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Dresdner Journal : 24.09.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-09-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191309240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130924
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130924
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-09
- Tag 1913-09-24
-
Monat
1913-09
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 24.09.1913
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selbst erscheint nicht «ns der Bühne. Die Uraufführung de» Werle» wird am Hoftheater in Zarskoje Sselo statt» finden. Der Direktor de» St. Petersburger Konservato rium», der bekannte Komponist Glassunow, hat zu dem Drama die Musik geschrieben. — Maxim Gorki» neue» Drama betitelt sich „Klänge". Da» Werk wurde im Moskauer Freien Theater vorgelesen und machte auf alle Anwesenden einen tiefe» Eindruck. Bildende Kunst. Bom 30. d. M. bi» zum 4. Okto ber wird in Venedig im Palazzo Balbi unter der Lei tung der Herren Hugo Helbing (München) und A. Ram- baldi (Bologna) die Versteigerung der Bestände de» Commendalore M. Guggenheim (Venedig), eines der angesehensten Kunsthändler Italiens und Wiederbelebers der kunstgewerblichen Tätigkeit Venedig», stattsinden. Unter den zum Verkauf gelangenden Kunstschätzen machen den größten und wohl auch wertvollsten Bestandteil die alten Gemälde ans. Wie dem reich illustrierten Katalog zu entnehmen ist (der ein Vor-wrt von vr. Georg Zill enthält und 1307 Objekte verzeichnet), dominiert unter den Bildern die Venezianer Schule (Tizian, Tintoretto, Pari», Bordone und Tiepolo); auch die Veroneser Schule ist zahlreich vertreten. Ferner finden sich Werke vieler Meister der ober- und mittelitalienischen, der französischen, spanischen, vlämischen und deutschen Schule (dabei ein Porträt de» Luka» Cranach). Zu erwähnen sind weiter hin die Handzeichnungen und besonders die Antiquitäten; letztere, überwiegenderweise italienischen Ursprungs, um fassen: Terrakotten, Fayencen, Gläser, Metallarbeiten, Textilien und orientalische Teppiche, Arbeiten in Elfen bein, Perlmutter und Leder, antike Büsten nnd Torsi, sowie verschiedene Skulpturen der Renaissance und Barock zeit, ferner Möbel, hauptsächlich aus der Renaissance-, Barock- und Rokokozeit, wertvolle alte Rahmen, schließ lich Manuskripte, Bücher und Stiche. Mustt. Leo Birinskis „Narrentanz" gelangte im Nalionaltheater zu Budapest zur ungarischen Ur aufführung und sand bei der Presse und Publikum eine höchst geteilte Ausnahme. — Von der Direktion des Königl. ungarischen Opernhauses in Budapest wird mitgetcilt, daß es nicht in der Absicht dieser Bühne liege, Wagners „Parsifal" zu Beginn des nächsten Jahres zur Aufführung zu bringen. — Ein Beethoven-Fund von ganz unschätzbarem Werte ist, wie uns mitgeteilt wird, vorr kurzem ans Tageslicht gekommen. Die nachgelassene Autographen- sammlung des Komponisten Ignaz Moscheles, die un längst zum Verkauf gelangte, enthielt eine bedeutende Anzahl von Manuskripten Beethovens, darunter Stücke, die zu den wertvollsten Beethovenschen Handschriften ge hören. Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Skizzen buch des Meisters, das auf 80 Seiten eine große Menge von Eintragungen enthielt. Dies Skizzcn- buch ist, wie sich nun herausstellt, der Beet hovenforschung völlig entgangen und un bekannt und unbeachtet geblieben, obwohl es in selten reichhaltiger Weise über Beethoven Aufschluß gibt. Ttr Haupt wert des Skizzenbuches beruht darin, daß es die ersten und ausführlichsten, bisher völlig un bekannt gebliebenen Entwürfe zu Beethovens größtem Kirchenwerk, der ,,LIis8» solsinnis", ent hält, zu jenem Werke, das Beethoven bekanntlich selbst für die bedeutendste und vollendetste seiner sämtlichen Schöpjungen hielt. Zu den bereits bekannten, aber sämtlich in festen Händen befindlichen Skizzenbüchern und den mancherlei zerstreuten und zumeist unzusammen hängenden Blättern der ,Mi«s» solewnis" tritt hier ein neues, und zwar der Zeit nach, das größte Entwurfs buch zu diesem Werke. Theater. Aus Frankfurt a. M. wird gemeldet: In den maßgebenden Kreisen besteht die Absicht, den Jntendantenposten dem bisher in Hamburg tätig gewesenen vr. Karl Hagemann anzubieten. Geh. Jn- tendanzrat Siegmund Lautenberg in Berlin teilt mit, daß auch er sich um die Stellung de» Schauspiel hausintendanten beworben habe. — Das Stadttheater in Teplitz-Schönau geht am 1. Oktober von dem bisherigen Pächter Direktor Josef Fanta auf drei Jahre in die Leitung von Karl Richler (bisher Direktor des „Jubiläums-Stadttheaters" in Klagenf»"th und der „Deutschen Bühne" in Laibach) über und wird am genannten Tage mit Goethes „Faust" 1. Teil eröffnet. * Am nächsten Freitag und Sonnabend vormittags 11 Uhr und nachmittags 4 Uhr finden in der Päda gogischen Musikschule (Räckuitzstraße 20) Musik- lehrer- und Musiklch rerinnen-Prüfungen statt. Praktische Prüfungsgegeustände siud: Übungen, Etüden und Konzertstücke für Gesang und Klavier, Blattspiel, Diktat; daneben theoretische Arbeiten in Harmonie, Kontrapunkt und Komposition. In de» mündlichen Prüfungen dagegen handelt es sich um Systematik de» Klavierjpiels, Musikgeschichte, Allgemeine Ästhetik und Musikästhetik, Allgemeine Erziehungslehre, Allgemeine Psychologie, Psychologie der Musik, Musikalisch« Vortrags lehre und Unterrichtsmethode. * Der bekannte sächsische Dialektdichter Georg Zimmermann ist eiugeladen worden, in Hamburg, München und Wien Borträge über sächsische Mundart und sächsischen Volkshumor zu halten. Der Dichter, der beste lebende Interpret sächsischer Mund art, wird der Einladung folgen und bereit» am 28.d. M. in Hamburg sprechen. Theater, Konzerte, Vorträge. * Residenztheater. Mit andauerndem Erfolg und vor vollständig ausverkauste« Häuser« geht allabendlich der jüngste Schlager de» Residenztheaters „Püppchen" in Szene. Stür mischen Beifall lösen vor allem di« Besang»- und Tanznummern au» nnd die vollständig neue Ausstattung findet die lebhafteste Anerkennung. „Püppchen" bleibt bi» ans weitere- auf dem Epielplan de» ResidenztheaterS. Die Vorstellungen beginnen Rontaa« und Freitag» abend« '/,8 Uhr, an allen anderen Tagen abend« 8 Uhr * Jascha Heifetz, da» IL^jährig« Geigeuphänome«, hat diesen Sommer bei seinem Lehrer Leopold v. Auer in Loschwitz verbracht und wird jetzt einige Konzerte in Deutschland geben, um dann in» Ausland zu gehen. In Dresden kann nur ein einzige» Konzert stattfinden, das