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Dresdner Journal : 20.11.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191311202
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19131120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19131120
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-11
- Tag 1913-11-20
-
Monat
1913-11
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 20.11.1913
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10 eu, und Vortragsabend. Der von der Firma F. RieS ver vermochte Zebras, Büffel, ... _ on-Sizilien zeich ¬ neten die Vorlesung durch ihre Gegenwart aus. w. trächtigten natürlichen Lebensart dem Beschauer vor Augen zu führeu. Ter Jagdzug begann in Mombasf.1, von wo die Ugaudabahu dle Jager in das Innere nach den oben erwähnten Jagdgebieten führte, und er cndelr in Chartum (Nil). Schon vom fahrenden Zug aus gc- laug es vc. Berger, interessante Aufnahmen von Giraffen, Antilopen, Gazellen und anderen Tieren zu machen, dir in großer Zahl die von den Engländern als Ticrsam^ gebiete gehaltenen Landstreifeu zu beiden Seiten cec Bahn belebten. Daß die Aufnahmen im eigentlichen Jagdgebiete mit den größten Schwierigkeiten, wie tage- langem Warte» in dazu hergerichteteu Verstecken ober bei dem Beschleichen des Elefanlen, des Nashorns, deä Büffels selbst mit Lebensgefahr verbunden waren, braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden. Allerdings wurden die Aufnahmen vielfach durch den Umstand er leichtert, daß iil diesen selten betretenen Jagdgebieten die Tiere den Menschen als Feind noch nicht kennen ge lernt haben. Tie seltenste Jagdlrophäe, ein von Dr. Berger erlegtes Breitmaulnashorn, bas sogenannte „Weiße Nashorn", steht jetzt ausgestopst im Berliner Zoologischen Museum. Im Gebiet des großen zeutral- afrikanischen Grabens brachte der Bortragende neben einem kapitalen Elefanten und einem Büffelbulleu zwei Löwen zur Strecke. Tie Bilder wurden vo»^ Berger durch erklärende Ausführungen verbunden, ihrer sachlichen, bescheidenen und von einem warmen Verständnis für die Lebensart der Tiere getragenen La:, stellungswetse das Interesse der Zuhörer während anceu- halber Stunde nicht eine Minute erlahmen ließen. Unter den im letzten Jahrzehnt unternommenen Jagdzügcn i«; äquatoriale Afrika verdient die Expedition I)c. BergerL um ihrer photographischen Ausbeute und ihrer damit gewährleisteten Bereicherung unserer Museen und der zoologischen wie zoogiaphischen Wissenschaft an crslcr Stelle genannt zu wcrdeu. Di. F. anstaltete Vortrag des Forschungsreisende» vr. A. Berger fand gestern abend die Palmengartensüle von einer zahl- reichen erwartungsfrohe»» Zuhörerschaft besetzt. Unter dem Titel „In Afrikas Wildkammern" hatten die Ankündigungen eine durch Dortrag verbundene Zusammen- stellung von 130 farbigen Lichtbildern von freilebende» afrikanischen Tieren versprochen. Wir dürfen gern an erkennen, daß die gezeigten Bilder die gehegten Hoff- nungeu noch übertrafen. Sie wurden auf einer Forschungsreise gemacht, die der Vortragende in den Jahren 1908/09 gemeinsam mit dem Major Roth und Hru. Curt v. Donner in die reichen Jagdgebiete Englisch. Ostafrikas und des östlichen KongostaateS unternahm. Im Gegensatz zu