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Dresdner Journal, Sir. 212. 1913 (BehördlicheBekauntmachungen erscheinen auch im Ankündigungsteile.) Amtlicher Teil. Nichtamtlicher Teil. in den Ruhestand treten. trug der So. über ! iu be- eie» 2150 III 6306 Die Königliche KreiShauptmannfchaft hat dem Malerlehrling Bruno Großmann und dem Tischler Albert Reichel in Großokrilla für die von ihnen am 26. Mai dieses Jahres mit Mut und Entschlossenheit be wirkte Rettung dreier Kinder vom Tode des Ertrinkens in der kleinen Röder in Großokrilla je eine Geldbclohnung bewilligt. Dre-de«, am 19. August 1913. aug, reilr Korr elat, flott lo.tr- iM. hlcw : z» a eil alle den, erte ors, Bürgermeister Gaynor von New Vor! ist plötzlich ge storben. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittag». — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 14574. Ministerium des Königlichen Hause». Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Mitgliedern der Generaldirektion der Königl. musi kalischen Kapelle und der Hostheater Geh. Hofräten vr. Zeiß und vr. Adolph das Offizierskreuz des Albrechts ordens sowie dem technischen Oberinspektor für das Königl. Schauspielhaus Linnebach das Ritterkreuz 2. Klasse des selben Ordens zu verleihen. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterrichts. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Rektor des Gymnasiums zu Dresden-Neustadt Ober studienrat Prof. vr. Friedrich den Titel und Rang als „Geheimer Studienrat" zu verleihen. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten. Dresden, 11. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, Allerhöchftihrem außerordent lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an den Thüringischen Höfen, Wirk!. Geh. Rat Frhrn. v. Reitzen stein das Großkreuz des Verdienstordens zu verleihen. ! Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Naum im AnkündigungSteile 30 Ps. die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem RedaktionSslrich lEiugesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. aus Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. I l Uhr. > uud Klei. ibt es »bische scheu ge ge- :d, ist unten aschen i eine nichts weil Lesten a. m. fort- mnt), auem äelen. vorn »gern, e ist lrmel hohl. dem schee- Stoff Verne ifall» und Die ein- inte» weit nicht inopf röpfe rtlich Höne esten und gc- ge- »pfen :eu- wird ßc e Ausland. Graf »erchtolv tritt nicht zurück. Wien, 11. September. Da» „Fremdenblatt" ist von zuständiger Stelle zu der Erklärung ermächtigt worden, daß die in der letzten Zeit in einem Teile der Presse verbreiteten Gerüchte von dem bevorstehenden Rücktritt de» Minister» de» Äußern gänzlich unbegründet sind. Österreich und «ustland. Wien, 11. September. Au» St. Petersburg wird berichtet: Anknüpfend an die Äußerungen de» Minister. Präsidenten Kokowtzow über die Beziehungen zwischen kußland und Österreich-Ungarn erklärte eine dem Ministerium de» Äußern nahestehende Persönlichkeit, daß Deutsches Reich. Der König der Hellenen in Cronberg. Cronberg (Taunu»), 11. September. Der König Hellenen ist mit dem Kronprinzen von Griechen > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Freitag, 12. September Koloniales. Vr. Solf» Afritareise. Berlin, 11. September. Der Staatssekretär vr. Solf war am 8. d. M. in U koko, einem aussichtsreichen Hafen im Muni-Gebiet. Am 9. d. M. begab er sich nach Duala, wo am 10. d. M. eine Besprechung mit der Handelskammer