auf nächsten Donnerstag, den 2. Oktober, angesetzt ist. Duscha Heifetz spielt diesmal kein tlasfischeS Konzert, sondern hat «lazounow« Konzert ä-RoU gewählt, ferner die selten gehörte Claconna von Vitali, Romanze O-Oar von Beethoven, Menuett von Mozart-Burmester, Der Vogel als Prophet von Schu- mann-Auer mid Polonaise vur von Wieniawski. (Karten bei F. RieS.) * Die Mitwirkenden in der deutschen Uraufführung von Claudel« „Verkündigung" am 5. Oktober (Sonntag) '/,6 Uhr im Festfaale der Bildungsanstalt Hellerau find Bruno Decarli (Leipziger Stadttheater): Andreas; Alexander Moisst (Deutsches Theater, Berlin): Zakobäus; Karl Ebert (Deutsches Theater, Berlin): Peter von Ulm; Lisa Hohorst (Königl. Schauspielhaus, München): Elisabeth; Eva Martersteig (Leipzig): Violine; Mary Dietrich (Deutsches Theater, Berlin): Mara. (AuSführl. Prospekte rc. bei F. Rie«.) * Die Dresdener Musik-Schule (Direktor Hans Schneider) wird öffentliche Aufführungen veranstalten am 11. Oktober im Hotel Bellevue, Blasewitz, 21. Oktober in Hammers Hotel, 2 November im Palmengarten (Matinee), 8. November im Neu städter Kasino und am 1b. November im Westendschlößchen; sowie interne Aufführungen in de« Schulräumen, Neumaät 2,v. am 9., 16. und 30. Oktober und 6. November; ferner vortrag»- übungen in den Schulräumen am 16. September, 6., 10., 13., 14, 17., 27., 28. Oktober, 7. und 18. November; für die Zweiganstalten Radebeul und Süd am 3. und 4. November im Albertschlößchen und am 14. und 15. November im Westendschlößchen. Die öffentlichen Aufführungen beginnen um 7 Uhr, die internen Veranstaltungen um 6 Uhr. — Eintrittskarten find kostenlos in allen Schulexpe ditionen zu haben. * Lukas kirche (DreSden-A ). Morgen, Donnerstag, abends 8 Uhr, musikalisch,« Vesper. Ansprache: Pastor Coßmann. Ausführende: Frau Möller-Kriegar, Konzert- und Oratorien- sängerin (Sopran), Frl. G. Matthaes (Violine), Hr. Oberlehrer B. Schröpfer, Organist der LukaSkirche (Orgel), der freiwilige und ständige Kirchenchor der Lukasgemeinde. Leitung: Kantor M. Straußky. 1. G. Merkel: Einleitung und Doppelfuge f. Orgel. — 2. Felix Mendelssohn-Bartholdy: Psalm 43 für acht stimmigen Chor. — 3. Felix Meudelssohn-Bartholdy: Höre Israel, Arie a. d. Elias. — 4. Gemeindegesaug: 385,2. — 5. Joh. Seb. Bach: Adagio a. d. Violinkonzert Nr. 2 — 6. Oskar Wermann: O, wie er freundlich ist, geistl Lied f. Sopran. — 7. O. Wermann: Tanket dem Herrn, für sechsst. Chor. — 8. Gemeindegesang: Nr. 534, 7. Der Eintritt ist frei. Vortragsordnungen (10 Pf.) an den Kirchtüren. * Herr Pfarrer lüo. vr. Warmuth von der ChriftuSkirche wird während des Winterhalbjahres einen Zyklus von Vor trägen über das Leben und Wirken des Apostels Paulus halten. Die Vorträge finden statt in der Christuskirche in DreSden- Strehlen und beginnen Mittwoch, den 15. Oktober, abends 8 Uhr. Mannigfaltiges. Dresden, 24. September. * Am 12. Oktober, mittags 12 Uhr, wird auf dem Sachsenplatze, voraussichtlich in Gegenwart Sr. Majestät des Königs, da» Denkmal der in den Übersee kämpfen Gebliebenen der Königl. Sächsischen Armee feierlich enthüllt worden. Nach der Ankunft des Monarchen und dem Abschreiten der Ehrenkompanie und Militärvereine wird der Denkmal-Ehrenvorsitzende Se. Exzellenz