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Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im GeschLftsboreiche der Ge»eraldirektio» der KSnigO Sammlungen. In den Ruhestand versetzt: Aufseher Ernst Lang- Im »eschtft-bereiche de» «iaißerium» »er Finanzen. Verwaltung der indirekten Abgaben. Angestellt: Der Zollakzessist Zollpraktikant Ulbricht als Zollaufseher, die Grenz, ausseher a. Pr. Böhri.nger und Weber, die Wachtmeister Baumgarten und Friebe, der Vizefeldwebel Szymanski und der Bizewachtmeister Block als Grenzaufseher. — Befördert: Die Zollassistenten Adler in Dresden II zum Zollsekretär in BoiterSreuth, Schmidt in Plauen zum Zollsekretär daselbst, die Zollaufseher Zollpraktikant Baumgärtel in Bodenbach zum Zoll« assistenten in Dresden II, Hofmann in Bautzen zum Zollassi stenten in Wurzen, Kästner in Tetschen zum Zollasfistenten in Dresden II, Zollpraktikant Renner in BoiterSreuth zum Zoll- assistenten daselbst, Zollpraktikant Schultze in BoiterSreuth zum Zollasfistenten in Plauen, Obergrenzaufseher Knape in Rechen- berg-Bienenmüble zum Nebenzolleinnehmer in Oberwiesenthal, die Steueraufseher Ufer inSiegmar zumNebenzolleinnehmer inEbmath, Zschöck in Colditz zum Obergrenzausseher in Rechenberg-Bienenmühle, die Amtsdiener Mildebrath in Bodenbach zum Grenzaufseher in LangburkerSdorf, Stöckel in Zittau zum Grenzaufseher in Weigsdorf und Uhlig in Riesa zum Grenzaufseher IN Jöhstadt. — Versetzt: Die juristischen Hilfsarbeiter Finanzassessor vr. jur. Berger in Leipzig II als juristischer Hilfsarbeiter nach Leipzig!, Finanzassessor, Finanzassessor vr. jur. Zeißig in Leipzig I als juristischer Hilfsarbeiter nach Leipzig ll, Finanzassessor, Zoll- sekretär Seymer in Plauen als Zollsekretär nach Leipzig I, die Zollassistenten Falke in DresdenII als Zollassisteut zur General- zovdirektion, holnick in Wurzen al» Oberkontrollasfistent nach Bautzen, di« Nebenzolleinnehmer Heinze in Grünthal als Neben- zolleinnehmer nach Dahlen, Rüssel in Kühnhaide als Nebenzoll einnehmer nach OlSnitz, die Zollaufseher Conrad in Plauen als Schlachtsteuereinnehmer nach Reichenbach, Frühauf in Boden bach als Zollaufseher nach Leipzig I, Steuer in Schandau als Zollaufseher nach Bautzen, Ziegler in Moldau als Zollausseher nach Zittau, die SteueraufseherJochmann in Löbau als Zollaufseher nach Warnsdorf, Langer in Naundorf als Zollaufseher nach Plauen, Merseburg in Dresden I als Zollaufseher nach Dresden I, die Grenzaufseher Geßner in Reitzenhain als Steueraufseher nach Auerbach, Heinzig in Neusalza als Steueraufseher nach Colditz, Kaschitzky in Waltersdorf als Steuerausseher nach Löbau, Kästner in Rechenberg als Steuerausseher nach Dresden I, Körner in Rebersreuth als Steueransseher nach Naundorf, Miczynsky in Schandau als Steueraufseher nach Siegmar, Falland in Rosen thal als Grenzausseher nach Cunnersdorf, Glauch in Schönberg als Grenzaufseher nach Rebersreuth, die Amtsdiener Bock in Leipzigl als Amtsdiener nach Riesa, Friedrich in Leipzig I als Amtsdiener nach Zittau, Hammer in Leipzig I als Amtsdiener nach Riesa und Jentzsch in Leipzig I als Amtsdiener nach Chem nitz. — Pensioniert: Oberzollrevisor Kühne in Zittau, Zoll- sekretär Bech in Leipzig I, Oberkontrollassistent Hillert in Bautzen, die Nebenzolleinnehmer Jahn in Brambach, Pfeifer gen.Müller in Zittau, Sachse in OlSnitz, Streit in Dahlen, Wich in Sayda, Echlachtsteuereinnehmer Zierenz in Reichenbach und Amtsdiener Gutschling iu Chemnitz. — Gestorben: Zollaufseher Barth in Riesa. Im Geschäftsbereiche de» Ministerium» de» Innern. Entlassen auf Ansuchen: Regierungsassessor vr. Schramm bei dem Stenographischen Landesamte. — Angestellt: Ter Ge- schäftsführer des Deutschen Stenographen-BundeS und 1. Stell