Volltext Seite (XML)
towitsch antwortete daß. der serbische Staat der Be- friedigung der wirtschaftlichen uud kommerziellen Be- dürfuisse dieser Bevölkerung kei»e Schwierigkeiten in den Weg legen werde, jedoch n»r »«ter der Bedingung, daß die serbischen Gesetze befolgt würde«, wie die» auch die Vertreter der Mächte erwähnt hätten. Kleine Nachrichten. Belgrad, 2. September. Morgen beginnt der . direkte Bahnverkehr zwischen Belgrad und Sosia. Auf der Bahnstrecke Nisch-Wranja fand heute 5 Uhr früh ein heftiger Zusammenstoß -wischen einem leeren von Nisch kommenden und einem von Soldaten besetzten, von Wranja abgegangenen Zuge statt. Fünf Soldaten sind tot, 14 schwer verletzt. Athen, 2. September. Das Moratorim wird bis Ende September verlängert werden. Athen, 3. September. Ter Ministerpräsident Beni- zelos wohnte gestern nach seiner Rückkehr dem Minister rate bei, in dessen Verlauf lange über die Frage der Wiederaufnahme der diplomatischen Be ziehungen zwischen Griechenland und der Türkei be raten wurde. Ausland. Lsterreichisches Geld für China. Wien, 2. September. Die Niederösterreichische Es- komptebai k, die Österreichische Kreditanstalt und die Länderbank haben von der chinesischen Negierung 1200000 Pfd. Sterl. 6proz. Schatzbonds mit durch schnittlich vierjähriger Laufzeit übernommen. Für diese Anleihe wurde als Eondergarantie die jährliche Ein nahme aus dem Jmmobiliarübertragungsgebühren gestellt. Ter größere Teil des Erlöses dieser Anleihe wird zur Beschaffung dreier Kreuzer für die chinesische Kriegs marine verwandt. Revolution in China. Die Regierung Herr der Lage im Zangtsetale. Schanghai, 2. September. (Reutermeldung.) Nang- king ist im Besitz der Negierungstruppen. Tie Rebellen räumten den LS wen Hügel. Bei den Kämpfen am Südtor fielen 200 Rebellen. Jetzt ist die Stadt ge säubert. Es sind strenge Maßnahmen getroffen worden, um Plünderungen zn verhüten. Nach einem Telegramm ans Wuhu ist die Revolu t io» zusammengebrochen. Tie Nebelten, erschreckt durch die Annäherung der großen Regieruugsstreitkräfte, nahmen von den Kaufleuten 30 000 Toll, als Entschädigung, daß sie die Wassen uiederlegen. Tie Regierung kann jetzt im ganzen Aangtsclale als Herr der Lage angesehen werden. Kleine politische Nachrichten. St. Petersburg, 3. September. Im Handelsministerium wird eine besondere Konferenz zur Beratung der Aufhebung des Transitverkehrs persischer Waren durch Rußland nach Westeuropa fiattfinden. Die Mehrzahl der russischen Konsuln in Perfie« ist für die Aushebung. — Sim la, 2. September. (Reutermeldung.) Tie 400 Mann eingeborener Truppen, die nach Blättermeldungen nach Maskat abgehen fallen, sind nur zum Ersatz von 400 Mann des 2. Rajput-Regiments be stimmt, die nach Buschir zurüctkehreu sollen. Heer und Marine. Die militärischen italienischen Besuche. Rom, 2. September. Die „Tribuna" schreibt: Zwischen der Anwesenheit des Generals Pollio in Berlin und der gestrigen Parade der deutschen Hochsee flotte vor dem Herzog der Abbruzzen besteht ein Zusammenhang. Tie deutsche Regierung wollte den zukünftigen Chef der italienischen Flotte und den General stabschef in liebenswürdiger und nützlicher Weise in die Lage setzen, die militärischen Organisationen des Deutschen Reiches im Augenblick der Tätigkeit näher kennen zn lernen. Ein französischer ZeppelinzerstSrer. Uber die Fertigstellung eines französischen Spezialflugzeugs zur Zerstörung der deutschen Zeppelinluftschiffe wird der Korrespondenz „Heer und Politik" aus Luftschifferkreisen geschrieben: Ein neues Flugzeug, dessen