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Ausland. österreichisches Parlament. Delcgation-wahlen. — Die böhmische Krise. Wien, 13. November. Die beiden Häuser de- ReichS- ralS nahmen heute Delegation-Wahlen vor. Die Verfassungspartei des Herrenhauses beriet die politische Lage, insbesondere die durch die außer ordentlichen Maßnahmen der Regierung im Juli ge schaffene Siluation. Jin Laufe der Debatte wurde e«u- wütig derAuffassungAuSdruck gegeben, daß die außerhalb der Landesverfassung Böhmens gelegenen Maß- regeln der Negierung durch den allgemein anerkannten Notstand veranlaßt ivorden seien. ES wurde jedoch hervorgehoben, daß derartige durch die Verfassungen des Reiches und der Länder nicht gedeckte Verfügungen die bedenkliche Wirkung übten, das öffentliche Rechts- bewußtseiu zu erschüttern. Einmütig wurde anerkannt, daß die höchsten Staatsinteressen jeder Regierung die ernste Pflicht auferlegen, zunächst jedes innerhalb der ver- fassnng-mäßigenSchranken zulässige Mittel zur Entwirrung und Sanierung anzuwenden, bevor außerhalb der Ver fassung licgeildc Wege beschritten werden. Unter An erkennung der bisherigen Bemühungen der Negierung sieht die Verfassung-Partei cs als die Aufgabe der Re gierung an, auf die Beseitigung der die Arbeitsfähigkeit des böhmischen Landtags hemmenden Streitpunkte hin- zuwirken. Das Abgeordnetenhaus setzte heute die Debatte über die Interpellation betreffend die Einsetzung der Landesverwaltungskommission in Böhmen fort. Der deutsch-sozialdemokratische Abgeordnete Seliger sagte, die Schuld an dem Zusammenbruche deS Landtags und der Finanzen in Böhmen treffe die beiden bürgerlichen Par teien. Tic Sozialdemokraten wollten, solange sie in diesem Staate lebten, mit daran bauen, aus ihm einen modernen lebensfähigen Staat zu machen. Abgeordneter IavorSki erklärte, daß die Polen die Bildung der Verwaltungs kommission mit großer Beunruhigung ausgenommen hätten. Cs müsse endlich die Energie gefunden werden, den parla mentarischen Auswüchsen zu begegnen. Es gebe keine so großen nationalen Differenzen, daß sie nicht im Wege eine, Kompromisses überbrückt werden könnten. Gegen Ven ausländischen Wettbewerb in Frankreich. Paris, 13. November. Der Handels- und In du st rieauS schuß der Kammer nahm auf Anregung des nationalistischen Deputierten Denais einen Gesetzantrag an, wonach jene Unternehmungen, Firmen oder Handels gesellschaften, an deren Spitze Ausländer stehen oder deren Verwaltungsrat über ein Drittel Ausländer enthält, die Bezeichnung „französisch" nicht führen dürfe«. Ebensowenig dürfen Waren, die nicht in Frankreich oder in den Kolonien erzeugt würben, die Bezeichnung „fran zösisch" führen. Die Anleihefrage vor dem französische«» Ministerrat. Paris, 14. November. Der heutige Ministerrat wird sich mit der vom Finanzminister vorgeschlagenen Anleihe beschäftigen. Offiziöse Meldungen bestätigen, daß die Anleihe, die 1300 bis 1400 Mill, betragen soll, den Typus der 3prozentigelt ständigen Rente haben wird. Auch soll der Finanzminister ermächtigt werden, alljährlich einen Teil oder das Gesamterlrägnis der geplanten Kapitalsteuer zum börsenmäßigen Rückkäufe einer Anzahl von Rententiteln zu verwenden. Ter AusgabekurS der neuen Rente wird voraussichtlich erst am Tage vor der Emission festgesetzt werden, die zwischen dem 6. und 1b. Dezember erfolgen dürste. Der bezüg liche Gesetzentwurf wird vielleicht schon in der heutigen Kamlnersitzung eingebrccht werden. Er dürfte voraus sichtlich den Gegnern der Regierung Anlaß zu