stattfand. Der Staatssekretär sagte hierbei einen großzügigen HafenauSbau und eine kräftige Eisenbahnpolitik zu, lehnte hingegen Sonderetat und Reich-zuschuß für Reu-Kamerun ab. Kriegsgreuel. Berlin, 10. September. Die Königl. Bulgarische Gesandtschaft teilt mit: Man hat genau feststellen können, wie die furchtbare Schlächterei in Seres, die von den Griechen gegen die Bul garen verübt wurde, vor sich gegangen ist. Außer dem geretteten Briefs haben sich noch andere sieben Personen, darunter Frau Maria Nikolawa, gerettet, indem sie stundenlang trotz ihren Wunde» zwischen Leichen dahinslüchteten. Jeder von ihnen hatte vier bis sechs Wunden an Kops und Hals. Diese wie durch ein Wunder ge retteten Personen sagen übereinstimmend aus, daß das bulga rische Heer sich am 5. Juli in voller Ruhe von Seres zurück gezogen hat. Am 6. Juli hat die griechische Bevölkerung die dortige kleine bulgarische Wache getötet, die Waffendepots beraubt und angefangen, die Bulgaren in ihren Häusern und Läden in der Umgebung zu verfolgen. Die Andarten (griechische Banden) er klären geradeheraus, daß sie vom griechischen Hauptquartier aus geschickt worden sind, um die bulgarische Bevölkerung zu vernichten. Tie von ihren Häusern fortgetriebenen Bulgaren wurden vor den griechischen Bischof geführt, der ihnen versprach, sie zn befreien und sie trotzdem ins Gefängnis sperren ließ. Der 11. Juli war für die gefangenen Bulgaren der schrecklichste Tag. 200 Bulgaren, zu zweien zusammengebunden, wurden in demselben Gefängnis in ein besonderes Zimmer geführt, wo sie wie Tiere hingeschlachtet wurden. Die Griechen gingen in ihrer Grausamkeit so weit, daß sie ihnen die Kehlen durchschnitten. Diese iu der Geschichte unerhörten Grausamkeiten haben bis 2 Uhr nachmittags gedauert. Sobald die Andarten den Kanonendonner der griechischen und bulgarischen Artillerie hörten, flohen sie aus der Stadt, indem sie auf ihrem Wege alles verbrannten und vernichteten. Unter den aus diese tierische Art Getöteten befanden sich mehr als 30 bulgarische Soldaten, 6 Frauen uud 25 Schutzleute. Noch grausamer gingen di« Griechen in dem Dorfe Metoh vor, wo 17 bulgarische Bauern mit Tieren zusammengebunden und unter dem Rufe „König Konstantin und Griechenland" soll lebe» abgeschlachtet wurden. Der griechische Bischof, der diese Grausamkeiten den Bulgaren zugeschrieben hat, war der Urheber dieser schrecklichen Szenen. Der ruffische Arzt, der mit dem ruffischen Roten Kreuz in Sere» gelaffen wurde, bestätigt, daß dieser griechische Bischof als Verwalter der Stadt tätig war, bi» die griechischen Truppen einzogen. Di« verbrannten Leichen der Bulgaren sind den auswärtigen Korrespondenten, die von Saloniki nach SereS berufen wurden, al» griechische Leichen bezeichnet worden. Diese Mystifikation ist von griechischer Seite auch systematisch in Kilkitsch, Doiran und Struma verübt worden. Mniglieh Sächsischer Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und MittelbehSrden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank - Verwaltung, Übersichten de» k. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K. S. LandeSversicherungSamt», Jahresbericht und Rechnungsabschluß der Lande». Brandversicherungsanstalt, BerkaufSliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Beförderungen, Anstellungen usw. im Bereiche der Staatseisenbahnverwaltung. Befördert: Friedrich, bis her Eisenbahn-Oberassistent in Lucka (S.