dem bekannten Afrikareisendea Prof. C. G. Schillings, dem Verfasser von: „Mit Blitzlicht und Büchse", machte vr. Berger seine Aufnahmen bei vollem Tageslicht. Er vermied dadurch die durch das Blitzlicht oft hervorgerufenen Schreckstellungen deS Wildes und vermochte so die vielgestaltige Fauna des äqua- torialen Afrika, Gazellen und Antilopen, Giraffen und " ' . """ , NaShöruer, Nilpferde und Elefanten, sowie zahlreiche Vogelarien, Flamingos und Marabu- und viele, viele andere in ihrer durch nichts beem- schwelgerei »m Ge»ste deS FrciheitSsäugerS vorzutrage». Anfänglich zwar etwas kühl und zurückhaltend, wußte er aber bald Wärme und Ausdruck so zu steigern, daß die brausende Lyrik Körner« zu außerordentlicher, in ihren Löhepunkten (Männer und Buben, Lützows wilde Jagd, Du Schwert au meiner Linken) sogar zu faszinierender Wirkung kam. Die zahlreiche Zuhörerschaft spendete lebhaften, am Schlüsse stürmischen Beifall. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg, Herzog und Herzogin zu Sachs Prinzessin Josepha von Bourbon - Sizili DienStag im Dessauer Hostheater uuter Generalmusik direktor Mikoreys befeuernder Führung bei glänzender Darstellung uud Inszenierung einen sehr beachtenswertru Erfolg. — AuS Königsberg i. Pr. wird gemeldet: Die Uraufführung von „Fräulein Tralala", Text von OkonkowSki, Musik von Gilbert, hatte im Neuen Luiseutheater im Beisein beider Verfasser einen starken Erfolg. — „Laviolinata" (daS Geigensiück), eine neue dreiaklige Oper von Andrea Fcrretto, wurde am Nossinithcater in Venedig mit starkem Erfolge zum erstenmal aufgesührt. Die Handlung spielt in der rns- sischcn Steppe, deren Stimmung der Oper ihr Relief gibt. — Ignatz Waghalter, der Kapellmeister des Deut schen Opernhauses in Charlottenburg, hat soeben seine neue komische Oper „Mandragola" beendet. Die Textnnlerlage des Werkes bildet die unveränderte gleichnamige Komödie des Darmstädter Intendanten vr. Paul Eger. Das Werk soll bereits Mitte Januar 1914 im Deutschen Opernhause seine Urausführung erleben. Waghalter, der seit Ende der vorigen Spielzeit seine Dirigeuteutätigkeit im Interesse der Vollendung des „Mandragola" eingestellt hatte, wird diese mit der für Ende November vorgesehenen Erstaufführung von „Puc cinis „Manon" wieder aufnehmen. — Aus Anlaß des Geburtstages deS GroßherzogS von Oldenburg wurde Eugen d'Albert der Titel „Hofrat" verliehe»,. f Aus Loudon meldet man: Die berühmte Sängerin und Gesangslehrerin Mathilde Marchesi, ist in der Nacht zum Dienstag im Alter von 87 Jahren bei ihrer hier lebenden Tochter gestorben. Mathilde Marchesi, eine geborene Frankfurterin, war bereits in Paris uud London als Konzertsängerin sehr angesehen, als sie die Frau des Salvatore Marchesi, Cavaliere de Castrone, Marchese della Najata, eines ehemaligen Offiziers der neapolitanischen Nobelgarde, deS späteren Sängers und Komponisten, wurde. AlS Gesangslehrern» hat sich Frau Marchesi dauernden Ruhm erworben. Frau Mar chesi hat eine Gesangsschule und 54 Hefte Vokalisen herausgegeben, die allgemein als vorzüglich anerkannt sind. Sie war eine Nichte der von Beethoven hoch geschätzten Pianistin Dorothea Graumann. Theater. Ter Intendanten wechsel am städtischen Schauspielhalls in Hagen (Westfalen) ist