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Steinwürfe verletzt, in bewußtlosem Zustande nach Saloniki transportiert und in die dortigen Cholerabaracken ge bracht wurde, um die Spuren de« an ihm begangenen verbrechens zu verwischen. Dieser Fall kennzeichne da« Vorgehen der griechischen Behörden. Daß dieses Vorgehen auf systematische Ausrottung der bul- garischen Elemente abziele, beweise auch der Umstand, daß 2500 Bulgaren aus dem Bezirke Florina auf öden Inseln des Ägäischen Meeres einem sicheren Hungertode entgegensähen. Griechisch - türkische Bevhandlungen. Konstantinopel, 21. September. Der Delegierte der Pforte für die türkisch-griechischen Verhandlungen Reschid Bey hatte gestern eine längere Unterredung mit dem Vertreter der griechischen Regierung Levidi» und teilte ihm die Abänderungen mit, welche die Pforte zu den Artikeln des Friedensvertragsentwurfs vorschläzt. Bezüglich der Frage der Staatsangehörigkeit, der Vakuf- güter und der muselmanischen Gemeinden seien die Ab änderungen vom Ministerrate noch nicht vollständig fest gesetzt. Reschid Bey fügte hinzu, er werde am 23. Sep tember nach Athen abreisen. „Jeune Ture" vertritt in einem offiziösen Artikel die Notwendigkeit einer direkten Verständigung zwischen der Türkei und Griechenland über die Jnselfrage, um zum Abschluß eines zweiten Frieden-Vertrags zu gelangen, der beide Teile befriedige. Konstantinopel, 22. September. (Meldung des Wiener K. K. Korresp.-Bureaus.) Der Ministerrat er örterte gestern wiederum die Änderungen, die er für den türkisch-griechischen Friedensvertrag Vorschlägen will. Da die Beratung noch nicht beendet worden ist, ist es unsicher, ob Reschid Bey morgen nach Athen ab- reifen wird. Der Jungtürkische Kougretz. Konstantinopel, 21. September. Der Jahres bericht des Generalsekretärs des jungtürischen Kon gresses tadelt das Waffenstillstandsprotokoll von Tscha- taldscha, das die Verproviantierung Adrianopels verbot, und legt dar, daß die Türkei, indem sie den Konflikt zwischen den Verbündeten benutzte, zu einem vorteilhaften Friedensschluß gelangte. Der Bericht zählt weiter die Reformen auf, welche die Partei für Einheit und Fort schritt anstreben will — darunter namentlich eine Ver größerung der Flotte — und schließt mit der An kündigung, daß sich das Komitee in eine politische Partei umbilden werde. Albanische Fragen. Essad Pascha gegen die provisorische Negierung. Saloniki, 21. September. (Meldung des Reuterschen BureauS.) In Albanien herrscht vollständige Anarchie. Mufid Mey ist auS Europa in Eile zurückgekehrt und hat seine Parteigänger zu den Waffen gerufen, um gegen Essad Pascha zu marschieren, der in Tirana die österreichische Flagge hat hissen lassen und die Regierung in Valona anfgefordert hat, die Stadt zu übergeben. Essad Pascha in Person hat sich des Zoll hauses in Durazzo bemächtigt. Serbien rüstet sich gegen Albanien. Belgrad, 21. September. (Meldung des serbischen PreßbureauS.) Die serbische Regierung hat ihre Ver treter im Auslande ermächtigt, die Regierungen, bei denen sie beglaubigt sind, auf die Gefahr hinzuweisen, der die Grenze gegen Albanien — das noch ohne die elementarste Organisation ist und wo vollständige Anarchie herrscht — ausgesetzt ist, falls nicht in aller kürzester Zeit Ordnung und Sicherheit hergestellt werden. Die serbische Regierung hat die Überzeugung gewonnen, daß die Albaner in den an Serbien grenzenden Gebieten die Bevölkerung bewaffnen und einen Angriff auf das serbische Gebiet vorbereiten. Außerdem überschreiten Albaner die Grenze, um die serbischen Albaner auszureizen, ihnen Waffen zu geben und sie gegen die serbischen Behörden und die