Volltext Seite (XML)
BIOGRAPHISCHE HINWEISE Louis Heclor Berlioz wurde am 11. Dezember 1803 zu la Cöte St. Andre ge boren und starb am 8. März 1869 in Paris. Sein Vater war Mediziner, und auch der Sohn sollte den Beruf des Vaters ergreifen. Berlioz wurde jedoch Schüler des Konservatoriums und studierte bei Lesueur und Reicha. Nach einem Hungerdasein als Chorsänger wurde er 1830 mit dem Preis „Prix de Rome“ ausgezeichnet. Er wurde als Komponist von Jahr zu Jahr bekannter, wenngleich es nicht an Feinden fehlte. Seit 1843 reiste Berlioz als Dirigent seiner eigenen Werke durch Deutschland, Österreich, Rußland, und vor allem Franz Liszt begeisterte sich für die Werke Berlioz' und wurde zu einem glühenden Verehrer des Meisters. Sogar eine Berlioz-Woche veranstaltete er 1852 in Weimar. In Frankreich selbst wurde Berlioz so gut wie gar nicht ver standen. Mit Berufen, die für ihn trostlos waren, fristete er seinen Lebens unterhalt, indem er an der Bibliothek des Pariser Konservatoriums arbeitete. Berlioz war nicht nur Komponist, sondern auch ein geistvoller und gewandter Schriftsteller. Seine Reiseberichte, die vierbändige Sammlung seiner Briefe und vor allem seine musikalischen Grotesken werden auch heute noch gern gelesen. Seine bekanntesten Werke sind: Die „Sinfonie fantastique“ und die Sinfonie „Harold in Italien“ (nach Byron), das Requiem (zum Teil mit vier Blas orchestern und 16 Pauken), eine Sinfonie mit Chören „Romeo und Julia“, die Opern „Benvenuto Cellini“ (1838, dazu 1843 die Ouvertüre „Römischer Karneval“) und „Les Troyens“ (drei Abende füllend). Nicht vergessen sei die große Instrumentationslehre, überarbeitet und ergänzt von Weingartner und Richard Strauß. Eugen (Eugene Francis Charles) d'AIberl, als Komponist gleichermaßen be kannt geworden wie als Pianist, wurde am 10. April 1864 in Glasgow als Sohn eines Tanzkomponisten französischer Abstammung geboren. Er war Schüler von Ernst Pauer, Stainer, Prout und Sullivan, studierte in Wien bei Hans Richter und bei Franz Liszt in Weimar. Als Pianist wurde er begeistert begrüßt und gefördert durch Plans von Bülow. Im Laufe seines Lebens wurde der Pianist immer mehr von dem Komponisten d'Albert verdrängt, und zu letzt schrieb der Meister fast ausschließlich Opern, in denen er sich zum Teil stark dem Publikumsgeschmack der damaligen Zeit anpaßte. Nach der hei teren, inhaltlich harmlosen „Abreise“ errang er mit „Tiefland“ einen Welt erfolg, und auch heute noch gehört diese Oper zu den beliebtesten musik dramatischen Werken des Verismus (vero = ital. „wahr“). Nach einer kurzen Tätigkeit als Hofkapellmeister in Weimar (1895) lebte d'Albert in Berlin, Cos wig, Luzern und Zürich. Von seinen Hauptwerken sind zu erwähnen: zwei Klavierkonzerte, ein Vicloncellokonzert, eine Sinfonie, e : ne Orchestersuite, ein Streichquartett, zahlreiche Lieder und 20 Opern.