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Eintritt-kartenvorbestelluugeu werden bereits jetzt entgegengenommen. * Die Dresdner Gesellschaft zur Förderung der Amateur-Photographie brachte ihren Mitgliedern in der letzten Monatsversammlung ein reichhaltiges Pro gramm. Der Borsitzende (Direktor ElSner) zeigte zunächst der Versammlung eine Anzahl Diapositive nach Auf nahmen, die Hr.Torpedoinaenieur Buban gelegentlich eines PassagierflugcS mit Hrn. Pilot Kanitz aus einem Union- Doppeldecker in den letzten Tagen über Dresden gemacht hatte. Den Hauptinhalt deS Programms bildete rin Bortrag des Hrn. Fritz Schmidt über Reifebilder auS Norwegen. Als langjähriges, verdientes Mitglied der Gesellschaft hat Hr. Schmidt die Vorführung einer Reihe meisterhaft gesehener Ansichten von einer Dampfer fahrt Hamburg—Bergen—Trondhjem und Rückfahrt über das Hochgebirge mittels Bergen-Bahn in den Dienst der Photographischen Gesellschaft gestellt, mit der Nebenabsicht, die geplante Gesellschastsreise ins Nordland vorznbereiten. Daß derartige Lichtbilder, namentlich wenn sie einem so fließenden, einschmeichelnden Vorträge zur Illustration dienen, wohl geeignet sind, Stimmung hervorzurufen sür eine Reise in das veranschaulichte Land, konnte man bei dieser Gelegenheit sehr wohl beobachten. Der genußreiche Abend schloß mit einigen organisatorischen Anregungen, u. a. der Subskription zü einem Handfertigkeitsunterricht sür die Mitglieder. Theater, Konrerte, Borträg«. * Mitteilung aus der Kanzlei des Residenztheaters. „Püppchen", der Caisonschlager des Residenztheaters, feiert bei allen Ausführungen einen durchschlagenden Erfolg. „Püppchen" geht in dieser Woche allabendlich um 8 Uhr in Szene. Am Reformationsfest (Freitag) geht nachmittags ^4 Uhr die melodiöse Operette „Hoheit tanzt Walzer" bei ermäßigten Preisen in Szene. * Volkswohl.Theater, Ostra-Allee, Eingang Trabantengasse. Morgen, Tonuerstag, abends8Uhr: „Das Mädel ohne Geld", Lebensbild mit Gesang von O. F. Berg und E. Jacobson. — Freitag, den 31. Oktober (Nesormaliousfest): nachmittags 3 Uhr: „Max und Moritz", Bubenstreiche nach Busch von Günther; abends ^8 Uhr: „Die Mondscheinsonate", Schauspiel von F. A. Geißler. Hierauf „TaS Wüchterlied", Volksstück von F A. Geißler. — Sonntag, den 2. November, nachmittags 3 Uhr: „Max und Moritz", Bubenstreiche nach Busch vonGünther. Abends z^8 Uhr: „Der Walzerkönig", Gesangsposse von W. Mannstädt, Musik von G. Steffens. Eintrittskarten sind zu haben wochentags in der Geschäftsstelle des Vereins Volks- wohl, Glacisstraße 10, und abends an der Theaterkasse. Soun- und Feiertags ist die Kasse im Volkswohlsaale von 1 Uhr an geöffnet. * Der Mänuergesangverein „Arion" in Dresden- Neustadt wird in diesen Tagen sein üOjähriges Bestehen fest lich begehen. In dem Festkonzert am Neformationsfest, vor mittags 11 Uhr in den, Etablissement Neichskrone, wird außer der Kapelle des Schützenregiments der Hofopernsäuger Gustav Fricke Mitwirken. Tie Chor- und Orchesterleitung liegt in den Händen des Hrn. Kantor W. Eckardt. Außer Lrchesterstücken von Kretzschmar, Weber und Grieg bringt der Chor a vapella-Chöre von Döring, Jüngst, Kluge und Schöne und Chorwerke mit Orchester von Draeseke, Bruch, Techritz und ein soeben vollendetes Werk „Theodor Körner" sür Chor, Soli und Orchester von W. Eckardt. Am Sonnabend, den 1. November, findet di« eigentliche Jubelfeier verbunden mit Bannerweih» und FestkommerS statt. * Morgen, Donnerstag, '/,8 Uhr im Palmcngarten einziger Kammermnsik-Abend des Petersburger Streichquartetts (Gründer: Se Hoheit