serbische Armee aufzuwiegeln. Da diese Versuche von albanischer Seite sich täglich und immer zahlreicher wiederholen, hat die serbische Regierung die notwendigen Schritte . unternommen, um den Frieden in diesem Teil des serbi schen Staates zu sichern, und gleichzeitig erklärt, sie werde energische Maßregeln zur Verteidigung ihres Gebietes ergreifen. Hiernach kann niemand überrascht sein, wenn sich Serbien im Zustande berech tigter Verteidigung befindet, sobald den Albanern der Gedanke kommen wird, Angriffsversuche in serbischen Ge bieten zu machen. Dann wird Serbien, obwohl es seinen guten Willen zeigte und den Wünschen der Großmächie zuvorkommend seine Truppen vom albanischen Boden zu rückzog, sich gezwungen sehen, die wichtigsten strategi schen Punkte auf albanischem Gebiete, wenn auch provisorisch, wieder zu besetzen. Die Regierung hat den Übertritt auS Albanien in serbisches Gebiet für jedermann verboten. Wien. Aus Valona wird gemeldet: Die un erbittliche Grausamkeit, mit der die serbischen Truppen gegen die Malissoren vorgehen, hat diese zu Bergeltungsmaßregeln veranlaßt. Bor einigen Tagen wyllten zwei Malissoren nach Djakowa auf den Markt gehen, um für ihre hungernden Familien Mehl zu kaufen. Sie wurden unterwegs von serbischen Wacht posten erschossen. Als dieser Vorfall im Gebirge be kannt wurde, marschierten die Malissoren gegen die serbischen Truppen. Bei dem Zusammenstoß wurden 12 serbische Soldaten getötet und etwa 20 verwundet. Fortgang Vev Konferenzen in London und Pari«. Wien. Au» Paris wird gemeldet: In den hiesigen diplomatischen Kreisen verlautet, daß die Botschafter konferenz in London Mitte Oktober ihre Beratungen über die aus dem Balkankrieg sich ergebenden Fragen und ganz besonders über den Bukarester Friedensvertrag wieder aufnehmen wird, und zu diesem Zwecke die aus Urlaub befindlichen Botschafter gegen den 10. Oktober nach London zurückkehren werden. Zur gleichen Zeit dürste auch die internationale Pariser Finanzkonferenz ihre Ver handlungen wieder fortsetzen, da bi» dahin auch die den bulgarisch-türkischen Frieden betreffende« Fragen erledigt sein werden. Klein« Nochrichten. Sofia, 21. September. Die nach der Demobilisierung unter den Fahne» zurückbehaltene 14. Jahresklasse wird vom 23. September ab beurlaubt. Belgrad, 21. September. König Peter wird morgen von seinem Kuraufenthalte in RibarSka Banja hierher zurückkehren. Der deutsche Gesandte vr. Frhr. v. Griesinger hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. Ausland. Dev italienische Minister Calissano gestorben. Cossano, 21. September. Der Minister für Posten und Telegraphen Calissano ist heute nachmittag plötzlich gestorben. Er starb an den Folgen eines Herzschlages, den er erlitt, als er gerade bei einem zu seine» Ehren in Cossano Bollo veranstalteten Bankett eine Rede hielt. Lake Ionescu in Italien. San Rossore, 21. September. Der rumänische Minister de» Innern Take Ionescu ist heute vom Könige empfangen und zum Frühstück geladen worden. Gestern hatte der Minister des Äußern San Giuliano dem rumänischen Minister ein Frühstück gegeben, nach dem beide Minister eine lange Unterredung haltert. KSnig Konstantin in Paris. Die Trinksprüche. Paris, 21. September. König Konstantin der Hellenen empfing heute vormittag den Minister des Äußern Pichon und hatte mit ihm eine Unterredung, die etwa 40 Minuten dauerte. Hierauf frühstückte der König im Elysöe, wo ihm militärische Ehren erwiesen wurden. Es wurde die Königshymne gespielt. Der König überreichte dem Präsidenten Poincarö das Großkreuz des Erlöserordens. An dem Frühstück nahmen u. a. der Ministerpräsioent, die Minister zdes Äußern