lebhaften Angriffen gegen deren Finanzpolitik geben. Die englische Regierung und die Homernlesrage. London, 14. November. Ter „Times" zufolge wird angenommen, daß die Negierung mit den Führern der irischen Nationalisten Partei in einen MeinungS- austansch über eine informelle Konferenz mit der Opposition wegen der irischen Frage eingetreten ist. Wenn derartige Verhandlungen mit der Opposition stattfinden sollten, so glaubt man, daß sie sich vorläufig ans Be sprechungen zwischen Asquith und Bonar Law beschränken werden. Neues Bergwerksreglemenl für China. Peking, 13. November. Ter Sekretär des inter nationalen ReformbureauS hatte eine Unterredung mit den« Minister für Bergbau, der ihm erklärte, er bereite gegenwärtig ein neues Bergwerksreglement vor, das er voraussichtlich im Dezember veröffentlichen werde. Er hoffe, daß die Ausländer sich mit Chinesen zusammrntun würden, um Kapitalien für die Entwicklung der Berg werke anzulegcn, wofür das neue Reglement günstig wäre. Unter Huertas Herrschaft. Konstituierung deS Kongresses. Mexiko, 13. November. Durch eine amtliche Be kanntmachung werden die am 20. Oktober gewählten Senatoren und Deputierten anfgefordert, sich am 15. November zur Konstituierung des Kongresses zu versammeln. Huerta geflohen? New Jork, 13. November. Tie „Associated Preß" meldet aus Mexiko City, eS seien dort Meldungen ein getroffen, daß Huertageflohe,» sei, da er unauffindbar sei. Die Gerüchte, daß er auf einem deutschen Dampfer nach Europa abreisen werde, finden keinen Glauben, da Huerta in seiner Lebensführung keine Regelmäßigkeit beobachte. Vielmehr ist es wahrscheinlich, daß Huerta wieder auftaucht. Die Finanzlage. New Jork, 13.November. Nach einer Meldung aus Mexiko gaben die dortigen Bankier-bekannt, daß den Geschäftsleuten allwöchentlich am Freitag Silber zur Verfügung gestellt werde. Jedoch müsse ein diesbezüg liche» Gesuch zwei Tage vorher eingereicht werden unter Angabe des geforderten Betrags. Die Regierung soll zum Einschreiten gegen diejenige»» aufgefordert werden, die Papiergeld diskontieren. Bei den kleinen Banken ist Silbergeld so gut wie gar nicht erhältlich. Carranza gegen jede Vermittlung. New Jork, 13. November. Wie aus Nogales gemeldet wird, hat der Konstitutionalistensührer Carranza heute erklärt, er würde keinerlei Ver mittlung weder von den Bereinigten Staaten noch von einer anderen fremden Regierung annehmen. Carranza wiederholte die früheren Erklärungen, daß die Kon stitutionalisten lediglich das Recht der Einfuhr von Waffen und Munition von den Vereinigten Staaten wünschten. Optimismus Wilsons. Washington, 13. November. Am späten Abend teilte Wilson Journalisten mit, in der Angelegenheit der Abdankung Huertas habe sich etwas ereignet, das ihm die Lage erheblich günstiger erscheinen lasse. Mehr zu sagen, lehnte Wilson ab. Es verlautet, daß die Unterredung mit den Konstitutionalisten sich aus die Frage der Aufhebung deS Waffeneinsuhrverbotes und den Schutz der Ausländer beschränkt habe. Kleine politische Nachrichten. Paris, 13. November. Tas Kriminalgerich t von Saigon »n Indochina fällte in der Verschwörungsangelegenheit von Saigon-Scholun das Urteil. Einer der Angeklagte«», namens Sans, der sich als Thronprätendent gebärdet hatte, sowie zwei andere Annamiten, die den Bombenanschlag angestistet hatten, wurden zu lebenslänglichem Zuchthaus, 49 Angeklagte zu Zucht haus- oder Gefängnisstrafen von 8 Monaten bis zu 20 Jahren verurteilt. 