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1. Beilage z« Nr. 233 des DltsiMtk ZvUNlM Dienstag, 7. Oktober 1913. Kursus über dir Wohnungssruge. In Leipzig wurde gestern unter lebhafter Betei ligung von Vertretern staatlicher und städtischer Behörden, sowie zahlreicher Baufachleute der von der Zentral stelle für WohnungSfürforge im Königreiche Sachsen veranstaltete Kursus über die Wohnungs frage eröffnet. Die erwähnte Zentralstelle wurde als Sonverabteilung deS Landesvereins Sächsischer Heimat schutz im Jahre 1911 begründet und bezeichnet als ihre besondere Aufgabe die Aufklärung der weitesten Volks schichten über Fragen auS dem großen Gebiete deS Woh nungswesen-, ferner die Unterstützung der privaten und gemeinnützigen Bautätigkeit. Der Kursus soll dazu dienen, Behörden und Bauunternehmern, Technikern, HauS- und Grundbesitzern, Mietern, Baugenossenschaften, Boden- und Wohnungsreformern u. a. einen Überblick über die Wohnungsfürsorgebestrebungen in Sachsen, im übrigen Deutschland und Österreich zu geben, insbesondere über den Stand des Kleinwohnungswesens in Stadt und Land Klarheit zu schaffen, und so die theoretischen Grundlagen sür unser modernes Wohnungswesen fest- legen helfen. Der Kursus wurde vormittags im großen Kongreß- saal der Internationalen Baufach-AuSstellung vom Vor sitzenden der Zentralstelle für Wohnungsfürsorge, Kom merzienrat Marwitz-Dresden, eröffnet und von Hr». Ministerialdirektor Geh. Nat vr. Rumpelt-Dresden mit einem Vortrage über die Wohnungsfürsorge im Königreich Sachsen eingeleitet. Der Redner bezeichnete die Wohnungsfrage als einen besonders wichtigen, viel leicht den wichtigsten Teil der sozialen Frage. Daß sie gerade heute einen internationalen Charakter angenommen habe, sei vor wenigen Wochen auf dem Internationalen Wohnungskongreß im Haag besonders deutlich zum Ans druck gekommen. Im Wege der Selbsthilfe könne sich heute kaum eine einzelne unvermögende Familie ein eigenes geeignetes Unterkommen schaffen. DieHerstcllung von Klein wohnungen entspreche in Quantität und Qualität durchaus nicht mehr dem Kulturbedürfnis unseres Volkes. Gegen diese Übelstände richte sich die gemeinnützige Wohnungs- sürsorge, deren Träger der Staat, die Gemeinden und gemeinnützige Bauvereine seien; auch die Arbeitgeber, die sür ihre Arbeiter Wohnungen errichteten, und gewisse Bauvereine könnte man hinzurechnen. Außerhalb der ge meinnützigen Wohnungsfürsorge hielten sich nur das ge werbliche Bauunternehmertum und das Hausbesitzer gewerbe. Aber auch diese würden von der gemeinnützigen Wohnungsfürsorge weder persönlich bekämpft noch in Frage gestellt. Nur stelle diese Fürsorge selbstverständlich das erneute Interesse der Hausbesitzer an zweite Stelle und berücksichtige vorwiegend die Wohnungsinteressen der großen minderbemittelten Bevölkerungsmasse. Weiter behandelt der Redner die Frage der Be schaffung des Grund und Bodens sowie der nötigen Bau gelder, deren Mangel große Hemmungen sür die Befrie digung des Wohnungsbedürfnisfes seien. Die Gemeinden in Sachsen seien an der gemeinnützigen Bautätigkeit nicht so stark beteiligt, als man vielleicht erwarten könnte. Die größte Hemmung sei der Mangel an Grund und Boden, sowie an Baugeldern. Gerade in Sachsen gebe eS keine Möglichkeit, Grund nnd Boden lediglich zum Bau von Wohnungen zu enteignen, und sie werde auch voraussichtlich in absehbarer Zeit nicht vorhanden sein. Immerhin gestalte unser Baugesetz, ungeeignetes Bauland durch Umlegung, Beseitigung sogenannter Schikane streifen u. a. in geeignetes zu verwandeln und die Grund stücksspekulation zu bekämpfen. Die Gemeinden müßten selbst soviel Grund und Boden ankaufen, als ihre Mittel nur