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Dresdner Journal : 30.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191308308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130830
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130830
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-30
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 30.08.1913
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10 v v< El ge mit t> P L g' iH al e« Ko wk ihrer wohl wenn t«ml Ve und andere mehr besungen worden, aber in der Volls gunst und Verehrung steht sie keiner anderen holden Rivalinnen in der Blumenwelt nach, was ein alter Anbeter am besten damit ausdrückt, Kirchennachrichten für den 15. Sonntag nach Trinitatis, den 31. August 1913, und di« folgenden Wochentage. Evangelisch »lMherische Landeskirche. Texte. Vormittag?: Matth. 6,24—34. Abend-:Apostelg. 16,9—15. Hos- nnd Sophienlirche. Vormittag- '/,9 Uhr hält Hof. Prediger vr. Friedrich Beichte und daraus Kommunion. Vormittags H10 Ubr: Hofprediger vr. Friedrich. (Lhorgesang: „Herr, unser starker Held", von Georg Vierling.) Mittags >^12 Uhr: Pastor vio. Schuster. Abend- 6 Uhr: Pastor Schubert. Freitag <5. September), vormittag- ^10 Uhr, halten beide Hofprediger öffentliche Wochenkommunion. — Krenztirche. Vormittags ^9 Uhr hält Pastor vr. Heber Beichte; darauf am Altar Kommunion. Vormittag» '/ziO Uhr: Pastor Böhme. („Frisch auf, in Gotte- Namen!" von Max Bruch.) Nach dem Gottesdienst hält Pastor Böhme in der Nebensakristei Beichte und Kommunion. Der KindergotteSdienst beginnt Sonntag, den 7. September. (Vor bereitung am 5. September.) Abends 6 Uhr: Pastor vio. Schuster. Donnerstag vormittags 10 Uhr hält Superintendent vr. Költzsch am Altar Beichte und Kommunion. Freitag abend-7 Uhrim Ge- meiudesaal An der Krenzkirch« 7 predigt Pastor vr. Heber. Sonnabend (6. September) nachmittags 2 Uhr Vesper. — Frauenkirche. Vormittags >^10 Uhr: Pastor Schuknecht. („O liebe Seele zieh die Sinnen", Chorgesang von Joh. Seb. Bach.) Nach der Predigt Beichte und Kommunion: Pastor Schuknecht. Nachmittag» ^3 Uhr TaufgotteSdienst: Pastor Richter. Abends 6 Uhr Mijstonsstunde: Derselbe. Kollekte für die Heidenmission. Mittwoch (3. September) abends 8 Uhr Bibelstuude im Ge meindesaale Moritzstraße 4, I.: Pastor Richter. Sonnabend (6. September) nachmittags 4 Uhr Betstunde. — Dreilönig-tirche. Vormittag- >410 Uhr: Pastor Winter. Rach der Predigt Beichte und Abendmahlsfeier: Derselbe. (Bor der Predigt Sologesang.) Abends 6 Uhr Predigt, Beicht« und Ab«ndmahtsfei«r: Pfarrer vr. Göttsching. Tausgotterdienst nachmittags H2 Uhr: Derselbe. Donnerstag (4. September) vormittag- 10 Uhr Wochenkommu- nion: Pfarrer vr. Göttsching. — Evangelische Paruisontirche. Vormittag» '/,10 Uhr Gottesdienst: Divifionspfarrer vr. Specht. (Chorgesang: „Der Herr ist mein Hirt", von B. Klein.) Nach- mittag- 2 Uhr Kirchentausen: Derselbe. — Annenlirche. Vor mittag» H9Uhr F^r de» heiligen Abendmahl«: Pastor Roßberg. Bormittag» H10 Uhr: Derselbe. (Lhorgesang: Daukgebet von Cd. Kremser.) Der