und des Krieges und General Eydoux teil. Im Verlaufe des Frühstücks im Elysöe brachte Prä sident Poincarö folgenden Trinkspruch aus: Sire! Indem ich Ew. Majestät die besten Willkomm wünsche darbringe, habe ich das große Vergnügen, der edlen hellenischen Nation vor ihrem erhabenen Herrscher den Aus- druck der Gefühle Frankreichs zu erneuern. Nichts, was das tapfere griechische Volk berührt, hat Frankreich jemals gleich, gültig gelassen. Es begrüßte einst mit Begeisterung die ruhmvolle Wiedergeburt der Mutter der modernen Zivili sationen. Es verfolgte seitdem mit einer Art Familienstolz die raschen Fortschritte, die Griechenland seiner Vaterlandsliebe und seiner ausdauernden Energie verdankte. Es beglückwünschte sich, auf die Bitte der hellenischen Regierung die Aufgabe über nehmen zu können, während der beiden letzten Kriege über die Sicherheit Ihrer Staatsangehörigen zu wachen Es freute sich, zwischen Ihren Offizieren und den unsrigen enge Bande der Kameradschaft sich knüpfen zu sehen. E hat dem Heldenmut und dem Erfolge der schönen Truppen Ew. Majestät Beifall gezollt. ES nahni an Ihrer Trauer wie an Ihrer Freude teil und gestern noch betrauerte es mit Ew. Majestät und mit dem ganzen Griechenland den grausamen Verlust des Herrschers, dessen treu« Freundschaft es erfahren hatte, und der mir im letzten Jahre so liebenswürdig selbst für die tätige Anteilnahme dankte, von der Frankreich ihm wiederholte Beweise gegeben hatte. Ich bitte Ew. Majestät zu glauben, daß Frankreich, dessen Gefühle un- veränderlich sind, für Griechenland der loyale und sichere Freund bleibt, der es immer war. Ich erhebe mein Glas zu Ehren Ew. Majestät und trinke auf die Größe und Wohlfahrt Griechen lands. König Konstantin antwortete: Ich danke Ihnen, Hr. Präsident, für die Willkommwünsche, die Sie an mich gerichtet haben und für die beredten Worte, in denen Sie an die Gefühle unveränderlicher Freundschaft er innert haben, die Ihre edle Ration immer für Griechenland bekundet hat. Ich bin meines Teils glücklich, dem ersten Be amten der Republik meine lebhafte Dankbarkeit auszudrücken für die wertvolle Unterstützung, die Frankreich nicht ausgehört hat, dem Befreiung-Werk Griechenlands zu gewähren von seinem Er wachen zur Unabhängigkeit bis einschließlich der ruhmreichen Kämpfe, die es soeben geliefert hat. In guten wie in bösen Tagen ihrer Geschichte ist die griechische Nation immer auf die Sympathie und die Unterstützung der großen französischen Nation gestoßen. Neuerdings noch hat Frankreich während zweier Kriege großmütig die Mission übernommen, über die Sicherheit meiner Landsleute zu Wachen, und in dem Augenblick, wo schwere Fragen sich erhoben, welche die Lebensinteressen Griechenlands berührten, war es Frankreich, das, immer bereit die Sache der Gerechtigkeit und der Freiheit zu unterstützen, die Initiative ergriff, die Rechte meines Volkes zu verteidigen. Dank der unermüdlichen Sorge meines verewigten Vaters, dessen Gedächtnis Sie in Worten er wähnt haben, die mich tief gerührt haben, ist Griechenland, un geachtet so vieler Schwierigkeiten, auf dem Wege des Fortschritts und der Gesittung weiter gegangen. Im Bewußtsein seiner Kräfte und seiner Rechte hat es sich vorbereitet für den Kampf, aus dem es größer und geachteter hervorgegangen ist. Und in dieser letzten Vorbereitung hat es noch einnial die Hilse Frankreichs genießen dürfen. Die Regierung der Republik hat die Freundlichkeit ge habt, Griechenland eine aus hervorragenden Offizieren aller Waffen zusammengesetzte Mission zu bewilligen, die unter der Leitung des Generals Eydoux mit Sachverständnis, Arbeitseiser und hinreißender Begeisterung