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endgültig angenommen. — Die Kammer nahm den Gesetzeutwurs über die Amnestie in der Fassung des Senates an. Eine Marinedebatte in der Kammer. Paris, 30. Juli. In der Kammer fragte Lanessan an, welche Beweggründe die Regierung bestimmt hätten, die Seestreitkräfte im Atlantischen Ozean aufzu- hcben und beinahe die ganze Küste Frankreichs zu ent blöße». Lanessan sagte dann weiter, die Regierung habe Leute uud Geld; sie müsse daher die Küste deS Landes verteidigen. Die erste Pflicht eines Landes sei, für sich selbst und zu seiuer eigene» Verteidigung zu rüsten. Dir englische» Flotteumanöver hätte» bewiesen, daß die deutsche Flotte trotz der englische» Flotte den Kanal forciere» und sogar Landungen bewerkstelligen könnte. Mariucministcr Baudin erklärte, bei der Ausdehnung seiner Küsten hat Frankreich ei» Interesse daran, alle seine Streitkräfte im Mittelmeer« zusammenzuziehen. Diese Konzentration der Seestreitkräste sei zurückzusühren aus die Feststellungen der Regierungen über die Lage in Europa. PoincaröS spanische Reise. Paris, 31. Juli. Das „Echo de Paris" meldet, daß Präsident Poincarv seine Reise nach Spanien am 6. Oktober antreten werde. DaS Programm umfaßt außer de» Festlichkeiten in Madrid auch eine Besichtigung der Wasfenfabrik in Toledo und eine Flottenschau in Carta gena, welcher der Präsident an Bord eines französische» Panners beiwohnen wird. Der Präsident, der vom Minister des Äußern, Pichon, begleitet wird, kehrt auf dem Wafser- wege nach Frankreich zurück. Britische» Unterhaus. Ein Vorstoß der Opposition mit knapper Mehrheit abgewehrt. London, 30. Juli. Unterhaus. Bei der Be ratung des Heeresctats beantragte die Opposition eine Reduktion der Kredite wegen der allgemeinen Politik des Kriegsamles. Ter Antrag wurde bei der Abstimmung mit geringer Mehrheit der Regierungs parteien abgelehut. Revolution in (<hina. Nankings Un terwerfnng. Schanghai, 30. Juli. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Hierher ist die Nachricht gelangt, daß Nan king sich der Regierung des Nordens wieder unter worfen hat. Die Nachricht ist durch Funkspruch eines der vor Nanking ankernden Schiffe bestätigt worden. Schanghai, 31. Juli. Hier ist folgende Depesche ver Handelskammer von Nanking eingetrosseu: Kiukiaug- Esing hat Nanking verlasse». Tie Unabhängigkeitü- erkläruttg ist widerrufen worden. Die Stadt ist ruhig. Kämpfe. Schanghai, 31. Juli. Gestern hat eine allgemeine Ruhepause in den Kämpfen stattgesnnden. Ein An griff auf Wusung ist noch nicht erfolgt. Nord chinesische Truppen, deren Stärke aus 12- bis 20 000 Mann geschätzt wird, sind in Hsu-Tschn-Fn eingetrosfen; sie werden teils mit der Bahn, teils ans den. Großen Kanal nordwärts nach Tschinkiang befördert. Kiukiang, 31. Juli. Die Regierungstruppen treffen Borbereitungen für eine große Schlacht in ver Nähe von Saho. Alle regulären Truppen in Hankan werden mit großer Eile an die Front befördert. Die Artillerie der nordchinesischen Truppen beläuft sich auf 40 Geschütze. * Eöln, 30. Juli. Die Korrespondenz des Fernen Ostens veröffentlicht die folgende amtliche Depesche: Peking, 28. Juli. Ein Tagesbefehl des Präsidenten Juanschikai trifft mit rauher Hand die Aufrührer, die noch über die Bedingungen ihrer Übergabe verhandeln zu können hoffte». Wegen des Verbrechens des be waffneten Aufruhrs sind die Häuptlinge der