Kindergotte»dienst be- ginnt wieder am 7. S«pt«mber. Nachmittag» '/,2 Uhr Täuf ¬ er sagt: In Kinderjahren schon galt weniger mir Der Ruhmeslorbeer als der Cyanenkranz, Ten am Johannistage Cölestine Mir auf die fliegenden Locken drückte. Aber doch noch mehr alS durch ihre Schönheit winnt Cyane als Verkünderin der nahen Ernte: Badet Cyane im Morgenrot, Bäckt in sechs Wochen die Hausfrau neu Brot, aotte-dienst: Pastor Schmied«!. Abend« 6 Uhr: D«rs«lbe. Mittwoch abend- 6 Uhr Btbelstund« über die Psalmen: Pastor Schmiedel. — MatttzäMtNrche. Vormittag» »/.9 Uhr Beichte und «bendmahl-feier: Pastor Schmid, vormittags V,10 Uhr: Derselbe. (Thorgesang: „Di« Himmel rühmen de» Ewigen Chre", Motette von Beethoven.) vormittag» Zä12 Uhr Kindergottes, dienst: Pastor Schmid. Abend» 6 Uhr: Pastor vlo. vr. Bünhofs. (Bei günstiger Witterung wird der Abendgottesdienst im Pfarr- garten gehalten.) Wochenamt: Pfarrer v. Seydlitz-Gerstenberg. — 2-hann-»Ikch-. Vormittag» '/,SUHr: Abendmahl-gotte-dienst: Pfarrer vr. Kühn, vormittag» '/,10 Uhr: Pastor Mensing. (Chorgesaug: „Herz, laß dein Sorgen sein", Motette von Friedrich Reichel.) Nachmittag» 2 Uhr TaufgotteSdienst: Pfarrer vr. Kühn. Abends 6 Uhr Gustav Adolf-Stunde: Pastor Uebigau. — Ein- sammlung einer Kollekte für den evangelischen Gustav Adolf- Verein. Mittwoch vormittag» 10 Uhr AbendmablSgotteSdienst: Pastor Mensing. — Chrkichsch« Gestiftlktrche, SltaSstraße. Vormittag- 9 Uhr PredigtaotteSdienstr Pastor Schubert. — Martin. Luther-Kirche. Früh 8 Uhr im Hetdepark de» BereinS „Bolkswohl" Waldgotte-dienst: Pastor Zillinger. (Gesänge des Männergesangvereins „Amphion": „Sommermorgen" von Abt und „Der Jager Abschied" von Mendelssohn.) Vormittags '/,10 Uhr: Pastor Ihle; im Anschluß Beichte und Abendmahlsfeier: Derselbe. (Ehorgesaua: „Deutsche- Gebet" von I. L. Nicodö.) Mittags '/.12 Uhr Kindergottesdienst (Abteilung ü): Pfarrer vmvr. Nau- mann. Abends 6 Uhr: Pastor Zillinger. Nachmittags >/,3 Uhr TaufgotteSdienst: Pastor Zillinger. Dienstag (2. September) abends 8 Uhr im Gemeindesaale Martin-Luther-Platz 5 Bibel- stunde: PastorTroschütz. Mittwoch(3. September) abends '^9Uhr im Gemeindesaale Martin-Luther-Platz 5 VorbereitungSstund« für den KtndergotteSdienst: Pastor Zillinger. — St. Pauli-»Uche. Vormittags 9 Uhr: Pastor Sommer. Kirchentausen und Kinder- beerdiguugen: Pfarrer Wolf. — Et. Petri-Kirche. Bormittags 9 Uhr: Pfarrer vio. tbeoi. Flade. (Chorgesang: „Der Herr ist mein getreuer Hirt", Melodie nach Nägeli.) vormittag- H11 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier: Pfarrer lüo. ttwol. Flade. — Jakobikirche. Vormittag» »/<9 Uhr Beichte und Abendmahlsseiei: Pastor Zeißig. Vormittag» z, 10 Uhr: Pastor Zeißig. (Lhorgesang: „Du bist'», dem Ruhm und Ehre gebühret", von Joses Haydi .) Mittag» 12 Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend: Pastor Zeißig. Nachmittags 1 Uhr Kirchtaufen: Pfarrer Vc. Vr. Kühn. Abends 6 Uhr: Pastor Flügge. Mittwoch (3. Sept.) abends '^9 Uhr biblische Besprechung: Pastor Zeißig. — LrinitatiS- kirche. Vormittags