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1. Beilage zu Nr. 195 des Sonnabend, 23. August 1913. v. Bülows. Die anstoßenden und in der Nähe stehenden Gebäude sind noch unberührt von der Neuzeit, in der alle» umgebaut und niederaerissen wird. Hier hat man Halt gemacht vor einem Heiligtum des deutschen Volke-. Die Fenster der in dem altertümlichen Etraßenzuae stehenden Häuser sind mit bunten Blumen geschmückt und die kleine und enge Körneraasse ist nur wenig be lebt. Deshalb fühlt sich der Besucher deS Museums so recht in den Geist der großen Zeit versetzt, in der Theodor Körner gelebt hat. Auch daS Außere seiner Geburtshauses ist schlicht und einfach, über dem Eingang liest man die Inschrift „Körner-Museum", während links und rechts davon Medaillon-PorträtS von Theodor Körner und Friedrich v. Schiller darauf Hinweisen, daß diese beiden GeisteS- helden hier ein- und ausgeganaen sind. Die beiden Aronzereliess wurden am 28. März 1875 auf Veran lassung deS kürzlich verstorbenen Hofrats vr. Emil Peschel enthüllt. Gleichzeitig wurde in dem GeburtShause deS FreiheitsdichterS ein bescheidener Raum als Körner- Museum eingeweiht, daS sogleich eine Erinnerungrstätte an die große bedeutungsvolle Zeit der Befreiungskriege von 1613 bis 1815 sein sollte, vr. Emil Peschel, der auch der geistige Schöpfer des schönen Körner-StandbildeS vor der Kreuzschule zu Dresden ist, überwies dem neu begründeten Museum seine eigenen im Jahre 1862 be gonnenen Privatsammlungen, soweit sie sich auf Theodor Körner und dessen Angehörige, die Befreiungskriege und die große Zeit vor 100 Jahren bezogen. In dem stillen Hause am damaligen Kohlmarkte ver lebten Theodor Körners Eltern, der Oberkonsistorialrat vr. Christian Gottfried Körner und seine Frau Anna Marie Jacobine geb. Stock, eine glückliche und große Zeit. Kein geringerer als Friedrich Schiller widmete dem neuvermählten Paare an seinem Hochzeitstage den Hymnus „An die Freude" als Ausdruck seiner innigen Freundschaft und Verehrung. Theodor Körner wurde hier am 23. September 1791 geboren. Es war jedenfalls ein schöner Gedanke, daS historische Haus der Nachwelt zu erhalten und dem Andenken jener großen Zeit zn weihen, für die der junge Sänger sein Leben gelassen hat. Selbstverständlich mußten die Aus stellungsräume im Laufe der Jahre erweitert und ver größert werden. Sie umfassen jetzt das Erd- und da erste Obergeschoß. Die beiden unteren Zimmer erinnern in der Hauptsache an Napoleon I. und an die Befreiungs kriege. Hier sieht man die wichtigsten Schlachtenbilder, sowie zahlreiche Porträts der Monarchen, der Staats männer, der Generale und der deutschen Patrioten aus der Zeit vor 100 Jahren. Zahlreich und interessant sind die Bilder von der Königin Luise, die militärischen Er innerungsstücke an daS Lützowsche Freikorps, die Auto- graphenfammlung der Fürsten jener Zeit rc. Im ersten Obergeschoß liegen die Zimmer, die von der Familie Körner und von Schiller bewohnt worden sind. Hier sind zahlreiche Erinnerungen an die Knaben- und Studentenzeit, sowie an den Tod Theodor Körners auf bewahrt. Neben den Originalen von „Leyer und Schwert" liegt das eigenhändig geführte Tagebuch Theodor Körner?, das zum Teil Spuren seiner Todeswunde aufweist. Auch die Verbandstasche, die ihm seine Eltern mit in den Krieg gaben, die Uniformweste, in der er fiel, daS mit seinem Blute befleckte Offiziersportepöe uud andere Erinnerungen an seinen Heldentod sind hier pietätvoll nnter Glas und Rahmen anfbewahrt. Die Laute, zu deren Kläugen Theodor Körner so oft begeistert