jetzt voll- zoaeu worden. Zum Nachfolger Di-. Kaisers ist vom 1. Juli 1914 ab unter 102 Bewerbern der Hofschan- spieler Hans Ludwig ans Bremen bestimmt worden. Ter neue Intendant ist ein Schüler Max Grubes. Er wirkte am Königl. Schauspielhaus irr Berlin, in Wei:: ar, Halle, Frankfurt (Main) und Mannheim. — Aus Loudon wird uns berichtet: Die vor nahezu zehu Jahren durch Sir Herbert Tree begründete Akademie für Schauspielkunst, der heute als Mit glieder eine Reihe der bekanntesten englischen Thcatcr- dircktoren, Schauspieler und Dramatiker augehören und deren Ziel die systematische Ausbildung des schauspieleri schen Nachwuchses ist, hat, durch ihre bisherigen Erfolge '.rmutigt, den Plan gefaßt, eilt eigenes Bühnenhaus zu errichten. Die zur Finanzierung notwendige Summe ist bereits aufgebracht, und am 20. Dezember wird feier lich die Grundsteinlegung des Neubaues erfolgen. ES handelt sich dabei um ein intimes Theater, das nach den genehmigten Plänen 300 Zuschauern Naum gewährt, 200 im Parkett und 100 in den Logen und im ersten enlzigen Range. Man will ein Modeltlheater schaffen, eine Bühne, die über alle neuesten technischen Erfindungen verfügt; die Bühne Hal eine Breite von 14 m bei 8 m Vorhangs- breite und nahezu 12 m Tiefe, sodaß auch größere und komplizicrlere Ausführungen Schwierigkeiten nicht be gegnen. Tas Hans wird elektrisch geheizt, znr Kulissen- bewegnng wird das neue Gegengewichtssystcm verwandt, durch das ein einziger Arbeiter so viel leisten kann, wie früher eine ganze Arbcitergrnppe. An» Tage wird dieses neue Theater Ubungs- uud Unterrichtszwecken dienen. Tas schon bestehende kleine Theater der Akademie wird beibehalten und den jüngeren Klassen der Schauspielschule eingeräumt. Ter Neubau ersteht auf dem Hinteren Ge lände der Schauspielakademic in der Gowert Street. Vortragsabend. Am DienStag abend sprach in» Literarischen Verein Hr. Universitätsprosessor Dr. Engen Mogk auS Leipzig über „Island und seine älteste Literatur". Er wie« darauf hin, wie sehr Island von den Sprachforschern bisher vernachlässigt worden ist, denen das Fühlen und Denken der Griechen und Römer bekannter sei, als daS der eigenen Vorfahren auf Island. Gerade für den Germanisten bedeute Irland dasselbe wie Hellas und Nom für den Humanisten. Der Redner gab dann einen knrzen geschichtlichen Überblick der Insel, besonder- in ihrem Verhältnis zu Norwegen, nnd wies nach, wie aus diesen Ereignissen die für Island so chararakteristischen Sagas entstanden seien. Während die Edda, d. i. Buch von Oddi, mythologische Stosse und Symbolisierungeu furchtbarer Naturereignisse, wie den AuSbruch des Hekla, erzählt, enthalten die Sagas Familienereignisse einzelner Isländer. In harter, ungelenker Darstellung geben sie ein eindruckvolles Bild der Lebensart der isländischen Männer und Frauen und gewähren tiefe Einblicke in deren Fühlen und Denken. Eine kurze Probe aus der Egilfage und Hinweise aus andere Sagastoffe ließen die Zuhörer noch aus mehrere Proben der irländischen Literatur hoffen. Bei dieser Hoffnung allerdings mußten sie sich bescheiden; denn Prof. Mogk gab größtenteils eine Beschreibung seiner isländische» Reise, wie man sie letzten Ende« in jeder Neisebeschrribung Nachlesen kann, und