gestatteten, nicht allein zum Bau öffentlicher Gebäude und zur Anlegung von Straßen und Plätzen, sondern auch um den Wohnungsbau zu fördern und zu regeln. Große Schwierigkeiten lägen weiter in der Beschaffung der zweiten Hypothek. Vor allen Dingen müßten hier die Gemeinden eingreifen. Das Ministerium des Innern gehe von der Ansicht aus, daß die Gemeinden die erforder liche zweite Hypothek selbst und unmittelbar und nicht auf dem Umwege über die Grundrenten- und Hypotheken anstallen gewähren sollten. Die Regierung erwäge, die Aufgabe der Landeskulturrentenbank dahin zu er weitern, daß sie gegen Gemeindebürgschaft für den Kleinwohnungsbau Hypotheken bis zu 80 Proz. des Grundstückswertes geben dürfe. Vielleicht werden schon den nächsten Landtag eine entsprechende Gesetzesvorlage beschäftigen. In bezug auf die Erleichterung der Bau ordnung habe daS Ministerium des Innern die Gemein den wiederholt verständigt, den Kleinwohnungsbau durch Beschränkung der baupolizeilichen Vorschriften zu fördern. Ta hiervon nur wenig Gebrauch gemacht worden sei, werde nächsten- eine Regierungsverordnung die Art dieser Erleichterung näher bezeichnen. Staat und Gemeinde seien in Sachsen in gleicher Weise stark an der WohnungS- fürsorge beteiligt, sie würden indes nicht allein vorwärts- lommen können, denn gerade auf dem Gebiete deS Woh nungsbaus richteten Brauch und Sitten mehr aus, als Verordnungen und Polizeivorschriften, deshalb müsse die gemeinnützige Wohnungsfürsorge von einer starken öffent lichen Meinung getragen werden. Weiterhin sprach Geh. Baurat Schmidt-Dre-den über „Städtische und ländliche Kleinwohnungen". Unsere Baukünstler, die seither den Problemen der Wohnungsfürsorge ziemlich serngestanben hätten, zeigten neuerdings ein erfreuliches Interesse für die bantechnische, gesundheitliche, künstlerische und wirtschaftliche Aus gestaltung der Kleinwohnungen. In einem Überblick über die Entwicklung deS Kleinwohnungsbaues stellte der Redner fest, daß eine frühere Zeit künstlerisch höher stehende Tüpen geschaffen habe, auf die man heute nach vielen Irrfahrten wieder zurückkomme. Mit Bezug auf die Frage, ob da- Kleinhaus oder da- MassenmietHän den Vorzug verdiene, bemerkte der Vortragende, daß beide Bauformen notwendig seien; in jedem Einzelfoll bedürfe e- besonderer Erwägung, welche Bausorm zu wählen sei. Der KleinhauSbau verdiene aber den Vorzug in allen den Fällen, wo er keine wesentlich höheren Opfer erfordere al» der Bau de- Massen- mietshause-. Glücklicherweise sei e» möglich gewesen, die Vorherrschaft der Miet-kaserne zugunsten der Klein- bauweise zu brechen und somit zur Gesundung de» Wohnungswesen- wesentlich beizutragen. Den vom Königs. Ministerium des Innern in Aussicht gestellten Erlaß betr. die Erleichterungen beim Kleinwohnungsbau be- grüßte der Vortragende auf da» freudigste. In einem Schlußworte über den landwirtschaftlichen Wohnungsbau wies er darauf hin, daß Sachsen von allen deutschen Staaten verhältnismäßig die meisten kleinen selbständigen landwirtschaftlichen Anwesen und Parzellenwirtschaften besitze. Diese gelte eS zu erhalten und zu mehren. Auch hier habe eine frühere Zeit in Verfolg der praktischen Anforderungen mit den einfachsten natürlichen Mitteln Bauten voller Schönheit-werte geschaffen, die uns noch heute vorbildlich sein müßten. vr. F. Mannigfaltige». Dresden, 7. Oktober. s Se. Exzellenz Hr. Wirkt. Geh. Rat Oberhofprediger a. D. vvr. Ackermann ist in der vorvergangenen Nacht im Alter von 77 Jahren hier verstorben. Er war am 19. Oktober 1836 in Leipzig geboren und besuchte von 1850 bis 1855 die Fürstenfchule St. Afra. Nachdem er seine Studien beendet nnd die Prüfungen mit Aus- zeichnnng bestanden hatte, wirkte er zunächst als Katechet an der Heilanstalt Sonnenstein und später als Religions lehrer am Gymnasium zu Zwickau. 