seine Vaterlandslieder sang, ist ebenfalls vorhanden. In der Nähe sind seine Waffen, seine Brieftasche und eine Haarlocke von ihm untergebracht. Ebenso zahlreich sind die Erinnerungen an Theodor Körners Angehörige, an Schiller, sowie an hervorragende Mitglieder des Lützow- schen Freikorps. Auch ein Archiv, das die interessanten Familienpapiere der Familie Körner, vr. Körners wissen schaftliche Arbeiten, seine Reisetagebücher, die an Schiller gesandten Kritiken über den Musenalmanach von 1798 und 1799 rc. enthält, ist vorhanden. Dieses Archiv ent hält auch die Originalmanuskripte der dramatischen und lyrischen Dichtungen Theodor Körners und viele- Hand schriftliche von ihm, daS noch der Veröffentlichung harrt. Die Dokumente über die Echtheit der im Museum auf bewahrten Reliquien ncbst den Ausweisen über deren Er werbung liegen gleichfalls in dem Archiv, das noch durch zahlreiche Berichte über Theodor Körner und seine An gehörigen, über Schiller, über die Lützower, sowie durch interessante Ausgaben und Erstdrucke Schillerscher und Goethescher Werke und durch eine reichhaltige Sammlung von Geschichtswerken über die Befreiungskriege und über bedeutende Männer und Frauen aus jener Zeit vervoll ständigt wird. Andachtsvoll durchschreitet man die stillen Räume, in denen sogar die Möbelstücke noch an die Zeiten er innern, in denen Theodor Körner als frischer Knabe hier seine Jugendzeit verlebte. Sie bilden im Verein mit den schlichten und teilweise unscheinbaren Gegen ständen eine Ruhmeshalle zur Erinnerung an den Helden- jünaling und zum Gedenken au die Großtaten unserer Vorfahren, wie sie schöner und stimmungsvoller nicht gedacht werden kann. DaS Andenken der beiden GeisteS- helden, die daS historische Hau- in der Neustadt zu Dresden für alle Zeiten geweiht haben, ist durch zwei Marmortafeln geehrt worden, die unter den Feaster» de- ersten Stockwerks angebracht sind und die folgende I»- schriften zeigen: Hier wurde geboren Theodor Körner am 23. September 1791. Gr fiel im Kampfe für Deutschlands Freiheit am 26. August 1813. Gewidmet von seiner Vaterstadt am 26. August 1863. Hier wohnte bei seinem hochherzigen Freunde LH. G. Körner Friedrich Schiller von 1786—1787. Die Stätte, die «in guter Mensch betrat, ist eimgeweiht; Rach hundert Jahren klingt fein Wort und feine Dat dem Enkel wieder. G. M. Wissenschaft und Kunst. ««richte au» den U-ni-l Sammlungen. (Fortsetzung zu Nr. 190.) Handbibliothek. gähnen-wert sind die Fortsetzungen folgender Werke: ce Münzen und Medaillen der Welsischen Lande. Ai) Kelsen in den Sachsenlanden usw. Prag 1910. Ehr. Sammlung schleswig-holsteinischer Münzen und av^mlien H- Berlin 1912. Horror, Vioaravkioal ok V. vonckon 1912. I. Ebner, Württemberg Münz- und Medaillenkunde Bd II. H. 1. Stuttgart 1912. Ferner wurden erworben: C Corragioni, Münz aeschichte der Schweiz. Genf 1896. C- Friederich, Tue Mnzen und Medaillen des Hauses Stollberg. Dresden I9U. I Cahn, Münz- und Geldgeschichte der im Groß- berzoatum Baden vereinigten Gebiete Bd. I. 1911. — Xunßl ovk Insteringsvorksb, dl^ntckirektörsns Vs- riittelsv. ktooLdoIm 1910/11. (Geschenk der Stockholmer Münze.) Th. Helmreich, Das Geldwesen in den deut schen Schutzgebieten. I. Neu-Guinea. Fürth 1911. Gym nasialprogramm (Geschenk des Verfassers). Frankfurter Münzzeitung 1901—08. Endlich 12 kleinere Arbeiten, meist Sonderabdrucke ans Zeitschriften, darunter von B-Pick „Unsere Reichsmünzen und die Kunst" als Geschenk. Arbeiten. Nach dem im Dezember 1911 erfolgten Umzug der Samm lung in die neuen Räume am Stallhof wurde zunächst die Bibliothek nach der früher im Zettelkatalog durchgeführten systematischen Ordnung aufgestellt und im Laufe des Jahres jedes Buch mit der fortlaufenden Nummer des Zettel katalogs versehen. Die Handbibliothek ist jetzt in 3 Telle ge gliedert. 