Volltext Seite (XML)
Die Cholera in der rumänischen Armee. Bukarest, 2S. August. König Carol hat in Aimnioea die letzten au» Bulgarien kommenden Truppen und sodann die Choleralazarette besichtigt und ist darauf nach Sinais zurückgekehrt. Sämtliche Berichte beweisen, daß die Choleraepidemie im Abnehmen begriffen ist. Die rumänische Armee hat während des Krieges 6 Offiziere und 1149 Mann durch den Tod verloren. Reue Unruhen in Britisch-Jndien bevorstehend? London, 30. August. Wie die „Times" aus Bombay meldet, sind 400 Mann Eingeborenentruppeu nach MaScat abgegangen, denen in der nächsten Woche eine ebensostarkeAbteilung folgen dürfte. WieinMascatverlautet, hat der Kman die Absicht, nach dem Beiramfeste, daS aus den 3. September fällt, mit den Feindseligkeiten wieder zu beginnen. Die Bereinigten Staaten und Mexiko. New Uork, 29. August. Eine Depesche aus Vera cruz bestätigt, daß Präsident Huerta Lind wissen liest, er sei bereit, die Besprechungen wieder aufzunehmen und geneigt, die Bedingungen deS Präsidenten Wi lson auzunehmen, um Frieden und die Anerkennung der mexikanischen Regierung zu erreichen. Indessen wurde gestern spät abends gemeldet, daß Lind einige Tage in Veracruz bleiben würde, wofern nicht irgendein un erwarteter Zwischenfall oder ein besonderer Wunsch der . mexikanischen Regierung ihn in die Hauptstadt zurück kehren lassen würde. Bis jetzt hat Gamboa Lind nicht gebeten, zurückzukommen. Kleine politische Nachrichten. Madrid, 2d. August. Der oberste Gerichtshof hat die Be rufung Sanchez Alegres, der am 13. April das Attentat auf den König verübte, verworfen. Von der Armee. Chemnitz, 29. August. Heute früh rückten die Mannschaften des „ Kronprinz "-Neg iments ins Manöver ab. Sie wurden mit Sonderzügen nach Reichenbach befördert. Das 181er Regiment fuhr mit Sondcrzug nach Lengefeld i. V. Tas Ulanenregiment wird unsere Stadt erst am 8. bez. 9. September ver lassen, um das Manövergeländc zu erreichen. Gestern marschierte das 6. Feldartillerieregiment Nr. 68 ans Riesa, das nach Chemnitz verlegt wird, in unsere Stadt, um in der Stollberger Gegend neue Quartiere zu beziehen. tzeer und Marine. Kraftfahrwesen und Heeresverwaltung. Ter „Gesellige" schreibt: In dem Subventions- Verfahren für Lastkraftwagen hat die Heeres verwaltung eine wichtige Änderung eintreten lassen. Während von 1908 bis 1912 nur Armeelastzüge, be stehend aus einem Motor- und einem Anhängewagen von zusammen 6000 kg Nutzlast, mit im ganzen 8000 M. subventioniert wurden, werden in diesem Jahre außer für 80 solcher neuer Armeelastzüge, bereu es im ganzen 825 gibt, auch Beihilfen für Einzellastkraftwagcn von 4000 bis 5000 kg Nutzlast gewährt. Mit Eintritt der Mobilmachung werden die subventionierten Kraft fahrzeuge von der Heeresverwaltung auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes käuflich erworben. Hierdurch wird der Hceresuachschub ganz bedeutend erleichtert, wie sich daraus ergibt, daß nach der erst dieser Tage ausgcgebenen Druckvorschrist „Kraftfahrtruppen im Felde" die Marsch leistungen einer Etappenkraftwagenkolonne etwa dreimal so groß sind, wie die der mit Pferden bespannten Train- sormationen. Sie betragen unter günstigen Verhältnissen täglich 100 km, bei den Kavallerie-Lastkrastwagenkolonnen sogar 125 km. Zur Fortschaffung des täglichen Ver pflegungsbedarfs eines deutschen Armeekorps im Gewichte von rund 54 t sind neun Armeelastzüge und ein Zug als Reserve erforderlich. Neue französische Lssizicrsmäntel. Paris, 29. August. Der Kriegsminister hat die Einführung eines neuen graublauen Mantels mit abnehmbarer.Pelerine für alle