Auf- ständischen, Hwangtsching, Tjchenatfchimei, Liliehr tschung und Peiwenwe, für vogelfrei erklärt, auf ihre Auslieferung an die Regierung sind Preise aus gesetzt worden. Hwangtfching ist zum Tode verurteilt, weil er die Unruhen in Nanking gefördert hat, Tscheng- tschimei desgleichen wegen der Schanghaier Unruhen, Liliehtschung wegen des Kiangsier Aufruhrs und Peiwenwe wegen der aufständischen Bewegung in Anhui. Der Befehl des Präsidenten setzt auseinander, wie die Erhebung in Nanking sich entwickelt hat. Ter Tutu Nankings, Tschendetieng, hatte Nanking verlassen, nur sich zu einem kurzen Aufenthalte nach Schanghai zu begeben. Hwang- tsching benutzte die Abwesenheit des TutuS, uni nach Nanking zu fahren, sich des Provinzialsiegels zu be mächtigen und den Nankinger Truppen Befehle zu erteilen, die mit diesem Siegel beglaubigt waren. Dieser Umstand brachte Offiziere und Soldaten dazu, sich an der Be wegung gegen die Regierung zu beteiligen. Amerikanische Währungsreform Washington, 30. Juli. Glaß, der Vorsitzende des Bankkomitees des Repräsentantenhauses, kündigte an, daß die WährungSbill wahrscheinlich amendiert werde» dürfte. ES ist nämlich die Schaffung eines beratenden Au-schusse» vorgesehen, der aus Bankier- zusammen gesetzt ist und mit der Bundesreserve-Kommission zu sammenarbeiten sott. Der beratende Ausschuß soll aber 'einen beherrschende» Einsluß auSüben, sondern lediglich ilS beratende Kapazität fungieren. Dir Wirren in Mexiko. Huerta dankt ab? New Kork, 30. Juli. Nach einem Telegramm aus Washington sind dem Staatsdepartement Gerüchte zu- gekommen, daß der mexikanische Präsident Huerta in wenigen Tagen abdanken werde. Als wahrschein licher Nachfolger wird der frühere Minister des Äußern de la Barra genannt. Unruhen in Venezuela in Licht. Castro redivivuS. New Aork, 30. Juli. In Willemstad auf Cura- ßao sind Gerüchte im Umlauf, daß die Anhänger Castros Coro in Venezuela einnahmen und den Gouverneur und General Jurado festnahmen. Außerdem verlautet, daß Castro gestern in Venezuela gelandet sei. Die politische Lage in Venezuela ist kritisch. Zahl reiche hervorragendePersünlichkeiten wurden verhaftet. Eine Anzahl von Anhängern Castros, darunter zwei seiner Neffen, reisten heimlich von hier nach Coro und Bogota ob. Die hiesigen Blätter melde», daß die Anhänger Castros eine Revolution vorbereiten. Heer und Marine. «u-Usche Flottenmanöver. London, 30. Juli. In den großen Manöver» der englischen Flotte ist eine Pause von zwei Tagen eiugetretrn. An» Donnerstag werden die Manöver von neuen» beginnen und voraussichtlich bi- Ende der nächsten Woche dauern. Gestern und heute sind die Kriegsschiffe in die Häfen eingelaufeu, um zu kohlen. Wie sich jetzt herauSstellt, sind die beiden Werkstättenschiffe „Cyclop" und „Assistance" während deS ersten Teiles der Übungen auch zu Kohlendampfern hergcrichtet worden, sodaß sich der blaue Admiral täuschen ließ. Aber auch die Trans portschiffe, auf Vene»» sich die Landungstruppen befanden, erhielten das Aussehen von Kohlenschiffen, und ans diese Weise gelang es, die blaue Flotte irre zu führen und Truppe,» in den Häse,» zu lande», ohne daß dabei die blaue Flotte eingriff. Arbeiterbewegung. w. Thalheim, 30. Juli. Eine Lohnbewegung unter den Arbeitern der Strumpsbranche ist gegenwärtig hier »in Gange. Die Arbeiterschaft fordert eine zehnprozentige Lohnerhöhung, freie Lieferung der Nähgarne, Abschaffung deS sogenannten Nadelgelde-, Freigabe