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1. Beilage zu Nr. 239 des DltsdNtr JMNMls Dienstag, 14. Oktober 1913. Wiffenschaft „nv Kunst. Erste- Kammerkonzert. (Walter Bachmann und Adolf Redner.) Unter günstigen Aussichten be gannen die beiden Künstler gestern im Palmengarten saale ihre „Sonaten-Abende". Hrn. Bachmann- Kunst ist hier längst bekannt und geschätzt. Indessen Hr. A. Redner — Frankfurt a. M. — der Primgeiger deS nach ihm benannten Rebner-Quartetts, durfte al- eine neue Erscheinung im Dresdner Musikleben gelten, da er bi- dahin wohl nur in geschlossenem Kreis (Musiksalon Bertrand Roth) spielte. ES war also von besonderem Interesse, die Leistungen der beiden Künstler in ihrem Zusammenwirken beurteilen zu können; und da darf man denn wohl sagen, daß diese „Sonaten-Abende" voll- begründete Anwartschaft darauf haben, sich bei unserem Publikum als feste Veranstaltungen durchzufetzen. Von Hrn. Bichmann wußte man es von seinen „Trio- Abenden" her, daß er ein glänzender Kammer- mnsikspieler ist, und als solcher bewährte er sich auch gestern wieder. Sein Spiel atmet Geist und Rasse, und ist dabei wiederum, wo erforderlich, von einer Kultur und Feinnervigkeit, die oft faszinierend wirkt. Von Hrn. Redner aber kann man nur sagen, daß der ihm vorangehende Ruf sich voll bestätigte. Er ist ein Geiger, der über einen schönen, reinen, von jeder Schärfe freien, sanglichen Ton verfügt und ein stark entwickeltes Stilgefühl besitzt. Unter solchen Umständen war der günstige Verlauf der Abends von vornherein verbürgt, und die beiden Künstler waren mit Recht Gegenstand reicher Ehrungen. Sie hatten überdies aber auch das Programm sehr geschickt zusammengestellt, um da- Inter esse der Hörerschaft rege zu halten, ohne eS gerade be sonders tief zu beschäftigen. Zwei Neuheiten eröffneten den Reigen, deren erste eine v-ckur-Sonate op. 4 des Schweizers Volkmar Andreae war, ein Werk, das man zweifellos als effektvoll und dankbar bezeichnen darf. Dankbar vielleicht nicht gerade für die Spieler, denn es ist in seiner ganzen musikalischen Redeweise mehr orchestraler als Kammerstil, enthält zahlreiche ton- loloristische Einfälle, und man meint manchmal in der thematischen Erfindung geradezu auf Horn- oder Clarinettentou rc. berechneten musikalischen Gedanken zu begegnen. Der langsame Mittelsatz, der auch am erkennt lichsten die Verwandtschaft der Andreaeschen Muse mit der Schumann-Brahmschen zeigt, dürste als der pianistisch und violinistisch dankbarste anzusprechen sein. Wie viel »lehr Reger von Anfang an mit den Anforderungen des Stils der Kammersonate vertraut war, zeigte seine O-moII-Sonate ox. 1, die eine äußerst dankbare Aufgabe für die Spieler darstellt. Sie läßt ihren Schöpfer auch noch durchaus nicht als den späteren „Eigenbrödler" er scheinen, vielmehr als recht anlehnungsbedürftig. Wiederum ist es in erster Linie die Schumann-Brahmsche Muse, die ihre Hände über da- Werk hält. Nur verab säumte der Komponist bei der letzteren energischer in die Schule zu gehen, um für den ersten Satz musikalische Logik zu studieren. Dem Finalsatz leuchtet das Gestirn Beethoven-; er fällt in seinem stürmischen Anlauf nach der zahmen Romantik der ersten Sätze aus dem Nahmen. Das letzte Wort sprach Richard Strauß mit seiner Sonate ox. 18. Auch hier blicken uns vertraute Physiognomien entgegen, vor allem Schumann, auch Chopin (Improvisation), aber wir empfinden eine Voll- blutmusikernatur, noch unangekränkelt von der Blässe der Gedanken und Spekulationen, welche die Berlioz- Lisztsche Ideenwelt dann in dem Komponisten auslöste. O. S. Volks-Ting-Akademie. Ein am Sonntag nach mittag im