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königlich Sächslschrv St«crtscrnzetgev. Verordnungsblatt der Ministerien «nd der Ober- und Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank. Verwaltung, Übersicht det Einnahmen und Ausgaben der Lande»-BrandversicherungSanswll, Übersichten de» K. S. Statistischen Landesamts über Ein- und Rückzahlungen bei den Spartassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» S. S. Lande-versicherungSamts, Verkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Sta-atSforstrevieren. 1913 Nr. 175 «n: Di« Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die -d> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. Donnerstag, 31. Juli ^'0-0 - » o - , „..7.0—,—^- 17, 7'^I Ankündigung» deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. sie 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. f (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorn». 11 Uhr. Bei der gestrigen Sitzung der Friedenskonferenz in Bukarest stimmten die Berdiindeten arm Vorschläge Ru mäniens, eine Waffenruhe eintrete»» zu lasten, zu. Es wnrde zunächst ein fünftägiger Waffenstillstand vereinbart. Rauling hat sich der Regierung des Norden» wieder unterworfen. Rach Washingtoner Nachrichten wird Präsident Huerta von Mexiko in bei» nächsten Tage»» abdanken. Als fei» Nachfolger gilt de la varra^ 3" Venezuela stehe» Unruhen bevor. Castro und seine Anhänger rüsten zu einer Revolution. 3» Bareelona ist der Generalstreik ausgebrochen. Amtlicher Teil. Finanzministerium. Se. Majestät der König habe»» die Versetzung des Bauamtmanns bei der Staatseisenbahnverwaltung, Bau rates Plagewitz in den Ruhestand Allergnädigst zu ge nehmigen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bezirkslandmefser Oberlandmesser Alexander Max Süße in Meißen anläßlich seines Ub^jrjtts in den Ruhestand das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden zu verleihen. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. 8m Geschäftsbereiche de» Ministerium» der Finanzen. Verwaltung der indirekten Abgaben. Angestellt: Feldwebel Geißler, Vizefeldwebel Matzel und die Militär anwärter Gerstenberger und Rabe als Grenzaufseher. — Befördert: Zollassistent Pilz in Sebnitz-Niedereinsiedel zum Zollsekretär in Reitzenhain, die Zollaufseher Krauß in Leipzig I zum Zollassistenten in Dresden I, Schöne in Plauen zum Zoll assistenten in Krippen, Schüler in Reitzenhain zum Zollassistenten in Roßbach, Schmidt in Reitzenhai»» zum Zollassistenten in Wittigsthal und Steueraufseher Friedrich in Zwenkau zum Nebenzolleinnehmer in Schönberg. — Versetzt: die Zollsekretäre Ender in Eibenstock als Zollsekretär nach Zittau, Gerth- No ritz sch in Dresden I als Zollsekretär nach Dresden II, Nitzsche in Bautzen als Zollsekretär nach Eibenstock, Rößler in Dresden II als Zollsekretär zur Generalzoll- direktion, Stiewitt in Pirna als Zollsekretär nach Bautzen, Wiedemann in Reitzenhain als Zollsekretär nach Pirna, die Zollassistenten Hiller in Roßbach als Zollassistent nach Sebnitz- Niedereinsiedel, Giersch in Schandau als Oberkontrollassistent nach Lengenfeld, die Zollaufseher Netzel in Markneukirchen als gollaufseher nach Plauen, Schaub in Wilthen als Zollausseher nach Reitzenhain, Timmel in Moldau als Zollaufseher nach Markneukirchen, die Steueraufseher Freund in Leipzig als Zoll ausseher nach Leipzig I, Am Ende in Penig als Zollaufseher nach Moldau, Kempe in Bautzen al» Zollaufseher nach Wilthen, Pötzschke in Sebnitz als Zollaufseher nach Voitersreuth, Wehner in Olbernhau als Zollaufseher nach Bodenbach, die Grenzaufseher Wolfram in Bärenstein als Zollausseher nach Dresden I, F. K. A. Müller in Seifhennersdorf als Steueraufseher nach Nossen, Rothmann in Großschönau al» Steueraufseher nach Penig, Sie in beiß in Oberwiesenthal als Steueraufseher nach Leipzig I, Tenzer in Großschönau als Steueraufseher nach Taucha, Werner in Jöhstadt als Steueraufseher nach Olbernhau und Dietze in Waltersdorf als Grenzaufseher nach Großschönau. — In Wartegeld versetzt: Zollassistent Scholz in Dresden 1. — Pensioniert: Zollsekretär Werner in Dresden (Generalzoll- direktion), Oberkontrollassistent Röthig in Rochlitz und Zoll- aufseher Oertel in Dresden!. — Gestorben: Oberzollkontrolleur Zollinspektor Klemm in