H9 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier: Pastor Scheffel. Vormittags H10 Uhr: Derselbe. (Offertorium 8ioa", von M. Hauptmann.) Abend- 6 Uhr: Pastor Müller Mittwoch (3. September) vormittags 10Uhr Wochenkommunion. Pfarrer v. Blanckmeister. — L«ka»kirche. Vormittags H9 llhr Beichte und Abendmahl: Pastor Seydel. Vormittag- >410 Uhr: Pastor Coßmann. (Lhorgesang: „Herr! Zeige mir deine Wege", für gemischten Chor von Herm. Franke.) Mittag- '/,12 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Coßmann. Nachmittags 3 Uhr Unter redung mit den konfirmierten Töchtern: Derselbe. Abends 6 Uhr: Schloßprediger Plotz. Sonnabend (30. August) abend» 8 Uhr Unterredung mit den konfirmierten Söhnen: Pfarrer Keßler. — DonnerStag(4. Sept.) Vorm. lOUHr monatliche Wochenkommunion: Pastor Coßmann. — SrlSserkirche in Vorstadt Striese«. Vor- mittags >410 Uhr Gottesdienst: Pastor Freiesleben. Beichte und Abendmahlsfeier: Derselbe. Mittags >/z12 Uhr Kindergottes dienst: Pastor v. Brück. Nachmittags 3 Uhr TaufgotteSdienst: Der selbe. Abends 6 Uhr: Derselbe. Mittwoch (3. Sept.) vorm. 10 Uhr in der Sakristei Wochenkommunion: Pfarrer Viv. Neuberg. — VersShn««g»ktrche i« Vorstadt Striese«. Bormittags >410 Uhr Gottesdienst: Pastor vr. Martin. Beichte und Abendmahlsfeier: Derselbe. Mittag» )H12 Uhr Kindergottesdienst ohne Vorbereitung der Helfer: Pastor Behr«nd. Nachmittag» 2 Uhr Taufgottesdienst: Pastor vr. Martin. Abends 6 Uhr siehe Erlöferkirche. Mittwoch (3. September) vormittag- 10 Uhr Wochen kommunion: Pastor vr. Martin. — EhristnSkirche. Vormittags >410 Uhr: Pfarrer lüo. tdeo!. vr. Warmuth (Sologesang: „Mein Freund ist mein", au- der Kantate von Georg Böhm.) Mittags >412 Uhr Unterredung mit den konfirmierten Söhnen: Pfarrer vio. tkaoi. vr. Warmuth. Nachmittag» 2 Uhr Taus- gottesdienst: Derselbe. Abends ^8 Uhr Jungfrauenvereiu im Konfirmandensaale der Kirche (Turmeingang L): Pfarrer Vie. Uwol. vr. Warmuth. Freitag (5. September) abends 6 Uhr Vor- bereitung zum Kindergottesdienst: Pfarrer Via.tbeol.vr.Warmuth. (Am 7. September mittags >412 Uhr Beginn des Kinder. gottesdiensteS.) — Andreaskirche (am Stephanienplah). Früh 8 Uhr Unterredung mit den Konfirmierten: Pastor Klare. Vor- mittags ^10 Uhr: Pfarrer Reichel. (Chorgesang: „Wie ein wasserreicher Garten", von Hauptmann.) Nach der Predigt Beichte und Abendmahlsfeier: Pfarrer Reichel. Mittags A12 Uhr Wiederbeginn des Kindergottesdienstes: Pastor Klare. Nachmittags 2 Uhr TaufgotteSdienst: Pfarrer Reichel. Mittwoch (3. Sept.) vorm. 10 Uhr Wochenkommunion: Pfarrer Reichel. — Aio«»kirche. Vormittag- H10 Uhr Predigt: Pfarrer Droese. (Lhorgesang: Gebet von Hiller.) Im Anschluß an die Predigt Beichte und Abendmahl: Pfarrer Droese. — St. Markus- Kirche in Vorstadt Pieschen. Vormittags >42 Uhr Beicht!. Pastor Hensel. Vormittags 9 Uhr Predigt: Pfarrer MagiriuS. Vormittags 11 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Hensel. Mitt- woch (3. Sept.) abends ^9 Uhr Bibelstunde im Konfirmanden saale des Pfarrhauses, Markusstraß« 2. — Betsaal in Vor- stadt