illustrierte sie durch eine Reihe, zum Teil wenig charakteristischer Abbildungen, die kaum imstande waren, die Sehnsucht nach den Naturwundern J-landS zu wecken. R. G. Bortri-sabeud (Theodor Becker) im Vereiushaur. Ter Abend war Theodor Körner gewidmet uud wirkte wie ein schöner Nachklang zu den Tagen der Hundert jahrfeier, mit der deS Dichters „Leyer und Schwert" die stärkste Berührung hat. Zur Vorlesung der frischen, leidenschaftersüllten Poesie Körner« konnte sich kein besserer finden alSe Theodor Becker. Er hat in be sonderem Maße die Gabe, sie in männlicher, kerniger, fest akzentuierender Art, natürlich und so ganz ohne jedeTon Theater, Konzerte, Borträge. * Mitteilung aus der Kauzlei des Nesideuzthealer-. Morgen, Freitag, abends '^8 Uhr sowie Sonnabends 8 Uhr geht die Neuheit „Luxusweibchen" i» Szene. Für die Abonnenten der ersten Serie, die ihre Karte« im Theater abgegeben haben, i- am Sonnabend die Ersatz-Vorstellung. Am Totensonntag wu» nachmittags V-4 Uhr das Drama „Zapfenstreich" zu er mäßigten Preisen und abends 8 Uhr das Schauspiel „Alt- Heidelberg" bei gewöhnlichen Preisen ausgeführt. Für dich zwei Vorstellungen ist Hr. Willy Schröder vom StadUhcatcr in Bremen als Gast für die Rollen deS v. Lauffer» bez. des Kart Heinrich gewönne»» worden. * Zentraltheater. Der Dichter des Sittengeniäldc) „Musik", Frank Wedekind, dessen Werke wiederholt im Königl. Hostheater aufgeführt wurden, spielte bei der Uraufführung selbst die Rolle deS Prof. Josef Reißner, seine Frau Titly Wedr- kiud die Klara. Diese beiden Hauptrollen »verdeu gelegentlich des Gastspiels der Reinhardt-Bühne im Zentraltheatcr arn uächstcn Sonntag von Camilla Eibenschütz und Eduard v. Wiuterstein dargesteüt. * VolkSwohl-Theater (Ostra-Allee, Eingang Trabanten- gaffe). Heute, Donnerstag, abends ^9 Uhr: „Mutte rsegc»" oder „Die Perle von Savoyen", Schauspiel mit Gesang nach dem Französische« de» G.Lemoine, Musik von H. Schäfer. Sonntag, dei»23.d.M, nachmittag-3Uhr: Märchenvorstelluug. Abends ^8 Uhr: „Lenore", Schauspiel von K. v. Holten Eintrittskarte« sind in der Geschäftsstelle des Vereins Vollswohl, Glacisstraße 10, und abends an der Kasse zu haben. * Morgen, Freitag, '/,9 Uhr im BolkSwohlsaal zweiter Kam mermusik-Abend der Herren Striegler—Reiner—Nokohl— Schilling. — An demselben Abend '/,8 Uhr im KünstlerhauS Lieder-Abend voi» Ernst Alfred Aye. (Karlen bei H Vock, Prager Straße 9, und an der Abendkasse.) * Morgen, Freitag, '/,8 Uhr im Palmengarten einziges Kon zert deS Geigers Franz von Becsey. Begleiter: Prof Her- mann Lafont (Karten bei F. RieS, Ad. Brauer und an der Abendkaff«.) * Das diesjährige öffentliche Konzert des Mozart-Ver ein» findet ain 8. Dezember unter Mitwirkung von Frau Kammer sängerin Fleischer-Edel und Hrn. Ossip Gabrilowitsch statt Der Ertrag soll dem unter dem Ehrenvorsitz Er. Exz. des Hrn. Ministers Grafen Vitzthum v Eckstädt und dem Vorsitz des Hrn. Geh. Rate» Oberbürgermeister« vr. vr. Ing. B«utler stehenden hiesigen Richard Bagner-Denkmakfond» zugute komme» * Abendmotette in der Trinitatiskirch», morgen Frei- tag, abenüs 8 Uhr, Vorfeier de» Totenfestes. Han» Führ- man«: Vorspiel und Ehoralfnge über „Nach einer Prüfung kurzer Tage", Finale auS der Eonat« Nr. 7, op 25. Gemeinde: Lied Nr. 681, «. 