-Altenbg.), zum Bahnhofs vorsteher in Gaschwitz; die Feuermänner I. Kl. und Reserveführer Kaden* in Dürrröhr»dorf, Kern* in Leipzig Bayer. Bf., Nitzsche' in Altenburg und Sonntag in Meuselwitz zu Lokomotivführern daselbst; die Weichenwärter II. Kl. Groß in Schönberg bei Pausa und Rothe in Arnsdorf zu Schirrmeistern daselbst, die Weichen wärter II. Kl. K.A. Ludwig in Chemnitz Hbf. und G.E. Wagner in Radeberg zu Weichenwärtern I. Kl. daselbst. — Ernannt: Käubler, vorm. Eisenbahnassistent (bisher Betriebs- und Ber- kehr-kontrolleur bei der Lüderitzbucht-Eisenbahn in Laderitzbucht (Afrika), zum Eisenbahnassistent in Tetschen: Thalheim, bisher Eisenbahnassistent in Plagwitz-Lindenau Sachs. Stb., zum Stations verwalter in Lucka (S.-Altenbg.): Oberschaffner Wilfert'(Zwickau) zum Zugskontrolleur f. d. Bezirk Zwickau: Mätzold, bisher Eisenbahnschreiber in Pausa, zum StationSaufseher in Groß- sichocher. — Versetzt: StatiouSverwalter Scheuerlein von Eroßzschocher nach Pausa. — Angestellt: Di« Bahnmeister, aspirante« Riedrich in Alt»nburg und F. P. Sachse in Leipzig al« Bahnmeister II. Kl. daselbst: die Lokomotivführeranwärter und Reserveführer al« Feuermänner I. Kl. und Reserveführer -Grünert' «id Wagner" in Lhemnitz - Hilbersdorf, Hübner' und Sieg land und dem Adjutanten Kapitän LevidiS heute nachmittag um 1 Uhr 45 Min. von Frankfurt a. M. kommend auf Schloß Friedrichshof eingetroffen. «leine politische Nachrichten. Straßburg i. Els., 11. September. Als Bundesrats- bevollmächtigter für Elsaß-Lothringen an Stelle des Ministerialrats vr. Sieveking, der infolge seiner Berufung zum Gesandten der Hansestädte aus dem Landesdienst ausscheidet, ist Ministerialrat Cronau von der landwirtschaftlichen Abteilung des Ministeriums in Aussicht genommen. Detmold, 12. September. Bei der gestrigen Ersatzwahl zum Lippischen Landtage in Detmold wurde der fort schrittlich« ReichstagSabgeordnete vr. Neumann-Hofrr mit 1193 gegen 820 sozialdemokratische und 60 konservative Stimmen gewählt. Im Schwarzwald und in den Vogesen ist in der vorvergangenen Nacht Frost eingetreten. Im Nieseugebirge hat e» geschneit. Am Balta». Um Thrazien. Der Stand der Verhandlungen. Wien, 11. September. General Sawow erklärte dem Konstantinopler Korrespondenten der „Reuen Freien Presse": Die sogenannte Frage von Gümüld- schina wird den erfolgreichen Fortgang der Ver handlungen nicht stören, über die letzten türkischen Grenzvorschläge muß ich gleich den türkischen Delegierten strengste Verschwiegenheit bewahren. Die Verhandlungen sind diplomatisch nahezu abgeschlossen; sie könne« sich höchsten» wegen militärischer Einzelheiten noch einige Tage hinzieben. — Diesem anscheinend doch etwa» gar fried in Dresden-Fr. I sowie Pettrich in Görlitz; die Hilfs- bahnsteigschaffner B. R. Berger, Eisenbahninvaliden Grape und H. O. Rohleder als Bahnsteigschaffner in Öderan, Paunsdorf- Stünz und Lauter; die Hilfsstationsschaffner usw. E. M. Heinrich in Arnsdorf, E. G. Richter in Oybin und F. H. P. Zeiler in DreSden-N. als Stationsschaffner; die Hilfsweichenwärter als Weichenwärter II. Kl.: E. P. Fleischer in Potschappel, Giersch in Dresden-A., M. O. Schulze in Freiberg, F. O. Reichelt in Chemnitz und I. P. Richter in Radeberg; die Hilssbahnwärter usw. als Bahnwärter: G. R. Böhme für Posten Dresden-Werdau Industriegleis 1, F. A. Köber sür Reichenbach — Göltzschtal- brücke 1o, I. E. Müller für Löbau - Radibor 5 und F. M. Richter für Mügeln — Geising 5; die Hilfsrottensührer K. F. Hopfe, E. R. Knothe und E. F. Reußner als Rottenführer in Mosel, Lübau und Göltzschtalbrücke. Im Geschäftsbereiche des Evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums sind im regelmäßigen Verfahren zu besetzen: Das IV. Diakonat an der Martin Lutherkirche in Dresden (Dresden I), Kl. III (^), Koll.: Der Stadtrat; das Pfarramt zu Grünstädtel (Schneeberg), Kl. III (^), Koll.: Tas Ev.