Hr. General der Kavallerie v. Broizem eine Ansprache halten. Die Wciherede hält Hr. Hosprediger Schmidt aus Leipzig. ES folgen dann die Übergabe de« Denkmals an die Stadt durch den 1. Vorsitzenden des Denkmalausschusses Hrn. Abraham und die Übernahme durch Hrn. Oberbürgermeister Geh. Nat vr. vr. Ing. Beutler. Daran schließt sich die Überreichung einer Stiftung durch den 2. Vorsitzenden des DenkmalausschusseS Hrn. Luther und die Niederlegung von Kränzen am enthüllten Denkmal. * Von dem Verzeichnis der Teilnehmer an den Fernsprechnetzen im Ober-Postdirektiousbezirk Dresden (mit Ausnahme der Teilnehmer in dem Oberlausitzer Bezirks-Fernsprechnetze) wird in nächster Zeit eine Neu auflage veranstaltet. Änderungen in den Eintragungen, die Berücksichtigung finden sollen, sind spätestens bis zum 10. Oktober schriftlich und frankiert znr Kennt nis des zuständigen Vermittlungsamtes (in Dresden an das Kaiser!. Fernsprechamt) zu bringen. * Zur Warnung für andere teilt unS ein Abonnent unseres Blattes, ein Dresdner Geschäftsmann, folgendes mit: „Vor einigen Tagen erschien in meinem Bureau der Vertreter eines „Verlags des Börsen-und HandelS- Adreßbuches" und kassierte 3 M. für eine Firmen eintragung, die ihm angeblich am 14. März d. I. bestellt worden war. In der Eile des Geschäfts bezahlte ich, ohne den Bestellschein zu finden, indem ich der Aussage des betreffenden Vertreters glaubte, die Insertion be stellt zu haben und daß der betreffende Verlag sich Wettinerstraße 17 befinde. Ich kann aber nachträglich keine Bestellung finden, und auch der „Börsen- und Haudels-Adreßbuch-Verlag", Weltinerstraße 17, ist in Dresden überhaupt unauffindbar. Einschreibebriefe kommen nach Zirkulation zurück. Es handelt sich offenbar um ein betrügerisches Manöver. Nach Aussage des Ver treters sollte das „Börsen- und Handels-Adreßbuch" in allen Banken rc. aufliegen. Ich habe bei vier ckNgesehenen Banken Dresdens nachgefragt und den Bescheid erhalten, daß das angebliche Werk vollkommen unbekannt ist. Vor stehendes möge anderen zur Warnung dienen." * Der Orts verband Dresden der Pensions anstalt Deutscher Journalisten und Schriftsteller veranstaltete am letzten Sonntag einen Ausflug nach Oberwartha zur Besichtigung de» Sächsischen Journalisten- und Schriftsteller-HeimS. Es hatten sich etwa 80 Damen und Herren vor dem schmucken Neubau eingefunden, der in wenigen Wochen an den Verein übergeben und im nächsten Frühjahr eröffnet werden soll. Die Führung durch die Räume übernahmen Hr. Geh. Hofrat William Lossow und der Vorsitzende Hr. Redakteur Guido Mäder. Die vorzügliche Gesamtanlage des Baues und die prak tischen Einrichtungen sowie die bereits begonnene künst lerische Ausschmückung der RepräsentationSräume fanden die uneingeschränkte Anerkennung der Teilnehmer. Ins besondere zollte man der vorzüglichen AuSnützung des Platzes und der freundlichen Ausstattung der einzelnen Zimmer volles Lob. Der Bau bildet jedenfalls einen Schmuck des schönen Hochplateaus, dem nur noch eine Verbindung durch Automobile oder elektrische Bahn von Cossebaude aus fehlt. An die Besichtigung schloß sich noch ein geselliges Beisammensein in dem freundlichen Saale de» Gasthofe» zu Oberwartha. * Nach Ablauf der Tericht»ferien haben die