Volltext Seite (XML)
TLonigtteh SLchstschev St«<rts<rnzeigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und MittelbehSrden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilag«, Ziehungslisten der Verwaltung der K S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank.Verwaltung, Übersichten d«S K S. Statistische« LandeSamt» über St»- «ad Rück-ahluage» bet de« Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K S. LandeSversicherungSamtS, Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande»» LrandverficherungSanstalt, BerkauMste von tzolzpflanzen auf den K S. StaatSforstreviere«. Nr. 225. > Beauftragt mit der Verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden, «r Sonnabend, 27. September 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch di« Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Ps. Erscheint: Werktags nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 14574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeit« oder deren Raum im AnkündigungStetl« 30 Pf, die 2spalttge Grundzeit« oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich § (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermäßigg. auf Geschäftsanzetgen. — Schluß der Annahme vorn«. 11 Uhr. Heute vormittag wurde die Weißeritztalsperre zu Malter in Gegenwart Gr. Majestät de» König» und Ihrer Königl. Hoheiten de» Kronprinzen und de» Prinzen Friedrich Christian eingeweiht. * In Wien und Rom beurteilt man die durch den Aufstand der Albaner geschaffene Lage jetzt ruhiger. Man glaubt nicht, daß Gerbten sich über die Beschlüsse der Londoner votschafterkonferenz hiuwegsetzen werde, und sieht in Serbien» Maßnahmen nur eine berechtigte Ab- wehr. , Zn Pari» läuft erneut da» Gerücht vom baldigen Rücktritt Delraff»» um. M» fei« Nachfolger wird bereit» General Liautey, der Generalrefident in Marokko, ge nannt. * Zwischen Griechenland und der Türkei find nicht un erhebliche Schwierigkeiten entstanden. Man befürchtet den Abbruch der Verhandlungen. Nach Pariser Meldungen soll die Pforte die Rückgabe von Chio» und Mtztilene verlangen. * Einer der in Lissabon verhafteten BersHwärer hat zugestandrn, daß eine weitverzweigte Verschwörung gegen da» republikanische Shstrm in Portugal im Gange war und daß der Tod de» Präsiventen da» Zeichen für den Ausbruch der Revolte sein sollte. Zwischen «hin» und Aapan haben neuerding» Ver handlungen wegen der Mongolei begönne«. - Da China den japanischen Forderungen bi»her nicht Folge gegeben hat, stellte der japanische Gesandte der chinefischen Regierung ein dreitägige» Ultimatum zur Er füllung der Forderungen Japan». * Bei der Station Sulin ist der von Moskau nach dem Kaukasus gehende Personeuzug der Südostbahn entgleist. Acht Fahrgäste wurden verletzt. Amtlicher Teil. ginanzmiuisterium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Technischen Vortragenden Rat im Finanzministerium Geh. Rat Vr.-Ing. Waldow das Komturkreuz 2. Klasse des Verdienstordens zu verleihen. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem landwirtschaftlichen Arbeiter auf dem Rittergut Neusorge Lippmann in Zschöppichen die Friedrich August-Medaille in Bronze zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Realschüler Alfred Kurt Oschatz in Buchholz für die von ihm am 25. März unter eigener Lebensgefahr bewirkte Errettung eines fünfjährigen Kindes vom Tode des Ertrinkens in der Sehma die silberne Lebensrettungs medaille zu verleihen. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer Heinrich Fürchtegott Theodor Lunze in Oberhermsdorf beim Übertritte in den Ruhestand das Verdienstkreuz zu verleihen. Eröffnung der allgemeinen Mobiliaroerficherung (Fahrnisversicherung) bei der Landes-Brand versicherungsanstalt für das Königreich Sachsen zu Dresden. Der Verwaltungsausschuß der Abteilung für Mo biliarversicherung hat in Ausübung der ihm gemäß A 14 des Gesetzes vom 1. Juli 1910 zustehenden Befugnis mit Genehmigung deS Königlichen Ministeriums des Innern beschlossen, den bisher auf die Versicherung von Maschinen beschränkten Betrieb der freiwilligen Abteilung der Landesanstalt künftig auf die Versicherung vo« A«hr«i» aller Art (Hau-mobiliar, Geschäftsinventar, gewerb» liche BetrtebSgegenstände aller Art, land wirtschaftliche Erzeugnisse, Vieh, Waren vorräte jeder Art und dergleichen) sowie von Gebäuden, die von der Zwangsversiche rung ausgeschlossen sind oder deren Versiche rung bei der Gebäudeabteilnng abgelehnt wird, ferner von Gebäudegründungen gegen Brand-, Blitzschlags- und Explosionsgefahr auSzudehnen und die Versicherung gegen Ein» bruchdiebstahl und veraubung neu aufzunehmen. Nähere Auskünfte werden erteilt bei: den in den größeren Orten zu errichtenden, durch ein besonderes Schild kenntlichen Geschäftsführer stellen, den Königlichen Brandversicherungsämtern und der Abteilung für Mobiliar- (Fahrnis-) Ver sicherung der unterzeichneten Kammer, Dresden-N., Kaiser-Wilhelm-Platz 2o (Fern sprecher Nr. 2516). 66S9 Dresden, 25. September 1913. KSrriglich GSchfische »randverficherungskammer. Die Kreishauptmannschaft hat den Betriebsleiter Karl Henne in Geyer während seiner Anstellung bei der Erzgebirgischen Kraft-Omnibus-Verkehr-Aktiengesellschaft in Ehrenfriedersdorf zur Ausbildung von Führern der Kraftwagen mit Verbrennungsmaschinen der Klasse 2 er mächtigt. Chemnitz, am 24. September 1913. 6708 Die Kreishauptmannschaft. (Behördliche Bekanntmachungen erscheinen auch im Ankündigungsteile.) Nichtamtlicher Teil. Lom Königlichen Hof«. Dresden, 27. September. Se. Majestät der König ist früh auS der Sächsischen Schweiz in da» Hoflager Wachwitz zurückgekehrt und wohnte vormittags ^11 Uhr mit Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und dem Prinzen Friedrich Christian der Einweihung der Weißeritztalsperre bei Malter bei. Um 2 Uhr fand bei Sr. Majestät auS Anlaß des Geburtstages Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Maria Alix Familientafel statt. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. Dresden, 27. September. DaS heute au-gegebene 16. Stück deS Gesetz- und Verordnungsblattes sür das Königreich Sachsen enthält die Verordnung vom 25. September 1913 zur Vollziehung der vom Bundesrat erlassenen Ausführungsbestimmungen zum Reichsstempelgesetze. Am Balkan. vom neuen Brandherd. Serbien- Note an die Mächte. Belgrad, 26. September. Die serbische Re gierung hat an ihre Vertreter im Auslande eine Note gerichtet, in der eS heißt: Da die serbisch« R«gierung mit Vertrauen auf die Kontrolle durch die Großmächte bei der Neuschaffung von Albanien blickt, hat, sie, nachdem die Abrüstung einmal beendet war, an der albanisch-serbischen Grenze nur zwei Regimenter -uriickgelaflen. Aufgewiegelt durch Agenten auS Balona und Elbaffan griffen in den letzten Tagen 10000 Albaner unter dem Kommando eine» Mitglieds der provisorischen Regierung und gewisser fremder Offiziere serbisches Gebiet an, drangen in mehrere Dörfer «in, die sie in Brand steckten, und metzelten einen großen Teil der friedlichen Bevölkerung nieder. Sodann drangen di« Albaner in die Stadt Dibra ein. Der Einfall der Albaner und der Bor- marsch in serbisches Gebiet wurde leicht gemacht, weil sich die serbischen Truppen auf die Aufforderung der Großmächte hin auS den strategischen Stellungen an der Grenze und au» albanischem Gebiet zurückgezogen hatten. Um ihr Gebiet und ihre Würde zu schützen, hat die Königl. Regierung die Mobilt- sierung «in«S Teile» ihrer Armee angeordnet. Dieser wird die Aufgabe haben, die Angreifer niederzuwerfen und an der Grenz« Frieden und Ordnung dau«r«d h«rzust«lltn. Serbiens Aufgebot gegen Albanien. Belgrad, 26. September. Das serbische Presse bureau meldet: Die Nachrichten, daß der Kriegs minister dem Könige sein Entlassungsgejuch unter breitet habe, entbehrt jeder Begründung. Weiter veröffentlicht das Pressebnreau folgendes Communiquö: Wie wir bereits gestern gemeldet haben, hat die Königl. Regierung die Mobilisierung