Herzog Alexander zu Mecklenburg-Strelitz'>. Dem Quartett gehören an die Herren Wladimir Bakaleiniloss, Kart Grigorowitsch, Naum Kranz, Sigismund Rutke- witsch. Mitwirkung: die russische Sängerin Kobelatzky-Jllyna. (Karten bei F. Ries, Ad. Brauer, sowie au der Abendkasse.) * Morgen, Donnerstag, Uhr im Künstlerhaus Vorträge aus zwei Klavieren von Rose und Ottilie Sntro. (Karten bei F. RirS, Ad. Brauer, sowie an der Abendkasse.) Mannigfaltiges« Aus Sachsen. v. Leipzig, 28. Oktober. Die dritte Strafkammer des hiesigen Landgerichts verurteilte heute wegen Schaumweinsteuerhinterziehung den Kaufmann Kurt Hermann Kramer zu 9300 M. Geldstrafe oder 1 Jahr 20 Tagen Gefängnis und seinen Kellermeister Karl Baehr wegen Beihilfe zu 3100 M. Geldstrafe oder 207 Tagen Gefängnis. Beide waren augeklagt, iu den Jahren 1910 bis 1912 die Steuermarken einer großen Anzahl zurückgcnommener Flaschen abgelöst nud zum Auf kleben auf frisch gefüllte Flaschen verwandt zu haben, ferner bei der Bestandaufnahme unversteuerte fertig ge füllte Flaschen nicht in dem zur Aujbcwahruug konzessio nierten Räumen aufbewahrt zu haben. sk. Zwickau i. S., 28. Oktober. Heute morgen wurde auf einem hiesigen Steinkohlenwerl der 46jährige Schacht- zimmerling Otto Baumann ans Oberhohndorf ans noch unaufgeklärte Weise vom Fördergerüst erfaßt und totgedrückt. Banmann hinterläßt eine Witwe und mehrere erwachsene Kinder. slr. Freiberg i. S., 28. Oktober. Eine folgenschwere Gasexplosion trug sich heute vormittag in einem Grundstück der Silberhosstraße zu. Der 20jährige Sohu des Hausbesitzers Thomas war erst in den Morgen stunden nach Hanse gekommen und hotte dann in der Küche der elterlichen Wohnuna Selbstmord durch Ein atmen von GaS verübt. Der Mutter, die das Kommen ihres Sohnes gehört hatte, fiel sein langes Verweilen in der Küche auf. Sie wollte nach ihm sehen und betrat zu dem Zwecke mit einer brennenden Küchenlampe den Vor saal. Iu dcmfelben Augenblick erfolgte eine heftige Explo sion, da da» Ga- au» dem in der Küche offen gelassenen GaShahn in den Vorsaal gedrungen war. Die Wohnung geriet zum Teil in Brand und die Frau Thoma» erlitt so schwere Verletzungen, daß au ihrem Auskommen ge zweifelt wird. Oederan, 28. Oktober. In der Fabrik von Trübenbach stürzte ein 3b Jahre alter lediger Ar beiter in einen mit kochendem Wasser gesüliten Bottich. Der Unglückliche erhielt schwere Verletzungen am ganzen Körper. Frankenberg, 28. Oktober. Im benachbarten Merzdorf wurde gestern mittag der Ziegelarbeiter Poisel »vn einer etnstürzende« Lehmwaud erfaßt und ver-j schüttet. Dabei erhielt er so schwere Verletzungen, daß der Tod aus der Stelle eintrat. Seußlitz, 28.Oktbr. Ein bedauerlicherUnglücksfall ereignete sich am Montag abend kurz vor Feierabend im Strinbruche des Hrn.Otto Leuschner in Seußlitz. Während der 71 Jahre alte Arbeiter und Altersrentner Karl Krauße aus Merschwitz mit Aufräumen von Steinen am Bösenbruderfelsen beschäftigt war, glitt ein Felsblock aus uubedeutender Höhe herab und siel dem Krauße auf Unterleib und Beine. Krauße war mit dem Kopfe auf eiuen in dec Nähe liegenden Stein gefallen, wodurch er besinnungslos liegen blieb. Eine Stunde später, nachdem er aus seiner jämmerlichen und hilflosen Lage befreit war, gab er seinen Geist auf. «- «k. Leipzig. Nunmehr äußert sich auch der Be sitzer des von einem Löwen heimgesuchten Hotel Blücher, Hr. Robert Schlegel, zu der Leipziger Löwenjagd. Der Zufall will eS, daß Hr. Scklegel zu gleich Inhaber de» Garten- nnd Ball-Etablissements Löwen-Park iu Leipzig-Stötteritz ist und daher mit Fug und