vertreter des Bundesvorsitzenden vr. Bode als Regierungsassessor bei dem Stenographische» Landesamte, der Assessor bei der Amts hauptmannschaft Zwickau Teichmann als Regierungsassessor bei der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen; die Diätisten Meyer bei der Amtshauptmannschast Schwarzenberg, Schuster bei der Amtshauptmannschast Zwickau, Kayser bei der Amts- hauptmannfchast Borna, der Militäranwärter Gras bei der Amts hauptmannschaft Bautzen als Expedienten; die Militäranwärter Börner als Wächter für das gemeinschaftliche Ministerial gebäude zu Dresden-Neustadt, Hagel als Bureaudiener bei der Amtshauptmannschast Annaberg. — Pensioniert: Obersekretär Kanzleirat Heschke bei der Amtshauptmannschast Marienberg; Bureaudiener Nietzold bei der Kreishauptmannschaft Dresden. — Befördert: Sekretär Peucker bei der Amtshauptmannschast Glauchau zum Obersekcetär, Bureauassistent Haupt bei der Amtshauptmannschast Leipzig zum Sekretär, Expedient Hiller bei der amtshauptmannschastlichen Delegation Sayda zum Bureau- assistenten. — Versetzt: Die Bureauassistenten Brückner von der Amtshauptmannschast Oschatz zur Amtshauptmannschast Löbau, Starke von der Amtshauptmannschast Schwarzenberg zur Amts- Ha uptmannfchaft Plauen, Po mb ach von der Amtshauptmann schaft Zwickau zur Amtshauptmannschast Marienberg; die Ex pedienten Barthel von der Amtshauptmannschast Borna zum Oberversicherungsamte Bautzen, Kästner von der Ministerial- kanzlei zur Amtshauptmannschast Großenhain; Bureaudiener Pietsch von der Amtshaupmannschaft Marienberg zur Kreis hauptmannschaft Dresden. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im AnkündigungSteile.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königliche« Hofe. Dresden, 30. September. Ee. König!. Hoheit der Prinz Max ist heute früh 5 Uhr 26 Min. in Dresden eingetroffen und hat im Prinzlichen PalaiS auf der Ziuzendorsstraße Wohnung genommen. Se. König!. Hoheit der Prinz Johann Georg war zum Empfang auf dem Hauptbahnhof erschienen. Mitteilungen aus der öffentlichen Verwaltung. Dem Vernehmen nach ist der Geh. LegationSrat König!. Kammerherr v. Stieglitz für den zur Erledi gung kommenden Posten eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten' Ministers an den Thüringischen Höfen in Aussicht genommen. Vom 1. Oktober d. I. ab ist dem Vortragenden Rate «eh. Regierungsrat Schlippe ip» Ministerium des Innern der Vorsitz im ObereichungSamte und dem Vor tragenden Rate Geh. RegierungSrate vr. Lantzsch im Ministerium deS Innern die Stelle als Mitglied det ObereichungSamteS übertragen worden. --- Da» Mitglied de» Technischen OberprüfungSamte» Geh. Baurat Schü»leber ist für die Zeit vom 1. Oktober ab zum Stellvertreter de» Präsidenten de» Tech nischen OberprüfungSamteS ernannt worden. — Auf Veranlassung de» Justizministeriums sollen im Winterhalbjahr 191^14 für die sächsischen Richter, Staatsanwälte, G«richt»assass»ren und die i« Vorbereitungsdienste befindlichen Referendare die nachverzeichneteu neun Vorträge au» den Gebieten de» Rechtes, der Volkowirtschaft, der Baukunst, der gerichtlichen Medizin und der Technik gehalten werden und zwar die Vorträge I, 2, 4, 5, 6 und 9 im großen Schwurgerichtssaale de» Landgericht» Dresden, Pillnitzer Straße 41, Erdgeschoß, der Vortrag 3 in der Aula der Technischen Hochschule zu Dresden, Bismarckplatz 18, und die Bortröae 7 und 8 im großen Hörsaale deS Elektro technischen Instituts der Technischen Hochschule zu Dresden, Helmholtzstraße 9. Die Vorträge sind für die Besucher kostenfrei. Eie finden Sonnabend» abend- von A7 bis gegen 8 Uhr statt und werden in nachstehender Reihen folge gehalten: 1913 1. 25. Okt. Se. Exz. tzr. Wirkl. Geh. Rat Prof. a. D. vrvr. Bin ding: Die Rechtskraft im Strafverfahren und ihr Verhältnis zur Wiederaufnahme insbesondere; 2. 