ausgesprochener Zweck es ist, in einem Kriege zwischen Deutschland und Frankreich die deutschen Zeppclin-Luftschiffe zu zerstören, ist iu Paris sertiggestellt wordeu. Ter „Zeppelinzerstörer" ist die Konstruktion eines frauzösischeu GeniehauptmanuS, der sie gemeinsam mit einem der ersten französischen Flugzeugkonstrukteure dnrchgebildet hat. Das Flugzeug ist völlig aus Metall hergestellt und hat sehr große Ab messungen. Die Karosserie ist ganz mit Nickelstahlplatten gepanzert, sodaß der Motor und die Besatzung völlig eiugekapselt sind. Die Stärke der Platten ist so bedeutend, daß das Flugzeug sich Luftschiffen und Flugzengen, die mit Maschinengewehre» bewasfnet sind, bis aus 400 w nähern kann. Die Maschine ist selbst mit einem Ma schinengewehr versehen, das den gauzen Horizont nach vorn, nach den Seiten, noch oben und nach unten be streichen kann. Man hat zu diesem Zwecke eine sehr geist- reicheBorrichtung ersonnen,die ähnlich wie diePanzertürme ter Kriegsschiffe drehbar ist. Das Gewicht des Flug zeugs übersteigt nicht die von Flugzeuge« bisher ge tragenen Lasten. Auch ein Spezialgeschoß wird für dieses Spezialflugzeug hergestelll. Jedes Geschoß soll 180 8 Melinit enthalten, eine Ladung also, die sraglos völlig ausreicht, um, wenn sie trifft, jedes Luftschiff augenblicklich in einen Trümmerhaufen zu verwandeln. Der „Zeppelinzerstörer" ist nach allen Seiten hin so ge panzert, daß eine Verletzung durch Jnfanteriegeschosse selbst bei niedrigen Flügen gänzlich ausgeschlossen sein soll. Der SorM»«e«tLg in Dresden, ii. Der große Kinder-Militär-Korso, der gestern nachmittag au» Anlaß de» Kornblumentage» auf der Herkulesallee im König!. Großen Garten stattsand, kann al» der Glanzpunkt der Veranstaltungen für da» große LiebeStverk zugunsten unserer Veteranen bezeichnet wer den. Leider mußte jedoch das Schauspiel infolge de» n»»lke»tr»chartige« Gewitterregen», der gegen 4 Uhr ein- setzle, vorzeitig abgebrochen werde«. Schon von zwei Uhr an strömten tue Teilnehmer des Zuge», sowie die viele» Schaulustigen nach der HerkuleSaltee, wo die Mit glieder des Komitee» mit dem Aussteller» und Ordueu des Zuge» alle Hände voll zu tun hatte«. Wohl alle sächsi schen Regimenter und zahlreiche andere Uniformen waren in den Reihen der kleinen Soldaten vertreten. Aber auch Matrosen, Kolonialtruppen, Indianer und allerhand andere Figuren fehlten nicht. Auch mehrere Knaben musikkorps waren in dem Zuge, dessen Ausstellung gegen 3 Uhr beendet war, verteilt worden. Kurz darauf trafen auch Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian in der Herkulesallee ein, um den Zug an sich vorüberzieheu zu lassen. Leider wurde, wie bereits erwähnt, da» fröhliche und farben prächtige Bild durch den starken Gewitterregen gestört, der eine Fortsetzung der Veranstaltung unmöglich machte. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian hielten trotz des starken Regens aus, bis der Zug vorbeimarschiert war. Dann löste sich die große Fest- gemeindc auf und jeder suchte unter den starken Bäumen oder in den nahe gelegenen Restaurants Deckung vor dem unbarmherzig herniederprasselnden Regen, der leider manche neue bunte Uniform und manches duftige Sommerkleidchen verdorben haben dürfte. Trotzdem voll zog sich der Rückzug der kleinen Soldaten in ziemlicher Ordnung, und soweit sich bis jetzt übersehen läßt, sind tlnglücksfälle rc. nicht vorgekommen. Von den sonstigen Veranstaltungen zugunsten des Kornblumentages sei noch in erster Linie das Fest im städtischen Ausstellungspalast und -Park erwähnt, das