1. F. MendelSfohn-V.: Erntelied für Sopran. I. Raff: „Set still" für Sopra«, «.«alau: ,Harre mein« Seele- , ^kännrrchor. F. «endelSfohn-«.: ,Lch harret» de» H«nn", Duett kür 2 Sopranstimmen. A Guilmant: «>«»<> au« nichtende Kritiken. DaS Sensation-Werk Heiberg- wird als geschmackloses Pamphlet auf die Familie Björnson, als eine verunglimpfende Schilderung des toten Dichters bezeichnet. Trotz mancher geradezu aristophanischer Witze wirkt die Komödie, die allbekannte Modelle vorführt, überwiegend peinlich. Aus Stockholm meldet man: Hinsichtlich der Be hauptung, daß die Verleihung deS diesjährigen Literaturpreises der Nobel-Stiftung an Tagore anstatt an Rosegger auf slawische Agitation zurück- zuführen sei, wiederholt daS „SvenskaTelegramByran" die kategorische Versicherung deS Sekretärs der Schwedi- schcnAkademie, daß einesolcheBehauptung vollständig grundlos sei. Selbstverständlich habe sich die Akademie ausschließlich von literarische» Gesichtspunkte» leite» lassen ohne den geringsten ungehörigen Druck von außen, vr. Alfred Jensen erklärt auch bestimmt, daß er jeglicher Agitation gegen Rosegger sernstehe, »in dessen Namen während des Aufenthalts Jensens in Agram und Laibach niemals in Gesprächen mit politischen und literarischen Persönlichkeiten die Rede gewesen ist. BttdenVe Kunst. AuS Frohburg wird uns ge- schrieben: Die Königl. Staatsregierung hat seit Jahre»» tatkräftiges Interesse für die Erhaltung und weitere Entwicklung deS in Frohburg und Kohren alt ein- ' gesessenen Töpferhandwerks betätigt. So »vurden u. a. vor einigen Jahren mit Unterstützung von Staats mitteln Lehrkurse eingesührt, deuen in Frohburg der Bildhauer Kurt Feuerriegel Vorstand. Daß dieser der richtige Mann am richtigen Platze war, beweist u. a. auch das Ergebnis der Preisfestsetzung in der eben beendete»» Internationalen Baufach-Ausstellung in Leipzig. Feuer riegel, der so croßes Jtttercsse an seiner Arbeit gewann, daß er unter Übernahme einer Töpferei sich dauernd in Frohburg nicderließ, hatte auS seiner Werkstatt in der Ausstellung verschiedene Gegenstände ausgestellt, die all gemein Anerkennung und Bewunderung Hervorriefei», nnd von denen ein Teil durch die sächsische Landesstcllc für Kuustgewerbe in Dresden für ihre Sammlnngen an gekauft wurde. Das Präsidium des Preisgerichts hat uun Feuerriegel mitgeteilt, daß ihn» für seiue Arbeite»» die goldene Medaille der Ausstellung zncrkaunt worden sei. Tamit hat Feuerriegel dieselbe Auszeichnung er halten, die ihn» bereits 1910 von der Weltausstellnng in Brüssel zugesprochen wurde. Überdies hat ihm in» Laufe dieses Jahres auch der Landesverein sächsischer Heimatschutz für geschmackvolle Neifeandcnken den ersten Preis zuerkaunt. — Die Deutsche Werkbllnda ns stellung in Cöln 1914 will das Ergebnis der Bemühungen eines halben Menschenalters zur formalen Durchbildung der deutsche» Werkarbeit unter der Milwirkung künstlerischer Kräfte i» einer großen Übersicht zusanlmenjassen. Zu diesem Zwecke hat die Ausstelluugslcitung „Sonderausstelluugen ein zelner Werkküustler" an die Spitze ihres Programms ge stellt. Diese Gruppe gilt den Führern und Bahnbrechern der werkküustlerischc» Bewegung, die etwa um das Jahr 1890 