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Lie türkisch-griechischen Verhandlungen. Ein friedlicher Au»llang gewiß? Wien, 13. Oktober. Wie in den hiesigen diploma tischen Kreisen verlautet, haben die Kabinette der Mächte sowohl in Konstantinopel al- auch in Athen im Sinne einer baldigen friedlichen Verständigung »wischen der Türkei und Griechenland interveniert und oie Versicherung erhalten, daß sowohl die Pforte als auch die griechische Regierung von den friedlichsten Inten tionen erfüllt sind und nichts unversucht lassen werden, um den baldigen Friedensschluß herbeizuführen. Man zweifelt nicht, daß die Verhandlungen in Athen zu dem gewünschten Ziele führen werden. Bulgarien nach dem Kriege. Sofia, 13. Oktober. Das Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß, durch den die Sobranje aufgelöst wird und die Neuwahlen für den 6. Dezember angesetzt werden. Der Belagerungszustand wird von morgen ab aufgehoben. Da die Sobranje nicht versammelt ist, hat der Ministerrat das Budgetprovisorium für die letzten drei Monate des Jahres bewilligt. Sperr»,»g der Dardanellen. Berlin, 14. Oktober. Der „Tag" erfährt aus Konstantinopel, 13. Oktober. Die Dardanellen sind, um gegen jede Eventualität gerüstet zu sein, wieder zeitweis7 gesperrt; sie dürfen nur zu bestimmten Stunden von Schiffen durchfahren werden. Kleine Nachrichten. Madrid, 13. Oktober. Die Agence Havas be zeichnet die Meldungen, der König von Spanien be absichtige, nach Rumänien zu reisen, als unrichtig. Konstantinopel, 13. Oktober. Die Banque Otto mane hat der Pforte einen Vorschuß von 350000 türkischen Pfund gemährt, der durch di« Verpfändung des Überschusses der Kriegssteuer sichergestellt wird. Ausland. Der Rücktritt des russischen Botschafters in Wien. Wien, 13. Oktober. In den hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, daß der hiesige russische Botschafter v. Giers von seinem Urlaub nicht mehr nach Wien zurück kehren werde, und die Audienz desselben beim Kaiser in Ischl tatsächlich als Abschiedsaudicnz gegolten habe, wie auch die schon damals erfolgte Verleihung des GroßkreuzeS des St. Stephansordens an den Botschafter bewiesen habe. Es sind allerlei Gerüchte über diese ungewöhnliche Art des Rücktrittes des Botschafters verbreitet. Um den böhmischen Ausgleich. Wien, 13. Oktober. Der Ministerpräsident hat die Vorstände der tschechischen und der deutschen Parteien Böhmens, sowie der beiden Gruppe» des Großgrund besitzes für den 15. bez. 16. Oktober zu Vorbesprechungen über Wiederausnahme der Ausgleichsverhand lungen eingeladen, da die Regierung die Absicht habe, in der nächsten Zeit Verhandlungen zur Regelung der wichtigsten in nationalpolitischer Beziehung schwebenden Fragen einzuleiten und einem gedeihlichen Abschluß zu- zusühren. Einigung über die neue österreichisch-ungarische Weyrreform zwischen den beiden Regierungen. Budapest, 13. Oktober. Der „Pester Lloyd" meldet: Über die ziffernmäßige Höhe des neuen Rekruten- kontingentS, sow e über die Verteilung der finanziellen Lasten der neuen Wehrreform auf einen längeren Zeitraum ist zwischen der österreichischen und der ungari schen Regierung Übereinstimmung erzielt worden. Ministerpräsident Graf TiSza hat heule in einer Audienz dem Monarchen über die betreffenden Beschlüsse des ungarischen Ministerrats berichtet. Jrredentiftische Kundgebungen in Triest. Triest, 13. Oktober. Bei der Enthüllung einer Gedenktafel aus Anlaß des 100 jährigen Geburtstages des Tondichters Giuseppe Verdi veranstalteten einige junge Leute irredenlistische Kundgebungen, stellten sie aber auf Ermahnung hin ein. Abends versuchten junge Leute wiederum Kundgebungen an verschiedenen Punkten der Stadt, wobei eS zu Schlägereien kam. Die Ruhe wurde jedoch