an ihre Ausgabe gegangen ist, und der meine Hochachtung zu bezeugen mir ganz besonders angenehm ist. Ich bitte Sie, Hr. Präsident, zu glauben, daß ich die Ge fühle tätiger Anteilnahme, von der Frankreich Griechenland so viele Beweise gegeben hat, hoch einschätze, und daß ich den größten Wert lege auf die Erhaltung und die Entwicklung der Bande tra ditioneller Freundschaft, welche di« beiden Länder einigen. Ich erhebe mein Glas zu Ehren deS Präsidenten der Republik und der Frau Poincarö, und ich trinke auf den Ruhm und die Wohlfahrt Frankreichs. Die beiden Trinksprüche wurden stehend angehört. Nach dem Trintspruch de» Präsidenten spielte die Musik die griechische KönigShymue, und nach dem Trintspruch des Königs die Marseillaise. Preßecho. Pari». 21. September. Die heute im Elysöe ge haltenen Trinksprüche werden vorläufig nur im „TempS" erörtert, der u. a. schreibt: Die Trinksprüche kennzeichnen in glücklichen Worten die fran zösisch - griechischen Beziehungen und die Gesinnungen, von denen sie beseelt find, entsprechen denen der befreundeten Nationen. LS ist eine große Freud« für Frankreich, zu wissen, daß da» griechisch« Volk In seinem Jubel über die jüngsten Siege in gleicher Weis« di« ungestüm« Tapferkeit der griechischen Armee und die methodischen Bemühungen ihrer französischen Lehrer anerkennt. Griechenland ist dank der Geschicklichkeit seiner Politik und der Tüchtigkeit seiner Soldaten eine große Mittelmeermacht geworden. Dies« neue Roll« wird sein« Be- rührungspolitik mit Frankreich vervielfältigen. Wir hoffen fest, daß sich a«h durch die gegenfiettig« Wahrung der Interessen die Bande enger knüpfen werden, die Griechenland «it Frankreich verbinden. Pari», 22. September. Die Mehrzahl der Blätter erörtert den gestern vom König Konstantin ausge brachten Trinkspruch in kühlem, ja abweisendem Tone. Die „Röpublique fran-aise" schreibt: Der Toast des Königs ist korrekt und steif. Er ist der Toast des Feldmarschalls, in dem man von der warmen Begeisterung des griechischen Volkes nicht» verspürt. Unter diesen Umständen sehen wir nicht ein, was General Eydoux in Griechenland tun soll. Gewiß, wir werden Griechenland unsre Freundschaft bewahren, aber wir dürfen uns nicht den Anschein geben, daß die uns an getane und nicht wieder gutgemachte Unhöflichkeit vergessen sei. Die „Autoritö" sagt: Man vergleich« den Wortlaut der Reden von Berlin und Paris, sowie die beiden Besuche miteinander. In Berlin ein offizieller Empfang und eine Fanfarenrede, in der verkündet wird, daß die griechischen Siege den deutschen Grundsätzen zu verdanken sind. In Paris Inkognito-Empfang und eine Rede, die ganz leise den Beistand Frankreichs anerkennt und der französischen Militär- Mission einige Blumen streut. Wir werden der Ansicht sein, daß dies wenig ist und daß wir mehr verdient haben. Der Zwischen fall ist nicht beendet und das Mißverständnis ist nicht zerstreut; aber die Schuld trägt nicht das griechische Volk und nicht die griechische Nation. Der „Eil BlaS" schreibt: Da König Konstantin nicht mit dem Herzen sprach, so werden seine Worte auch nicht zum Herzen Frankreichs gehen. Die uns allen zugefügte Kränkung ist dadurch nicht geheilt, und die Pariser Bevölkerung hat keinen Grund, die schmollende Halt» g aufzugeben, die sie seit zwei Tagen dem Könige gegenüber ein- genommen hat. Der frühere Unterrichtsminister Steeg schreibt im „E vö»e ment": Venizelos hat sofort die Gefahr erkannt, der Griechenland durch die Eitelkeit des Königs ausgesetzt war, und hat sich a f feiten Frankreichs gestellt. Frankreich wird dem griechischen Volle die Haltung des Königs nicht nachtragen, aber es wird Bürg