5 Angeklagte wurden in contunraoiam zu lebensläng lichem Zuchthaus oder zur Deportation verurteilt. St. Petersburg, 13. November. Ter Ministerrat be schloß, etwa 1000 Kirgisenfamilien, die von Mongolen bedrängt, die russische Grenze eigenmächtig überschritten und sich im Gebiete des Gouvernements Tomsk angesiedelt hatten, anSzuweisen. Heer und Marine» Deutsche Torpevoboote sür China. Berlin, 13. November. Die drei von der Firma Schichau in Elbing für die chinesische Marine ge baute«» großen Torpedobootsjüger trafen kürzlich in Schanghai ein. Die Boote „Changfeng", „Fupo" und „Feiyun" legten die lange Reise trotz der ungünstigen Jahreszeit (die Zeit der Taifune) tadellos und ohne jeg lichen Unfall zurück; die drei Fahrzeuge wurden darauf hin sofort von der chinesischen Marine übernommen. Kleine Nachvichten. Paris, 13. November. AuS Anlaß deS tödlichen Unfalles des Flicgerhauptmanns de Lagarde veröffentlicht die „Libertü" ein- Unterredung mit mehreren Fliegeroffizieren, die erklärten, daß sie und ihre Kameraden zu den ihnen von den Flugzeugfabrikanten gelieferten Apparaten keinerlei Vertrauen hätten. Tie Absicht der Kriegsverwaltung, die Herstellung der Flugzeuge in eigene Regie zu übernehmen, hänge wohl mit den in dieser Beziehung von bei» Militärfliegen» erhobenen Beschwerden zusammen. Arbeiterbewegung» Dublin, 13. November. Der Arbeiterführer James Larkin ist heute früh aus der Haft entlassen worden. Unmittel bar nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis erteilte er tele- phonische Anweisungen für die ausständigen Arbeiter in Dublin «nd begab sich darauf nach der Freiheitshalle, wo ihm 3000 Per- onen eine begeisterte Kundgebung bereiteten. Larkin erklärte, die Regierung habe einen Fehler begangen, daß sie ihn ins Gefängnis geworfen habe, und einen noch größeren Fehler, daß sie ihn vieder freigelassen habe; es werde in England zum Generalstreik ommen. Paris, 14. November. Tie Arbeiter der Fabriken für militärische Ausrüstungsgegenstände sind in den Ausstand getreten, weil ihnen die englische Woche nicht bewilligt wurde und veil, wie sie behaupten, den Fabrikanten infolge des Gesetzes über >ie dreijährige Dienstzeit ungewöhnlich große Gewinne sicher eien. Mannigfaltiges. Dresden, 14. November. * Ihre König!. Hoheiten die Frau Prinzessin Johann Georg, H. z. S., und die Prinzessin Jo- sepha von Bourbon-Sizilien besuchten das Kon fektion»- und Modewarengeschäft von Deertz L Ziller, Hoflieferanten, Prager Straße 42, und das Modewaren- Haus des Königl. Hoflieferanten Barthel in der Waisen- hausstraße. * Auf der Tagesordnung der gestrigen Stadt verordnetensitzung stand als erster Gegenstand ein Antrag des Stadtverordneten Holst über den Neubau der Löwenapolheke. Der Antrag lautete: Kollegium wolle den Nat um Auskunft darüber ersuchen, ob der Neubau der Löwenapolheke mit den bewilligten Mitteln durch- zusühren ist und ob der Rat auf den Antrag dec Stadt verordneten vom 3. Juli 1913 auf auderweite Prüfung des Kostenanschlags für die Apotheken-AuSstattung Be schluß gefaßt hat. Hr. Stadtv. Königl. Hofkunst händler Holst bemerkte, wie ter „Dr. Anz." be richtet, daß in der Bürgerschaft vielfach Befürch tungen laut geworden seien in bezug ans die Kosten deS Neubaues der Löwenapotheke, da der anstoßende Teil des alten Rathauses und des an der Wilsdruffer Straße angrenzenden Grundstücks wegen ihrer unzureichenden Gründung habe abgebrochen bez. unterfahren werden müssen. Weiter schwirrten in der Bürgerschaft Gerüchte über die überaus kostspielige Apothekenausstattung uud darüber umher, daß die Ausstattung nicht au eine«» hiesigen