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königlich LAchstsch-v Staatsanzetge*. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- «nd Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtag-beilage, Synodalbeilag«, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Lande»k»lturr«nt«nbank-Berwaltuua, Übersicht d« Einnahmen und Ausgaben der Landes-Brandversicheruna-anstalt, Übersichten de- K. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzlich« Entscheidungen de» K. S. LandeSversicherungSamt-, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. StaatSforstrevteren. Nr. 186. I 1913 > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Do enges in Dresden. < Mittwoch, 13. August Bezug-prei-: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Awtngerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittag-. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf., die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dein Redattionsstnch (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. aus Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Im britische« Unterhause verbreitete fit Gir Edward Grey sehr eingehend über die Lage am Balkan. Die Botschafter Italien» und Frankreich» habe» Gir Edward Greh mitgeteilt, daß ihre Regierungen dem eng lischen Vermittlung-Vorschlag« in der Frage »e» Schicksal» der Lgiiischr» Inseln zustimmen. Zwischen den valkanherrscheru fand ein Depeschen- wechsel au» Anlaß de» Friedensschluffe» statt. Die Wusuugfort» sind den Regierungstruppen über geben worden. Japan hat der mexikanischen Regierung mitteilen lasten, daß Felix Diaz in Tokio nicht al» Gesandter, sondern nur al- Privatperson werde empfangen werden. Bei Torreou (Mexiko), dessen Belagerung die Auf ständischen anfgegeben haben, haben angeblich 32«« Re- lellen ihr Leben gelaffen. Rach Mitteilung de» amerikanischen Konsuls in lsarara» ist Castro» Erhebung fehlgeschlage». Amtlicher Teil. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge- »ehmigen geruht, daß der Polizeiwachtmeißer Mori- Voigt in Lausten a. N. das ihm von Sr. Majestät dem Kaiser, König von Preußen verliehene Allgemeine Ehren zeichen in Bronze annehme und trage. Herr Amtshauptmann Vr. Weißwange in Anna berg ist vonl 14. August bis 10. September 1913 be urlaubt. 5609 Chemnitz, am 11. August 1913. i 857 Der Kreishauptman«. Auf Antrag der Barbier-, Friseur- und Perücken- macher-Jnnung zu Schwarzenberg und Umgegend (Freie Innung) wird gemäß AZ 100 und 100 b der Reichs gewerbeordnung angeordnet, daß vom 1S. September 1913 an sämtliche in den Ortschaften der Amtsgerichtsbezirke Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt mit Ausnahme von Lauter wohnhaften Gewerbetreibenden, die das Barbier-, Friseur- und Perückenmachergewerbe einschließ lich des Damen- und Theaterfrisierens als stehendes Ge werbe selbständig betreiben, der neuen Atvangö-Jnnung für tzns Varvier-, Arise«^ «nv Perückenmachergetverbe i« Schwarzenberg — mit dem Sitze daselbst — anzugehören haben. 675o IV Zwickau, den 8. August 1913. 5610 Die KSmigliche Kreishauptma««schaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im «eschäft-bereiche vr» «luisterium» ver Finanzen. Angeflellt: Enke, Militäranwärter, al» Gartenanfseher im Großen Garten. Im Geschäftsbereich« des Cvang«lisch-luth«risch«n Lande-konsistoriumS ist im regelmäßigen Verfahren zu besetzen: da» Pfarramt zu Eschdorf (Pirua), Kl. III (H), Koll.: Rittergutsbesitzer Martu» aus Rossendorch Hierüber ist noch zu besetzen: da» Diakonat zu Werdau (Ephoralort), Kl. II, Koll.: da» Ev.-luth. Landeskonsistorium; da- Diakonat zu Stollberg (Ephoralort), Kl. II, Koll.: da- Ev.-luth. Laude-konsistorium. — Angestellt bez. versetzt wurden: B. B. M. Senff, Kandidat, aU hilf-gtisUichrr in Leipzig-Probstheida (Leipzig I); A. Schneider, DialonatSvikar in Zwönitz, al- Diakon»« in Possendorf (Dippoldi-- Walde): H. O. Müller, PrediatamtSkandidat, al- Hilf-geistlicher der Philippu-kirch-emeinde in Leipzig-Lindenau (Leipzig I). Nichtamtlicher Leit. Som Königlichen Hof«. . Lnesdo«, 13. August. Se. Majestät der König empfing mittug» Uhr im König!. Schlosse Moritzburg eine Deputation Allerhöchstseines Kaiserl. Russischen In fanterieregiments Koporsky, bestehend aus dem Kommandeur Oberst v. Weil, dein Kompaniechef der 1. Kompanie Hauptmann v. Theodorow-Okunew und dem Feldwebel der 1. Kompanie