15. Nov. Hr. vr. pdU. Schacht, stellvertretender Direktor der Dresdner Bank in Berlin: Technik und Einrichtungen der Fondsbörse; 3. 6. Dez. Hr. Geh. Rat Vr.-Ing. Waldow: Der Geist der modernen Bautechnik und Baukunst; 4. 20. Dez. Hr. Prof. vr. Kockel: Mitteilungen aus der SachverstäudigenpraxiS. 1914 5. 17. Jan. und 6. 24. Jan. S«. Exz. Hr. Wirkl. Geh. Rat Prof. vvr. Wach: Die Reform der Zivilprozeßordnung; 7. 21. Febr. und 8. 28. Febr. Hr. Prof. Kübler: Elektrische Bollbahnen; 9. 21. März. Hr. Geh. Rat Prof. vr. Mittet»: Abstrakte Schnldversprechen und Schuldumänderung im heutigen bürger lichen Recht. — Für den Bereich der Arbeiterversicherung fehlte cS bisher an einer einheitlichen Regelung für die Vermittlung des Angebot- und der Nachfrage hinsichtlich der Beschäftigung im Geschäftsbetriebe der Ver sicherungsträger. Nachdem durch die Errichtung von ullgemeinen Ortskrankenkassen und von Landkrankeu- kassen die Nachfrage nach geeigneten Arbeitskräften für die Kassenverwaltung wesentlich gesteigert worden ist, ist das Be dürfnis nach einer Vermittlungsstelle stärker in den Vordergrund getreten. Es ist infolgedessen dasKönigl.Ober- versichcrungsamt Groß-Berlin in Charlottenburg, Ber liner Straße Nr. 1, beauftragt worden, einen Stellen anzeig er für die Arbeiterversicherung herauszugeben, der zunächst als Beilage des preußischen Ministerial- blatles der Handels- nnd Gewerbeverwaltung erscheinen wird. In dem Anzeiger sollen alle Stellengesuche und Stellenangebote veröffentlicht werden, die sich auf die Beschäftigung im Geschäftsbetriebe von Krankenkassen, Berujsgenossenschasten und von Versicheruugsämtern be ziehen, soweit es sich nicht um Stellen handelt, für deren Besetzung nur Beamte in Frage konimen. Alle Gesuche nm Aufnahme von Anzeigen sind ausschließlich au das genannte Oberversicherungsamt zu richten. Die Drucklegung ist der Firma Carl Heymanns Verlag, Berlin IV. 8, übertragen, an die alle Anfragen wegen Bezugs des Blattes zu richten sind. Der Preis für die Veröffentlichung eines Stellenangebots beträgt für die 48 mm breite Zeile 25 Pf., während der Preis bei Stellengesuchen c nur 10 Pf. beträgt. Di« entstehenden Kosten werden von der Firma Carl Heymanns Verlag berechnet und eingezogen. Alle Geldsendungen sind dort hin zu richte». Gegen Einsendung von 10 Pf. wird jede Nummer des Anzeigers den Beteiligten vostfrei zu- gesandt. Die Krankenkassen und die Bersicherungsämter seien auf das Erscheinen des Stellenanzeigers aufmerk sam gemacht. Pserdeverficherung. In der am 29. September in dem Sitzungszimmer der König!. Brandversicherungskammer in Dresden stattgesun- denen Sitzung des Verwaltungsausschusses der Anstalt für staatliche Viehversicherung wurde dem Bericht über das erste die Zeit vom I. Januar bis 30. Juni 1913 umfassende Geschästsjahr zugestimmt. AuS ihm ist zu ersehen, daß die Zahl der dem RückversicherungSverbande beigetretenen Vereine bis zum Schlüsse des Geschäfts jahres von 8 auf 13 gestiegen und die Zahl der versicher ten Tiere sich fast verdoppelt hat. Entschädigung z» ge wahren war in 33 Fällen, wofür vom Rückversicherungs verband insgesamt 10138,26 M. aufzuwenden waren. Die auf den Einheitensatz entfallende Umlage wurde auf 32,72 Pf. festgesetzt. Entsprechend den von der Mehrheit der Vereine ausgesprochenen Wünschen wird beschlossen, das König!. Ministerium des Innern um eine Abänderung der Verordnung über die Einrichtung einer staatlichen Pferdeversicherung vom 29. Januar 1909 dahin z» er suchen, daß eine Abkürzung der für den Beginn der Ent- schädigungspslicht festgesetzten Wartezeiten eintritt. Weitere Mitteilungen ließen erkennen, daß da- Interesse