bald wiederhergestellt. JuSgesamt sind 13 Personen verhaftet worden. SUenne über seine Bestchtigungsreise. Paris, 14. Oktober. KriegSministcr Etienne, der heute nacht von der Ostgrenze zurückgekehrt ist, erklärte einem Berichterstatter, daß er von seiner Vejichtigungs- reise durchaus zufrieden sei. Wenn auch noch nicht alles vollendet sei, so sei man doch bemüht, um dem augenblicklich Notwendigen Genüge zu tun. Vor drei Monaten sei noch nichts dagewesen; jetzt werde in den neuen Kasernenbanten, welche die alten Kasernen an Be quemlichkeiten und Komfort überträfen, jeder so gut untergebracht und ernährt wie in irgendeiner Garnison. In drei Wochen oder einem Monat, sofort nach dem Ein treffen der Klasse der Zwanzigjährigen, werde die Rekruten- ausblldung beginnen und zu Beginn des nächsten Jahres werde Frankreich eine großartige Armee und die jestestc Deckung haben, die eS jemals besessen habe. Das Land könne Vertrauen haben. Marokko. Scharmützel. Paris, 13. Oktober. Nach einer Meldung au- Tanger fand gestern nachmittag in der Gegend von Dschebel Habib auf der Straße nach FeS ein heftiges Scharmützel zwischen einer spanischen Truppen abteilung und Dschebalaleuten statt. DaS Ergebnis de- Kampfe- ist bisher unbekannt. Nach dem Bericht der Eingeborenen sollen die Spanier Terrain gewonnen haben. St- deutsches Kriegsschiff nach Mexiko entsendet. Löln, 13. Oktober. Die „Köln. Ztg.". meldet au» Berlin, daß mit Rücksicht auf die Lage in Mexiko die Entsendung eine» deutschen Kriegsschiffe» »ach Mexiko bevorsteht. Kleine politische Nachrichten. Pari», 14. Oktober. Der französische Botschafter am russischen Hose, Delcasss, der ursprünglich erst Anfang November auf seinen Posten zurückkehren sollte, wird sich bereits am 22. Oktober nach St. Petersburg begeben. Santiago de Thile, 13 Oktober. Der StaatSvoran- schlag für 1914 sieht S78 Millionen Pesos Einnahmen und 365 Millionen PesoS Ausgaben, somit 13 Millionen Überschuh vor. Die Negierung ist entschloffen, da- Gleichgewicht im Staats haushalt aufrecht zu erhalten, und wird keine Anleihen aufnehmen, da sie in London noch über genügende Deckungsmittel für alle Verpflichtungen verfügt. Der Abschluß deS laufenden Jahres wird einen Überschuß von etwa drei Mill. Pfund Sterl, ergeben. Bon der Armee. Regiment-fest des S. Feldartillerie-Regiments Nr. 3L. Zur Erinnerung an die 1889 erfolgte Gründung des 3. Feldartillerie-RegimentS Nr. 32 wird eine Regi men tsseier am 28. und 29. März 1914 abgehalten. AlS vorläufiges Programm ist festgesetzt: Sonn abend, den 28. März 1914: 8 Uhr nachmittags Fest- kommerS der ehemaligen Angehörigen mit den akti ven Offizieren und Unteroffizieren. Sonntag, den 29. März 1914: Vormittags Feldgot tesdienst mit anschließendem Parademarsch, 12 Uhr mittags reiter liche Vorführungen, 1 Uhr 30 Min. nachmittags Festmahl der Offiziere im Kasino und Speisung der ehemaligen Angehörigen, 8 Uhr abends Festbälle. Ein Aufruf zur Teilnahme mit den näheren Fest setzungen wird später veröffentlicht werden. Heer und Marine. Oberstleutnant v. Winterseldt zum Großen General stab kommandiert. Berlin, 13. Oktober. Der deutsche Militärattache in Paris, Oberstleutnant v. Winterseldt, ist zum Abteilungschef im Großen Generalstab in Berlin ernannt worden. Er soll am Sonntag in Grisolles die vom Kaiser unterzeichnete Erklärnng bereits erhalten haben. Die beiden Ärzte des Hrn. v. Winterseldt hoffen, daß dieser bei fortgesetzter Kräftezunahme noch im Laufe dieses MonatS die Reise nach Deutschland wird antreten können. Das neue österreichische Flottenprogramm. Nach der „Neuen Freien Presse" ist in den Ver handlungen der Ministerialkonferenz der Bau von 4 neuen Großlinienschissen beschlossen worden. Die gefaulten auf fünf Jahre zu