deS Sonnabendnachmittags und Anerkennung der Arbeiter ausschüsse. Tie Fabrikanten lehnten die Forderungen ab, worauf die Arbeiter beschlossen, hieran festzuhalten. Die Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen haben sich der Bewegung angeschlossen. Der deutsche Aerftarbeiterstreik. Hambnrg, 31. Juli. Der Verband der Eisen industriellen hat dem Verbände der Metallindustrikllen mitgeteilt, daß der Gesamtvorstand Deutscher Metallindustrieller beschlossen habe, zur Heranziehung von Arbeitswilligen eine Umfrage bei den Mitgliedern des Gesamtverbandes zu veranstalten. Stettin. In der Mitgliederversammlung der Ver bandsstelle Stettin des deutschen Metallarbeiter verbandes wurde gestern der Beschluß vom 24. Juli, wonach keine Gelder an die Hauptkasse „ach Stuttgart gesandt werden sollen, wieder aufgehoben. — Ter am Dienstag abend von den Stettiner Hafenarbeitern mit 300 gegen 55 Stimmen gefaßte Be- schluß, in den Streik zu trete», wenn der Magistrat ihre Tarif- forderungeu nicht anerkenne, ist in mehrstündigen Verhandlungen im Magistrat beraten worden. Der städtischen Arbeiterschaft wurde iu Aussicht gestellt, der am 5. September zusammentretenden Stadtverordnetenversammlung werde der Vorschlag einer Lohnerhöhung gemacht werden. Tie Hafenarbeiter nahmen gestern abend die Beschlüsse zur Kenntnis und beschlossen, die Sitzung der Stadtverordnetenversammlung abzuwarten. GeneralauSstand in Barcelona. Barrelona, 30. Juli. Der AuSstand ist seit heute früh allgemein geworden. Zahlreiche Gruppen von Arbeitern und Arbeiterinnen ans den Fabriken der Vorstädte San Martin und Sans zogen nach Barcelona, bewarfen die Fabriken mit Steinen und zwangen sie zur Einstellung des Betriebes. Durch den Streik ind 61 Betriebe in der Stadt in Mitleidenschaft gezogen. I»« mehreren Reden, die gestern in verschiedenen Lokalen gehalten wurden, sprach man sich begeistert für den revolutionären Streik aus. Ter Zivilgouverneur erklärte, daß er über 17 000 Mann verfüge, um zu verhindern, daß der Streik einen revolutionären Charakter annehme. Die Lage in Südafrika. Johannesburg, 31. Juli. (Reutermeldung.) Der Sekretär des Eisenbahnerverbandes erklärte, daß die Eisenbahner sich von der revolutionären Propaganda vollständig lossag teil. Die Arbeiter der Bahnhöfe von Johannesburg hielten gestern eine nichtoffizielle Abstimmung ab, die eine große Mehrheit gegen den Streik ergab. Die Behörden sind überzeugt, den Verkehr ausrechterhalten zu können. Mannigfaltige-. Tr esden, 31. Juli. v. Zum vr. jur. promovierte an der Universität Leipzig Frl. Margot Schöpke aus Dresden. Die junge Doktorin gedenkt die Leitung der Dresdner Rechts- schutzstelle für Frauen zu übernehmen. * DaS Dresdner Pionierbataillon hat seine Übungen im Kriegsbrücken sch la gen ander Weiße ritz- Mündung in der Nähe deS Schnsterhanses in Vor stadt Cotta gestern beendet. Am Freitag und Sonn abend soll eine Pontonbrücke zwischen Kemnitz und Kaditz erbaut werden, während an» nächsten DienStag eine KriegSbrücke aus unvorbereiteten» Material errichtet werden soll. * Belohnungen für gute Pferde- nnd Hunde- psleger wurden vor einigen Tagen vom Alte»» Dresdner Tierschutzverein verteilt. Insgesamt gelangten els Geldspenden aus der Antonien-Stiftung an verdienstvolle Pferde- und Hundepfleger durch Hrn. Major z. D. Blohm zur Verteilung. Er wies auf die edle Stifterin hin, deren Name öffentlich nicht genannt werden