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Dresdner Journal : 28.08.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-08-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191308281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130828
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130828
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-08
- Tag 1913-08-28
-
Monat
1913-08
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 28.08.1913
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rührten Blumentagen, kommen auch diesmal sogenannte Schutzblumen zum Preise von 5 M. zum Verkauf, die au» „Sachsenstern-Kornblumen" mit drei silbernen Eichenblättern bestehen und schon jetzt in der Geschäfts stelle des Kornblumentages, Biktoriastraße 16, I, und am Kornblumentage selbst bei den Verkäuferinnen und Ver käufern zu haben sind. Die Träger dieser Schutzblume» werden von den Verkäuferinnen und Verkäufern nicht angesprochcn. * Nächsten Sonntag 11 Uhr wird in der Wald- erholung» statte Trachenberge Hr. Pfarrer Magiriu» einen Waldgottesdicnst halten, zu dem jedermann Zu tritt hat. * Unter den bei dem Eiseubah»unglück von Krojanke in Westpreußen auf der Strecke Königsberg- Berlin verletzten Personen befindet sich auch der Bahnhofs portier Naumann aus Pot schappel, der eine Quetschung an der Brust und eine Verletzung am linken Knie davon getragen hat. Naumann hat trotz seiner Verletzungen die Reise fortgesetzt nnd ist heute in Potschappel eingetroffen, wo er sich in ärztlicher Behandlung befindet. * Aus dem Polizeibericht. Ein Kautions- betrüger, der „für eine erstklassige Kranken- und Eterbeversicherungsgesellschaft einen Kassenboten sucht", Hal in Frankfurt a. O. einen Schneidermeister um 500 Mark betragen Der Schwindler nannte sich Subdireftor Franz Berndt der bürgerlichen Kranken- und Sterbe- vcrsicherungsgesellschasl in Leipzig. Um sein Opfer zu täuschen, legte er die Kaution in Höhe von 500 M. in ein Kuvert, das er mit der Adresse der erwähnten Ge sellschaft versah und beauftragte einen Angestellten des Hotels, in dem er wohnte, dieses zur Post bringeu. Ter von dem Argwohn schöpfenden Schneidermeister ans telegraphischem Wege zurückerbctenc Brief ent hielt nicht das Geld, sondern nur einen unbeschriebenen Briesbogen und einen Prospekt der Versicherungs gesellschaft. Ter Betrüger, der wahrscheinlich mit diesem Taschenspielerstückchen noch in anderen Städten sich bemerkbar machen wird, ist etwa 40 Jahre alt, un gefähr 1,62 in groß, von untersetzter Figur, hat blondes Haar, blonden Schnurrbart, gesunde Gesichtsfarbe, blane Augen und trug schwarzes Jackett, gestreiftes Beinkleid, schwarzen, steifen Hut und schwarze Schnürstiefeln. — Eine Ei n m i e t dieb i n, die vorgibt aus Pilsen oder Leitmeritz zugereist zu sein, hat in letzter Zeit mehrfach Zimmervermieterinnen bestohlen. Die 23 Jahre alte Diebin hat dunkles Haar, trägt weiße Bluse und weißen Sporthut und führt ein schwarzes Sammct- handtäschchen bei sich. * Ter Arbeitsmarkt in Dresden zeigte ebenso wie im ganzen Lande im Juli d. I. einen ungünstigen Stand. Bei den in Dresden bestehenden 57 Arbeitsnachweisen meldeten sich nach den Mitteilungen des städtischen Statistischen Amtes im genannten Monat 9036 (gegen 8018 im Juni und 7151 im Juli des Vor jahres) männliche und 5714 (5428 und 5200) weibliche Arbeit suchende. Tie Zahl der offen gemeldeten Stellen betrug dagegen 5450 (4531 und 5187) für männliche und 3432 (3609 und 3570) für weibliche Personen. Von diesen wurden besetzt 4954 (4194 und 4409) mit männlichen und 2725 (2945 und 2996) mit weiblichen Personen. Unter diesen besetzten Stellen befanden sich freilich 2121 (gegen 2099 im Juni) Aushilssstellen für männliche und 2125 (2334> Aushilfsstellen sür weibliche Personen sowie 533 (290) bez. 379 (78) nach außerhalb Dresdens vermittelte Stellen. * * Die Weißeritztalsperrengenossenschaft hielt heute vormittag 10 Uhr im Saale von Füssels Gasthof in Hainsberg ihre sechste Genossenschaftsversammlung ab, die sehr zahlreich besucht war. Unter den