Vereinshaussaale abgehaltener Bolkslieder- Abend durfte alS ein sehr erfreulicher Erfolg der Ver einsleitung angesprochen werden. Unter Hrn. Johannes Reicherts oft gerühmter trefflicher Leitung sang die Akademie eine Reihe von Volks- bez. volkstümlich ge wordenen L oapalla-Gesängen, mit besonderem Erfolg namentlich eine Reihe meisterlicher Bearbeitungen von Hrn. Arno Reichert (Kustos der Musikalischen Abteilung der König!, öffentlichen Bibliothek). Eine sachkundig und dabei anregend geschriebene Einführung aus der Feder des Hrn. Bernhard Schneider erleichterte der Hörer schaft das Verständnis. Als Mitwirkung war in Hrn. Frank Gittelson-Berlin ein junger sehr begabter Violinvirtuose berufen worden, dem ein günstiges Pro- guostikon nach seinen Vorträgen zu stellen nicht schwer fiel. Wissenschaft. Aus Straßburg i. E. wird ge meldet: Der fünfte Deutsche Hochschullehrertag wurde am gestrigen Montage vormittag im Haupl- kollegiengebäude unter dem Vorsitze von Exzellenz Wach-Leipzig eröffnet. Nach einigen Abänderungen der Satzungen sprach Prof. v. Amira-München über die „Reform des Promotion-wesenS". In milder, oft humorvoller Form verurteilte er sachlich mit aller Schärfe die bestehenden Übelstände und das Schwinden der Achtung vor dem deutschen Doktortitel und wandte sich mit Entschiedenheit gegen jede Reform durch die Re gierungen. Eine solche müsse von den Universitäten selbst auSgehen. Es wurde ein Ausschuß eingesetzt, der nach Schluß der Tagung die Frage weiter behandeln soll. — Au- New Mork wird berichtet: Kapitän Wi- litsky von den russischen RegierungSdampsern „Eaimyr" und „Waygatsch" ist nach einer dreijährigen Ex pedition in das nördliche Eismeer in St. Michael in Alaska angelangt. Er berichtet, er habe unter 81 Grad nördlicher Breite und 102 Grad östlicher Länge ein neue- Land von der Größe Grönland- entdeckt. Er habe dort schon früher auf Grund von Ebbe- und Flut-Beobachtungen im Gegensatz zu der herrschenden Meinung Land vermutet. Jedenfalls bedeutet die Ent deckung diese- neuen Gebiete- einen außerordentlichen Fortschritt in der Erforschung der Polargegenden. Literatur. „Der Verschönerung-verein", Komödie in drei Akten von Philipp Weichand, hatte in Karl-bad unter der Direktion von Ferd. Exl bet ihrer Uraufführung einen großen, durchschlagenden Erfolg. — Der Realschuldirektor Vr. W. Schellberg in Eschweiler (Rheinland) beabsichtigt, vereint mit zahl ¬ reichen Gelehrten, und unterstützt durch die Stadt Coblenz und die GörreS-Gesellschaft, in der Köselschen Verlag-Handlung (München und Kempten) eine historisch kritische Monumentalau-gabe der Werke und Briese von Josef v. Görre- zu veranstalten, die mit einer NeuauSgabe von GörreS Anteil am „Rhei nischen Merkur" eröffnet und durch eine umfassende Biographie beschlossen werden soll. Er richtet an alle Forscher, an die öffentlichen und privaten Bibliotheken und Archive die Bitte um Hinweis auf unbekanntes Material (Briefe, Aktenstücke rc.), da- zu GörreS und seiner Umgebung in Beziehung steht. Der Verlag sowie vr. Schellberg übernehmen jede Gewähr für vorsichtigste Benutzung und umgehende Zurücksendung der zur Ver- füguug gestellten Papiere. — Au- Wien meldet man: Wie hier verlautet, ver handelt die Regierung mit Prof. Adolf Bartel- in Weimar wegen Übernahme der durch den Tod des Hofrat» vr. Minor erledigten Lehrkanzel für deutsche Literaturgeschichte an der hiesigen Universität. — Felix Holländer befindet sich nicht in Amerika, «vie bisher allgemein angenommen wurde, sondern in Lugano, wo er mit der Abfassung eines großen Berliner RomanS beschäftigt ist. Bildende Kunst. Richard Winternitz, der auch in Dresden