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Journal Dresdner Nr. 208 1913 Nichtamtlicher Teil. »-« Königlichen Hofe. 8. September. Se. Majestät der Dresven ver- ei zu Amtlicher Teil. die die von und ein- oder Der französische Ministerrat beschloß die Errichtung französischer Gerichtshöfe für Marokko und die Schaffung eines VldmiraiitiitSrateS. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag- nachmittag-. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 14V74. E» geht da» Ge.ücht von neuen Unruhen iu Portugal. Die Pforte beschloß, die Armee nuumehr auf de« Friedensstand zurückzuführen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltung. Ministerium de» Königlichen Hause». Dresden, 8. September. Se. Majestät der König sind gestern 5 Uhr 19 Min. nachmittags zu den Kaiser- manövern nach Schlesien gereist und haben im Schlosse zu Sibyllenort Wohnung genommen. Ministerium de» Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Lehrer an der Kunstgewerbeschule zu Dresden Hosrat Prof. Seyffert das Offizierskreuz des Albrechts ordens, dem Konrektor an der Petrischule zu Leipzig Prof. vr. Mogk die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des AlbrechtsordenS und dem stellvertretenden Direktor der Deutschen Bank, Filiale Dresden, Jauch das Ritter kreuz 1. Klasse des Albrechtsordens zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Prokurist Paul Ascherberg in Leipzig die ihm von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt verliehenen Abzeichen als Ritter 2. Klasse des Herzog!. Anhaltischen HauSordenS Albrecht- des Bären annehme und trage. Die dem Kaufmann Heinrich August Ernst Kraft in Dresden erteilte Bestallung als venezolanischer Honorar- Konsul ist erloschen. Zwischen jung- und alttürkischen Offizieren kam e» in Adrianopel zu schweren Zusammenstößen, bei denen mehrere Offiziere getötet wurden. Enver Bey wurde mundet. Deutsch«- Rrtch. Der «ehrdeitrag Ver BundeSfürsten. r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat DoengeS in Dresden. <- Montag, 8. September * Der Präsident der Generalzolldirektion Geh. Rat Härtig ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat Leitung der Geschäfte wieder übernommen. Berlin. Die „Nordd. Allg. Ztg." teilt mit, daß praktischezDurchführung der neuen Steuergesetze zur Deckung der HeereSvermehrung im Reichsschatzamt mit allen Kräften vorbereitet werde. Die Aus Dresven, 8. September. Se. Majestät der König wohnte gestern früh dem Gottesdienste in der Schloß kapelle Moritzburg bei. An der Königl. Mittagstafel nahmen Ihre Königl. Hoheiten Prinz und Frau Prinzessin Johann Georg sowie Prinz und Frau Prinzessin Karl von Bourbon-Sizilien teil. Das Königliche Hoflager wird morgen von Moritz- Infolge eine» Wolkenbruchs ertranken in der Gegend Hoshiarpur (Brit. Ostindien) 15« Männer, Frauen Kinder. Die Allgemeine Versicherungs-Aktien - Gesellschaft „Wilhelms" in Magdeburg hat als Hauptbevollmächtigten für die Kreishauptmannschaften Dresden, Bautzen, Chemnitz und Leipzig gemäß A 115 Absatz 2 deS Reichsgesetzes über die privaten Berficherungsunternehmungen vom 12. Moi 1901 Herrn Otto Straehle mit dem Wohn sitze in Dresden und als dessen Stellvertreter Herrn Anton Hentschirsch daselbst bestellt. 58HHL Dresden, am 5. September 1913. 6205 Ministerium des Inner«. Die amerikanische Tarifbill wurde im Senat gebracht. Man erwartet ihre Annahme für heute «arge«. * An der merikanisch-amerikanischtnKGrenze kam einem Zwischenfall, in dessen Verlauf eiu merikan Offizier van amerikanischen Einwauderung»inspektore schaffen wurde. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. führungsbestimmungen werden zur rechten Zeit der Öffentlichkeit bekanntgegeben werde«. Das Blatt bemerkt dann weiter: Immer wieder wird in der Press« die Frage erörtert, in welcher Weise die deutschen BundeSfürsten ihr Versprechen einlösen werden, durch Beisteuerung eine-freiw illigen Wehrbeitrag- «in Beispiel vaterländischen Opfersinn- zu geben. Man fordert von ihnen eine bindende Erklärung darüber, in welcher Höhe sie di« einmalige Abgabe leisten wolle«. E» ist nicht recht verständlich, in welcher Weise da- geschehen soll. Soll jeder der deutschen Bundesfürsten etwa in seinem bunde-staatlichen Regierung-blatt eine entsprechend« Erklärung veröffentlichen oder seiner Regierung gegenüber ein feierlich«- Versprechen ab- geben, damit e- diese öffentlich verkündet? Wa- in dieser Frage geschehen konnte, hat die Reichsregierung schon vor langer Zeit ge- tan Der Reich-schahsekretär hat beider Beratung deS WehrbeitragS- gesetze» in der Kommission für den Reichshaushaltsetat mttaeteilt, daß die Fürsten au- eigenem Antrieb sich bereit erklärt hätten, nach Maßgabe und in Anlehnung an die Vorschriften des Gesetze- einen einmaligen Beitrag von ihrem Vermögen an da- Reich zu entrichten. Er betont« dabei ausdrücklich, daß bet der Festsetzung diese- Beitrag- nicht kleinlich gerechnet werde und daß, wenn ein« Abrundung «rfolgr, dirse jedenfalls nicht nach unten erfolgen werde. Rach dieser Erklärung kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die deutschen Bundesfürsten, sobald der Wehrbettrag zur Er hebung gelangt, ihre Beiträge so entrichten werden, als wenn sie den Bestimmungen de- Wehrbeitrag gesetze- «nterworfen wären. Da» griechische -r-«tg»pa«r in Deutschland. Neues Palais, 7. September. Der König der Hellenen empfing gestern vormittag den Gesandten TheotikuS. Mittag» war Familientafel für Ihre Majestäten den Kaiser, die Kaiserin, den König der Hellenen uud den Kronprinzen von Griechenland. Für die Gefolge und den Ehrendienst war Marschalltafel. Der unterzeichnete Kreishauptmann ist für die Zeit vom 14. September bi- 11. Oktober dss. IS. beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Geheimen RegierungSrat Schecker vertreten. 229 0» Bautzen, am 5. September 1913. 6204 SreiShauptmann v. S raus ha ar. Am Balkan. Um Adrianopel. Konstantinopler Stimmungen und Meinungen. Konstantinopel, 7. Seplember. Die Ernennung von Talaat Bey und Halil Bey zu Unterhändlern mit Bulgarien ist von manchen Seiten als ein ungünstiges Zeichen ausgefaßt worden, da beide der extremen Richtung de» Komitee- zugerechnet werden. Wie jedoch von unter richteter türkischer Seite ausdrücklich erklärt wird, fassen beide Unterhändler ihr Amt im Gegenteil in versöhn lichem Sinne auf und werden sich in jeder Beziehung um eine Verständigung bemühen. Den heute beginnenden Verhandlungen ist kein Programm zugrunde gelegt, doch wird nicht daran gezweifelt, daß trotz möglichen Stockungen schließlich eine Einigung auf der Grundlagezustande kommt, daß Adrianopel und Kirkkilisse in türkischem Be sitze bleiben. Die größte Schwierigkeit liegt in der Fest setzung der Grenze längs dem rechten User der Maritza, die wohl nur durch den Neubau einer Parallelbahn Baba Eski—Adrianopel behoben werden dürfte. Die türkischen Delegierten haben gestern vormittag mit dem Krieg-minister beraten; es heißt, daß es sich um die Einzelheiten de- Konferenzprogramme- gehandelt habe. Die Konferenz wird auf der Pforte im Ministerium de- Außern tagen; in der ersten Sitzung wird der Großwefir, weiterhin Talaat Bey den Vorsitz führen. Die offiziösen Blätter betonen, daß ein Feilsche« unnütz sei. Die Pforte beharre auf ihren Vorschläge«, nach denen Dimotika, Ortaköj und Kirkkilisse der Türkei bürg nach Wachwitz verlegt. Dresven, 8. September. Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wohnte gestern ^12 Uhr der 17. Hauptversammlung des Vereins für Sächsische Volkskunde im Neustädter Kasino bei. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg unternahmen gestern nach mittag mit Höchstihreu Durchlauchtigsten Verwandten nach der Familientafel im Schlöffe Moritzburg einen AntomobilauSflug nach Meißen, wo die Albrechtsburg und der Dom besichtigt wurden. Gestern nachmittag 4 Uhr 15 Min. traf Se. Königl. Hoheit der Prinz Anton von Orleans, von Berlin kommend, zum- Besuche Ihrer Königl. Hoheiten de» Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg bez. der hier anwesende« hohen Verwandten auf dem Hauptbahnhof ein und nahm im Prinzlichen PalaiS Wohnung. Bei der am 6. September 1913 gewährten Audienz hat der Kaiserlich Russische Ministerresident Baron v. Wolff Sr. Majestät dem Könige eine Einladung Sr. Majestät des Kaisers von Rußland zur Teilnahme au der im Anschlusse an die Hundertjahrfeier der Völker schlacht stattfindenden feierlichen Einweihung der russischen Gedächtniskirche in Leipzig überbracht. Genugtuung in Griechenland über die Aufnahm des Königs. Berlin, 7. September. Über die herzliche Auf nahme des Königs Konstantin in Berlin bringt die gesamte griechische Presse ausführliche Berichte. In ihren überaus sympathischen Kommentaren sprechen die Blätter die Hoffnung aus, daß sich die innigen Bande immer enger gestalten und von segensvoller Bedeutung für den ganzen griechischen Osten werden mögen. Englische Anerkennung für die deutsche Diplomatie. London, 8.September. „DailyGraphik" schreibt: Wir werden nicht im Unrecht sein, wenn wir in dem Besuch des Königs von Griechenland in Deutschland ein ferneres Zeugnis der Geschicklichkeit erblicken, mit der die deutsche Diplomatie bei der Krisis im nahen Osten i.-re Pflicht erfüllt hat. Der Besuch ist eine Anerkennung der den Griechen geleisteten wertvollen Dienste. Er wird zusammen mit den nahen Beziehungen der beiden Herrscher unzweifelhaft den deutschen Einfluß in Athen uud im östlichen Mittelmeer stärsken. königlich Läehfisehrr Staatsanzeige*. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörde«. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Eynodalbeilage, Ziehung-listen der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der L S. Land- und Lande-kulturrentenbank-Berwaltung, übersichte« des K E. Statistischen Laude-amt- über Ein- und Rückzahlüngen bet dm Sparkassen, Grundsätzlich« Entsch«tdung«n d«- K. S. Lande-versicherung-amt-, Jahre-bericht und Rechnungsabschluß der Landes« BrandverficherungSanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf dm K S. StaatSforstrevierm. Der deutsche FkiegerkFrirdrich ist^mlt seinem Flug gast auf dem Pariser Flugfelde glatt gelandet. Der Flieger Reichelt »st mit Fluggast gestern mittag zum Fluge nach Pari» aufgestiege«. 8 im Radrennen in Löln wurde« gestern Gcheutr- und Scheuermann» und Gniguard» Schrittmacher durch Sturz schwer verletzt. Scheuerma«« u«d Guiguard» «Schrittmacher find inzwischen gestarben. Koloniales. Ärzte für Deulsch-Ostafrika. Berlin. Günstige Aussichten für tüchtige Ärzte bieten sich zurzeit in Deutsch-Ostafrika, An eine private Niederlassung von Ärzten ist allerdings an den meisten Orte» einstweilen noch nicht zu denken, obwohl vereinzelt gewisse Bereinigungen, z. B. Pslanzerverbände, wie auch das Gouvernement sich zur Gewährung von festen Zu schüssen oder zur Garantierung eines Mindesteinkommens für Privatärzte verpflichtet haben. Im allgemeinen ist die europäische Besiedlung der Kolonie noch zu gering, sind die Entfernungen der einzelnen Niederlassungen noch zu groß und die Verkehrsverbindungen noch zu unvoll kommen, als daß ein Privatarzt ohne solche Garantien hier sein Auskommen finden könnte. Demgegenüber ist die pekuniäre Lage des beamteten Arztes, des sogenannten Regierungsarztes, eine durchaus günstige zu nennen. Nach den bestehenden Besoldungsvorschriften kann den Regierunasärzten, denen die Ausübung von Privatpraxis gestattet ist, ein über das Anfangsgehalt der übrigen höheren Beamten erheblich hinausgehendes Ge samteinkommen von 9600 M. vom Beginn ihrer Tätig keit an garantiert werden. Das Diensleinkommen steigt allmählich bis zu einem Endgehalt von 13 400 M. Dazu treten die durch daS Kolonialbeamtengesetz geregelten Pensions- und Versorgungsansprüche, die durch die Aus sicht auf eine ansehnliche Tropenzulage besonders günstig gestaltet sind. Die Regierungsärzte unterstehen nicht de» lokalen Verwaltungsbehörden, sondern unmittelbar dem Gouverneur, wodurch ihnen eine weitgehende Selbständig- - keit gesichert ist. Die Anzahl der Regierungsarztstellen in Deutsch-Ostafrika wird voraussichtlich in den nächsten Jahren erheblich vermehrt werden. Es siud dort jetzt bereits mehrere Stellen verfügbar.