leider anch von dem Gewitterregen stark beeinträch tigt wurde. DaS zahlreiche Publikum und die Kapelle des 12. Infanterieregiments Nr. 177 mußten sich iu den Konzertsaal retten, und die Rutschbahn, vaS Kasperle- Theater, sowie die anderen kleinen Wohltätigkeits veranstaltungen mußten ihren Betrieb einstellen. Das Militürkonzert wurde im Saale fortgesetzt, in dem später ein vornehmes Künstlerkonzert begann, dem Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und der Prinz Friedrich Christian in Begleitung Sr. Exzellenz des Hrn. General leutnants v. Carlowitz und des Hrn. Leutnants Grafen zn Münster-Langelage beiwohnten. Zur Begrüßung hatten sich eine Anzahl Vorstandsmitglieder des Königl. Säch sischen Militürvereiusbundcs mit dem Präsidenten Hrn. Oberjnstizrat Windisch eingefunden. Außerdem bemerkte man in der Festgesellschaft noch Ihre Exzellenzen den Hrn. Generaldirektor der Musikalischen Kapelle und der Hof theater Grafen v. Seebach und den Wirkt. Geh. Nat Hrn. vr. Lingner. Das Konzert wurde in der Form eines Kabaretts unter der Leitung des Hru. Opernregisseurs d'Arnals und unter der Mitwirkung von Frau Gerda Barby, Frl. Helga Petri, Frl. v. Catapol, Frl. Frieda Heß und der Herren Prof. Petri, Fritz Vogelstrom und vr. Stacgemann, sowie des Solotänzers Hrn. Dietze dar geboten. Im zweite» Teile wirkten noch das bekannte Elbe-Quartett, Kammermusikus Wunderlich, Hofopernsäuger Pauli und andere mit. Im großen Saale wu.de in zwischen eifrig dem Tanze gehuldigt, während hie jungen anmutigen Kornblumenverkäuferinnen unermüdlich tätig waren, um auch die letzte der blauen Cyanen zu ver kaufen. Gewiß kann das Fest iu der Ausstellung mit als eine der schönsten und gelungensten Veranstaltungen des Kornblumentages bezeichnet werden. Das Konzert, das, von Frau Generalkonsul Schultz veranlaßt, im Saale des Hotel Bristol stattfand, nahm einen höchst erfreulichen Verlauf. Für die Gesangsdar- biejungen war Frl. Anna Klotz, für Klaviervorträge Hr. Karl Bertling, für Darbietungen auf der Violine Hr. Konzertmeister Rudolf Bärtich uud für Rezitationen Hr. Baron Carlo v. der Ropp gewonnen worden. Sämtliche Mitwirkende rechtfertigten vollauf den vorzüg lichen Ruf, den sie bereits genießen. Frl. Klotz sang Lieder von Döring, Reinecke, Hildach, Liszt und Hart mann und mußte noch eine Zugabe spenden. Hr. Bert ling trug Stücke von Brahms und Chopin vor, und Hr. Bärtich spielte die Legende von Wieniawsky, sowie ein Präludium und Allegro von Pugnani. Unter den von Hrn. Baron v. der Ropp vorgetragenen Rezitationen heben wir „Die letzte Parade" von Holger Drachmann hervor. Rauschender Beifall uud reiche Blumenspenden lohnten die künstlerischen Darbietungen. Erwähnenswert sind noch dasLport- und Spiel fest des Schützenregiments Nr. d08 auf dem Alaun- Platze, die Sedanfeier im Gewerbehause, die der Königl. Sächsische Militärverein 7. Infanterieregiment „König Georg" Nr. 106 veranstaltet hatte, sowie die große Musikaufführnng auf dem Altmarkte, der abend» von 8 Uhr an viele Taufende festlich gestimmter Menschen beiwohnten. Ter auf der alten Vogelwiese ge plante Massengesang von 1000 Schulkindern mußte leider infolge des Regens ausfallen. Die Feier fand jedoch in der Turnhalle der 20. Bürgerschule statt. Mit dem Verlaufe desKorublumentags kann das Festkomitee sehr zufrieden sein, wenn auch das Erträgnis durch das Gewitter etwas beeinträchtigt worden sein dürfte. Anerkannt muß jedoch werden, daß sich auch diesmal wieder viele hilfsbereite Künstler sowie mehrere Tausend junge Damen und