sür die Versicherung der in den letzten Jahren erheblich im Preise gestiegenen Pferde im Wachsen begriffen und damit auch auf eine weitere gedeihliche Entwicklung der staatlichen Pferdeversicherung zu rechnen sein wird. Sxutsches Reich. Die Verhandlungen über die Bagdakbahn. Berlin, 29. September. Der „Tag" erfährt, daß sich die Unterhandlungen über einige Hauptpunkte der Bagdadbahnfrage nunmehr ihrem Ende nähern. So viel da-Blatt ermitteln konnte, zerfallen die Unterhand lungen in fünf Hanptteile und zwar: 1. Die Unterhandlungen zwischen der Türket und der bri tischen Regierung, über die Regelung der Befitzverhältnisse im Persischen Meerbusen und den Ausbau der Bagdadbahn von Bassora nach Kuelit; 2. die Unterhandlungen zwischen Deutschland und der Türket, und 3. -wischen Deutschland und England, beide die Zu stimmung der deutschen Regierung und der deutschen Finanz- gruppen betreffend, da die Bagdadbahngesellschaft da» Vorrecht auf den Ausbau der Bahn bi» zum Perfischen Golf befitzt und daher irgendwelche englisch - türkischen Abmachungen der deutschen Zustimmung unterlieg««. 4. Unterhandlungen zwischen der deutschen und der fran- »ösischen Regierung zu dem Zweck, ein harmonische» Zu sammenarbeiten der deutschen und französischen Konzeffio«»gruppen t» Kleinasien und Syrien yerdeizuführen und schließlich 5. direkte Verhendluugrn zwischen den dentschen m»d fräs- »östschen Ftnanzgruppen, di« sich auf «twala« übulaffunq gewisser Seitenlinie», für welche die anatolisch«« Bahnen und die Bagdadbahn da» Vorrecht besitzen, an die französischen Inter- efienten beziehen, sowie ans Übernahme gewisser Posten von Bagdad, anteilen, die sich in den Händen der Ottomaubcmk befinden, durch di« deutschen Interessenten. Bayerische Sammer. Die erste Sitzung. — Der Etat. München, 29. September. In der heutigen ersten Sitzung der Kammer legte der Finanzminister, bevor er die Budget» sür 1914 und 1915 einbrachte, Vie NechnuagSnachweisungen für 1910 und 1911 de» ordentlichen Budget« vor. Beide Jahre schlossen mit einem verfügbaren Uberschuß von 33232989 M. bei der Eisenbahnverwaltung und von 1354258 M. im all- gemeinen Staat»hau»halt ab. Der Überschuß bei der Eisenbahnverwaltung ermöglichte die Aufsvllung des Au-gleich-sond» mit 20 Mill, zur Deckung des auf die Eisenbahnverwaltung entsollenden Fehlbetrag«- au- den Jahren 1908 und 1909 und die Verwendung von 6^ Mill, zur Schuldentilgung. Der Uberschuß im all gemeinen StaatShauShaltSctat wurde ebensalls zur Deckung des Fehlbeträge» au» den Jahren 1908 und 1909 verwendet. Die Rechnung-nachweisungen über das außerordentliche Budget stellen aus den Überschüssen srüherer Finanzperioden sür 1914 und 1915 nur 132422 M. zur Verfügung. Uber das Rechnung-ergebniS sür 1912/13 teilte der Finanzminister mit, daß die Eisenbahnverwaltung >m Jahre 1912 einen Überschuß von 13436053 M. er geben habe, daß aber 1913 ein Rückgang der Einnahmen eillgetreten sei. Da- Ergebnis sür die Gesamtperiode lasse sich noch nicht absehen. In der Post- und Telegraphen- Verwaltung müsse mit einem Ausfall von 1 bl» 1^4 Mill, für beide Jahre zusammen gerechnet werden, dagegen fei bei der StoalSforstverwaltung eine Mehreinnahme von 7 bis 8 Mill., bei den Berg-, Hütten- und Salzwerken von 1 Mill, sür die Finanzperiode zn erwarten, während beim Ütat der Zölle und indirekten Steuern für die Finanzperiode ein Ausfall von 2^4 bis 3 Mill., beim Etat der direkten Steuern ein solcher von ungefähr 1^4 Mill, zu befürchten sei. Im ganzen dürste in der Finanzperiode 1912 und 1913 nur ein kleiner Uberschuß des allgemeinen Staatshaushalts zu erwarten sein. Lei der Einbringung des Budgets für 1914/lö wies der Finanzminister auf die Einwirkung der letzte» Reichsjinanzresorm