Teilnehmern bemerkte man auch die Herren Amtshauptmann vr. Streit, Geh. Kommerzienrat Dietel-Coßmannsdorf, Kommerzien rat Kämpfe-Dresden-Plauen, Landtagsabgeordneter Bür germeister Wittig-Ratenau rc. Ter Vorsitzende der Ge nossenschaft, Hr. Ingenieur Pleißner von der Firma Bienert in Dresden-Plauen, eröffnete die Versammlung mit begrüßenden Worten und hieß besonders den Ver treter der Aufsichtsbehörde, Hrn. Amtshauptmann vr. Streit, herzlich willkommen. Ter einzige Punkt der Tagesordnung be'.refse die Beschlußfassung über die Be- schaffung der zur Fertigstellung der Genossen schaft sanlagen erforderlichen Geldmittel, da die Genossenschajt mit der 10 Millionen-Anleihe nicht aus- reiche. ES seien vielmehr noch 3 Mill. M. zur Fertig, stellnng der Anlagen notwendig. Infolgedessen habe sich die Genossenschaft an die Königl. Staatsregierung gewendet, die ihr daraufhin nachstehendes Anerbieten ge- macht habe: Die Ministerien der Finanzen und des Innern be willigen der Weißeritztalsperrengenossenschaft in Haius- berg vorschußweise aus der Staatskasse diejenigen Bar beträge zur Deckung der Baukosten für die Talsperren bei Malter und Klingenberg samt deren planmäßigen Neben- aulagen, die weder aus dem Erlöse der unter staatlicher Gewährleistung stehenden 10 Mill.-Anleihe (Gesetz vom 27. April 1906), noch durch fällige Teilbeträge deS aus 18Jahre zu verteilenden Staatsvorschusses von 2Z4 Mill.M. (Ständische Schrift vom 6. April 1906 Nr. 56) bestritten werden können. Die Bewilligung wird an folgende Bedingungen geknüpft: 1. Die Genossenschaft verpflichtet sich, den durch die Überschreitungen des Kostenanschlages für die Talsperren bei Klingenberg und Malter entstehenden Fehlbedarf durch eine Anleihe aufzubringen, sür deren Verzinsung und Tilgung der Staat unter den durch Gesetz festzustellenden Bedingungen die Gewähr übernimmt. 2. Die Vorschüsse aus der Staatskasse dürfen im ganze» 3 Mill. M. »icht übersteigen und sind bis zur Rückzahlung mit 3 Proz. jährlich zu verzinsen. 3. Die unter 1. bezeichnete Anleihe ist binnen drei Monaten nach dem Inkrafttreten des Gewährleistungs- gesetzeS auszugeben und der Erlös in erster Linie zur Rückzahlung der Vorschüsse nebst Zinsen zu verwenden. 4. Die Vorschüsse werde» von der Finanzhauptkasse auf Antrag der Weißeritztalsperrengenossenschaft gegen Bescheinigung der AmtShanptuiannschaft Dredcn-Altstadt an die Bauverwaltung Dresden II ausgezahlt. 5. Sobald die neue Genossenschastsanleihe begeben werden kann, erledigt sich die Gewährung von Vorschüsse» a»S der Staatskasse. I« der sich anschließende» kurzen Debatte betonte Hr. Amt-Hauptmann vr. Streit, daß es sich in dem vorliegenden Fall nur um einen Vorschuß der Sächsischen StaatSregierung handle, bi» ein Beschluß des Sächsi schen Landtages herbeigesnhrt worden sei. Der Vorschuß solle nur mit 3 Proz. verzinst werde«. Die Versamm lung beschloß hierauf einstimmig und ohne weitere Debatte, die Vorschläge der Staatsregierung anzunehmeu. Hr. Ingenieur Pleißner sprach den Königl. Ministerien deS Innern und der Finanzen den Dank der Versamm- lung für das abermals bewiesene große Eutgegenkommeu aus, worauf die Versammlung geschlossen wurde. Die Präsenzliste ergab die Anwesenheit von 51 Teilnehmern mit 95053 Stimmen. — Die Einweihung der Tal sperre bei Malter findet am Sonnabend, den 27. Sep tember, statt. * Niederlößnitz. Im Garten des verstorbenen Hof rats Peschel au der Körnerstraße, deS Begründers und langjährigen Leiters des Dresdner Körner-Museums, wurde am 100jährigeu Todestage Körners eine Gedenkfeier abgehalten, an der Schüler und Schülerinnen der ersten Klaffen, die Chorsänger und das Trommler- und Pfeiferkorps teilnahmen, Gesänge des Schulchors und Gedichtsvorträge umrahmten die Gedächtnisrede Direktor ErlerS. Schülerinnen legten an der Körner- Eiche, einein Sprößling eines der mächtigen Bäume, die sich über des Dichters Grab in Wöbbelin wölben, einen selbstgewnudenen Kranz mit Schleife in den deutschen Farben nieder. Die Angehörigen vr. Peschels wohnten der schlichten Feier bei und