Trachenberge (Döbelner Straße 8). Vormittags 9 Uhr Predigt: Pastor Riedel. Vormittags 11 Uhr kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten: Derselbe. — ThomaSkirche in Vorstadt Grnna. Vormittags 9 Uhr: Pastor Müller. — Auferstehungskirche in Vorstadt Planen. Vormittags >410 Uhr Predigt: Pastor Reuter. Hierauf Beichte und Abendmahlsfeier: Derselbe. Wochen amt für einfache Amtshandlungen: Pastor Reuter. Donnerstag (4. Sept.) vorm. 9 Uhr Wochenkommunion: Pfarrer Steinbach. — KriedenSkirche in Vorstadt Löbtan. Früh 8 Uhr Beicht« und Abend- mahlSfeier: Pastor Böhmer. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst: Pastor Böhmer. Nachmittags H3 Uhr TaufgotteSdienst: Pfarrer Kretschmar. Abends 6 Uhr Missionsstunde: Vikar Voigt. Di« FriedcnSkirche wird wochentags offengehalten. — Kapelle Bünaustraße32,ll. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Kretschmar. Donnerstag (4. Sept.) vormittags 9 Uhr Wochenkommunion iu der Psarrsakristei der Friedenskirche: Pastor Böhmer. — HeilaudS- kirch« in Vorstadt Lotta. Vormittag» H9 Uhr Beichte und Abendmahlsfeier: Pastor Krödel. Vormittag» 9 Uhr: Derselbe. Vormittags 11 Uhr Kindergottesdienst: Derselbe. Nachmittags 2 Uhr TaufgotteSdienst: Pfarrer Laube. Wochenamt: Pfarrer Laube. — Emmau-tirche t« Vorstadt Kaditz. Vormittag- HO llhr Beichte und Abendmahl: Pastor Schreckenbach. Vormittags 9 Uhr- Predigt: Derselbe. — Apostelkirche i» Vorstadt Trachan. Vor- mittag» 9 Uhr Predigt: Pfarrer Fischer. Danach Beichte und Abendmahl-stier: Derselbe. Vormittag- 11 Uhr kirchliche Unter redung mit den Jünglingen und Jungfrauen: Pfarrer Fischer. Mittwoch (3. Septbr.) abends H9 Uhr Bibelbesprechung (Kinderheim, Alttrachau 52): Pfarrer Fischer. — Kapelle de» Stadtkrauke«ha«seS Friedrichstadt. Vormittag- 10 Uhr Gottes- dienst: Pastor Doehler. (Da» Vaterunser, Arie für Sopran von Krebs.) — vetsaal de» Luisenhause», Vorstadt Löbtau, Prinzeß-Luisen- Straße 13. Vormittag» H9Uhr Predigt: Anstalt-Pfarrer Vogel.— vctsaal der Städtische»» Heil- und Pfleganstalt. Löbtauer Straße 31. Vorm. 10 Uhr Predigt: Anstaltspfarrer Bogel. — Kirche de» Stadtkrankenhanse» Johannstadt (Eingang Fürsten- straß» 74). Vormittag» 10 Uhr Predigt: Anstaltspfarrer Büttner. („An den Sonntag", getstl. Lied für Mezzosopran von I. Kützschke) — Diako«issena«ftalt. Bormittags «LIO Uhr: Pastor vr. Molmitz). — Heilige-veist.Kirch« l» vlasewitz. Vormittag- HlO Uhr: Pastor Lenschner. hieraus Beichte und Abendmahlsfeier: Der selbe. - Kirche in Weiher Hirsch. Vormittag» H10 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Ludwig. — Kirche in Loschwitz. 