1866 wurde er als Religionslehrer und Professor an die Fürstenschule St. Afra in Meißen berufen und zu Anfang der siebziger Jahre zum Pfarrer von St. Afra gewählt. 1883 wurde er Superintendent in Meißen. Später wurde ihm die eine Hofpredigerstelle an der Dresdner Sophienkirche übertragen, und zugleich erfolgte seine Be rufung in das Evangelisch-lutherische Landeskonsistorium. 1898 wurde ihm das Amt eines Oberhospredigers und Vizepräsidenten des Evangelisch - lutherischen Landes konsistoriums übertragen. Damit wurde er auch Mitglied der Ersten Kammer der Ständeversammlung. 1910 trat er in den Ruhestand, nachdem ihm Se. Majestät der König den Titel und Rang als Wirkl. Geh. Nat mit dem Prädikat Exzellenz verliehen hatte, vvr. Ackermann war auch Subsenior und Kustos deS KollegiatstiftS zu Wurzen. Er war nicht nur ein hervorragender Kanzel redner, sondern auch ein scharf- und feinsinniger Gelehrter, als Christ von unerschütterlichem Glauben nnd tiefer Religiosität, als Mensch gütig und hochherzig. über Sachsens Grenzen hinaus hat er um die evangelische Sache Deutschlands als langjähriger Vorsitzender der Evangelischen Kirchenkonferenz in Eisenach wie als Mit begründer des Deutschen Evangelischen Kirchenausschusses sich unvergängliche Verdienste erworben. * Bei der letzten Gesamtratssitzung ist der Haus haltplan der bürgerlichen Gemeinde samt Anhängen und der evangelischen Schulgemeinde auf das Jahr 1914 verabschiedet worden. Der Etat der Zuschüsse des Haus haltplanes der bürgerlichen Gemeinde erfordert an Mehrzuschüssen 1 489 734 M. Der Fehlbetrag beträgt 1 488 306 M. Bei dem Haushaltplan für die evangelische Schulgemeinde ergibt sich ein ungedeckter Mehrbedarf von 268 217 M. Der Fehlbetrag findet Deckung in dem Mehrertrag der Schuleinkommensteuer, der bei Wieder erhebung des diesjährigen Steuersatzes von 52 Proz. der Staatseinkommensteuer nach vorsichtiger Schätzung auf 286 217 M. veranschlagt ist. Tie Stadt ein kommen steuer (Gemeinde- und Schuleinkommensteuer) ist wie im Jahre 1913 so auch im Jahre 1914 nach dem Satze von 128 Proz. der StaatSeinkommenstcuer zu erheben. * Um die häufigen slickenhasten Ausbesserungen an den Asphaltfahrbahnen der Städtischen Straßen zu ver- meideu, hat daS Tiefbauamt in einem ausführlichen Druckvortrag die planmäßige Erneuerung der städtischen Asphaltfahrbahnen empfohlen, und zwar dergestalt, daß sämtliche Asphaltfahrbahnen nach einem bestimmten Umtriebsplaue einer völligen Umlegung der Decke je nach der Schwere und Dichtheit des Verkehrs, dem sie unterworfen ist, in Zeiträumen von 8, 14, 18 oder 24 Jahren unterzogen werden. * Beim hiesigen Postamte I (Postplatz 2) ist kürz lich eine neue zweit« Stempelmaschine in Benutzung genommen worden, die in einer Minute etwa 400 Stempelabdrücke liefert. Tie mit dieser Maschine gestempelten Briefsendungen genießen den Vorzug, daß jie sehr schnell zu den Sortierstellen gelangen und da durch um so sicherer den Anschluß an die Postzüge er reichen. Es liegt daher im Interesse der Einlieferer, ihre Sendungen so vorzubereiten, daß sie den Maschinen stempel erhalten können. Dazu gehört vor allen Dingen, daß die Freimarken, entsprechend der Vorschrift im 8 3, III der Postordnung, stets gleichmäßig in die obere rechte Ecke der Aufschriftseite geklebt und daß bei der Verwendung mehrerer Marken diese möglichst wagerecht nebeneinander (nicht untereinander) angebracht werden. Tiefer als 3^4 cm vom oberen Längsrande der Auf schriftseite darf die Marke nicht reichen. Da der Maschinenstempel vom rechten