hin, die für Bayern eine jähr lichen Ausfall von ungefähr 2 Mill, bedeute. Bei der Aufstellung des Budget-, das mehrsacd eine andere Grupriernng aufweise, um eine größere Übersichtlichkeit und Anpassungsmöglichkeit an die kaufmännische Buch führung zu bringen, sei grundsätzlich für die Anleihe» der allgemeinen Staatsschuld nicht nur der Zinsbetrag, joildern auch die Amortisationsquole in die Etats der beteiligten Verwaltungen eingestellt worden, um einem zu weit gehenden Anwachsen der Staatsschuld vorzu beugen. Materiell sei die AnssteUnng des Budgets mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten verknüpft ge wesen. Ein Ausgleich habe uur durch Zuschläge zur ReichSerbjchastssteuer von» 1. Januar 1914 ab nnd Erhebung der vom Reich sreigegebenen 50 Pro^. Zuivachssteuer geschaffen werden können. Eine'weitere Steigerung der Einnahmen solle die Umgestaltung der Gebührengesetzgebung bringen; die betreffenden Gesetz entwürfe würden dem Landtag voranssichtlich noch vor Weihnachten zugehen. Die sich daraus ergebenden jähr lichen Mehreinnahmen würden auf 3 Mill. M. geschätzt. Die Einnahmen der Staatseisenbahnen seien mit 333 347 400 M. (gegen d e beiden Vorjahre ein Mehr von 24^4 Mill. M.), die Ausgaben mit 322 624 500 M veranschlagt. Der Uberschuß von ungefähr 10^ Mill, solle mit 3 Mill, an den allgemeinen Staatshaushalt, dec Rest zum Ausgleich- und Tilgungsjonds abgesührt werden. Der Etat für Post und Telegraphen schließe bei 88 Mill. M. mit 15 Mill. M. Uberschuß ab, von denen nach Abrechnung des Ausgleichungsbetrages ein Rest von eine Mill. M. für allgemeine Staatszwecke bleibe. Sännliche 10 Staatsverwaltungsetats wiesen eine Steigerung der Ausgaben von rund 12 863 000 M. auf. Im Etat des Königl. Hauses und Hoses, der mit einer Mehrausgabe von 1066 956 M. abschließe, sei die Zivilliste aus 5 400 000 M. vom 1. Januar festgesetzt. Beim Etar der Staatsschuld wies der Minister darauf hin, daß für alle Anleihen bis 1912 neben dem Zinsbetrag eine anderihalb prozentige Tilgung durchgesetzl sei, so daß 1944 und 1945 diese Schulden vollständig getilgt sein würden. Zum Schluß gab der Minister eine allgemeine Übersicht über die Steigerung der Staatsverwaltungsausgabe» seit 1870 und lnüpste daran die eindringliche Warnung vor weiteren Belastungen deS Budgets, die bei der Schwierigkeit, neue belangreiche Einnahmequellen zu er schließen, und bei der Erschöpfung aller Reserven in der Hauptsache »ur durch direkte Steuern ausgeglichen werden könnten. Kleine politische Nachrichten. Cöln, 2d. September. Ein Berliner Telegramm der „Kölnischen Zeitung" stellt fest, daß die Meldung auswärtiger Blätter, der Kaiser habe eine Einlabung zur Teil»abine an den griechischen Manöver« erhalten und werde sie wahrschein lich annehmen, vollkommen erfunden ist. Berlin, 30. September. Bei den Gemeinderatswahlen im Großherzogtum Hessen erlitten die Sozialdemokraten bemerkenswert« Niederlagen. So siegten in Bad Vilbel die Kandidaten der vereinigten bürgerlichen Parteien über die Sozial demokratie. Diese, die bisher im Gemeinderate die Mehrheit hatten, sinken auf vier Vertreter, die Bürgerlichen zählen elf. In Neu-Jsen hu rg verloren die Sozialdemokraten drei Mandate an di« bürgerlichen Parteien. Koloniales. Die Ermordung eines dentschen «rite» in Neukamerun. Hanau, 29.September, über die schon vor längerer Zeit gemeldete Ermordung de» deutschen Regierung»- arzte»vr. Houy, eine» Teilnehmers der Grenzexpedition in Reukamerun, ist jetzt bei den Angehörigen de» Er mordeten von dem Führer der Expedition Hauptmann Bartsch im Reich»kolonialamt Bericht erstattet worden Nach diesem Bericht war vr. Hom, mit sein«, Kolleaen am 21. Juni in d«m Dorf« La» am Limbach «inqetr»«-n. Während