unberittenen Offiziere angeordnet. Die jetzt in Gebrauch befindlichen kurzen schwarzen Mäntel können weiter getragen werden. Im Falle einer Mobilmachung stellen die Armeemagazine den jenigen Offizieren, die sich noch keinen der neuen Mäntel zugelegt haben, solche auf Staatskosten zur Verfügung. Kleine Nachrichten. Breslau, 28. August. Dem Grenadierregiment König Friedrich III. (2. Schlesisches) Nr. 11, besten Ches die Frau Erb prinzessin von Sachsen-Meiningen ist, sind bei der heutigen Parade zum Helm der Gardeadler ohne Stern und zu den Kragen und Ärmelpatten für Offiziere eine goldene Stickerei und für die Mannschaften weiße Litzen verliehen worden. Berlin, 29. August. Kaiser!. Marine. Eingetroffen: S. M. S. „Luchs" am 29. August in Tsingtau. S. M. S. Torpedo boot „8. 90" am 28. August in Schanghai. In See gegangen: S. M. S. „Grille" am 28. August von Hörnum. S. M. S. „Vulkan" am 28. August von Kiel. Parteibewegung. Die Fortschrittliche Bolkspartei gegen eine bürgerliche Einheitskandidatur für Dresden-Neustadt. Ter Wahlausschuß der rechtsstehenden Parteien schreibt unS: Am 28. Juni traten die Dresdner Nationalen Ausschüsse an den konservativen Verein mit dem Vorschlag der Einigung auf einen gemeinsamen bürgerliche« Kandidaten im 4. Wahlkreis DreSden-Neustadt heran. Darauf fand am 3. Juli eine Besprechung zwischen den Vorsitzenden des Wahl ausschusses der vereinigten Parteien der Rechten und den Vor- ntzenden der Nationalen Ausschüsse statt. Die Nationalen Ausschüße brachten den Staatsminister a. D. Frhr«. v. Berlepsch in Vorschlag, was von dem Wahlausschuß der Rechten angenommen wurde, wobei derselbe allerdings bereits Bedenken äußerte, ob di« fortschrittliche Bolkspartei zu einer Einigung mit der Rechten überhaupt geneigt sein würde, da sie als demokratische Partei der Sozialdemokratie näher stände, als den monarchischen Parteien der Rechten. . AIS am 12. Juli von den Nationalen Ausschüssen noch kein Bescheid erfolgt war, kündigte der Wahlvorstand der ver einigten Rechten an, daß er nunmehr, da es zu einer Ent- scheidung höchste Zeit werde, mit seinem Kandidaten vr. Hartmann hervortreten werde. In persönlicher Aussprache zwischen dein Geschäftsführer der Nationalen Ausschüsse und dem Vorsitzenden des Wahlausschusses der vereinigte« Rechten wurde nun vereinbart, daß die Rationalen Ausschüsse, einem Beschlusse- ihre» Vorstandes entsprechend, zunächst versuchen sollten, die beide« liberalen Parteien für die gemeinsame bürger liche Kandidatur des vr. Hartmann zu gewinnen, «ud wenn das nicht glückte, als gemeinsamen Kandidaten der vereinigten bürger lichen Parteien Hrn. Hofrat Behrens-Oberlößnitz (1909 national liberaler Kandidat für die Landtagswahl) aufzustellen. Am 24. Juli wurde von den liberalen Parteien vr. Hartmann abgelehnt, worauf sich der Vorsitzende des Wahl ausschusses der Rechten damit einverstanden erklärte, daß nun mehr der Versuch einer Einigung auf Hofrat Behrens gemacht würde, wobei er aber nochmals seine Bedenken in betreff eines glücklichen Erfolges äußerte. Auf eine Anfrage bei den Natio nalen Ausschüssen erhielt er am 30. Juli die Antwort, daß der Vorstand der Fortschrittlichen Volkspartei die Frage am 4. August in einer Sitzung entscheiden werde, und auf erneute Anfrage wurde ihm am 11. August der Bescheid, daß die Fortschritt liche Volkspartei auch den nationalliberalen Hrn. Hof rat Behrens als Einheitskandidaten abgelehnt habe und die Kandidatur Klöppel aufrechterhalte. Darauf erfolgte die endgültige Aufstellung deS Hrn. vr. Hart mann als Kandidaten der vereinigten Parteien der Rechten, nachdem