wohlbekannte Münchner Maler und verdienst volle Schriftführer der Münchner „Sezession", hat vom Prinz-Regenten Ludwig den Titel eines König!. Pro fessors verliehen erhalten. Musik. „Die Nordseekrabbe", eine neue Ope rette von GustavWanda, sand am vergangenen Sonn tag im „Vellevuetheater" zu Stettin vor einem un kritischen aber sehr dankbaren Publikum seine Urauf führung. Tas Beste zu diesem Werke hat ohne Zweifel der Komponist geliefert, der auch die musikalische Leitung der Aufführung mit ausgezeichnetem Geschmack durch- führte. — In der ersten Hälfte der diesjährigen Spielzeit findet am Reichenberger Stadttheater die Urauf führung der dreiaktigen Operette „Liebesstürme" von K. Köhler, Musik von Walter Subak statt. — Max Regers Böcklinsuite hatte in Essen bei der dortigen Uraufführung unter Leitung des Kompo nisten einen starken Erfolg. Die vier Stücke gefielen durch ihre reizvolle Melodik und schöne Stimmung und interessieren durch die duftig klangvolle Instrumentation. — Von Richard Strauß ist in allernächster Zeit ein neues Werk zu erwarten, ein großes biblisches Musikdrama mit dem Titel „Potiphar". Das Text buch stammt von Harry Graf Keßler. — Die Direktion der Volksoper in Budapest hat beschlossen, den „Parsisal" in deutscher Sprache aus zuführen, da der Geist des Werkes eine Übersetzung nicht zulasse. Im Pariser Champs-Elysse-Opernhaus ge langt das Werk aus demselben Grunde in deutscher Sprache zur Ausführung. f Aus Stuttgart wird gemeldet: Die einst viel- gefeierte Kammersängerin Bertha Leisinger, ehemals Primadonna in Leipzig, Braunschweig und Stuttgart, die seit 1866 im Ruhestande lebte, ist am vergangenen Sonntag, 88 Jahre alt, in Eßlingen gestorben. Theater. Aus Paris meldet man: Ter Minister präsident und Minister der Schönen Künste, Barthou, hat das Entlassunasgesuch des Administrators der Comödie Franyaise, Elaretie, angenommen und beschlossen, diesen Posten dem gegenwärtigen Direktor der Komischen Oper, Acare, zu übertragen. * Se. König!. Hoheit Prinz Johann Georg, H. z. S., besuchte gestern die Galerie Ernst Arnold und besichtigte die Ausstellung Dresdener Künstler. Die Literarische Gesellschaft hatte gestern zu ihrer dieswinterigen Premiere geladen. Die Mitglieder waren dem Nus in großer Zahl gefolgt und so konnte der Redner des Abends, vr. Friedrich Naumann, vor vollbesetztem KünstlerhauSsaale sprechen. Nach einigen kurzen Begrüßungsworten deS Vorsitzenden der Gesell schaft, Major Nicolai, verbreitete sich der bekannte Sozialreformer über: „Die Folgen der Weltwirt schaft für das geistige Leben". Die hochgespannten Erwartungen der Erschienenen wurden, wenn möglich, durch die Ausführungen deS Redners noch übertroffen, vr. Naumann ist die Gabe gegeben, seine Hörer völlig in den Bannkreis seiner Gedanken zu ziehen, er ist nicht Redner vor seinem Publikum, nein, er steht gleichsam mitten zwischen seiner Gemeinde und plaudert mit ihr über die oft ernsten Dinge, die er kündet. So verliert sein Vortrag alles Doktrinäre, und bei aller Prägnanz des gedanklichen Ausdruckes geht der Fluß seiner Rede in fast behaglicher Breite dahin. Eine psychologische Unterhaltung wollte vr. Naumann gestern mit feinen Hörern pslegen, vor ihnen untersuchen, ob und wie der Übergang von der Nationalwirtschaft zur Weltwirtschaft, der auf realem Boden eine so gewaltige Umwertung zur Folge gehabt hat, auf unser seelisches, geistiges Leben zurückgewirkt hat. Was früher ein Begriff war, mit dem man nur traumhafte Vorstellungen verband, die Welt, sie ist heute Körver geworden, so führte vr. Naumann etwa aus. Welt ist uns heute die Menschheit, Weltwirtschaft Menschenwirtschaft, ein