowie die sämtlicher technischer und gewerblicher Lehranstalten. Der Besichtigung schloß sich abends 8 Uhr ein BegrüßungSabend im Saale des Theaterlokals an, wobei mehrere Ansprachen und ein Lichtbildervortag, der Glauchau und seine Umgebung zeigte, gehalten wurde. Der Vortrag und die Ansprachen wurden von turnerischen, deklamatorischen und musi kalischen Darbietungen umrahmt. Am Sonntag früh besichtigten die Tagungsteilnehmer zunächst in Gruppen daS Stadtbad, das Elektrizitätswerk, den Schlachthof rc. Um 12 Uhr begannen die geschäft lichen Verhandlungen im Festsaale des Realgymnasiums. Hr. Direktor Göpfert eröffnete die Versammlung mit einer kurzen Begrüßung und erstattete im Anschluß hieran den Jahresbericht, der von einer reiche» Tätigkeit zeugte. Ju dem Bericht beantragt der Vorstand, den Turnunterricht in den Fortbildungsschulen obligatorisch einzusühren und Werbeschreiben an die Lehrer und Schulvorstände zu ver senden, in denen auf die Bedeutung des FortbilduNgS- schulunterrichts hingewitsen wird. DaS Verhältnis zum Sächsischen Lehrerverein habe sich auch im Bertcht-- jahre uicht gebessert, eS sei vielmehr noch schlechter geworden. Falsch sei daS Gerücht, daß sich die Mitglieder des Sächsischen FortbildungSschulvereinS der Aufsuyt des Ministeriums deS Kultus und öffentlichen Unterrichts entziehen wollten. DaS Gegenteil sei der Fall. Ter Kassenbericht zeigte eiu erfreuliches Bild. Einer Einnahme von 1963 M. steht eine Ausgabe von 1211 M. gegen über, sodaß ein Kassenbestand von 752 M. verbleibt. Hierauf wurde iu die Beratung der Satzungsänderungen eingetreten, die eine sehr laiwe Zeit 1» Anspruch nahm, wozu u. a. Anträge von den Zweigvereinen Dresden und Leipzig Vorlagen. AlS nächster Punkt stand folgender Antrag des Zweigvereius Leipzig auf der Tagesordnung: „Ter Vorstand des Sächsischen Fortbildungsschulvereins wolle beim Königl. Ministerium de» Kultus und öffent lichen Unterrichts unverzüglich Schritte tun, daß die Regierung dem Landtage bei seinem Wiederzusammentritt die in dem abgelehnten Volksschnlgesetz eingeflochtene» Bestimmungen über die Fortbildungsschule als ein selb ständiges, von dem Volksschnlgesetz völlig abgesondertes Fortbildungsschulgesetz zur Annahme vorlege." Dieser Antrag wurde augcuommen. Als Ort für die nächst jährige Tagung wurde Leipzig i» Aussicht genommen. Mit TankeSworten des Vorsitzenden sür die zahlreiche Beteiligung wurde hierauf die Tagung geschlossen. * w. Plauen, 3. November. Im benachbarten Tanna wurde bei einer Schlägerei zwischen jnngen Lemen dec 19 Jahre alle Sticker Gustav Franz von dein gleich alterigen Dienstknechte Reichbott durch Messerstiche so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Ter Täter wurde verhaftet. Limbach, 2. November. Ein G r o ß f e u e c äscherte hier gegeu ^45 Uhr früh die Hrn. Baumeister Kurt Sußig hier gehörende Schneidemühle voll ständig ei». Der auf den» anliegende» Bauyoi lagernde Holzvorrat wurde zum größten Teil ein Narr» brr Flammen. Ter angerichtete Schaden ist ganz belrääMch. Es wird Brandstiftung vermutet. * 6. Chemnitz. Eine Konferenz der sächsischen Versicherungsbeamten fand am Sonntag nachmittag in der „Linde" statt, die Hr. Brenke, Leipzig, mit be grüßenden Worten eröffnete. Hierauf hielt Hr. Leh- mann, Berlin, einen Vortrag über das Thema: „Tie Versicherungsangestcllten und dieBolksfürsorge.' In längeren Ausführungen schilderte der Redner zunächst die Grundgedanken, die zur Gründung von Versiehe- rungsqesellschasle» geführt haben und hob dann weiter die sozialen Zwecke der Volksfürsorge hervor. Dem Vor trag schloß sich eine lebhafte Aussprache an, an der sich die Herren Klinger, Kuntze und Peitz aus Dresden, Pursche aus Zwickau und Steinert uud Rödiger aus Chemnitz beteiligten. Hr. Klinger, Dresden, entwickelte dann in ausführlicher Weise die Wünsche der sächsischen VersicherungSbeamlen und machte weitere Vorschläge, welche die Erfüllung dieser Wünsche betrafen. Im An schluß an die hierüber lebhaft einsetzeuoe Aussprache wurde eine entsprechende Entschließung angenommen. Mil der Beratung einiger interner Angelegenheiten fand die Tagung ihr Ende. H. Chemnitz. Ter in der Logenstraße hier wohn hafte Bäckermeister nnd Privatmann Hr. Friedrich Eduard Scheufler feierte das fünfzigjährige Jubiläum als Bürger der Stadt Chemnitz. Er wur^e aus diesem Anlaß unter Überreichung einer Glückwunich- urkunde durch ein Mitglied deS Rates in feiner Woi;- uung begrüßt. Herrenhaide. Infolge der in der letzten Zeil herrschenden warmen Witterung kann auf der Freila»> Erdbeerplantage des Parkes Herrenhaide jetzt die zweile Erdbeerernte in diesem Jahre eingeholt werden. L Bad Elster. Anschließend an die kürzlich fertig gestellte Walzasp Hal t»S traben Herstellung entlang des Wettiner HofeS wird nach Beseitigung deS vor zwei Jahren hergestellten Kleinpflasters (Robauer Granit) auch die Straßenstrecke entlang deS Bade» bis an das neue Theater mit Walzasphalt befestigt. Diese moderne Art der Fahl bahnbefestigung dürfte wegen der Geräusch- und Staub verminderung für daS neue, bis auf den inneren Ausbau fertige Theater sehr vorteilhaft sein. 88. Großenhain. Mit dem gestrigen Tage ist dal Institut der Nachtwächter hier adgeschafst worden. Der Sicherheitsdienst bei Tag und Nacht wird von nun an durch Schutzleute an-geübt. ES sind demzufolge 9 Schutzleute mehr angestellt worden. Zittau. Der Stadirat und daS Stadtverordneten« Kollegium haben in geheimer Sitzung die Aufnahme einer Anleihe von 3 Mill. M. beschlossen. Für einen Er- weiterung-bau det Gasanstalt dienen 130000 M , sür eine Netzerweiterung de» städtischen ElekirizitätSwerks 120000 M.,für den geplanten Gymnasialneubau 500000 M. die Errichtung einer Handwerkerfchule ÜOOOOO M., den Durchbruch der Vautzner Gtrsße und die Errichtung einer Kläranlage ebenfalls je SOOOOO M^für einen Volks- fchul-Neubau 400000 «. c». Zwei Mikl. M. «erde»