soll und ermahnte die Prämiierten auch weiterhin zur guten Haltung ihrer Tiere. An jeden der elf Pfleger wurden 15 bez. 20 M. auSgehäudigt. * Bei günstiger Witterung wird am kommen den Sonntage früh 8 Uhr im Naturtheater des Heideparks (Straßenbahnhaltestelle Saloppe) seitens der Martin Lutherkirchgemeinde wiederum eii» Wald- gotteSdienst veranstaltet werden. Die Predigt hält Pfarrer vm. Naumann. * Die hiesige MännerortSgruppe des Allge meinen Deutschen Schulvereins ließ am gestrigen 15jährigen Todestage deS Fürsten BiSmarck am Sockel des Denkmal« an der Ringstraße einen großen Lorbeerkranz mit Widmungsschleife in den deutschen Farben niederlegen. * Zwischen die Puffer zweier Eifenbahnwagen gekommen war der auf dem Friedrichstadter Bahnhose beschäftigte Hilfsweichensteller Richard Ernst au» Vor stadt Cotta. Er wurde mit schweren Verletzungen an der Brust besinnungslos aufgefunden und mußte in das Friedrichstadter Krankenhaus gebracht werden * Einen Hauptanziehungspunkt auf der diesjährigen Vogelwiese, Straße 9, wird wieder die Schaustellung der zwölf Kolibripferdchen bilden. Es müßte eigentlich heißen, der 17 Pferdchen, denn soviel werden in Wirklichkeit vorgeführt. Man sollte e» kaum für nöglich halten, daß so kleine Pferde leben. DaS Riesen- pielzeug auf Burg Niedeck glaubt man zur Wirklichkeit geworden, denn lebende Pferdchen werden hier auf den Armen spazieren getragen. Diese Zwerge der Pferdewelt, die eine reizende Erscheinung sind, werde»» gruppenweise gezeigt. Hervorzuheben sind die fünf Javapserdchen, die, was Zierlichkeit und Farbenzusammenstellung betrifft, ein wunderbares hippologisches Bild darstellen. Zwei Liliput- iferdchen bilden den Schluß. Ein Exemplar der Tierchen, )ie Lebensfreude in jeder Bewegung zeigen, wiegt 9^ Kx. * > Oberwartha, 31. Juli. Das hiesige Sächsische Journalisten- und Schriftsteller-Heim geht seiner Vollendung entgegen und soll noch in diesem Herbste von )er Bauleitung an den Ortsverband Dresden der Pensionsanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller übergeben werden. Die Einweihung >eS Heims findet im nächsten Frühjahre statt. AuS Au- aß der bevorstehenden Vollendung deS Banes unternahm der Gesamtvorstand der Pensionsanstalt deutscher Jour nalisten und Schriftsteller gestern nachmittag eine Bor- resichtiguna deS Heim«. Tie Teilnehmer benutzten »ur Zahrt nach Oberwartha einen AutomobilomnibuS, oer n liebenswürdiger Weise von der Dresdner Vertretung )er Saurer-Werke zur Bersügung gestellt worden war. Der schön »nd bequem eingerichtete Wagen legte die Zahrt nach dein Hochplatean von Oberwartha in rund 10 Minuten zurück und überwand auch die große Steigung der neuen Weinbergstraße in Cossebaude mit größter Leichtigkeit. Die Führung in den» Neubau über- »ahm Hr. Geh. Hofrat Prof. Willian» Losfow. Tas Lein» enthält 14 Zimmer für Pensionäre, sowie große Gesellschaftsräume, z. B. einen Speisesaal, eine ge räumige Diele, Lesezimmer, große Beraube»» und Balkons und wird von einem Obst- und Erholungspark um- chlossen. Sämtliche Räume sind mit Zentral- ;eizung, elektrischem Licht, sließendem Wasser re. ausgestattet, die Zimmer sind hell und freundlich und die von der Firma Losfow äc Kühne ent worfenen Pläne für de»' Bau, über dessen Einzug das Symbol der Journalisten- und Schriftstellerwelt, eine in Stein gehauene Feder, prangt, können als meister- ;aft bezeichnet werden. Die Teilnehmer an der