verteilenden Ausgaben für das neue Bauprogramm betragen 362 Mill. M., wovon 238 Mill, auf den Bau der 4 Linienschiffe entfallen, während der Nest für den Bau von kleine» Kreuzern und sonstigen Schiffen bestimmt ist. Offenbar wünscht man in Österreich jetzt zwei gleichartige Divisionen zu je 4 Schiffen zu besitzen, wenn dadurch auch die von Admiral Montecuccoli im Jahre 1911 als notwendig bezeichnete Zahl von 16 Linienschiffen zeitweilig über schritten ivird, denn außer den neuen 8 Großliuien- schiffe» würden noch drei Gruppen mit je 3 älteren Linienschiffen („Radetzki"-Klasfe, 14 600 t, „Erzherzog"- Klasse, 10 600 b, und „Habsburg"-Klasse, 8300 t) vor handen sein. Arbeiterbewegung. Berlin, 13. Oktober. Eine Versammlung der ausstän digen Arbeiter und Arbeiterinnen in der Pelzbranche lehnte die Einigung-Vorschläge deS GewerbegerrchtS in geheimer Ab stimmung mit 219 gegen 16 Stimmen ab. Magdeburg, 13. Oktober. Der Brauereiarbeiter ausstand wurde nach zehntägiger Tauer durch Konzessionen beider Teile beendet. Mannigfaltige-. Aus Sachsen. Ultgemeinc deutsche Pensionsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen. Die Allgemeine Deutsche Pensionsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen, Berlin VV. 8, Behrenstraße 72, die 1875 gegründet worden ist und bis vor kurzem den Namen „All gemeine Deutsch« Pensionsanstalt für Lehrerinnen und Erziehe rinnen in Berlin" führte, hat durch den ReichStagsbeschluß vom 27. Juni d. I. «ine außerordentliche Erweiterung und Festigung ihrer segensreichen Arbeit erfahren. Dies scheint jedoch gerade den am meisten beteiligten Kreisen, nämlich den an nichtöffentlichen Schulen oder Anstalten beschästigten, vor allem aber den Privat unterricht erteilenden Personen noch nicht genügend bekannt gewor den zu sein. Darum wird hierdurch nochmals auf den betr. Reichs tagsbeschluß aufmerksam gemacht, durch den bestimmt wird, daß alle bei öffentlichen Versicherungsanstalten versicherten Lehrer und Erzieher (Lehrerinnen und Erzieherinnen), diePrivat-Unterricht erteilen, den im Angestellten-Versicherungsgefetz (8 14) berücksich tigten Lehrern und Erziehern an nicht öffentlichen Schulen gleichge stellt werden sollen, soweit ihnen die in 8 9 deS Versicherungsge setzes für Angestellte bezeichneten Anwartschaften gewährleistet sind. Am 3. Juli d. I. hat der Bundesrat dem vorgenannten Gesetze seine Zustimmung erteilt und zugleich den Beschluß gefaßt, daß 8 9, 8 10 Nr. 1, 8 11/ 8 12 und 8 13 des Versicherungsgesetzes für Angestellte mit Wirkung vom 1. Januar 1913 auch gelten 1. für Lehrer und Erzieher (Lehrerinnen uud Erzieherinnen) die an nicht öffentlichen Schulen oder Anstalten beschäftigt find oder Privat- Einzelunterricht erteilen, soweit sie bei der Allgemeinen Deut schen Pensionsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen Berlin iV. 8, Behrenstraße 72 (gegründet 1875) versichert und soweit ihnen aus Grund der Satzungen dieser Anstalt mindestens die im 8 9 des Gesetze- bezeichneten Anwartschaften gewährleistet sind oder sie lediglich für ihren Beruf ausgebildet werden; 2. für Personen, denen aus Grund früherer Beschäftigung als Lehrer oder Erzieher an nicht öffentlichen Schulen oder Anstalten oder al» Privat - Einzelunterncht erteilende Lehrer oder Er zieher von der Allgemeinen Deutschen Pensionsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen in Berlin di« im 8 9 de» Gesetzes bezeich neten Bezüge bewilligt und Anwartschaften gewährleistet sind. Damit ist nunmehr jedem Lehrer und jeder Lehrerin die Mög- ltchkeit gegeben, in di« Allgemein« Deutsch« Pensionsanstalt einzntreten und zwar mit rückwirkender Kraft vom 1. Januar 1913 au. Letztere» hat die Bedeutung, da- auch diejenigen Lehrerinnen, die, well der