diese vom 28. Juni bi» 11. August unter der Bereitwilligkeit, Opfer zu bringen, vergeblich auf Einigung mit den liberalen Parteien auf einen gemeinsamen bürgerlichen Kandidaten gegen die Sozialdemokratie gewartet hatten. In der Tat hat Hr. Klöppel am 13. Juli in Schwepnitz er klärt, bei einer Stichwahl zwischen dem konservativen und sozial demokratischen Kandidaten würden die Freisinnigen für den Sozialdemokraten stimmen. Arbeiterbewegung. Hamburg, 29. August. In einer Versammlung von Arbeitern der Vulkanwerft wurde die Hoffnung als noch nicht aufgegeben bezeichnet, daß es gelingen wird, die Lösung deS Konflikts, der durch die ablehnende Haltung der Holzarbeiter gruppe heraufbeschworen wurde, durch Umstimmung der Holz arbeiter herbeizuführen. GreSnyi, 29. August. In den Naphthawerken des Terek gebiets sind die Arbeiter in den Ausstand getreten. Mannigfaltiges. Tr esden, 30. August. * Die nächste Sitzung des Stadtverordneten- kollegiums wird voraussichtlich Donnerstag, den 11. September, abgehalten werden. * In der gestrigen Sitzung des Kreisausschusses der Kreishauptmanuschaft Dresden wurde u. a. beschlossen, die Gesuche der Stadtgenleinde Riesa uni Genehmigung zur Aufnahme eines Darlehns in Höhe von 210000 M. zur Begebung von zweiten Hypotheken für Häuser mit mittleren und kleineren Wohnungen und der Stadtgemeinde Pirna um ein gleiches Darlehn von 210000 M. zur Aufbringung der Kosten für die Kasernenbauten zu befürworten. — Die Stadt Frei berg hat die Einführung einer Warenhaussteuer nach Chemnitzer Mnster beschlossen und zwar soll ein einheit licher Satz von 8 Proz. in Anrechnung gebracht werden. Handelsgesellschaften kommen bei einem Umsatz von 50000 M. in Frage. Der diesbezügliche Nachtrag der Anlagenordnung von Freiberg wurde genehmigt. * Eine Entlastung des Armenamtes bedeutet die Gründung neuer Kinderheime in verschiedenen Teilen der Stadt. Haben doch nach dem letzten Jahresberichte des Vereins „Kinderhort" in seinen zwölf Heimen nicht weniger als 449 Kinder in der schulfreien Zeit Aufnahme gefunden, sodaß deren Mütter und Väter ohne Sorge nm Hie aufsichtslosen Kinder ihrem Eriverb nachgehcu konnten. Es wird gebeten, die gute Sache durch Erwerbung der Mitgliedschaft zu fördern. Geschäftsstelle: Georgplatz 1,111. * Der Bezirksausschuß Dresden-Johaunstadt für den Kornblumentag hat für diesen Tag ver schiedene guten Erfolg und Unterhaltung versprechende Veranstaltungen getroffen. An erster Stelle sei auf einen in Dresden wohl noch nicht gebotenen Massenchor von etwa 1000 Schulkindern hingewiesen, der unter Mitwirkung der Kapelle deS 2. Königl. Sachs. Grenadier- regiments Nr. 101 auf dem Platz der alten Vogelwiese (Gerokstrraße) nachmittags 4 Uhr bei jeder Witterung stattfindet. Die Leitung hat Hr. Oberlehrer Saupe (XX. Bezirksschule) übernommen, die Festansprache Hr. Direktor Friedr. Hoffmann (XV1I1. Bezirks schule). Karten sind bei F. Rieß, Seestr. 21, Ad. Brauer, Hauptstr., und in der Bezirlsgeschäftsstelle (Striesener Straße 11,1) zu haben. Als weitere Ver- guügungen sind vorgesehen künstlerische Darbietungen im Hotel Artushof und Johannstädter Kasino. Im Hotel Bristol werden im kleineren Kreise Rezitationen und mnsikalische Vorträge geboten werden. — Die IX. Be zirksschule (Direktor Thürmer) begeht die Sedanfeier im Großen Garten. * Eist überaus interessantes Problem derTier- kunde ist die Frage nach der Herkunft der Färbung und Zeichnung. Wie die verschiedenen Tiersormen selber all mählich entstanden sind, so muß sich auch die Färbung und Zeichnung der Tiere nach und nach entwickelt haben. Hierfür liefert