Recht seit langem der „Löwcnwirt" genannt wird. Hr. Schlegel bricht eine Lanze sür die Ausjichtsorgane, die sich vollkommen korrekt benommeu hätten. Er sagt: „Im Hotel war alles in Aufregnng. Man muß sich ver gegenwärtigen, daß sich schon verschiedene Hotelgäste zur Ruhe begeben hatten. Nur mit deu nötigsten Kleidungs stücken angetan, war alles auf den Beinen. Man wußte für den Moment nicht, was man anfangen sollte. Erst dann, als der Löwe durch Schutzleute und Feuerwehr leute mit Pechfackeln in den äußersten Winkel getrieben war und sich „Polly" in der Toilette befand, trat unter den Gästen Ruhe ein. .In diesem Raume habe ich „Polly" etwa 3 Stunden lang beherbergt, ohne daß jemand wagte, ihm etwas anzubieten. Es wäre nach meinen menschlichen Begriffen auch hier nicht möglich gewesen, den Löwen lebendig einzufangen, wenn der Direktor des Zoologischen Gartens mit seinen Leuten und dem Fang- küfig nicht zur Stelle war. Tas ciuzige Faugzeug, das Hr. Kreiser, (der Direktor des Zirkus Barum) mit seinen Leuten hatte, war ein 3 bis 4 m langer Strick, mit welchem der Löwe nach den untenstehenden ZirkuSwagcn gebracht werden sollte. Daß dressierte Löwen nicht ganz ungefährlich sind, dafür spricht am besten das, Ivas einem Hotelgast ans Paris geschehen ist. Jedesmal, «venu er versuchte, „Polly" sortzujageu, wurde er mit Zähuesletschen begrüßt. Mögen die Urteile seitens deS abwesenden Publikums für oder gegen das Verhalten nnsercr Beamten sein, diejenigen, die den Vorfall mit erlebt haben, können nur sage», daß vor allem Menschen leben geschützt werden mußteu, was auch geschehen ist." Leipzig. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig beschloß in einer außerordentlichen Haupt versammlung die repräsentative Beteiligung an der bnchgewerblichen Weltansstellung Leipzig 1914 und bewilligte aus Vorschlag eines Mitgliedes hierzu debattelos einstimmig einen Betrag von 30000 M., daS Doppelte der Summe, die der Vorstand beantragt hatte. Zugleich wurde die Mitteiluug gemacht, daß der sür die Leipziger Verlagsfirmen zunächst in Aussicht geuommene Naum bereits belegt ist uud erweitert werden mnß. L Wilkau. Der hiesige Gemeinderat hat die An- uahme der Vermächtnisse weil, des Kommerzienrates Dietel, hier, in Höhe von 50000 M. für Gemeiude- zwecke, 10 000 M. sür Armenzwcüe, 10000 M. für die Kronprinz Gcorg-Stistung unter Tankesausdruck an- gcuommeu. ps. Rochlitz. Unter zahlreicher Beteilignng fand am Sonntag hier die Jahrhundertfeier der orga- nlsierten nationalen Jugendpflege der Amts- hauptmaullschast Rochlitz statt. Riesa, 29. Oktober. In einer hier abgehalteuen großen öffentlichen Versammlung wurde beschlossen, an den Landtag uud die Köntgl. Staatsregierung eine Petition zu richten, daß der Bau der sogenannten Nordostbahn b>S Riesa durchgeführt werde. Atts Sem Reich». Berlin, 28. Oktober. Während sich die deutsche Ärzteschaft im Kawpsc gegen die Krankenkasjen- verbände rüstet, ist cs in der Reichshauptstadt nach laugen und schwierigen Verhandlungen unter ständiger Vermittelung des Ober-Versicherungsamtes zwischen den größten Berliner Krauleukassen und dem im Berliner Zentralvcrband vereinigten Kassenärzten zu einer Ver ständigung gekommen. Braunschweig, 28. Oktober. Die Frau des Eisen- bahnassistcnlcn Buschhorn, die sich wegen Ermordung des 6jährigen Tischlermeisterssohns Genter zu verant- worteu hatte, wurde von den Geschworenen des Totschlags unter Bejahung mildernder Umstände für schuldig er kannt. Las Urteil laute: auf 14 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust. AttS vcm