1. Numismatik (dl 1—1859), 2. Medaillenkunde (^ 1—241), 3. Heraldik. Genealogie und Sphragistik <N 1-193). Tie Anordnung der seit 1886 erworbenen Münzen und Medaillen in die alten Bestände der Sammlung ist begonnen worden. Die Medaillen der albertinischen Fürsten des Hauses Sachsen sind aus den Abteilungen der Münzen, bei denen sie früher lagen, ausgesondert und in einem besonderen Schrank untergebracht worden. Eine Auswahl der besten Stücke wurde im Ausstellungssaal des Münzkabinetts m den vorläufig von dem Zoologischen Museum dargeliehe nen Schaltpulten ausgestellt. Ferner wurde ausgestellt eine Auswahl der Münzen aus allen von den Wettinern früher und hcute beherrschten mitteldeutschen Gebieten. Wie bisher wurden zu wissenschaftlichen Zwecken an Museen und Sammler Reproduktionen (Gipsabgüsse und Photographien) von Münzen und Medaillen abgegeben, darunter eine größere Anzahl Abgüsse nach Medaillen der deutschen Renarssance au vr. Habich in München für dessen großes deutsches Medaillenwerk. über den 1905 vom Münzkabinett erworbenen, nament lich für die meißnische Münzgeschichte im 12. Jahrhundert wt-r/ss/Ze/k Brakteatenfllnd von Döbeln erschien mit Unter- Mm.lg der Generaldirektion ein Aufsatz von W Schwin- kowskl und H. Buchenau in den „Blättern für Münz- freunde" 1912 und als Sonderabdruck. I. L Sponsel. 8. Zoologisches und Anthropologisch- Ethnographisches Museum. Zoologische Abteilung. Die neuen Zugänge be trugen 37 Säugetiere in . . . 33 Arten 134 Vögel in 119 - 2 Kriechtiere in . . . 2 - 3089 Insekten in .... 1941 - 5 Skelette in 5 - 25 Schädel in 20 - 2 Geweihe in ... . 2 - 46 Bogeleier in ... . 29 - 10 anatomische Präparate Kesamtzuwachs 3350 Stücke in ..... 2151 Arten. Hieraus sind hervorzuheben: Herr vr.Berger inCharlotten- burg überwies von der Ausbeute einer Sammelexpedition nach der Massai-Steppe im Norden des ostafrikanischen Schutzgebietes sechs großenteils noch nicht vorhandene Huftiere (Streifengnu, Säbelantilope, Cokes Hartebeest, Graut- und Thomsongazelle und Böhms Zebra). Durch Ankäufe gesellten sich hierzu die schwer erhältliche Mendes- Antilope (^ckckrur nL80in»eul»tu8), ein junger indischer Ele fant von Sumatra, ein sehr starker Wapitihirsch und ein jüngerer männlicher Orang Utan, letztere drei aus dem Dresdner Zoologischen Garten; ferner ein Fingerlier (Olüromzw mack»8»8e»rien8js), eine riesige seltene Busch ratte l^1»Uom^8 rotd8chil6i) aus Neuguinea und das Geweih eines Elches aus Ostsibirien mit mächtiger, an dis nordameri- lanifche Art anklingender Schaufelbildung. Die Bogel- fammlung bereicherte eine Gabe des Herrn Regierungsrates Rickerl in Prag von 43 Bogelbälgen aus Madagaskar (meist noch nicht vorhandene Arten) und Indo-Australien, die letzteren von geschichtlicher Bedeutung, weil ihrer manche von dem berühmten Reisenden A. R Wallace gesammelt waren. Eine größere Anzahl Bälge von der Insel Formosa er gänzte frühere Erwerbungen von daher zu einem voll ständigen Bilde von der eigenartig entwickelten Bogel- fauna jenes Gebietes. Herr Eichfeld in Dresden schenkte einen Hwcrgfteißfuß, und durch Tausch wurde eine langschwän- zige Raubmöwe erlangt, letztere als bisher in der Schau sammlung sächsischer Bögel unvertreten. Für die HnseNen- sammlung konnten Originalausbeuten