uns insbesondere die Entwicklung der Säugetiere überzeugendes Beweismaterial. Auf den ersten Blick erscheint es jedem sonderbar, daß die Zeichnung der Jungen vielfach von der der Eltern beträchtlich abweicht, das biogenetische Entwicklungsgesetz aber lehrt unS diese Abweichungen als stamme-geschichtliche Urkunden verstehen, das Kleid der jungen Tiere ist daS der Vorfahren der betreffenden Art. Der Zoologische Garten bietet zur zeit eine ganze Reihe von Beispielen für diesen Vorgang. So sieht man an den vier jungen Löwen, die jetzt mit ihrer Mutter Manda den großen Eckkäsia bezogen haben und sich fleißig im Klettern üben, noch deutlich eine Fleckzeichnung über den ganzen Körper, und noch auf fallender ist diese bei den jungen Pumas, deren Eltern ebenfalls einfarbige Großkatzen sind; sowohl die alt weltlichen Löwen al» auch die neuweltlichen Puma» sind also au» leopardenartig gefleckten Formen entstanden. Ganz ähnlich unsere Hirsche, deren Junge, wie das sowohl an den vier Damhirschkälbchen al» auch an den drei jungen Edelhirschen zu sehen ist, ebenso schön gefleckt sind, wie die zeitlebens weiß getupften indischen Axishirfche. Die Fleckzeichnung gilt aber nicht als die ursprünglichste Zeichnung, noch älter ist die Längszetchnung, die zum Beispiel bei den jungen Wildschweinen austritt. Auch die Tapire, und zwar nicht nur der einfarbige brasilianische Tapir, sonder« auch der durch eine breite weiße Bauchbinde gewisser maßen in drei Teile zerschnittene Schabrackentapir Sumatra» zeigt diese altertümliche Läng-zeichnung, wie an dem jungen amerikanischen Tapir deS Gartens zu be obachten ist. Der aufmerksame Beobachter wird diese Längszeichnung auch bei dem zahlreichen jungen Wasser- geslügel mehrfach festgestellt haben. * AnS Anlaß des Kornblumentages veranstaltet die Direktion der U. T.-Lichtspiele in der Waisenhaus straße am Montag nachmittag von 3 bis ^6 Uhr eine besondere Festvorstellung, in welcher der mit so großem Beifall aufaenommene Film „Theodor Körner" noch- ma's zur Vorführung gelangt. Die Vorstellung, in der auch das berühmte Elbequartett von der Königl. Hof- oper mitwirkt, wird mit einem Prolog eingeleitet. Ter Reinertrag fließt in die Kasse des Kornblumentages. * Montag, den 1. September, sindel im Zentral- theater die Eröffnungsvorstellung der Variöte- spielzeit statt. NuS dem Spielplan ist besonders hec- vorzuheben der berühmte französische Mimiker Severin in seiner Pantomime „Conscience" und Serene Nord, die „Amerikanische Venus", mit ihren beiden Wassernymphen. Außerdem treten acht für Dresden neue Künstler auf. * Die Verhandlungen der fünften diesjährige» Sitzungsperiode des hiesigen Königl. Schwurgerichts beginnen Montag, den 15. September. Uber die Taner der Sitzungsperiode sowie über die Zahl und Art dec einzelnen Anklagefälle läßt sich zurzeit noch nichts Mit teilen. Zum Vorsitzenden ist Hr. Landgerichtsdireltor Proelß ernannt worden. — Einen Selbstmordversuch durch Einatmen von Leuchtgas beging gestern nachmittag in einer Jach- schule in der Johannisstraße ein 16jähriger Friseur- lehrling. Der junge Mensch war in ein leeres Klassen- zimmer gegangen und hatte dort die Gashähne geöffnet. Er Ivar bei der Auffindung bereits bewußtlos. Tie hcrbeigerufene Feuerwehr konnte noch mit Erfolg die Wiederbelebungsversuche mittelst Sauerstoffapparat an-- führen. * Ter Christliche Verein Junger Männer veraustalict morgen, Sonntag, in seinen Räumen, Neumarlt 9, III., in seinen verschiedenen Abteilungen folgendes: ») Hauptverein: >/z8 Uhr Bortrag, mit Lichtbildern, des Hrn. Pastor Kircher über: „Aus der Werkstatt christlicher Liebe". — Schlußansprache: Derselbe, b) Bäckerlehrlinge: Ausflug: Arsenal — Hellerau — Klotzsche — Prießnitzgrund — Ludensruhe. Treffen bis ^>3 Uhr Arsenal. Straßenbahnlinie 7. v) Jugendabteilung I: 7 Uhr: Bortrag des Hrn. Sekretär Funke über: „Tie Freiheitskämpfe 1813".