Beschluß de» Bundesrate» ihnen zu lang« dau«rte, b«i drr Reich»verfich«rungSanstalt schon Zahlungen geleistet haben, sich jetzt doch «och bet der Pensions anstalt versichern könne«. E» bedarf dazu nur eine» an di« All gemeine Deutsch« Pensionsanstalt gerichteten Antrages auf «er- sicherung bet Abteilung III vom 1. Januar 1913 ab, der auch vom Arbeitgeber zu unterschreiben ist. Di« PensionSanstalt wird dann bet der Reich-Versicherungsanstalt die Übertragung der vom 1 Januar 1913 ab für die versicherten etngezahlten Beträge auf da» Pensionsanstaltskonto herbetführen. ES steht zu erwarten, daß, wenn sich die Kenntnis dieser neuen Bestimmungen überall ver- breitet, die deutschen Privatlehrer und -Lehrerinnen (auch Musik- lehrerinnen, Kindergärtnerinnen) von der hier sich bietenden Ge- legenheit deS beruflichen Zusammenschluffes allgemein Gebrauch machen werden. Es haben sich bis jetzt bereits 6300 Lehrer und Lehrerinnen bei der Angestellten-Versicherungsahteilung III der PensionSanstalt versichert, und in stets wachsendem Maße laufen täglich neue Anträge, insbesondere solche der oben bezeichneten Art, beim Vorstand« der Allgemeinen Deutschen Pensionsanstalt für Lehrer und Lehrerinnen, Berlin VV. 8, Behrenstraße 72, ein. * * Wie vor einiger Zeit mitgeteilt werden konnte hatte die Konial. Sächsische Staalseisenbahn- Verwaltung Anfang dieses Jahres zunächst versuchs weise 20 dem Schnellzug-Verkehr dienende Personen wagen mit künstlerischen Photographien bemerkens werter Ansichten aus ihrem Verwaltungsbereiche aus geschmückt. Dieser Versuch, bei dem 100 verschiedene Aufnahmen Verwendung gefunden haben, kann als ge lungen betrachtet werden. Er soll deshalb nach Maß. gäbe der zur Verfügung stehenden Mittel zunächst in der Weise fortgesetzt werden, daß die in diesem Jahre neu einhustellenden Durchgangswagen mit weiteren künst- lertslben Bildern ausgestattet werden. Es ist gelungen, eine beträchtliche Anzahl bemerkenswerter Städte- und Lauds : aftSbilder zu erwerben, deren Veröffentlichung gewiß dazu beltragen wird, die Schönheiten des Sachseii- landes auch in weiteren Kreisen immer mehr bekannt zu machen. Verschiedene Verkehrsinteressenten haben die günstige Möglichkeit, die sich hier für eine künstlerische Werbetätigkeit bietet, erkannt und der Stacusbahn- verwaltung Vervielfältigungen von Ansichten ihres engeren Verkehrsgebiets kostenlos zur Verfügung gestellt. * Aufbewahrung von Fahrrädern auf Eisenbahn- stationen. Zahlreiche Inhaber von Monatskarten, Schüler karten und Arbeiterwochenkarten benutzen namentlich in der Nähe größerer Städte und von Jndustrieorten zu ihrem Fortkommen zwischen Wohnung und Eisenbahnstation das Fahrrad, führen es aber während der Eisenbahnfahrt nicht als Gepäck mit sich, so», dern übergeben es der Reiseausgangsstatio» zur Aufbewahrung. Durch die täglich, zum Teil mehrmals, nötige Hinterlegung der Fahrräder erwächst solchen Reisenden eine verhältnismäßig nicht unbeträchtliche ständige Ausgabe. Die Staatseisenbahnverwal tung beabsichtigt deshalb, um den Wünschen der beteiligten Kreise entgegenzukommen, vom 1. November d. I. an eine Ermäßigung dieser Ausbewahrungsgebühren auf Sta tionen, wo größerer Bedarf vorliegt, unter folgenden Be dingungen eintreten zu lassen. Für die Fahrradaufbewahrnng werden zwei Arten von Zeitkarten (Fahrradzritkarten) durch die Fahrkartenausgaben verabfolgt, und zwar entweder für einen Kalendermonat an Inhaber von Monatstarten, Mvnats- nebenkarten und Schülerkarten oder für die Tauer der Gültigkeit einer Arbeiterwochenkarte an Inhaber solcher Karten. Ter Reisende hat bei Lösung der Fahcradzeitkarte sein« für den gleichen Monat oder die gleiche Arbeitswoche gültige Zeitkarte vorzuweisen. Ter Preis für eine Monatskarte