2« Rücksicht darauf und anderseits auch, um et be quemer zu haben, mußte man et versuchen, einem solchen Gractli» der Pflanzenwelt seinen vornehmen Freunden etwa» näher zu rücken, und wie viele Schönheiten der Wildnis — die zu hohem Ansehen gelangten — wurde auch — ähnlich wie Ooovulan» wajaiia, Viol» ockarat^ Llargarit» u. a. m. — unsere Tyane in die Bärten über tragen, wo man durch Kultur und Veredelung — außer den ursprünglich blauen, roten, rosafarbenen und gelben Varietäten — bald noch andere Zwifchenfarben erzielte, sodaß sie jetzt in fast allen Farben und von hohem und niederem Wuchs vorhanden sind. Namentlich wetteiferte die Blumistik zur Zeit Kaiser Wilhelms des Einzigen, um neue Spielarten zu gewinnen, was jedoch von nur sehr bescheidenem Erfolg war, da man — außer einer sehr schönen dunkelblauen Varietät — die auch mit dem Namen „Kaiser Wilhelm" bezeichnet wurde — wirkliche Neuheiten nicht auszuweisen hatte, und auch die letztere Neuheit war kaum ein ganz einwandsreies Erzeugnis gärtnerischer VeredelungSkunst, da mau vereinzelt auch Blumen von gleich schöner Färbung in der freien Natur vorfinden kann, die mau nur herausgreifen und vermehren darf, um dasselbe Ergebnis zu erzielen. Eine wahrnehmbare Lücke ist aber trotz dieses recht mittelmäßigenLrgebnisfe- der Blumenzüchter wohl nirgends bemerkt worden, denn außer den heimischen Varietäten gab eS noch andere Arten und Kompositen in genügender Auswahl, die man ihrer Schönheit wegen auS fernen Ländern eingeführt hatte, aber eigentlich als Kornblumen nicht bezeichnen kann, weil sie unter ganz anderen Ver hältnissen auftreten und mit unserer Cyane nur die Merk male der Familienverwandtschaft aller Centaureanen gemeinfam haben. Gegenwärtig mag die Zahl der bekannten Arten und Kompositen wohl 200 erheblich übersteigen, und es wäre daher unmöglich, auS dies»r umfangreichen Anthologie auch nur die hervorragenden Spezies anzusühren. — ES muß daher genügen, von den Schönsten der Schönen nur die zu erwähnen, die am meisten in unseren Blumen gärten und Parks vorkommen, wie z. B. die sehr schöne und perennierende (ausdauernde) Os-rtLure» xulodvrrima, mit herrlichen dunkelroten großen Blüten, die man häufig in den kaukasischen Ländern wildwachsend vorfinden kann. — Ferner die ebenso prächtige Oentaurea ockornt» mit gelben duftigen Blüten, oder Oentaure» atropur^urea mit purpurroten Blumen. — Auch Oevtaurva americau» mit prunkvollen lilafarbenen Blüten darf nicht übersehen werden, und ebenso verdient Oentaurea Rlrapoutiourll aus dem Orient (die aber auch au einzelnen Stellen Süddeutschlands wildwachsend vorgefunden wird) fchon deshalb in diesen Reigen ausgenommen zu werden, weil sie nicht nur als Schönheit dominiert, sondern auch noch in höherem Grade die oben bezeichneten Eigen schaften unserer heimischen Kornblume vereinigt, daß sie in ihrem Baterlande ein sehr probates und allgemein geschätztes Antidotum gegen Schlangenbiß und andere Gifte liefert; außerdem aber auch noch die gerühmte Wunderkraft besitzen soll, den müden Geist und daS Gedächtnis zu stärken, waS man übrigens auch unserem Rapünzchen- oder Ackersalat nachsagt. Damit müssen wir aber, auch auf. weitere An führungen verzichten, und zwar um so eher, alS eS hier doch hauptsächlich auf unsere Kornblume: On- tauro» t^anu» ankommt, die einzig dasteht, und iu ihrer Bedeutung von keiner anderen, noch so exquisite» Spezies verdunkelt wird. — Als Korn blume erscheint sie dem sinnigen Naturfreunde wie eine göttliche Verherrlichung