Kon ferenzen für JugendqerichtShilfe und Schutz. aufsicht wieder ihren Anfang genommen. Sie finden regelmäßig im AmtSgerichtSgebäude Lothringer Straße nachmittags von S bis 6 Uhr statt. Die ersteren unter Leitung des Hrn. «mt-gericht-präsidenten vr. Becker an jedem Montag, die letzteren unter derjenigen des Hrn. Amt-gerichtsrals Kürschner au jedem Mittwoch. Die Konferen en sind für die dem Verbände angeschlosscnen Humanitären Vereine und deren Helfer und Helferinnen bestimmt. In gemeinsamer Aussprache werden an der Hund der Praxis und realer Bedürfnisse die rechtlichen und tatsächlichen Vorgänge klargestellt, ohne deren Erkennt nis wirksame Jugendhilfe nicht geleistet werden kann. Die Teilnahme ist jedem gestattet, der sich in den Dienst des werktätigen Jugendschutze» stellen will. * Kürzlich wurde über den jüngst erworbenen Brüllaffen aus Süvbrasilien im Zoologischen Garten berichtet. In der Beschreibung diese» seltenen Gastes in unseren Zoologischen Gärten ist mit Recht als Charakte ristikum seines Aussehen» die stark hervortretende »«hl. gegend genannt, eine Art Kropf, der durch eine blasen» artige Verdickung de» über dem Kehlkopf liegenden Zungenbeines hcrvorgernfen wird. Diese knöcherne Blase steht durch den Kehlkopf mit der Luftröhre in Verbindung und dient al» Resonanzboden für die somit stark und tief erklingende Stimme des Brüllaffe». Leider ge stattet das lebende Tier im Zoologischen Garten keinen Einblick zu dieser Schallblase in seinem Halse, und Wih- begierige dürfen daher den Weg nach dem Königl. Zoo- logischen nnd Anthropologisch-Ethnographischen Museum nicht scheuen, wo außer in der Zoologischen Abteilung (Schrank 142, oben, links) merkwürdigerweise auch in der Ethnographischen Sammlung solche Schallblasen von Brüllaffen in Augenschein genommen werden können deren einstige Besitzer schon seit langem verstorben sind. Im Schrank 196, auf dem Glasbord, liegt nämlich ein Rasselgchänge der brasilianischen Indianer, eine Wollschuur, an der fünf verschieden große Schall, blasen ausgereiht sind. Mau sieht Daraus, daß auch die Rothäute ihre Jagdbeute so weit wie möglich ans zunutzen versuchen; haben sie einen Brüllaffen mit ihrem Blasrohr erlegt, so gilt e» zunächst zu entsche den, soll er verzehrt oder sein Pelz gewonnen werden; beides ^st zu gleicher Zeit nicht möglich, da die Indianer zunächst seioc Haare absengen, um ihn dann im Topf zu schmoren oscr am Spieß zu braten. Verspürt man keinen Appetit nach Brüllaffcnbraten, so wird dem Tier das bei den Einge borenen beliebte Fell über die Ohren gezogen und die Schaüblasen der einzelnen Affen werden gesammelt, um schließlich als Tanzschmuck zu dienen. * Einen Rekrutenabend veranstaltet der Jungmänner verein der Jakobigemeinde Freitag, den 26. September, abends 8 Uhr im Keglerheim, Friedrichstraße. Die Feier wird insonderheit der großen 100 jährigen Erinnerung Rechnung tragen. Ansprachen wechseln mit turnerischen, dramatischen, deklamatorischen und musikalischen Darbietungen mancherlei Art. Der Zutritt ist frei. * Die Handelskammer Dresden verlieh dem Prokuristen Hrn. Hugo Peukert, der seit ununterbrocheu 35 Jahren bei dec Firma I. Lelansky, hier tätig ist und dem Prokuristen Hrn. A n d r e a s Ruckdaeschel für ununterbrochene 25 jährige Tätigkeit bei de. Firma Petzold L Aulhorn A.