Fahrt sprachen sich überaus anerkeuueud über die Einrichtungeu und die Gesamtaulage des Heim» auS, und der Vor- itzende des Ortsverbands, Redakteur Guido Mäder, dankte an» Schlüsse der Führung der Architektensirma Lossow L Kühne und der Baufirma Knöfel L Lehmann - Coffe- »aude für die glänzende Durchsührnng uud die schnelle Fertigstellung deS Baues. Ebenso dankte er auch der Vertretung der Saurerwerke für die freundliche Stellung res schönen Wagens, der übrigens bereits heute die Strecke Tharandt—Hartha—Spechtshausen befährt. Nach einer an Ort und Stelle eingenommenen Erfrischung vurde die Rückfahrt in befier Stimmung über Kessels- >orf angetreten. v Ans Sachsen. * Aus Anlaß der Dresdner Vogelwiese werden nächsten Sonntag, den 3. August, So uderzüge zu er mäßigten Fahrpreisen von Chemnitz und Hainichen, lowie von Leipzig nach Dresden verkehren. Ter Lhemnitzer Sonderzug trifft auf dem Hauptbahnhose Dresden vorn». 7 Uhr 1b Min. ein, während der Leip ziger Sonderzug in DreSden-Neustadt 7 Uhr 14 Min., in Dresden Wettinerstr. 7 Uhr 19 Min und in Dresden Hbf. 7 Uhr 24 Min. ankommt. Znr Rückfahrt sind an demselben Tage Sonderzüge vorgesehen ab Dresden Hbf. abends 9 Uhr 4b Min. nach Chemnitz und Hainichen, sowie ab DreSder» Lbf. 11 Uhr 8 Min. nach Leipzig. Näheres über diese Züge ergeben die Anschläge aus den beteiligten Stationen. * Zur Erleichterung deS Besuch» der Säch sischen Schweiz wird nächsten Sonntag, den 3. August, ein Sonderzug zu ermäßigten Fahrpreise»» von Zittau früh 4 Uhr 45 Min. abfahren, der in Groß schönau, Warnsdorf, Seifhennersdorf, Leuters dorf, Eibau, Neugersdorf, Ebersbach, Neusalza- Spremberg und Taubenheim hält, »in» in Sebnitz vorn». 7 Uhr 32 Min. und in Schandau vorm. 8 Uhr 13 Min. anzukommen. Zur Rückfahrt ist von Schandau abend» 9 Uhr 50 Min. ein Sonderzug nach Zittau vor gesehen. Näheres hierüber ergeben die Anschläge auf den beteiligten Stationen. Chemnitz, 30. Juli. Aus den» Fenster gestürzt und tödlich verunglückt ist in vergangener Nacht der in» Ortsteile Kleinsriesen wohnend« verheiratete Sticker Max Wiede will. Der Mann war gestern abend noch iin Fritzschschen Gasthof, von wo er gegen ^10 Uhr in völlig nüchternem Zustande beimkehrte. In seiner Wohnung angekommen, befiel ihn «in Unwohlsein, wes halb er sich zum Fenster hinausneigte. Hierbei verlor er das Gleichgewicht und stürzte zwei Stock hoch in dcn Hof hinab. Der Bedauernswerte erlitt einen Schädel- bruch und außerdem einen Bruch der Halswirbelsäule. Diese schwere» Verletzungen führten seinen sofortigen Tod herbei. Der Verunglückte war 36 Jahre alt und Vater zweier Kinder. ps. Wittgensdorf b. Chemnitz, 30. Juli. Ein bedauerlicher Unglückssall ereignete sich im nahen AuerSwalde. Die neunjährige Tochter desArbeiter» Müller war bei einem Gutsbesitzer mit Feuer- anzünden am Waschlessel beschäftigt. Dabei fingen die Kleider deS Kindes Feuer. Hierbei erlitt die Kleine so schwere Brandwunden, daß sie in daS hiesige Krankenhaus gebracht werden mußte. Plauen, 30. Juli. Hier ging heute ein hes- tiges und anhaltendes Gewitter nieder, durch dessen Hagelschlag besonders die RuppertSgrüner Fluren schwer heimgesucht wurden. Vielfach ist die Hälfte der gesamten Ernt« vernichtet worden. In Schöneck traf der Blitz «ine Doppelschenne und äscherte sie ein. In Untersachsenburg wurden 35 Fernsprechkellen durch Blitzschlag unbrauchbar, in Syrau fast alle elektrischen Leitungen. Teil-