Gewerbetreibenden, sondern nach auswärts ve - geben Worten sei. Hr. Stadtbaurat Erlwein betonte, daß der Neubau, abgesehen von einigen gering fügigen architektonischen Vereinfachungen durchaus nach der von den beiden städtischen Kollegien genehmigten Planung erfolge. Insbesondere sei der voll zogene Abbruch eines Teiles dcS alten Rathauses zum Zwecke praktischer uud rationeller Landausnützung und harmonischer Verbindung mit dem Neubaue genau nach den von den städtischen Kollegien beschlossenen Plänen er folgt. Die Gründung habe zwar große Schwierigkeiten verursacht, da die Gründungen der anstoßenden Häuser auS altem Baumaterial bestanden hätten. Tie Gründungs- kosten hielten sich aber völlig innerhalb deS genehmigten Kostenanschlages und er köune mit aller Bestimmtheit versichern, daß, wenn nicht völlig unerwartet« Ereignisse eintreten, der ganze Ban ohne irgendwelche Überschreitung mit den bewilligten Mitteln fertiggestellt werden würde. — Was die Apothekenausstattung anlange, so sei man auf Antrag der Stadtverordneten in eine nochmalige ein gehende Prüfung des Anschlages eingetreten, habe auch mehrere große Apotheken besichtigt und werde demnächst dem Rate entsprechende Vorschläge unterbreiten. Die Gerüchte, daß die Ausstattung bereits vergeben und nach auswärts vergeben worden sei, seien sonach völlig aus der Lust gegriffen. Im übrigen sei die Fertig- stellung des Neubaues der Löwenapotheke nicht vor Ende des nächsten Sommers zu erwarten. Hr. St.-V. Königl. Hoskunsthändler Holst dankte hierauf Hrn. Stadtbaurat Erlwein für die erteilte Auskunft und erklärte seinen Antrag dadurch für erledigt. — Das Ausklopfen und Ausstäuben von Teppichen darf »ach einem Beschlusse deS Kollegiums von jetzt an in Dresden während der Sommermonate im Freie»» nnr vormittags von 7 bis 10, während der Wintermonate vormittags von 8 bis 11 und an den Sonnabende«» nur nachmittags von 4 bis 8 Uhr geschehen. Außerdem ist das Ausklopfeu und Ansstänbe» von Teppichen, Fellen, Läufern, Matten, Decke»», Betten, Polstermöbeln und Matratzen zu jeder Zeit verboten an offenen Fenster«», auf Balkonen, Veranden, Loggien und Dächern, falls sie sich über Fenstern oder Türen bewohnter Räume befinden und sonst überhaupt, soweit sie nicht mehr als 6 m vom öffentlichen Straßenraume entfernt sind. Ferner in Vorgärten und Höfen, wenn diese nicht mehr als 8 rn vom öffentlichen Straßenraume entfernt sind, sowie auf öffentlichen Wegen, Straße«» und Plätzen. — Weit.r wurde«» in der gestrigen Sitzung die Störungen in» Dresdner Fernsprechverkehr nochmals verhandelt. Ter Stadtverordnete Herbst hatte einen Dringlichleits- antrag cingebracht, nach den» die NeichStelegraphendirektioi« ersucht werde» soll, wegen der gerade im Weihnachts geschäft zu befürchtenden Schädigungen der Fernsvrech- teilnehmer Störungen binnen einer Stunde zu beseitigen. Der Antrag wurde nach kurzer Debatte angenommen. * Am Königl. Friedrich-August-Seminar (Strehlen) fanden die diesjährigen Wahlfähigkcits- Prüfungen gesteri» ihr Ende. Die Prüfungen leitete als Königl. Kommissar Oberschulrat vr. Prietzel. AIS Vertreter des Evangelisch-lutherischen Landes- koilsistoriums wohnte ihnen Hofprediger Oberkonsistorial- rat vr. Friedrich bei. Ein Hilfslehrer war wegen sein r Heerescinstcllung vorzeitig zur Prüfung zugelasscu worden; er erfährt das Ergebnis erst bei der nächsten Prüfung. Von den übrige«» Bewerbern träte«» zwei während der Prüfung zurück. Die anderen bestanden sämtlich, und zwar 2 mit Ib, 7 mit 11», 16 mit II, 6 mit Ilir, 