Koleßnikow in Audienz. Anschließend fand Königliche Frühstückstafel statt, zu der Einladungen ergangen waren an den Kaiserl. Russischen Ministerresidenten Baron v. Wolfs, den Kaiserl. Russischen Legationssekretär Staatsrat v. Tomaszewski, die Herren der vorgenannten Regimentsdeputatio» und deren zugeteilten Begleiter Hauptmann Saxe vom 7. In fanterieregiment „König Georg" Nr. 106 sowie den Geh. Legationsrat v. Leipzig. Deutsches Reich. Bom Kaiserliche»» Hose. Truppenübungsplatz Altcngrabow, 12. August. Se. Majestät der Kaiser begab sich heute morgen auf den Truppenübungsplatz, wo alsbald eine größere Gefechtsübung des Kavalleriekorps unter Führung Sr. Majestät begann. Die Abreise des Kaisers mittels Sonderzugs nach Mainz erfolgt heute nachmittag um 6 Uhr. Mainz, 13. Augnst. Se. Majestät der Kaiser ist mit Gefolge im Sonderzuge nm 8 Uhr am Bahnwärter haufe 39 der Strecke Mainz—Alzey einzetroffen. Zum Empfange waren u. a. erschienen der Großherzog und die Großherzogin von Hessen. Nachdem der Kaiser die Anwesenden begrüßt hatte, stieg er z« Pferde. So gleich begann auf dem Großen Sande ein Exerzieren des Ulanenregiments Nr. 6. Das Wetter ist schön. Am Balkan. Friede. Bankctlreden. Bukarest, 12. August. Bei dem gestrigen von der Gemeindevertretung von Bukarest zu Ehren der Delegierten der Friedenskonferenz gegebenen Bankett sagte Ministerpräsident Venizelos in seinem Trink spruch u. a.: Dank dem großen Rechte der Völker, die in Freiheit und Wohlstand leben wollen, hat das Gesetz des Gleichgewichts hier für den Orient und für Europa seine Formel und Anwendung gefunden. Die jungen Staaten sind nun groß geworden, sie haben au- den Ratschläge» ihrer Beschützer Nutzen gezogen und, nicht ohne die Irrtümer der Jugend und die Krisen des Wachs- tums zurGroßjährigkeit gelangt, fühlen sie sich von jetzt an fähig, sich selbst im Kreise der Nationen zu führen. Wir sahen, daß wir gemeinsame Interessen haben; die beste Art sie zu befriedigen ist, unS über de» Gegenstand dieser Interessen im Geiste der Versöhnlichkeit und Unparteilichkeit zu verständigen und alle Bande der Einigkeit und Brüderlichkeit zwischen uns zu ver- vielfachen. Im Ramen der bulgarijchen Delegation sprach dann Tontschew ebenfalls in versöhnlichem Sinne. Depeschenwechsel zwischen den Balkauherrschern. Bukarest, 12. August. Die „Agence Roumaine" meldet: Sofort nach Unterzeichnung de- Frieden» hat König Carol an die vier Balkanherrscher folgende Telegramme gerichtet: An den König der Bulgare«: D«r Fried« ist soeb«n unt«rzeichnrt worden. Bor allem liegt «S mir am Herjen, den Geist der Versöhnlichkeit der Delegierten der Regierung Ew. Majestät anzuerkenn««, der die Erreichung diese- von allen ersehnten Ziele» ermöglicht hat. Trotz der Opfer, die sich Bulgarien auferlegen mußte, wird da» bulgarische Volt, dessen bin ich sicher, Ew. Majestät segnen, daß Sie diesem blutigen Kriege haben ein Ende setzen können. Eine neu« Ara der Sammlung bricht an, in der die Wunden ver narben werden. Sie wird da» Gedeihe» de» Königreich» wieder herbeiführen. Ew. Majestät werden nicht daran zweifeln, wie sehr «» mir am H«r-en liegt, die freundschastlichen und gut nachbarlichen Beziehungen zwischen den beiden LLndern wiederhergestellt «nd gefestigt zu sehen und auch nicht an der Aufrichtigkeit meiner herzlichen Gefühl« für Ihre Person. Das Telegramm an die Könige von Griechen land, Serbien nnd Montenegro lautet: Ich bin glücklich, melden zu können, daß der Fried« u«t«r- zeichnet ist. S» «erricht mir zu hoher Befriedigung, daß diese» heiß ersehnte Werk in meiner Hauptstadt vollbracht werde» konnte, wohin Ew. Majestät Delegierte zu entsenden sich beeilt haben. Möge dieser wichtige Akt, der ein« Neuordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel geschaffen und die Grenze» de» Söniareich» Ew. Majestät erweitert hat, der Ausgangspunkt einer Epoche der Ruh« und de- Gedeihen» sein, di« es Ihrem Volk« ermöglicht, die Früchte so großer Opfer zu ernten. Indem ich Ew. Majestät zu dem erreichten großen Erfolge an- ganzem Herzen beglück- wünsch«, V«fich«rr ich. Sie «Wwslüh meiner herzlichsten Gefühle und meine- Uhhafttn Wunsche», die zwischen unseren Staaten glücklicherweise bestehende» guten Beziehungen noch enger geknüpft zu sehen. Die Könige von Bulgarien, Serbien, Griechen land und Montenegro dankten in herzlichen Worten für diese Telegramme. König