-G., hier, Anerkennungsurkunden. * Im Interesse der vielen Rat und Hilse suchenden Frauen, weift der RechtSschutzvereiu für Frauen noch «i/^al darauf hin, daß er seine Geschäftsstelle vom nächsten QuartM von Terrassenufer 3, III. nach Waisenhausstratze 9, Hl. verlegt und daß schon am 29. September die Sprech runden im neuen Lokal beginnen Die Auskuustsstelle für Wohlfahrtseinrichtungen wird anstatt Freitag, jeden Donnerstag nachmittag von 4 bls 6 Uhr ab- gehalten. Bunte Chronik. * Flieger kunststücke der Vögel. Im Zusammen hang mit der jüngsten verwegenen Leistung des Fluges Pägoud, dem es nunmehr gelungen ist, mit seinem Ein decker das „Looping the loop" auszusühren und im Fluge in den Lüften einen senkrechten Kreis zu beschreiben, ß, es von Interesse, auf ähnliche Fliegerkunststücke in -ec Vogelwelt hinzuweisen. Sind doch die jüngsten Kunsl- stücke der Menschenflieger im Grunde auf die grnaue Be obachtung des FlugeS der Vögel zurückzuführen, deren Instinkt des Gleichgewichtes den Naturbeobachter immer von neuem wieder staunen läßt. Bereits vor länge.er Zeit hat man feststellen können, daß gewisse Vögel wahrend des Fluges halsbrecherische Sprünge in der Lust, aus- ' führen und daß auch bestimmte Insekten in ihrem F uge das „Looping the loop" machen, ohne in Gefahr zu ge rate» und dabei ihre Gleichgewichtslage zu verlieren. Der Leiter des Instituts für Tiervsy uologie in Paris, der bekannte Naturforscher Hachet-Svuplet, Hal vor einiger Zeit auf das Beispiel gewisser Sprungtauben hin- aewiesen, die sich im Fluge immer wieder mehrsach um sich selbst drehen. Auch für die Einzelbewegungen bei den jüngsten Kunststücken der Flieger finden wir in der Bogel- welt überall enlsprechende Vorbilder; dem senkrechten Herabsauscn der Flugmaschiue entspricht beispielsweise das Verhalten des Falken, der wie ein Pfeil senkrecht vom Himmel auf seine Beute herabstürzt und in den Fällen, in denen er die Beute verfehlt, die Wucht des eigenen Stoßes dazu benutzt, um wieder cmporzusteigen: er gleitet in kurzem Bogen ohne Flügelschlag blitzschnell wieder in die Höhe. DaS geschieht auf Grund einer einfachen Verlegung des Schwergewichts und des Neigungswinkels der Flügel zu dem Luftdruck, ohne eigene Kraft, mir unter Ausnutzung der durch den eigenen Sturz erlangten Wucht der Bewegung. Bei den Lilellen sehen wir, daß sie senk recht empor oder hinabfliegen können, wenn es einem Hindernis auszuweichen gilt; und ist dies geschehen, dann fallen sie dur y eine schnelle Umdrehung um sich selbst — sie schießen sozusagen in der Lust Kobolz — in den ge- wöhnlichen Horizontalslug. Und selbst bei den Heuschrecken können wir beobachten, wie sie ihren Sturz durch eine geschickte Volte auszunutzen wissen. WaS jetzt der Flieger Pöaoud unternimmt, ist nur die praktische Übertragung diese» in der Tiertvelt beobachteten und theoretisch durch aus erklärbaren Verhalten» auf die von Menschen ge schaffene Flugmaschiue. Juvalidendanl für Sachse» verein »ur Hebung der wirtschaftlichen Lag« deutscher Invalidin Kredden, EeeDroAo », l. AnuoneeN'Grpedttion (Offert-Gebühr wird nicht berechnet).
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