lebendiges Etwa-, da- Adern und Nerven besitzt. Und diese Adern, diese Nerven sind die Verkehrsstrecken, die heute die ganze bewohnte Erde durchziehen. In den letzten 80 Jahren erst sind sie ge worden, aus dem Nichts entstanden, und indem sie sich weiteten, mehr und mehr die Erde überspannten, sührten sie ein neue- Zeitalter herauf, da- beherrscht wird von der Verkehr-,dee. B,S zu den neunziger Jahren de vorigen Jahrhundert» entwickelte sich dieser neue Ge danke und wurde groß im alten Kulturlande des Abends, dann wuchs er über dessen Grenzen hinau» und ergriff da» Neuland, wo er e» fand. Materielle Gründe trieben un» in da- Zeitalter de- Verkehr- hinein, gewaltig war auch die materielle Ausbeute, die man auf den neu- erschaffenen Wegen sich gewann, aber kaum weniger ge waltig waren die geistigen Wandlungen, die al- Unier- strom mit dem sich au-breitenden Weltverkehre die Lande durchflossen. Zum treuen Begleiter der BerkehrSidee auf ihrem Siegeszuge wurde aber daS alle- nivellierende Schema. Alle VolkSeigentümlichkeit, alle Besonderheit in Leben, Art, künstlerischer Be tätigung rc. erstarb auf ihrem Wege. Der Normal- mechani-mus der Modernität waltete, wo die Verkehrs ader hindrang. Erst baute man überall die gleichen Bahnhöfe, die gleichen Hotels, und dann begann man sich im Westen wie im Osten mit denselben Stoffen, nach derselben Mode zu kleiden, man ißt schon dort wie hier die gleichen Speisen und bald wird man sich allüberall der letzten Sondereigentümlichkeiten auf diesen Gebieten begeben haben. Auf geistigem Gebiete hat das BerkehrSzeitalter zu nächst eine ungeheure Vermehrung der Eindrücke hervor gerufen. Alltäglich fließe» heute Nachrichten aus aller Welt dem Durchschnittsbürger zu, der heute mehr -erfährt als Napoleon vor 100 Jahren. Überernährung mit Quantität, die niemandem mehr gestattet, die einzelnen Eindrücke zum Erlebnis zu gestalten, ist der Fluch de» Verkehrszeitalters. Früher erlebte man die einzelnen Dinge mit einer gewissen Vollheit, jetzt bekommt mau die einst mals gefühlsbewegenden Dinge in Massen, statistisch er faßt, durch die Presse zugetragen und verliert das Gefühl. Die Menge erdrückt die zarteren Regungen der Seele. Auch die Wissenschaft wird sehr stark durch das quan titative Anschwellen deS Zuträgerstromes beeinflußt. Der Fachmann selbst kann schon heute nicht mehr erfassen, was davon seiner Spezialwissenschaft zufließt. So leidet auch die Wissenschaft au Überernährung. Die Grenzen von wichtig und unwichtig verwischen sich. Am meisten werden durch diese Entwicklung natürlich die natur- beschreibenden und historischen Wissenschaften getroffen. Rankes „Weltgeschichte" ist als „Weltgeschichte" im Sinne historischer Wissenschaft von heute ein arg be schnittener Torso. Freilich Ranke konnte seinen Stoff noch bewältigen, verarbeiien, heute wird durch die Quantitätsüberschüttung die Begriffsbildung mehr und mehr erschwert und schließlich ganz unmöglich gemacht. Und alles wird nur noch statistisch erfaßt. Dieselbe Er scheinung zeigt sich aus den anderen Gebieten des geistigen Lebens. Selbst die ehedem so feste:,, abgegrenzten religiösen Vorstellungen geraten ins Wanken unter der Wucht der neuen Eindrücke. Wir sehen auch in baulichen Dingen die Stilverwirrung und müsse., zugestehen, daß es nur noch wenige Menschen gibt, die ,n dem großen Verkehrs betriebe unserer Tage ihre eigene natürliche Sicherheit sesthalten. Wie wird das weitergehen? Jedenfalls wird der ganze Verkehrsapparat nicht wieder verschwinden, die Menge des Stoffes wird nicht geringer werden, als sie heute ist. Und doch sehen wir hier und da bereits ein Ende und in