Herren gern uud freudig in den Dienst der Wohltätigkeit gestellt haben, womit aber mals ein schönes Zeugnis für die Opferwilligkeit der Dresdner Bürgerschaft erbracht worden ist. In den Abendstunde»» begann dann im Bankhaus« Gebr. Arnhold daS wichtige Geschäft des Geldzählens, das die ganze Nacht hindurch fortgesetzt werden mußte, da der Betrieb deS Bankgeschäfts während der Tages stunden hierunter nicht leiden durfte. .Der Inhalt aus 3127 Büchsen, die bi» 1 Uhr nachts abgeliefert wurden, betrug 44 655,50 M. Die Summe setzt sich zusammen aus etwa 328 850 Stück 32 885 M. in Zehnpfeynig- stücken, etwa 70 000 Stück -- 3500 M. in Fünfpfennig- stücken, etwa 320 M. in Zwei- und Einpfennigstücken, 7950,50 M. in Silber, Gold und Papier. Da insgesamt etwa 5000 Büchsen auSgegeben und somit ein erheblicher Teil erst in de» kommenden Tage« eingeliefert wird, und außerdem da» Ergebni» der Sonderveranstaltungen auch »och auSsteht, so wird da» Gesamtergebnis obige Summe beträchtlich übersteigen und auf über 60 000 M. zu schätzen sei«. Mannigfaltiges» Dre»de«, 3. September. * Berichte über Schulfeiern a»S Anlaß de» Sedan - tage» liegen »och folgende vor: Am Nachmittag de» 2. September feierte daS König- Georg-Gymnasium auf den von Hrn. Okonomierat v. Lippe iu Nockau wie alljährlich gütigst zur Verfügung gestellten Wiese» das Sedanfest in hergebrachter Weise unter lebhafter Beteiligung zahlreicher Eitern von Schülern. DaS plötzlich eintretende Gewitter verhinderte leider die Ausführung der Freiübungen und deS Fünf kampfs: Nach seinem Abzug konnte jedoch die Festansprache deS Hru. vr. Hojstätter uud die Verkündigung der Sieger iu den Wetlkämpfe», die mit Eichenkränzen belohnt wurden, stattfinden. Der Verkauf von Kornblume»» und Karten lieferte eine» stattlichen Beitrag zu der Spende für die Veteranen. Im Bitzthumschen Gymnasium wurden, wie all- jährlich, Ausflüge iu die nähere und weitere Umgebung Dresdens unternommen, wobei in geeigneter Weise der hohen patriotischen Bedeutung des SedantageS gedacht wurde. Die beiden Primen unteruahiue» unter Führung des Rektors und Konrektors eine Fahrt nach Breslau zuu» Besuch der Jahrhundertausstellnug. Jin Lreuzgym»asium wurde der Sedantag durch Ausflüge sämtlicher Klassen in die nähere oder weitere Umgebung Dresdens geseiert. Tie Neustädter Realschule beging die Feier des Sedantages wie herkömmlich mit Turufahrteu und Aus flügen der einzelnen Klasse» in die weitere Umgebung Dresdens. Für diejenigen Schüler, die infolge ihres Sammelwerkes am Kornblumentag oder ans anderen Rücksichten an der Teilnahme verhindert waren, fand am Morgen in engerem Kreise eine kürzere SchuZeier statt. Das Königl. Lehrerinnenseminar und die Klassen 1 bis 7 der mit ihm verbundenen höheren Mädchenschule feierten unter Führung des ganzen Lehrerkollegiums den Sedantag auf dem Osterberge vei Cossebaude. Doch galt der Tag diesmal in erster Linie dem Andenken Theodor Körners. Nach einem allgemeine»» Gesäuge leitete ein voa einer Seminaristin gedichteter und gesprochener Prolog von» Sedanfest auf Körner über, und eine von Hrn. Pros. Or. Ctößner gehaltene Ansprache zeichnete ein Bild vom Lebci» und Wirken dieses Freiheitssängers und Freiheits kämpfers. Chorgesänge und Deklamationen Körnerscher Lieder schlosse» sich an. Auf die eigentliche Feier folgten noch weitere Darbietungen innerhalb desselben Gedanken kreises; Seminaristinnen lasen mit verteilten Rollen Szene»» aus „Zriny" und führten den „Nachtwächter" und die „Gouvernante" auf. Eine dabei für die Zwecke des Kornblnmentages