deS Feldbaue- und an den Rändern dec Ährenfelder als Verkünderin und Aus ruferin der nahen Ernte, wie der HerrgoUsvogel alS Vor bote deS Lenzes. — Aber daS ist eine Botschaft, wie sie dein Landmann und Schnitter oder der Schnitterin nicht lieblicher in die Ohren klingen kann! „Cyane", ruft ihr die ganze Bevölkerung entgegen, — man nennt dich Cyane oder „Blaue" — auch wohl „Cerulea" oder die „Himmlische" —, aber für uns bist du noch mehr: Du bist unsere Glorie und Wonne — unsere Hoffnung und unser Glück! — AuS deinen lachen den blauen Augen leuchtet unS der Segen des Himmels entgegen! heit und »erwies auf de» unschätzbaren Wert der alle» erhaltenden und segenbringenden Getreidefelder und Feld- flüchte, wie überhaupt aus alle Vorzüge des Ackerbaues und der Seßhaftigkeit. Da sich aber beide Götterfrauen — ganz wie sterb liche Weiber — nicht eiuiaen konnten, wurve die Ent scheidung der Allmutter des Himmels und der Erde angerufen, die dahin entschied, daß wohl die Annehmlich keiten des Hirtenlebens aniuerkennen wären, daß aber die Viehzucht doch nur in Gemeinschaft mit dem Acker bau gedacht werden müsse, dem auch der Vorrang ge bühre. Gesittung der gesamten Völker der Erde sei daS Verdienst deS Feldbaues, der alle Früchte erzeuge und da» Glück und die Hoffnung al» höchste» Gut der Menschheit bedinge. Damit aber auch die goldenen Ährenfelder de» Blumenzaubers nicht ermangeln sollten, wurde der Göttin des Ackerbaues ein Arcanum au» Äther, Sonneustaub und Morgenröte verliehen, das im Morgentau über die Felder gestreut werden mußte und die blauen, roten und rosafarbenen — wie auch gelben — Kornblumen und rotblüheude Rade erzeugte, Vie in der Folge die Kornfelder schmückten. Doch nicht nur zum Schmuck sollten sie dienen, sondern eine Blume von so ungewöhnlichem Ursprung mußte auch noch andere al» nur dekorative Zwecke zur Augenweide erfüllen. Sehr bald machte man die Entdeckung, daß ihr auch wunderbare geheime Heilkräfte beiwohnten, die noch jetzt von der ländlichen Bevölkerung gepriesen werden, früher aber luch in ärztlichen Kreisen in so hohem Ansehen standen, daß sie bei verschiedenen Krank heitszuständen al» Spezifiknm galten. Besonder» wird Korublumentee als unübertroffenes Blutreiniguugsmittel wie auch gegen Fieber in Anwendung gebracht, und ebenso liefert Oentaure» ein Universalmittel, das sich nach der Behauptung des Volkes gegen den Stich giftiger Insekten — selbst Skorpionen — und den Biß von Kreuzottern und anderem giftigen Geziefer vorzüg lich bewähren soll. Infolge dieser vielseitigen Eigenschaften al» osfizinelle und Zierpflanze war die Kornblume schnell eine sehr ge feierte und allgemein geschätzte Favoritin der Bevölkerung nah und fern, und ihr Ruhm ging bald durch die ganze Welt. Wenn Cyane im Frühling blühte, war ihr Erscheinen eine freudige Sensation, die ganze Volkswanderungen zur Folge hatte. In Städten und Dörfen wanderte man in dieser begnadeten Zeit hinaus, um einen Kornblumen- strauß zu erbeuten und nach Haufe oder auch — in die Apotheke zu tragen. Selbst Kaiserinnen und