Vorbereitung auch schon eine Gcgen- entwicklung. Unsere Erde ist jetzt bis in ihre fernsten Winkel entdeckt und mit der fortschreitenden Entdeckung schwand die Nomanti! der fernen Lande, ihr Märchenhintergrund zerfloß. Aber wir wissen jetzt wenigstens, daß wir auf diesem Gebiete nicht viel Neues mehr erfahren können. Die Geographie ist ein abge schlossenes Wissensgebiet, auch die Anthropologie und Zoologie wie im ganzen die Botanik sind quantitativ nahe zu erschöpfte Gebiete. Alles Wissenswerte aus ihnen ist bereits gesammelt und registriert. Lie alten Sitten und Gebräuche starben dahin, aber sie leben weiter in den Sammelstätten, den Museen. Dieses Registrieren ist heute noch der Hauptinhalt dessen, was wir Wissen nennen. Mit der Komplettierung ves Stoffes regt sich aber wieder die Sehnsucht, aus der reinen Quanti tätswisserei herauszukommen, und die verarbeitenden Kräjle werden wieder freier. Aus diesen Erwägungen heraus kam der Redner zum Schlüsse, in dem er seinen Znkunftsausblick in Worte faßte: Die Weltwirtschaft nivelliert, aber sie hat schon ein Geaengewicht, und zwar in der Berufswahl der Nationen. Jedes Volk, das mit tun will im Weltgetriebe, liefert für die Weltwirtschaft geistig und materiell etwas ihm besonders Eigentümliches und strebt danach, sich hierin möglichst zu vervollkommnen So sind die Menschheitsaufgaben völkisch verlei t, und Qualitätsarbeit auf seinem Gebiete ist die Aufgabe jeder einzelnen Volkes. Hier setzt der neue Ausbau ein und hier wird er vollendet werden. — Reicher Beifall lohnt» die fesselnden Ausführungen des Redners. Fr * Die in den Wandelgängen des Parketts unk 1. Ranges im Albert-Theater veranstaltete Aus stellung von Ölgemälden und Radierungen erfreu sich reger Beachtung. Die ausgestellten Bilder wurdet von einer Jury ausgewählt, die sich aus den Herren Geh. Hofrat Prof. Kuehl, Vorstand des akademischer Rates, Prof. Gußmann, Vorstand der Künstlervereinigung Kunstmaler Max Kowarzik als Vertreter der Kunst genossenschaft zusammensetzt. Die Blätter des Albert Theaters enthalten ein Verzeichnis der Kunstwerke, di verkäuflich sind und deren Preise an der Kasse zu er fahren sind. Die Ausstellung wird allmonatlich auS- gewechselt und setzt sich zusammen a„S Werken von Künstlern, die ihre Bilder und Plastiken zu dem jeweilig bekannt zu gebenden Termin beim Sächsischen Kunst verein mit der Aufschrift „Für Vie Albert-Theater- AuSstellung" einliefern. Durch diese Ausstellung soll den Künstlern Gelegenheit gegeben werden, ohne besondere Kosten Liebhaber und Käufer für ihre Kunstwerke zu finden, und anderseits soll dem Publikum ein stet- wechselnde- Bild deS vielseitigen Künstlerschaffens vor Augen geführt werden, um das Interesse an den Kunst werken noch mehr zu beleben. * Eine Ausstellung künstlerischer Photo» graphien ist vor einigen Tagen im hiesigen Künstler- Hause eröffnet worden. ES handelt sich um etwa 350 Aufnahmen von Dre-dner Denkmälern, Kirchen und interessanten Bauten, ferner wundervollen Motiven au- Pirna, Meißen, Bautzen, sowie au- der Umgebung von Dresden. Die Ausstellung ist von dem Photographen H. Sonntag, Dre-den-Trachau, arrangiert worden, der die Motive mit großer Sorgfalt gewählt und die Auf nahmen selbst gemacht hat. Wohl jeder, der Smn für Heimatschntz besitzt, wird beim Anblick dieser wohl gelungenen Bilder hoch erfreut sein. Aber auch der Amateurphotograph kann hier wertvolle Anregungen für die künstlerische Behandlung von landschaftlichen Motiven sinken. Auch der Laie wird die schöne Ausstellung nicht ohne die Überzeugung verlassen, daß er hier etwas wirk lich Schönes gesehen hat. Die reizvollen Stadtbilder