Auslände. London, 28. Oktober. Shirley Manor, ein großer, bei Bradford gelegener unbewohnter Landsitz, wurde heute vormittag durch Feuer zerstört. Am Brandort wnrden Agitationsschriften der Anhängerinncn des Frauenstimm rechts gefnnden. London, 29. Oktober. Da» Taftal iu Süd- ivaleS ist Montag nacht der Schauplatz eines furcht baren Wirbelsturmes gewesen, über dessen Ver heerungen jetzt Einzelheiten vorliege,l. Der Sturm, der eine Breite von 250 in hatte, richtete einen Sachschaden au, der auf eine Million geschützt wird. Kirchen uno Kapellen, sowie viele Privathänfer sind vollständig zer stört worden. Ein Mitglied eine- Fußballklubs wurde vom Sturme 20 m durch die Luft getragen, gegen eine Mauer geschleudert und tödlich verletzt. Ein Berg arbeiter wurde vom Sturme von der Straße über 300 m weit in ein Feld entführt, w» er tot aufgefnndeu wurde. Zu dem Sturme gesellten sich später Über schwemmungen. Hunderte von Personen sind obdachlos; viel« sind verletzt worden. Aalesund, 28. Oktober. Gestern abend um ^8 Uhr stieß am nördliche» Teile LepSö- der Dampfer „L)ülo" der Wilsonlinie mit dem Fischdampfer „Brat" au» Reval »nsamme». Der Fischdampfer sauk augenblicklich. Acht Mann seiner Besatzung ertranken, während vier Mann gerettet und von der „Oslo" naß Drontheim ge bracht wurden. Die „Oslo" ist wenig beschädigt. Linkoeping, 28. Oktober. Das Gericht hat heute daS Urteil in dem Prozesse wegen des vorjährigen Eifen- bahnnnglücks bei Malmslett gefällt. Ter Assistent Kjelson, von dem angenommen wird, daß er das Unglück verschuldet habe, erhielt 5 Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 225 Kronen. Außerdem hat er an die Staatskasse einen Schadenersatz von 172 574 Kronen zu zahlen. Der Lokomotivführer des vernnglückten Zuges wurde freigesprochen. Brüssel, 28. Oktober. Ein gestern vormittog in der Ausstellung in Gent auSgebrochcner vierter Braud erstreckt sich auf etwa 600 qm im Umkreise. Die Hitze war so stark, daß die Telephoudrähle schmolzen, so daß die Feuerwehr uicht sogleich benachrichtigt werden konnte. Laut „Voss. Ztg." wird der Ausbruch weiterer Brände befürchtet. Wien, 28. Oktober. Die „militärische Rundschau" schreibt: Am 23. Oktober hat in Agram die kriegs gerichtliche Aburteilung des russischen Staatsange hörigen Jan Koopkoet wegen Spionage stattgefunden. Koopkoet tauchte 1912 in Agram aus, nachdem er vorher in St. Petersburg vom russischen Gencralstabe Tetail- instruktiouen für seine Tätigkeit in Kroatien erhalten hatte. Er bereiste als Agent für ein chemisches Präparat den Bereich deS 13. Armeekorps und sammelte hier Daten für seine Auftraggeber. Die Militärbehörde veranlaßte alsbald die Verhaftung Koopkoets. In der Untersuchung stellte sich heraus, daß Koopkoet mit dem großen Geueial- stab inSt.Petersburg tatsächlich in Verbindung stand. Ferner kam die Militärbehörde aus die Spur eines förmlichen SpionagcnetzeS in der Monarchie, dessen Mitglieder nach und nach unschädlich gemacht wurden. Da die Tätigkeit Koopkoets in eine Zeit fiel, wo laut Militärstrasgesetz selbst Versuche zur Spionage mit dem Tode zu ahnten sind, mußte daS gegen Koopkoet gefällte Urteil auf Tod durch den Strang lauten. St. Petersburg, 28. Oktober. Nach einer Meldung auS Tomsk ist im Altaigebirge ein Vulkan in leb hafter Tätigkeit. Nowotscherkask, 28. Oktober. In der Torfschaft Gromoslawka in dem zweiten Donbezirk an der Grenze deS Gouvernements Astrachan sind sieben Personen gleich zeitig an P est erkrankt, fünf Personen sind gestorben. New Aork, 28. Oktober. Lebhafte Szenen spielten sich heute