Königinnen lust wandelten in die Felder hinaus, um sich an dem Anblick der himmlischen Blnme zu weiden, und ein Kornblumen kranz um Stirn und Hut, oder auch nur einige Blumen auf der Brust — war der köstlichste Schmuck der Sonn- tagStouristen, den man zu Hause wie einen Jnwelenschatz aufbewahrte. So unternahm auch die Königin Luise einst in scksweren Tagen der deutschen Erniedrigung während deS Aufenthalts in ländlicher Zurückgezogenheit mit ihren beiden Söhnen Friedrich Wilhelm und Wil helm einen AuSflug in die Lyanenfelder, und hoch er freut pflückten die Königlichen Kinder Sträußchen von himmelbauen Blumen, die fie ihrer hohen Mutter über reichten. Die Königin aber erwählte Cyane zu ihrer Liebling-blume, die sie auch seit jener Zeit für Kaiser Wilhelm bis an sein Lebensende geblieben ist. Es war mithin natürlich, daß eine geschichtlich so interessante und vielbegünstigte Koryphäe der Blumenwelt auch von den hohen Bewohnern de» Himmel» nicht übersehen werden konnte und mehrfach den allerhöchsten Frauen geweiht wurde. Im Gaion zu Achaja schmückte man daS Bildnis der Göttin an ihrem Opferfest, im Frühling mit einem Etirnreifen auS Kornblumen und Ähren, und mit dem gleichen Schmuck wurden die Säulen und der Eingang zum Heiligtum a'u-gestattct, und ebenso die Sockel der Statuen mit Gewinden aus Korn blumen bekränzt. Dasselbe geschah auch bei den römischen Cerealien- fcstlichkeiten, wo mau dem Bildnis der CereS ebenfalls ein Kornblumendiadcm widmete, während die an diesem Tage freigegebenen Sklaven sich untereinander mit Cyanensträußchen beschenkten. Auch bei unseren heidnischen Vorfahren in Deutsch land waren ähnliche Sitten gebräuchlich, wo man der Göttermutter Freya an ihren Festtagen im Frühling gleiche Ehrungen bezeigte und ihrem Bildnis im Tempel zu Magdeburg eine Kornblumenkrone mit Ähren auf das göttliche Haupt setzte. Die Besucher des Tempels trugen ebenfalls Cyanensträußchen als Schmuck und legten auch Blumen an der Statue nieder. Mit denselben Auszeichnungen wurde auch die Göttin „Siwa" — die Liebesgöttin der alten Wenden — be dacht, deren Bildnis man in ihrem prächtigen Tempel zu Natzeburg am Frühjahrsfeste einen Kornblumenkranz um das Haupt legte, während lose Blumen im Heiligtum umhergestreut wurden, weil Cyane daS Sinnbild kind licher Unschuld und Holdseligkeit ist und in der Blumen sprache sagt: „Treue Liebe sei dein höchster Ruhm!" Zwar ist Cyane nicht in dem Maße wie die Rose so frohlockt der Bauersmann, wenn er am Sonntag feiner Familie in festlicher Toilette einen Ruudgaug um seine Kornfelder unternimmt und einige Ähren in den Händen zerreibt, um nach der Köruerzahl den Gesamt ertrag der Ernt« in Scheffeln abzuschätzen. — Der allzu reiche Blumenschmuck ist freilich ebensowenig nach seinem Geschmack wie der zu zahlreiche Besuch der Cyanen- Verehrer, denn TreSpenfamen ist für die Güte des Ge- treibe» und MehleS nicht von Vorteil, und noch weniger ist es der Besuch sür die Felder, dem viele gebrochene Halme zum Opfer fallen.
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