Schmalrande der Auf- schristseite etwa 7 cm nach link» reicht, muß diese- Feld von alle» gedruckten und schriftlichen Angaben freibleiben. — Infolge GleisumbaueS in der Glacisstraße werden die Wagen der Straßenbahn-Linien 3 und 26 während der etwa sechswöchigen Dauer diese» Umbaues durch die Kurfürsten- und Bantzner Straße geführt. Inhaber von Zeitkarten, die zur Fahrt durch die GlaciS- straße berechtigen, können während dieser Zeit die Wagen der Linien 3 und 26 durch die Kurfürsten- und Bautzner Straße benutzen. * Zum Ratskellermeister wählte der Rat den Kellermeister Alfred Matthe» in Berlin vom 1. Januar 1914 ab. * Ter 18. Sächsische Seminarlehrertag wurde vor einigen Tagen unter zahlreicher Teilnahme au» ganz Sachsen in Dresden abgehalten. Die Hauptversammlung wurde von dem Vorsitzenden, Hr«. Eeminardirektor Prof, vr. Gehmlich-Zwickau, mit einer Begrüßung eröffnet. Der Redner hieß besonder» den Leiter de» sächsischen Srm'narwesen», Geh. Schulrat vr. Müller, willkommen, wofür dieser dankte und di« Grüße, sowie die Wünsche Er. Exzellenz de» Hrn. Minister- de» Kultu» und öffent lichen Unterricht», Staat-minister- VVr. Beck für einen guten Verlauf der Versammlung überbrachte. Nach der Erledigung der Vorstandswahlen, wobei der bisherige erste Vorsitzende, Hr. Prof. vr. Gehmlich-Zwickau, wieder gewählt wurde, beschloß die Versammlung im Jahre 1915 den nächsten Seminarlehrertag stattfinden zu lassen. Weiter wurde noch beschlossen, die Wandervogel-Be wegung durch die sächsischen Seminare nach Möglichkeit zu fördern und zu unterstützen. Die Abteilungssitzungen der Sektionen für Pädagogik, für Erdkunde und Ge schichte, für Musik und für Zeichnungen fanden in den Räumen des König!. Friedrich August-SeminarS in Dresden-Strehlen statt. Aus dem weiteren Verlause der Verhandlungen ist noch ein Referat deS Hrn. Prof. Veck- Zwickan über die erste Konferenz der Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung und Erziehung, sowie ein Vortrag des Hrn. Pros. I)r. Tögel-Löbau über „die wissenschaftliche Phantasie und der Unterricht" hervor zuheben. Den Schluß der Tagung bildete ein Ausflug nach Bischofswerda zur Besichtigung des dortigen neuen Seminars. * Die Geldlotterie zur Errichtung eines Kolonial-Kriegerdenkmals in Dresden wnroe gestern im oberen Saale des Restaurants „Drei Raben" ge zogen. Es entfielen größere Gewinne auf folgende Nummern: Nr. 17745 10000 M. Nr. 25035 2000 M. Nr. 45028 1000 M., Nr. 91691 500 M., Nrn. 46591 und 66536 je 300 M., Nrn. 1019, 34588, 44927, 58239, 82272, 94124 je 200 M., Nrn. 5505, 10280, 26838, 34028, 40585, 77613, 79789, 81225, 83644, 86790, 90107 je 100 M. (Ohne Gewähr.) * Tas Restaurant zum Löwenbräu besteht be kanntlich in diesen Tagen seit 25 Jahren in Dresden. Aus diesem Anlasse fand gestern abend im Saale der Dresdner Kaufmannschaft, Moritzstraße 1b, ein Festmahl statt, an dem Vertreter der städtischen Kollegien, der Löwenbrauerei in München, sowie der hiesigen Gastwirts- und Saalinhabervereine und des Internationalen Hotel besitzervereins teilnahmcn. Die historischen Räume waren prächtig mit Blumen und Blattpflanzen geschmückt, und eine glänzend ausgeslattete Tafel legte Zeugnis von der Leistungsfähigkeit der Küche des Restaurants „Zum Löwenbräu" ab. Die Reihe der Trinksprüche eröffnete Hr. Hustedt jun. mit einer Begrüßung der Anwesenden, worauf er an seine leider zu früh verstorbenen Eltern errinnerte, die im Verein mit der Löivenbrauerei in München den Grundstein zu dem gutgehenden Restaurant gelegt haben, und denen es leider nicht vergönnt sei, an der heutigen Feier teilzunehmen. Ter Redner schloß mit dem Wunsche für einen genußreichen Abend. Hr. Hotel besitzer