—9 llhc: Ansprache, ck)Jugendabteilung II (St. Petri), Leipziger Straße 19 (alter Schlachthos): 7 Uhr Borirag des Hrn. JugendpslegcrS Gähler: „Allerlei Erlebnisse im bunten Nock". — Abendandacht: Derselbe. Weißer Hirsch. Morgen, Sonntag, den 31.Angl.si, findet von vormittags 11 Uhr ab Waldpark-Konzert statt, das diesmal von der Kapelle des Königl. Sachs. 12. Infanterieregiments Nr. 177 unter Leitung deS Musikdirektors Röpenack ausgeführt wird. Laubegast. Jin Bismarck-Ehrengarten findet am Dienstag den 2. September d. I. eine Gedenkfeier statt, wobei eine Ansprache über das Thema: „1813 bis 1913" gehalten werden soll. Aus Sachsen. «. Leipzig, 28. Augnst. DaS Reichsgericht ver warf heute dieRevision des 51 Jahre alten Schreiners Georg Johann Graf, der vom Schwurgericht Konstanz am 11. Juli d. I. wegen Mordes zum Tode verurteilt worden ist. Graf hatte am Morgen des 8. Mai d. I. in Radolfzell die 49 Jahre alle Witwe Josephine Wörner aus Eifersucht ermordet. Plauen, 28. August. In der Nähe von Reimes grün fand ein Gutsbesitzer beim Aufforsten eines Ge hölzes einen menschlichen Schädel, der schon viele Jahre dort gelegen haben muß. Man vermutet ein Ver brechen. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat eine Unter- suchung eingeleitet. /I. Hohenstein-Ernstthal, 29. Angnst. In der Wohnung der WeberSeheleute Bollik hier trug sich ein schweres Unglück zu. Das ungefähr ein Jahr alle Enkelkind riß einen auf dem Tische stehenden Krug mit kochender Wurstbrühe um und verbrannte sich damit schwer an den Armen und dem Körper. Das bedauerns werte Kind ist den Verletzungen erlegen. n. Dittersbach bei Frankenberg, 29. August. In dem in der Mitte des Dorfes gelegenen Otto Nan- mannschen Gut brach heute früh in der vierten Stunde ein Schadenfeuer aus, welches das gesamie Anwesen bis aus das mit großer Mühe gerettete Wohnhaus m Asche legte. Die Gebäude wurden eingeäschert. Die ge samte diesjährige Ernte des Gutes ist vernichtet: auh vier große Schweine kamen in den Flammen um. Man nimmt böswillige Brandstiftung an. * «k. Leipzig. Unter allen großen Verbänden, die si i> zur Teilnahme an der Einweihung des Völker- schlachtdenkmal» am 18. Oktober gemeldet haben, ste.il die deutsche studierende Jugend, die mit den ruhm reichen Tagen von 1813 durch so zahlreiche erhebende Erinnerungen verbunden ist, an erster Stelle. Uber 3000 Einzelmitglieder haben bis jetzt schon ihre Be teiligung an der Feier zugesagt und -wart die dcntschcn Landsmannschaften mit 1500, die deutsche Burschen- schast mit 500, der Leipziger Senioren-Konvcnt (KorpS- Verband) mit 300, der Rudolstädter Korps-Verband der Turnerschaften an den deutschen Hochschulen mit 200, der Weinheimer Senioren-Kouvent iu Darm stadt mit 135 Mitgliedern u. a. m., insgesamt mit 675 Chargierten und 294 Fahnen. Der Studentenschaft am nächsten kommen in der Zahl der Festteilnehmer die ver schiedenen Militärverbände. E» beteiligen sich: der Verband der Kriegsfreiwilligen 1870/71, Berlin mit 550, die Bereinigung der Offiziere de» Beurlaubtenstandcs, Leipzig, mit 224, die südwestasrikanischen Kriegervereine mit 125, die K. S. M. B. „Kameradschaft", Leipzig, und der erste Militär-Beteranen-Verein in Gablonz a. N. (Böhmen) mit je 100 Mitgliedern und eine große An zahl Fahnenabordnungen. Eine sehr lebhafte Beteiligung