ihre Tätigkeit in bewußtem Gegensatz z» dem herrschenden Epigonenstil setzen. Folgende zwölf Künstler sollen in Sonderausstellnngeu zum Wort kommen: Peter Behrens, Augnst Euvell, Josef Hoffmann, Ko.o Moser, Adelbert Niemeyer, Herman» Obrist, Bernhard Paukok, Bruno Paul, Richard Riemerscheid, Henry van der Velde uud von den Verstorbenen Otto Eckmann und Joseph Olbrich. Für die beiden zuletzt Gcnaunten werden Freunde und Schüler die Auswahl aus ihrem Werk vor nehmen. — Aus Berlin wird gemeldet: Bei Lepke begann vorgestern vormittag eine Versteigerung von Ge mälden, Aquarellen und Zeichnungen erster Meister unserer Zeit. Adolph v. Menzels „Friedrich der Große am offenen Sarkophag des Großen Knrfürsten in der Berliner Domgruft" brachte 16000 M., Konstantin Troyons „Landschaft v it Kühen" 15 000 M., Oswald Achenbachs „Italienische Laudschast mit kleiner Bergstadt" 5900 M., Eugene Verboeckhovens „Gcwittcrlandschast mit Schasherde" 5480 M. Musilk. Aus München wird berichtet: Panl v. Klenau, der junge, in Deutschland geschulte Düne, hat das unteruommen, was viele vor ihm, besonders Rubinstein mit seiner großen Oper, schon versucht haben, da« „Hohe Lied" SalamoniS zu vertone»». Aber sein Opernakt „Sulamith", der vorgestern in der hiesigen Hofoper zur Uraufführung kam, hat jeden Versuch, auS den» Lied ei»» Drama zu machen, in der Dichtung wie in der Musik von vornherein aufgegeben. Mit gutem Grund. Und so sind einfach die Worte der Heiligen Schrift in der Übersetzung von Herder mit sechs knrzen, sinngemäßen, szenischen Bildern unlrahmt, die nicht« anderes als eine Illustration der Tichterworte bedeuten. ES scheint mir nicht verwunderlich, daß aerade er zu diesen» schwierige»» und undramatischen Stoffe griff. Tenn wen» ma» Debussys „PrlleaS und Melisande" kennt und darauf KlenauS Sulamithmusil hört, weiß man sofort, daß er ganz in Stil und Wesensart dieses lyrischen Musiker- sich gegeben hat. Aber er hat nicht allein, wenigstens in der Instrumen tation, von Debussy gelernt. Tenn Klenau ist zweifellos ein Eklektiker, ein sehr feiner und geschmackvoller, ein vornehmer Eklektiker. Darum weiß er, war die große Besetzung de» Richard Etraußschen Orchester» für die Fülle und raffinierte Kompliziertheit de» «lange» wert ist und w«ndet sie gleichfalls an. Und man wird in jedem Augen blick seine vorzügliche technische Beherrschung erkennen. Aber di« ungeheure Sinnenglut uud Pracht diese» Hohe» LiedeS wirklich auSzuschöpfen, vermag mau mit Eklektizis mus und mnsikalischer Vornehmheit allein nicht. So bleibt dort, wo die Schönheit des Worte» selber höchste Musik ist, die Kraft der Melodik zurück. Aber Schön heiten sind trotz des schier unerreichbaren Ideal» der Konaenialität mit den Dichterivorten mancherlei in ihr. S» seien unvergessen da» kurze Vorspiel, die Klänge der Liebesszene in, Weinberg und daS vierte Bild mit dem Anfang und dem Orchesteruachspiel. Hier zeigen sich Wert und Begabung diese» neuen Maune«, der bisher nur vom Konzertjaal mit Symphonien bekannt war, so stark, daß sein Werk auf jeden Fall mit dem größten Respekt auszunehiue» ist. — Otto Neitzel» dreiaktige Oper „Die Barbarin«" erzielte bei ihrer Erstaufführung am
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