deS ersten Aufgebots der Morawadivision angeordnet. Die Meldungen über die Mobilisierung anderer Divisionen sind nicht zutreffend. Durch einen heute veröffentlichten Ukas wird die Einberufungsorder für die Ubungsperiode bestätigt. Die Reservisten iverden die Übung nicht außer halb der alten Grenzen ableisten. Zur Verteidigung des Gebiets gegen die Albaner wird man die bereits ent sandten aktiven Truppen verwenden. Der erste serbische Erfolg. Wien, 26. September. Die „Neue Freie Prefse" meldet aus Belgrad, daß einer amtlichen Nachricht zufolge, die eingelroffene Verstärkung, unterstützt durch Artillerie, gestern die Albaner auS Marrovo und Kitschovo zurückgeworfen hat. Keine bulgarischen und österreichisch-ungarischen Offiziere auf albanischer Seite. Sofia, 26. September. Der Minister deS Aus wärtigen Ghenadrew stellt in einer Unterredung ent schieden in Abrede, daß sich unter den albanische» Aufständischen bulgarische Offiziere befände», und daß Bulgarien an der Vorbereitung oder Durchführung der albanischen Bewegung ttme»b«ü»W Anteil hätte. Wien, 26. September. Da» „Fremdenblatt" schreibt: Serbische Blätter bringen eine auch in ausländische Zeitungen übergegangene Meldung, derzufolge in den Reihen der am Kampfe mit den serbischen Truppen stehende» Albaner sich auch österreichisch-ungarische Offiziere befinden sollen. Auf Grund von an maß gebender militärischer Stelle eingeholten Erkundigungen sind wir in der Lage, diese Behauptungen entschieden in Abrede zu stellen. Stimmungsbesserung in Serbien. Wien, 26. September. Aus Belgrad wird ge meldet: In den hiesigen Regierungskreisen wird erklärt, daß die bisherigen Erfolge der aufständischen Albaner ausschließlich auf die schwache Besatzung der von denselben eingenommenen Städte zurückznführen seien, und sobald die serbischen Truppen, die mobilisiert wurden, an ihren Bestnnmungsorten angelangt sein werden, würde der Aufstand bald unterdrückt sein, und die Albaner werden gezwungen sein, das serbische Gebiet zu verlassen. Die Lage wird bereits weniger ernst beurteilt, und es wird versichert, daß die ur sprünglich beabsichtigte umfassendere Mobilisierung der Armee unterbleiben könne. Serbiens Maßnahmen nur Abwehr. Belgrad, 26. September. Das serbische Pressebureau verbreitet eine Meldung, in der es heißt: Die albanische Korrespondenz versucht in einer angeblich aus Valona stammenden Zuschrift alle Schuld für die Ereignisse an der serbisch-albanischen Grenze aus Serbien zu wälzen. Solange die serbischen Truppen albanische Gebiete besetzt hielten, konnten sich die letzteren der Ordnung und Sicher heit rühmen. Nach Zurückziehung der serbischen Truppen fielen die albanischen Gebiete in Vie alte Anarchie zurück. Jedem wird erinnerlich sein, daß sich während der serbischen Okkupation die Albaner ruhig und teilweise sogar freundlich und entgegenkommend verhielten. Daß eS jetzt nicht der Fall ist, kann al» Beweis dafür an gesehen werden, daß sie jetzt von ihre» Führern und deren Hintermännern gegen Serbien au» politischen Gründen aufgestachelt wurden, überdies ist eS unwahr, daß sich die Albaner, die auf serbischem Gebiete leben, sich gegen die serbische Herrschaft erhoben hätten. Die serbischen Albaner verhalte» sich auch in dem gegenwärtigen Augenblick völlig ruhig und loyal, ausgenommen wenige vereinzelte Fälle, in denen nachweislich Agitatoren au» Albanien ihre Genossen dieSseil» der serbischen Grenze verführten. Daß die Albaner in serbische Gebiete plündernd und mordend eingefallen sind, ist ein weiterer Beweis dafür, daß ihnen eine Aufreizung der serbischen Gebiete nicht gelungen ist und daß die serbischen Albaner keinerlei Lust zeigen, sür ihre StammeSgenossen jen seits der Grenze die Kastanien au» dem Feuer zu holen. Alle von der albanischen Korrespondenz in die Welt ge setzten Nachrichten über angebliche serbische Grenel- taten, wie Brandstiftungen, Morde »c. sind vollkommen falsch. Wir sind ermächtigt, alle vou der albanischen