bei Ankuust deS Lloyddampiers „Kron prinzessin" ab. Zollbeamte schnitten den au Land gehenden Damen die Federn von den Hüte». Tie Frauen protestierten heftig, einige von ihnen vergossen über den Verlust ihres Hutschmucles bittere Tränen. Bombay, 29. Oktober. Nculcrmeldung. Tas erste hiesige Pcrleugejchäst von Scheich Abdnllah Fähen hat bankerott gemacht. Die Passiven sollen sich auf 70 000 Psd. Sterl, belaufen. Tie Csseklenbörse zeigt noch immer kein Leben. Alles hängt von der Abrech nung nach den Teweli-Fcx'r'agen ab. Zahlreiche Ver suche, eine Lösung der gegenwärtigen Lage zu finden, erwiesen sich als fruchtlos. Die Aussichten gelten als sehr düster. Die Cholera. Bukarest, 28. Oktober. Die Cholera ist stark im Rückgang begriffen. Es liegen jetzt nur noch 211 Er krankungen vor. Bunte Chronik. * Wie Helen Keller die Welt erlebt. Das all gemeine Staunen über die Fähigkeit der taubblivden Helen Keller, die Welt, von der sie nichts sieht und nicht» hört, zu beobachte» und zu beurteile», hat jüngst zu einer interessanten Kontroverse Anlaß gegeben. Tie geniale Fca», die bekanntlich Mark Twain die wundervollste Per sönlichkeit in der Welt neben Napoleon genanni hat, hatte im „Outlook" eimn Aufsatz über verschiedene Probleme der modernen Gesellschaft veröffentlicht, und daraufhin waren von zahlreichen Lesern zweifelnde Anfragen ge kommen: „Wie kann sic etwas wissen über Leben, über Volk, über soziale Dinge!" Als Antwort auf diese Be denken, die ihr hinterbracht wurden, veröffentlichte Helen Kcller in derselben Zeitschrist einen Brief, der ein kost bares Bekenntnis und ein neues Zeugnis für die Ent wicklung uud Entfaltung dieses einzigartige» Lebens dar stellt. „Ich muß mich bei der Anklage, daß ich taub und blind bin, schuldig bekennen," schreibt sie, „obwohl ich diese Tatsache meistenteils vergesse. Gelegentlich kommt es wohl zu einem heiligen Zusammenstoß zwischen mir und der Steinmauer in der Welt da draußen, «ind dann ist sür ein oder zwei Sekunden nicht der leiseste Zweifel in meinem Geist, daß ich blind bin. Wen» meine Freunde mir sagen, sie könnten mich nicht hören, weil druußcn ein Güterzug vorbeifährt, so wird mir klar, daß ich taub bin. Aber ich bi» darüber nicht sehr traurig; denn es ist nicht gerade angenehm, wen» einem die Gedanken durch den Lärm eine» GütcrzugeS gestört werden. Was die andere» Anklage» anbetrcfst, so sind sie grundlos u»d lächerlich. Meine Blindheit schließt mich nicht ab von der Erkenntnis dessen, wa» nm mich her geschieht. Gewiß, ich war nicht Zeuge deS schreck lichen Unglück-kalle- von Stamford, der kürzlich geschah; nun, die meisten anderen Leute in den Vereinigten Staaten auch nicht. Aber daS hat mich ebensowenig wie die anderen alle auch verhindert, etwa- darüber zu er- sahren. Zweifellos, ich kann nicht hören, wie meine Nachbarn die Ereignisse und Frage» de- Tage« be sprechen; aber nach bei», was man mir von solchen Ge sprächen wiederholt hat, glaube ich, daß ich dabei nicht viel verliere. Ich ziehe e» vor, Auge und Ohr der Welt zu benutzen, welch« die gedruckte Stile zu meinen eigenen mäht. Ich ziehe es vor, die Meinungen gut unter richteter Personen, klarer Denker zu erfahren, wie William Morri-, Bernard Shaw, Sir Oliver Lodge, Herbert Spencer, Darwin and andere. Sie sagen: „Aber was wissen Sie über da» Leben, da» Sie befähigte, die Kompe tenz solcher Männer zu beurteilen?" Weun Bücher uicht Leben sind, so weiß ich nicht, wa» sie sind. In den Schrif ten der Dichter, d«r Weisen, der Prnptzeten ist all da berichtet, wa- Mensche» gesehen, gehört und gefühlt