Hoflieferant P a n s d o r f erinnerte an die Zeiten vor 25 Jahren, als das Löwenbräu-Restaurant be gründet wurde. Er schloß mit den besten Wünschen für die Nachfolger des verstorbenen Hrn. Heinrich Hustedt, Hr. Hustedt jun. und das Ehepaar Trautner. Weiter sprachen noch die Herren Stadtrat Hoflieferant Borack im Namen der städtischen Kollegien zu Dresden und im Namen deS Vereins zur Förderung Dresdens und des Fremdenverkehr-, Hr. Traiteur Arlt im Namen des Vereins Dresdner Gastwirte, des ersten Dresdner Vereins der Gast- und Schankwirte sowie des Vereins für Saalinhaber, die ebenfalls durch ihre Vorsitzenden in der Festversammlung vertreten waren, worauf der Senior des Dresdner Inter nationalen Hotelbesitzervereins, Hr. Hotelier Heinze, im Namen des von ihm vertretenen Vereins drei silberne Champagnerkelche unter den herzlichsten Glückwünschen überreichte. Hr. Hustedt jun. brachte dann ein Hoch auf die Löivenbrauerei in München aus, Stadtv. Radisch äußerte die besten Wünsche für die jungen Inhaber de» Restaurants, und Hr. Traiteur Trautner dankte im Namen der Leitung deS Löwenbräu-Rcstanrants mit herz lichen Worten. Eine Künstlcrkapelle verschönte die Tafel durch genußreiche Vorträge. In später Abendstunde wurde auch noch ein Trunk des vorzüglichen Löwenbräus kredenzt, der erneut einen Beweis von der Güte dieses aus gezeichneten Stoffes erbrachte. * Aus dem Polizeibericht. Eine schwarze Damenstahluhr, gezeichnet 2. 193, ein silberner Ring mit Totenkopf und ein goldener Ring mit rotem Stein wurden im Besitze des Tischlergesellen Kurt Schneider vorgefunden, der vom 30. September bis 2. Oktober d. I. in Dresden aufhältlich war und sich über deren Erwerb nicht auszuweisen vermochte. Um sachdienliche Mitteilungen ersucht die Kriminalabteilung. * Der Sächsische Stenographen-Korrespondenz- Verein Babelsberger veranstaltet demnächst sein drittes dies jähriges Preisschreiben in Verkehrs- und Redeschrift, an dem sich auch Nichtmitglieder beteiligen können. Letzter Termin für die Einsendung der Arbeiten ist der 31. Oktober. Die besten Arbeiten werden mit Bücherpreisen ausgezeichnet. Text und Be dingungen für das Preisschreiben sind gegen Einsendung von 10 Pf. vom Vorsitzenden des Verein», Bureauassistent Herman» Rau, Tresden-9!., Albertplatz 3, zu beziehen. AuS Sachsen. * Wir werde» um Verbreitung nachstehenden Auf rufs ersucht: Wohl aller Orten rüstet man sich, die Jahrhundertfeier der Leipziger Völkerschlacht am 18. Oktober festlich zu begehen. In Jena sollen am 18. Oktober abends 6 Uhr Feuer aus den Bergen angezündet werden zur Erinnerung an die große Zeit vor 100 Jahren. Durch ganz Deutschland müßten zur gleichen Stunde die Feuer lodern, um Kunde zu geben von der einmütigen Begeisterung, mit der da deutsche Volk der Helden jener großen Zeit gedenkt. Au» dem Herzen Deutschlands heraus, aus Jena ertönt de-halb der Ruf: Laßt die Flammen allüberall zur gleichen Stunde zum Himmel schlagen! Gebt den Ruf weiter von Ort zu Ort, von Land zu Land und zündet die Feuer am 18. Oktober abend- 6 Uhr! Der Arbeitsausschuß für die Jahrhundertfeier in Jena. I. A.: Senatspräsident Seifarth. * Frachtvergünstigung für Ausstellungsgüter. Auf de» Linien der Sächsischen StaatSeisenbahnen (und de» Linien der den Güterabfertigungen der Ausstellungsorte besonder» bekannt gegebenen außersächfischen Bahnen) wird frachtfrei« Rück sendung der auf den folgenden «uSstellungen ausgestellt gv- wesenen Tier« und Gegenstände gewährt: 1. SonderauSstellung der Werke de» Kunstmaler» August Willen» in Flensburg vom 81. September bi» End« Oktober; 8. Elektrotechnisch« AuSstell«- i» Erbach (Odenwald) vom 4. bi» 6. Oktober; S. AuSstelluag vo«