zur Fahrradausbewahrung beträgt 1,20 M., für eine Wochenkarte zur Fahrradaufbewahrung 0,30 M. Die Fahrradzeitkarten sind nicht übertragbar, sie dürfen innerhalb ihrer Geltungsdauer ebenso benutzt werden wi« di»Z«ittarten, sie gelöst worden sind. Der R«is«nde hat seine Fahrradzeitkarte bei jeder Hinterlegung am Rade zu befestigen; als Hinterlegungsbeschei- nigung wird «inNummernzett l verabfolgt. Die Auslieferung des Rade- und der Fahrradzeitkarte erfolgt gegen Rückgabe des Nummerzettels. Wird dieser nicht beigebracht, so erfolgt die Aus- lieferung nur bei vollständigem Nachweise der Empfangsberechtigung, wobei Sicherheitsleistung gefordert werden kann. Tie Fahrräder sind mit Einrichtungen zu versehen, die eine Kennzeichnung durch die Eisenbahn ermöglichen; die Kosten solcher Einrichtungen bat der Reisende zu tragen. Am Rade befestigte Gegenstände, die nicht zu seiner Ausrüstung gehören, sind vor der Übergabe des Rades abzunehmen, auch werden beschädigte Räder zur Auf bewahrung nicht angenommen. Die Stationen, auf denen die Fahrradaufbewahrung eingerichtet wird, werden von den Eiscn- bahn-Betriebsdirektionen durch AuShang bekannt gegeben. — Tie Neuerung wird vielen Reisenden willkommen sein. * Vereinfacht« Hinterlegung von Handgepäck. Seit einiger Zeit wird bei verschiedenen Gepäck-Ausbewahrungs- stellen größerer Stationen der Sächsischen Staatseisenbahnen die Annahme von Gegenständen auch daun zugelaffen, wenn sie sür einen Dritten hinterlegt werden, der einen amtlichen Ausweis bei der Abholung nicht vorzulegen vermag. Tie Gegenstände werden in diesen Fällen auf den Namen des Ab holenden hinterlegt. In der Regel ist ein Erkennungszeichen sür den Ab holenden (ganze oder halbe Visitenkarte, Geschäftskarteu oder der gleichen) beizugeben. Tie Hinterlegung auf den Namen allein kann ausnahmsweise zugelassen werden, wenn der Auflieferer dem Gegenstand kein Erkennungszeichen betzufügen vermag. Bei der Auflieferung werden von dem Beamten der Annahmestelle in einen besonders dafür vorgesehenen Schein der Name des AufliesererS sowie Name und Stand desjenigen eingetragen, an den die hinterlegten Gegenstände auSzuhändigen sind. Die dem Nachweis aufgedruckten beschränkenden Bestimmungen über die Haftung der Eisenbahn hat der Auflieferer durch seine Unter schrift anzuerkennen. Ein Ausweis über die erfolgte Hinterlegung wird dem Auflieferer nicht ausgehändigt. * Leipzig, 13. Oktober. Bei der Leipziger Fcucr- Versicherungsanstalt in Leipzig hat ein seit Jahre» an gestellter Kassierer größere Unterschlagungen vor« genommen, die sich angeblich auf über 300 000 M. bc- lausen sollen. Wie die vorläufige Untersuuung ergeben hat, sind die Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung schon vor einiger Zeil vorgenommen worden. 6. Chemnitz, 13. Oktober. Bon einem bedauer lichen Unglücksfalle wurde am Sonntag nachmittag die Familie Wagner betroffen. Der fünfjährige taub- stumme Sohn der Familie hatte die Tür zur Schlaf stube von innen verschlossen und öffnete nicht. Sein 13 Jahre alter Bruder wollte deshalb vom Küchenbalkou aus in das osfenstehende Fenster der Schlafstube ein« steigen. Dabei stieß er mit dem Kopfe an den Fenster rahmen, verlor den Halt und stürz:« au» dem zweiten Stockwerke in den Hof hinab. Er erlitt dadurch einen schweren Schädelbruch, an dessen Folgen er kurz daraus verstarb. — In Mittweida.Markersbach wurd« am Sonn abend nachmittag der 65 Jahre alte WirtschaftSbesitzer Georgi beim Emtreiben de» Vietze» von der Weidevon einem Bullen unt den Hörnern derart in den Unter- leib gestoßen, daß er kurz darauf verstarb. M. Plauen. 13. Oktober. In Untersachsenberg. Georgenthal brach heute früh in einer Scheune Feuer au». Bei de« LSscharbeiten wurde der Feuerwehr.