Ferdinand von Bulgarien beantwortete die Depesche König Carols wie folgt: Ich lege Wert darauf, Ew. Majestät für die herzliche Depesche zu danken, die Sie aus Anlaß des Abschlusses eines Aktes an mich gerichtet haben, der eine tragische Periode der Geschichte meines Volkes beendet, während der es nach glänzenden Siegen die grausamsten Prüfungen nnd die Fülle alles Unheils kennen gelernt hat. Nunmehr werden wir wieder im kräftigenden Frieden und in heißer Arbeit unsre Leiden z» vergessen und eine bessere Zukunft vorznbereiten trachten. Ich muß anerkenne», daß die Welt de» »»ausgesetzten Bemühungen Ew. Majestät und der Mitwirkung Ihrer Regierung das Ende dieses blutigen und verheerenden Krieges verdankt, nnd ich spreche Ihnen in meinem Ramen nnd in dem meines Volkes meine Dankbar keit hierfür aus. Ich freue mich, daß dieses weise und menschen freundliche Werk den Ausgangspunkt der Wiederherstellung freund schaftlicher und gut nachbarlicher Beziehungen zwischen unsern beiden Länder» bildet. Ich und meine Regierung wünschen, und wir werden unsre Bemühungen darauf richten, daß sich diese Be ziehungen inniger gestalten als in der Vergangenheit. Ich hoffe, daß Ew. Majestät, die mir in meinem Mißgeschick Beweise Ihrer Sympathie und Ihrer herzlichen Anteilnahme gegeben hat, und die von denselben Gefühlen, wie ich beseelt ist, mir Helsen wird, die schmerzlichen Spuren der jüngsten Ereignisse rasch zu tilge», um auf der Grundlage vo» Beziehungen enger Freundschaft zwischen Rumänien nnd Bulgarien das Gedeihen unsrer Völker zu fördern. Ferdinand. Glückwünsche und Danksagungen. Bukarest, 12. August. Aus Anlnß der Unter zeichnung des Frieden-vertrages hat der österreichisch- ungarische Gesandte dem Ministerpräsidenten Ma jo reScu den Glückwunsch des Grafen Berchtold übermittelt. König Carol hat an den Präsidenten Poincarö ein Telegramm gerichtet, in dem er seinen herzlichen Dank für die Glückwünsche zum Abschluß des Friedens und die damit gegebene» Sympathiebeweise ausspricht. König Peters Armeebefehl. Belgrad, 12. August. Der von König Peter am 11. August an die Armee gerichtete Tagesbefehl sagt u. a.: Helden! Durch euere ruhmreichen Siege habt ihr erreicht, daß Serbien einen jahrhundertealten Wunsch erfüllt hat ES hat Rache für Kossowo genommen und den Flecke» von Slivnitza abgewaschen. Ihr habt alle die Opfer gerecht fertigt, die das Volk freiwillig um dieses Krieges willen ertrug. Ihr, mein glorreiches und heldenhaftes Heer, seid die Schöpfer der neuen Grenze Großserbiens. Dir Übrrprüfungsfrage. Der deutsche Standpunkt. Cöln, 12. August. Die „Köln. Zeitg." meldet ans Berlin, 12. August: Nach Budapest sollen aus Berlin Meldungen gelangt sein, wonach in Berliner amt lichen Kreisen der Widerstand gegen die Revisionspolitik gewissermaßen zurückgetreten sei. Dieser Ausdruck ist irreführend. Deutschland kämpft in der Frage der Überprüfung nicht gegen andere Mächte, aber e» nimmt an europäische» Versuchen zur Abänderung des Bukarester Vertrags nicht teil und verhindert dadurch ei» europäische- Vorgehen gegen das mühevoll zustande gebrachte Friedenswerk. Deutschland beteiligt sich nur an solchen Erörterungen der Mächte, die der Absicht dienen, dem Vertrage die Zustimmung Europas zu sichern. Eine Gegnerschaft gegen Bulgarien, dem man eine bessere Ausnützung glänzender Siege gegönnt hätte, ist hierbei nicht im «piele. Wie die Dinge aber jetzt liegen, lassen sich die bulgarischen Wünsche ohne neue Friedens gefährdung nicht verwirklichen. Der Tagesbefehl König Ferdinand», worin am Schluß ein Zukunftskrieg in Au-sicht gestellt wird, nimmt Monastir, Ochrida, Dibra, Perlepe, Saloniki, Seres und audere Gebiete al- bulgarisch iu Anspruch. Damit ist deutlich be zeichnet, wie eine Änderung de- Bukarester Vertrage» aussehen müßte, die Bulgarien zufriedenzustelle» und einer künftigen Erneuerung des Kampfes gegen Serbien für immer vorbeugen sollte. Wenn auch über de» Umfang der etwa vo» einzelnen Mächten beabsichtigten Ände rungen noch nichts erkennbar ist, so läßt sich angesichts des Tagesbefehl» de- Königs Ferdinand schon jetzt fest stellen, daß solche Bemühungen zu einer endgültigen Aus söhnung Bulgarien» mit dem FriedenSvertrage nicht hin reichen würden. Eine offiziöse französische Stimme zur Bertragörevision. Part», 1L. August. Die Agence Hava» ver öffentlicht folgend« Rote: Der Augenblick scheint un»