schaften verlangen. Ter „Matin" meint: Man könne nicht leugne», daß die Worte Poincarös eine höfliche Lektion für den König enthielten, Der Triutspnst des Königs klang kühl und würde die von ihm an Kaiser Wilhelm gerichteten Worte nicht verwischen. Die „Lanterne" bedauert, daß in den Trinksprnchen nicht vom Friedell die Rede gewesen sei. — Der „Nadica," schreibt: Wenn der König im Hinblick auf die jüngste Entgleisung die tiefe Sympathie der öffentlichen Meinung nicht errmgim konnte, so hat er aber doch nunmehr das Recht auf unser Wohlwollen. Ter dem Quai d'Orsay nahestehende „Petit Pari sm u" erklärt: Häufig erstarken die Freundschaften, wenn nach einer leichten Schwierigkeit eine ehrliche Auseinandersetzung erfolgt ist. Tie französisch-griechische Brüderlichkeit wird morgen stärker denn je sein. Auch die „France" und einige andere Blätter e - klären, daß der Trinkspruch für Frankreich b- friedigend sei. Ssasonow in Frankreich. Pari», 22. September. Der russische Ministec ms Äußeren Ssasonow ist gestern abend aus Kiew h r, eingetrofsen und reist heute abend oder morgen stich nach Vichy zum Kurgebrauch weiter. Frankreich unv Vie orientalischen Christen. Paris, 21. September. Nach einer sichtlich ossi ziösen Meldung wird der Erlaß des Marinemiuisiscs über die Teilnahme der französischen Kriegsschiff an deu Karfreitagsfeierlichkeiten in fremden Hästu lediglich in den Gewässern der Levante zur Anwe.icmn, gelangen. Dies beweise, daß der Erlaß nur den Zweck habe, in einer noch deuilicher zutage tretenden Weise das französische Protektorat über die Christen de? Orient- zu bekunden. Marokko. Tetuan, 21. September. Die Artillerie hat samt- liche Einsriedigungen und Hecken der Duars in der Nist von Tetuan dem Erdboden gleichgemacht, um die Ei- geborenen zu vertreiben, die seit einigen Tagen nachn auf die Wachtposten schießen und schon mehrere gecöie. haben. Gestern und heute kam es zwischen Patrouillen und Eingeborenen zu einem Gefecht, in dem zwei Soldaten verwundet wurden. Die Lage in Persien. Täbris, 21. September. (Meldung der St. Peters burger Telegrapheu-Agentur.) Die Bewegung gegen die Wahlen zum Medschlis und gegen die Zeutral- regierung nimmt zu. Die Basare wurden zum Zeichen des Protestes geschlossen, dann aber dank der getroffenen Maßregeln wieder geöffnet. Kleine politische Nachrichten. Wien, 21.September. Legationsrat v.BethmannHollweg ist auf seinen Posten nach Wien zurückgekehrt. St. Petersburg,21. September. Mtnisterpräftdent Kokowtzow ist hierher zurückgekehrt. Treviso, 21. September. General Salsa, der sich im italienisch-türkischen Kriege ausgezeichnet hat, ist in der Nacht plötzlich gestorben. Er war aus dem einfachen Soldatenstandr hervorgegangen. Tokio, 21. September. Fürst Katsura, der kürzlich nach Tokio zurückkehrte, da er glaubte, sein Gesundheitszustand habe sich erheblich gebessert, hat einen Rückfall erlitten. Die Ärzte glauben, daß er an Krebs leide. Die Krankheitsbericht« lauten bedenklich Heer und Marine. Jahvhunvevtselev. Caub, 21. September. Heute fand auf dem Festplatz in der Umgebung de» Blücherdenkmal» die Feier zum 100jährigen Gedächtnis deS Rheinübergangs Blüchers in der NeujahrSnacht 1813/14 statt. Lbcvftlvutnant V. Wintcvselvt» vesinve». GrisolleS, 21. September. Oberst v. Winter« feldt, der Bruder de- verletzten Attaches, ist gestern nachmittag hier eingetroffen. Der Befehlshaber de» XVII. Armeekorps kam nachmittags, um Erkundigungen einzuziehen. Der ärztliche Bericht über das Befinden de» Oberstleutnant» v. Winterf«ldt am heutigen Vor mittag besagt, daß der Heilungsprozeß ohne Störung verläuft. Der Kranke h«t Nahrung zu sich genommen. Die