Dresden I, Zollsekretär Ehrentraut in BoiterSreuth, die Zollaufseher Glufke in Riesa und Kramer in Leipzig I. Straßen- und Wasserbau - Verwaltung. Versetzt: Rentsch, RegierungSbaumetster beim Straßen- und Wasser-Bau- amt Schwarzenberg, zum Straßen- und Wasser-Bauamt Pirna I. Nichtamtlicher Teil. Deutsches Reich. De» Fkaisers Nordlanvreise. Festlichkeiten aus Anlaß der Aufstellung deS Frithjof-Statue. Balestrand, 30. Juli. Um 8 Uhr morgens wurde zwischen den norwegischen und den deutschen Kriegsschiffen ein Salut ausgetauscht. Um 10 Uhr machte König Haakon, der deutsche Admiralsuniform trug, Sr. Majestät dem Kaiser auf der „Hohenzolleru" einen Besuch. Der Kaiser, in norwegischer Admiralsuniform, erwiderte diesen Besuch unmittelbar darauf an Bord des Panzerschiffs „Norge". Das Wetter ist prächtig. Im Fjord herrscht großes Leben. König Haakon besuchte am Nachmittag dann zwischen 3 und b Uhr die Frithjof-Statue. Um 5 Uhr erschien der König zum Tee und Tanz auf der „Hohenzollern". Heute abend gibt König Haakon auf dem Panzerschiff „Norge" ein Diner für die örtlichen Autoritäten. Meine Nachrichten. Berlin, 30. Juli. Tie vom Reichstage verlangte par lamentarische Kommission, derei» Aufgabe es sein soll, die gesamten Militärliefernngen einmal eingehend zu prüfen, wird Mitte Oktober zusammentreten. Die Kommission wird von» Reichskanzler zusammengesetzt, der sich dem Wunsche des Reichs tages gemäß an die Vorschläge halten soll, die ihm von den ein- zelnen Fraktionen gemacht werden. Vom Zentrum sind die Abgg. Erzberger und Speck berufen. Auch die Sozialdemo kratie wird, wie der „Vorwärts" meldet, durch zwei Fraktions mitglieder in der Kommission vertreten sein. Bon der Fort schrittlichen BolkSpartei sind die Abgg. Müller-Meiningen und Liesching zu Mitgliedern ernannt worden. Der neue Balkankrieg. Kriegslage. Auf bei» Haupt^kriegSschauplatz. Sofia, 31. Juli. (Meldung der Agence Bulgare.) Auf der ganzen Front der Truppen, die gegen die Serben operierten, herrscht jetzt Ruhe. Zahlreiche großeTruppen- abteilunaen suchten in der Richtung auf die Höhen von Zanoga-Baxtepe und auf den Berg Malesch vorzurücken, wurden aber von den bulgarischen Truppen zurück geschlagen, die alsbald die Offensive ergriffen, sich zu Herren des Oberlaufes der Bregalitza und der Ebene von Pecavo macht-»» und so die griechische und die serbische Armee trennten. Gegenüber dem äußersten linken Flügel im Tale der Mosta wurden die Griechen zum Rückzüge gezwungen und mußte»» einen großen Teil ihres Trains mit erheblichen Mengen an Lebensmitteln zurücklassen. Die ganze Ebene von Razlog ist von den Griechen gesäubert. Türkisch-bulgarische Scharmützel. Sofia, 30. Juli. Türkische Kavallerie erschien vorgestern in dem Dorfe Bclevren im Bezirke Burgas und in de»» Dörfern Almali nnd Obli im Bezirk Has- kowo und gestern im Dorfe Kabilar im Bezirk Kisila- gatsch. Gegen eine türkische Eskadron wnrde viermal Geivehrfeuer eröffnet, wobei vier Soldaten verwundet wurden. Im Dorfe Kabuiralam erschienen Baschtbozuks, die von der Miliz verjagt wurden. Kriegsgreuel. Sofia, 30. Juli. Wie die Agence Bulgare meldet, habe»» die einzelnen Kommandostellen an das Haupt quartier Bericht erstattet über die von regulären griechische»» und serbischen Tuppen begangenen Plünderungen, Ränbereien und Massacres, an denen manchmal sich auch muselmanische Banden be teiligt haben. Diese Berichte zählen insgesamt mehr als 70 Dörfer auf, die in den verschiedenen bulgarischen Be zirken in Brand gesteckt wurden und deren gesamte Be völkerung, soweit sie nicht fliehe»» konnte, in den Flammen nmkam. Zehn Kutzowallachcn, die aus Kalinpamak in» Bezirk Palanka hier eingetroffen sind, erzählen, daß die Serben 13 ihrer Gefährten getötet, 60Y0 Schafe, 600 Ziegen sowie 300 Pferde weggenommen hätten. Sie selbst hätten sich nur mit Hilfe bulgarischer Soldaten retten können. Der Kommandant der 5. Armee berichtet, daß die serbischen Truppe»» in mehreren Dörfern de» bulgari schen Bezirks große Grausamkeiten verübt hätten. Die bulgarischen Behörden sind im Besitze eines Briefes des Kommandeurs der serbischen Donaudivision, worin dieser seinen Truppen befiehlt, die eingeborene Bevölkerung unbarmherzig zu verfolgen. Um de»» Friede»». Die erste Sitzung der Konferenz in Bukarest — Fünftägige Waffenruhe. Bukarest, 30. Juli. Zu der auf heute nachmittag 4 Uhr anberaumten ersten Sitzung der Friedens konferenz im Ministerium deS Äußern erschienen die fremden Delegierten kurz vor 4 Uhr. Ministerpräsident MajoreScu hieß die Erschienenen willkommen. Der Vor schlag, daß Ministerpräsident Majorescu den dauernden Vor sitz der Konferenz übernehme, wurde durch Akklamation an genommen. Ministerpräsident Venizelos erklärte, daß die Verbündeten dem Vorschlag einer Waffenruhe zu stimmten. Die Sitzung wurde dann unterbrochen, um de»» militärischen Delegierte»» Zeit zu geben, das Ab kommen über die Einstellung dec Feindseligkeiten zn redigieren. Nach Wiederaufnahme der Sitzung billigte die Konferenz daS Protokoll über die fünftägige Waffen ruhe. Sodann vertagte sich die Versammlung auf »norge»» nachmittag 4 Uhr. Sofia, 30. Juli. General Jwantschef ist ans Nisch nach Bukarest weitergereist. Eine rumänische Stimme zur Begrüßung der Kon fer enz. Bukarest, 30. Juli. Das Blatt „Universul" schreibt aus Anlaß der Eröffnung der Konferenz: Die Erfolge der rumänischen Wünsche stehen außer Frage. Jedoch ist es insbesondere nötig, daß Numänien den notwendigen Einsluß und Druck auf die ehemaligen Verbündeten nnd die jetzigen Kriegführenden ausübt, damit ii» der territorialen Frage keine über spannte»» Forderungen gestellt werden. Es ist von großer Bedeutung, daß Bulgarien von seinen früheren Ver bündete»» nicht ungerecht behandelt werde; es kann der Erfolge des ersten Teiles des Krieges nicht beraubt werden, vielmehr muß man ihm ii» vernünftigen Grenzen die Möglichkeit lassen, möglichst rasch die Folgen seiner Fehler wieder gut zn mache». Das Blatt warnt vor überspannten Forderungen irgendeines Teiles, es sei jetzt Gelegenheit, für alle beteiligten Staaten sich der Vormundschaft der Großmächte zu ent ziehen. Die Frage der Besetzung Vidins. Bukarest, 30. Juli. (Meldung der Agence Nou- maine.) Ministerpräsident Pasitsch sprach sich dahin aus, daß die Frage von Vidin der Bukarester Kon ferenz Vorbehalten werde,» müsse. De»: Borstosi Ver Türke»». Die Türken verweigern die Ra nm »ng Adri an opels. Konstantinopel, 31. Juli. Enver Bet) tele- graphierte aus Adrianopel, er werde sich weigern, mit seinen Truppen wieder aus Adrianopel abzuzieheu, selbst wem» dadurch das Kabinett gestürzt werden sollte. Auch der Minister des Innern, Talaat, erklärte, die Türkei werde nicht aus Adrianopel weichen. Bukarest, 30. Juli. Der türkische Gesandte über reichte in seiner gestrigen Audienz dem Könige die Ant wort des Sultans auf die letzte Depesche König Karols. Der Sultan versucht darin nachzuweisen, daß der Besitz Adrianopels für den Schutz Konstantinopels und der Dardanellen notwendig sei. Englands Haltung. London, 30. Juli. Jin Unterhause erklärte Parlamentsuntersekretär Acland, daß die Frage der Wiedereroberung Thraziens durch die Türken von allen Mächten in Erwägung gezogen werde. Die englische Negiernng schlage keine Sonderaktion vor, aber die türkische Regierung sei im Anschluß an de»» Einfall der türkischen Truppen in Bulgarien gewarnt worden, da England sie nicht vor den Folge» schütze» könne, die sich aus einen» gewaltsamen Vorgehen nn- »nittelbar für sie ergeben würden. Rußlands Stellungnahme. Paris, 30. Juli. Aus St. Petersburg wird ge meldet: „In seiner gestrigen Audienz bei dem Zaren unterbreitete Ssasouow einige Vorschläge, die dazu führen könnten, daß die Türkei aus Adrianopel verzichtet, sei es infolge Zusicherung einer Grenzberichtigung, sei es infolge Begünstigung der kleinasiatischen Re- formen. Die russische Diplomatie zeigt sich geneigt, nach dieser Richtung Konzessionen zu machen. Die Stimme des Zaren bleibt jedoch ausschlaggebend. Man würde be sonders ein rumänisches Vorgehen wünschen. Für diese militärische Aktion sott Rumänien die Dobrutscha als Entschädigung erhalten. Von einem direkten russischen Eingreifen scheint man abgekoinmen zu sein. Als beste»» Ausweg bezeichnet man die Neubildung des Balkan bundes mit Rumänien an der Spitze, um die Türkei zur Respektierung des Londoner Vertrages zu zwingen." Ausland. FranzSfischeS Parlament. Das Budget von Senat und Kammer endgültig angenommen. Pari-, 31. Juli. Kammer und Senat haben ii» einer Nachtsitzung das Budget für 1913 iin ganzen