aus Kolumbien nnd Panama, sowie das typische Exemplar des sehr seltenen Schmetterlings ^vt«I«mon ridbor als bemerkenswerte Zugänge gebucht werden. Endlich ist mit großer Freude zu berichten, daß dem Museum durch die Freigebigkeit eine- auswärtigen Gönner- wiederum die Entsendung einer eigenen Sammel expedition möglich war Ihr Ziel war der mittlere Teil von Deutsch-Ostafrika, insbesondere da- Rufidschital, und mit der Durchführung war der Konservator Schwarze beauf tragt. Während eines dreimonatigen Aufenthaltes im Schutzgebiete gelang es dem Reisenden vermöge seines weidmännischen Geschickes und großen Eifer-, mit verhält nismäßig geringen Mitteln eine sehr wertvolle Ausbeute an Groß- und Klernwild, anderen Tieren und eine nicht unbe deutende ethnographische Sammlung -u erlangen, was alles namentlich der Schäusammlung höchst wünschens werte Bereicherung bringt; da die Gegenstände am Ende des Berichtsjahres noch nicht eingetroffen waren, müssen nähere Mitteilungen vorläufig unterbleiben. Anthropologische Abteilung. Zugänge blieben aus. Der Verwalter vr. Mollison trat mit dem 15. August auS; ein Ersatz war bis zum Schlüsse des Berichtsjahres nicht erfolgt. Ethnographische Abteilung. Die Vermehrung um 903 Gegenstände überstieg die des Vorjahres in befriedigen der Weise, zumal darunter fast die Hälfte Geschenke waren; von letzteren seien mit Dank folgende vermerkt. Aus dem hier kaum vertretenen Siam stiftete Herr Dr.-Jng. Döhring eine Sammlung, die von den uralten nationalen Kunst bestrebungen Hmterindiens eine wirkungsvolle Vorstellung gibt und das neuerdings darauf gelenkte Studium in unserer Stadt zu fördern geeignet ist. In erster Linie ist die siamesi sche Keramik vertreten und zwar in Gegenständen des täg lichen Gebrauchs wie des höheren Geschmacks, also in Näpfen, Tellern, ganzen Sätzen von Schalen und Dosen aus Porzellan, Steingut, Silber und lackiertem Bambus, alles reich verziert durch bunte Bemalung, getriebene und einge legte Ornamente. Weiter enthält die Kollektion silberne Löffel, einen Bronzegong in Schwarz-Gold-Technik ge malt, Buddha-Figuren aus Holz, Bronze, Knochen und Silber, endlich alte Waffen. Als besondere Prachtstücke dürfen gelten ein alter Tempelschrein mit schwarzen: Lack überzogen und in einer fast erloschenen Knnstausübung mit Gold bemalt, sodann die genauen Nachbildungen mehrerer Fensterläden und Türen, sowie einer Altarwand, als Blüten derselben Gattung religiöser Kunst. Dankens werterweise stellten die Herren Ingenieur Richter und Kapitän Haug hierzu eine Vervollständigung durch 20 Ge brauchs- und Kultusgeaenstände (namentlich Reliquien gehäuse) gleicher Herkunft. Letzterer Herr spendete ferner eine Sammlung von Japan (alte Netsukes und Stichblätter) und von Niederländisch Indien, insbesondere Timor. Eine wiederum der Güte des Herrn Kommerzienrat Arnhold verdankte, ausgewählte Sammlung von Sumatra und Nord borneo brachte als Neues: Schmuckstücke aus den verschieden sten Materialien und von mannigfachen Formen, Kleider aus Gewebe, aus Fellen und Stoffen, geflochtene Hüte, Gefäße und Behälter, darunter eine Anzahl großer in schönen Mustern geflochtener Tragkörbe; eine figurenreiche Kanne zeigt den Bronzeguß auf einer solchen hohen Stufe, wie sie bisher aus Borneo nicht bekannt war. Durch die Stücke sumatranischer Herkunft wurde die schon gut ausge stattete Gruppe der Toba-Battak wesentlich ergänzt. Das Südseegebiet wurde bereichert durch eine weitere Schenkung des Herrn C. Marquardt, aus der eine große Schlitztrommel von Neuguinea