veranstaltete Sammlung ergab einen Ertrag von 33 M. In der staatl. konc. Militärvorbereitungs« anstalt des Hrn. Hofrat Prof. R. Pollatz entwarf im Anschluß an einen Bor trag, den ain Körnertage Hr. Or. Deck gehalten hatte, Hr. Schroeter-Hauptslein ein „Bild von der Erhebung Preußens in» Jahre 1813." * Der Rat zu Dresden hat durch Verhandlungen mit den verschiedenen Stellen eine gewisse Menge Radium für die Behandlung von Krebskranken in den hiesigen Krankenanstalten der Sladtgemeinde gesichert und wirs demnächst eine Vorlage an die Stadtverordneten wegen Bewilligung der erforderliche»» Summe von LOO000 M. gelange»» lassen. Die Menge von Radium, die ärztlicher- seits für erforderlich gehalten wird, wird voraussichtlich erst in» Laufe der ersten Hälfte des nächsten Jahres voll ständig geliefert werden können. * Die neue Straßenbahnliuie nach dem Kaditzer Flugplätze ist in den letzten Tage»» begonnen worden. Der Bau soll nach Möglichkeit gefördert werden, damit die Linie recht ^ald benutzt werden kann. Der neue Flugplatz wird vRn Bahnhof Mickten aus zu erreichen sein. — Für die Zwecke des Zweigvereins der eoan- gelischen Guftav-Adolf-Stiftung in Dresden sind von Fran Charlotte Eleonore Emma verw. Sauppe geb. TulliuS inDresden 5000M. letztwillig ausgesetzt worden. * Die am 3. März 1913 in Dresden verstorbene Privata Frl. Elise Ottilie Wille hat letztwillig die Begründung einer Karl Wille-Stiftung angeordnet, deren Verwaltung von der Stadtgemeinde Dresden ge führt und deren Erträgnisse alljährlich am 30. März unter von ihr uäher festgesetzten Bedingungen an arme, unbescholtene, mindestens 34 Jahre alte Töchter aus den gebildeten Ständen gewährt werden sollen. Der Nat hat beschlossen, die Verwaltung der als juristische Person zu begründenden Karl Wille-Stistung zu übernehmen, sür diese die Erbschaft des Frl. Wille, die sich auf etwa 15000 M. berechnet, unter den von ihr ausgestellten Bedingungen unter dem Ausdruck des Dankes gegen die Erblasserin anzunehmen und die Aufstellung von Stistuugs- bestimmungen bis nach Beendigung der Nachlabregulierung vorzubehalten. * Die Zentrale für Jugendfürsorge (Geschäfts stelle Marienstraße 22), die unter dem Protektorat Sr. Majestät de- Königs steht, und deren Ehrenvorsitzender Hr. Oberbürgermeister Geh. Rat vr. Dr.-Ing- Beutler ist, läßt soeben ihre 12. Mitteilung erscheinen. Der Vor sitzende Pfarrer Mätzold gibt in seinem Geschäftsbericht zunächst einen kurzen Überblick über die Entwicklung des Verein». Seine Tätigkeit, die sich nicht auf Dresden und die nähere Umgebung beschränkt, sondern da» ganze Land umfaßt, ist in zehn Jahren so gestiegen, daß eine fünfte Sekretärin eingestellt werden mußte. Außerdem beteiligen sich 142 hiesige und auswärtige Helfer an der Arbeit. 70 Vereine und Körperschaften, darunter viele Kirchen vorstände, haben sich der Zentrale angeschlossen. Die Be hörden lassen ihr freundliche Förderung und Unterstützung »uteil werden. So gewährten daS Ministerium de» Innern, der Rat z« Dre»den nnd da» Fürsorgeamt wiederum nam- hasteBeihilsen. Aufführungen undBorträge wurde» zurFör« deru»g der Zwecke undBestrebunge» de»Verein» veranstaltet. Von den von der Zentrale herauöaegebenen, von Frl. Joh. M. Linken redigierten „Blättern für Jugendfürsorge" liegt die vierte Nummer vor. von den andere» Druckschriften der Zentrale ist da» von Vberjastizrat Bermann be arbeitete Merkblatt für Vormünder ne« erschienen. Eine dritte Auslage machte sich nötig sür den von Schiel direktor Heyde verfaßten Ratgeber für die Berufswahl