-luth. Landeskonsistorium. — Angestellt bez. versetzt wurden: M.A. Lägel, Kandidat, als Ephoralhilfsgeistlicher in Chemnitz II; k. E. A. W. Frommhold, Tiakonus iu Flöha, all Pfarrer in Dittersdorf (Dippoldiswalde): k. E. K. Ziegler, Tiakonus in Wolkenstein, als Pfarrer in Leulitz mit Altenbach (Grimma); k. P. Ihle, IV. Diakonus an der Martin Lutherkirche als III. Diakonus an derselben Kirche (Dresden I); E. Niedner, Hilfsgeistlicher in Großzschocher-Windorf, als Militärhilfsgeistlichec in Dresden. zu optimistisch gefärbten Bericht widersprechen mehr oder minder die Meldungen aus Sofia, 11.September. Hier heißt es: Die Agence Bul gare bezeichnet die dem Delegierten Natschewitsch zuge- jchriebene Behauptung, daß Bulgarien den türli- scheu Standpunkt bezüglich Adrianopels und Kirk- kilisses annehme und dafür darauf rechne, daß die Türkei Bulgarien helfen werde, Kavala und Monastir zurückzuerlangen, als tendenziöse Erfindung. Wie an zuständiger Stelle verlautet, beschloß der Ministerrat, die Delegierten in Konstantinopel an- zuweiseu, auf der Forderung bezüglich Kirkkilisses zu beharren. Diese Weisung ist bislang aber den Dele gierten noch nicht zugegauaen. Aus Konstantinopel, 11.September, wird dazu gemeldet: Ta die Justruktionen für die bulgarischen Delegierten noch nicht eingetrofsen sind, ist die vssizielle Zu- ta mmen kunfl der türkischen und bulgarischen Konserenz- seilnehmer auf übermorgen verschoben worden. Über Wien, 11. September, wird aus Konstan tinopel weiter gemeldet: Wie bestimmt verlautet, ist in der gestrigen Sitzung der Fricdensdelegierten der türkische Vorschlag hinsichtlich dec Feststellung, der bulgarisch-türkischen Grenze eingehend erörtert worden, und es hat sich hierbei eine teilweise An näherung zwischen den beiderseitigen Standpunkten er geben, sodaß von den weiteren Verhandlungen eine voll ständige Übereinstimmung erwartet werden kann. Die Bulgaren werden auch auf Kirkkilisse verzichten, dagegen dürfte Dimot ika im bulgarischen Besitze ver bleiben. Dresven, 12. September. Dem Vernehmen nach wird der Königl. außerordentliche Gesandte und bevoll mächtigte Minister an den Thüringischen Höfen, Wirkt. Geh. Rat Frhr. v. Reitzenstein, am 1. November d. I. Ministerpräsident Benizelo» hat auf der französischen Gesandtschaft Vorgesprächen und seinerseits unter vank- barer Anerkennung der von der französischen Militär- mission Griechenland geleisteten Dienste seinem lebhaften Bedauern über die mißverständliche Auslegung der durch aus unpolitischen Berliner Rede König Konstantin» Aus druck gegeben. Wie die „Reue Freie Presse" meldet, hat General Sawow erkliirt, daß die türkisch-bulgarischen Verhand lungen diplomatisch nahezu abgeschlossen seien. Nachrichten auS Sofia besagen allerdings, daß Bulgarien auf dem Besitz von Kirkkilisse bestehe, während die Türken diese Ltadt nach wie vor für sich beanspruchen. * Japan hat China seine Sühnesorderungen überreicht und deren unverzügliche Annahme verlangt. Japan be gehrt Entschuldigung, Bestrafung der Schuldigen und Zahlung einer Entschädigungssumme.