1 mit Illa, und 1 mit III als Hauptzensur. Als Sittenzensnr konnte allen bis auf einen, der lb er hielt, I erteilt werden. * Ter Vorsteher des Fernsprechamts in Dresden, Hr. Telegraphendirektor Schulze, ist von Dresden ver setzt worden. An seine Stelle tritt Hr. Oberpostinspektor Piltz. * Tie Ortsgruppe Dresden des Deutschen Wehrvereins veranstaltet am 20. d. M. in» städtischen Ausstellungspalaste eine Jahrhundertfeier. * Aus dem Südwestafrikafonds des Deutsche Flottenvereins ist einem Teilnehmer an dem Südiü-A afrikanischen Feldzuge, jetzt hier wohnhaft, eine Unin- stütz»ng bewilligt worden. * Sein 20. Jahresfest feiert an» nächsten Sonntaz der hiesige Christliche Verein Junger Männer. Das Fest wird srüh ^9 Uhr eingcleitet mit Posaunen- musik im Vcreinshausgarten Alnmonstraße 6, woran sich Morgenandacht nnd gemeinsamer Kirchgang in die Lukas kirche und Besichtigung des neuen Vereinshauses an schließt. Nachmittags ^4 Uhr findet im Berciusfestsaal Begrüßung der Gäste statt. Abends 7 Uhr ist große öffentliche Festversammlung im Saale des Evangelischen Vereinshauses Zinzendorsstraße 17. Hier wird Hr. Hoj- Prediger läe. Schmidt, Leipzig, der die Expedit «onszüge nach China und Südwestafrika als Feldprediger begleitete, die Festrede halten. Ter Eintritt ist frei, jedermann ist herzlich eingeladen. * Im Interesse der Hilfsbedürftigen hiesiger Statt und zum Schutze vor Ausbeutung der Privatwohllüte.- besteht schon seit Jahren bei der Zentralstelle des hiesigen ArmenamteS, Landhausstraße 7,1., Zim mer 19, die Einrichtung, alle ihr von der Privatwohl tätigkeit »nitgeteilten, aus Anlaß deS Weihuachtssestes stattfindenden Bescherungen in eine Liste einzutrageii. Diese Einrichtung hat sich bisher gut bewährt, wurde» doch im vergangenen Jahre von 4863 angezeigten Par teien nicht weniger als 731 ermittelt, die von zwei und und mehr Seiten und mit oft gleichen Gaben bedacht werden sollten. Ter Vorteil der Benutzung dieser Einrichtung besteht für die Schenkgeber darin, daß sie ihre Gaben nur wirk lich Bedürftigen zuwenden können uud nicht etwa solchen, die gleichzeitig schon von anderer Seite erhalten haben und von gewerbsmäßiger Bettelei leben. Obgleich durch diese Einrichtung die Privatwohltätigkeit nicht beschränlt, sondern nur geregelt werden soll, gibt eS leider noch eine Anzahl von Wohltätern und Wohltätigkeitsvcreiuen, die hiervon keinen Gebrauch machen, weil sie irrtüm licherweise darin eine Beschränkung ihrer freien E««:- schließung glauben erblicken zn müssen. Zur Vermeidung von Doppelbeschenkungen ergeht deshalb erneut an alle, die das Weihnachtssest zum Anlaß benutzen, Gaben der Liebe zn verteilen, die Bitte, von der erwähnten Ein richtung und vor alle» Dingen auch rechtzeitig Gebrauch zn machen. * Die FrauenortSgruppe dcS Verein- für das Deutschtum im Auslande veranstaltet Freitag, den 21. d. M., abends 8 Uhr, im großen Saale de- Gewerbe hause» einen Rosegger-Abend, der mit einem Bortrag über den Dichter, dessen 70. Geburtstag ebenfalls »«» kiefeS Jahr der bedeutenden Tage fiel, von einem eigens dazu au- Wie,» berufenen speziellen Kenner Roseggers beginnt. Ernste und heitere Rezitationen auS des Dichter- Werken folgen, und, als sicher besondere An- ziehungSkrast, ein kleines Theaterstück von Rosegger, in dem eine frühere, hier sehr beliebte Künstlerin die Haupt rolle übernommen hat und sich auch um die Einstudierung deS reizenden Lustspieles bemüht. Tanz wird den Abend, der ein sehr interessanter «nd gehaltvoller zu werden verspricht, beschließen.