bemerkenswert ist, ferner durch eine kleine Kollektion des Herrn E Rudolph, worunter eine Holzschnitzerei von den Admiralitätsinseln, vier auf einen: Sockel vereinigte stilisierte Menschensiguren, in dieser Gruppierung etwas bis dahin Unbekanntes bietet. Da in der hiesigen Neuseeland-Sammlung schon fast alle Kulturtypen und oft in ganzen Reihen vertreten sind, war es wichtig, daß doch zwei noch nicht vorhandene Formen er steigert werden konnten: Ein Nepschwimmer in der hierfür beliebten Ausgestaltung nach der Schutzgotthcit der See fischerei und e:n Geisterstab. Aus dem afrikanischen Gebiete floß auf dem Tausch wege eine größere Sammlung von Hausgeräten und Waffen ans verschiedenen Bezirken Ostafrikas zu, und das Berliner Museum für Völkerkunde überließ sehr dankenswerterweise 180 Gegenstände aus dem Seengebiet, von den obersten Nilzuflüssen und dem Kongobecken, letztere von der Ausbeute der ersten zentralafrikanischen Crp.'dition des Herzogs Johann Friedrich von Mecklenburg stammend- Eine kleine Anzahl Schmuckstücke der Massai, von Herrn E- Krüger überlassen, war deshalb willkommen, weil sich dieser Bolksstamm unse res ostafrikanischen Schutzgebietes neuerdings sehr ungern von seinen Besitztümern trennt. Herr Hauptmann Rothe fügte seiner früheren Schenkung aus Kamerun 10 weitere, in ihrer Art als neu zu begrüßende Objekte hinzu, die in die hoch entwickelte Holzschnitzkunst jenes Gebietes fallen, ins besondere mehrere Sessel und alte Fetischfiguren. Aus Deutsch-Südwestafrika wurden 10 Gegenstände der Kala hari-Buschmänner gekauft, worunter ein seltenes Stirnband aus Muschelscheiben. Die Sammlungen von den Polarvölkern erhielten mehr fache Vervollständigung. Zunächst konnten der Vorführung der schwedischen Lappen durch Vermittlung des bewährten Sammlers I. Konietzko eine Anzahl Dinge des täglichen Ge brauches zugefügt werden, welche namentlich die Gewin nung und Zubereitung der Nahrungsmittel verdeutlichen, z. B Gefäße für Milch und Käse und Werkzeuge zur Berei tung des Rindenbrotes, Stricke und Schnuren aus Rinde und Baumwurzel, Tragetaschen für Renntiere und Tier fallen. Von den europäischen Samojeden schenkte Herr E. Alexander einen Renntier Fahrschlitten mit Transporlsack und Speer. Aus Sibirien gab derselbe Herr leihweise zwei Kostüme von Zauberärzten (Schamanen); das eine von dem versteckt lebe:wen Gebirgsstamm der Sojoten im Quell- gebirge des Jenissei, für das der Behang mit langen ge drehten Zeug- und Lederstreifen, als Darstellung von Schlangen, bezeichnend ist, das andere von den Jakuten mit reichem Behang von eiscngeschmiedeten Zierarlen, deren jedes seine mayische Bedeutung hat; beide wurden als Kostümfiguren m der Schausammlung aufgestellt. Bon den grönländischen Eskimos der nördlichen Siedelungen kamen Ergänzungen hinzu, namentlich Gräberfunde wie Frauenmesserklingen, eine jetzt nicht mehr verwendete Schachtel a::S Walroßhaut, ferner eine gute Tranlampe mit ihrem vollständigen hölzernen Untergestell und eine Hunde peitsche. Ds» Ksrner»M»»s««m »u Dresden Ein Gedenkblatt zum 26. August. Am lOOiährigen Todestage de- jugendlichen FreiheitS- helden Theodor Körner geziemt e- sich auch, jener stillen Stätte zu gedenken, an der feine Wiege stand und a» der er seine Jugendzeit verlebt hat: de-Körner-Hause- in DrcSden - Neustadt, in dem jetzt da- Körner-Museum untergebracht worden ist. Da- kleine Hau- liegt i« einem stillen Winkel in der Nähe der Elb«. Recht- davon führt ei» schlichter Eingang in den prächtige« Valai-garten und gegenüber stebt da- Geburt-Hau- Han»