überreichten der Schule den von ihrem Heimgegangenen Vater bereits fertiggestellten Prolog zum 100 jährigen Todestage Theodor Körners. Leubnitz. Eine Körner-Linde wurde hier aus An laß der hundertjährigen Gedenkfeier an den Tod Theodor Körners gepflanzt. Dem feierlichen Akte, der auf dem Albertplatze stattfand, wohnten Vertretungen des Königl. Ministeriums deS Innern, des Gemeinderates, sowie Ab ordnungen deS Lehrerkollegiums, des Königl. Sächsischen Militärvereins und die oberen Klassen der Schule bei. Die Gedenkrede hielt Hr. Schuldirektor Schmidt. Die kleine Anlage, die von dem hiesigen Verschönerungsverein geschaffen worden ist, wurde von Hrn. Gemeindevorstand Morgenroth mit Dankesworten übernommen, worauf die Feier mit dem gemeinschaftlichen Gesänge deS Liedes „Deutschland, Deutschland über alles" abgeschlossen wurde. Bunte Chronik. * Neue Erinnerungen an die Schlacht bei Bion ville. Ein ergreifendes Bild von jenem ent setzlichen Ringen, in dem sich am 16. August 1870 eine Anzahl deutscher Jnfanterieregimenter verblutete, gibt der Brief eines Mitkämpfers, des späteren Staats sekretärs Oswald Frhr. v. Richthofen, der in den „Grenzboten" zum erstenmal veröffentlicht wird. Ter Freiherr stand beim 11. Regiment und hatte bereits die blutigen Kämpfe der vorhergehenden Tage mitgemacht. „Furchtbare Tage des Schreckens und unendlichen Jammers liegen hinter mir", so schreibt er. „Wenn man, wie ich, in der letzten Woche, von einem Leichenwall zum andern marschiert ist, wenn man stunden-, tage- und nächtelang nichts anderes gehört hat, als das Geächze, Gestöhne und Gcivinsle der Verwundeten und Sterbenden, wenn man die besten Freunde, die treuesten Kameraden neben sich hat getroffen niedersallen sehen, ohne ihnen helfen zu können, und sie selbst hat in Massen mit zu Grabe tragen helfen, so bedarf es erst einer gewissen Zeit, um in daS alte geistige Gleichgewicht zurückzukommcn und die vergangenen Tage überwinden zu können. Die ersten Tage nach der Schlacht bei Gorze waren wir alle nach und »ach in einen Zustand vollkommenster Apathie ge kommen." Nun brach mit schöner Sonne der 16. August heran, und sie sollten nach einem kurzen Marsch Ruhe haben, aber statt dieser Ruhe erwartete sie der härteste Kampf. Das Regiment wurde zum Gefecht aufgestellt und rückte in den Wald, um eine Umgehung nach rechts auszuführen. Hier begegneten sie schon Ver wundeten in zahllosen Mengen, nnd kaum waren sie auf dem freien Felde, so empfing sie ein Feuer von einem fast völlig unsichtbaren Feind. „Tausende und Aber tausende von Kugeln strichen über das Feld. Einen Vergleich hierfür gibt es nicht; ein Platzregen ist viel zu wenig gesagt. Überall hörte man die Kugeln pfeifen und sah sie rechts und links in die Erde schlagen. Furchtbar war die Wirkung. Ein Kamerad nach dem andern stürzte; immer kleiner wurde die Schar. Der Fahnenträger fällt; ein anderer Unteroffizier ergreift die Fahne und weiter geht es". Schließlich sind nur noch 30 Mann beisammen, doch sie werden von 20 Mann, die hinzukommen, verstärkt und stürmen wieder vor wärts. „Wir schmelzen auf 20 Mann zusammen, und eS gab daher jetzt nur eine Parole, die: die Fahne zu retten. Sofort stürzten wir unS, Manstein voran, dann Leutnant v. Sydow, der Fahnenträger, ich, Aigner, rechts in die Waldschlucht, und stürmten durch den Wald. Un durchdringliches Gestrüpp hatten wir zu passieren; immer wieder siel einer der Wenigen tot oder verwundet nieder. Furchtbar schwer war es, sich einen Weg zu bahnen. Gesicht und Hände von Dornen zerrissen, verlor ich nach und nach Helm, Regenmantel, Säbelscheide, Revolver. Mit dem blanken Degen wurde für die lange schwerfällige Fahne die Bahn geebnet. Aigner verließe» die Kräfte; ich zog ihn bergauf, berg ab, vorwärts; ein Hornist unterstützte ihn. Unaufhaltsam wurde weiter marschiert; so oft wir ein Weniges in der Waldschlucht sichtbar wurden, empfingen unS unzählige neue Kugeln. Endlich wurde es Heller; wir hakten, Gott sei Dank, die Richtung nicht verfehlt und den zuerst von uns betretenen Waldweg wiedergefundem Zuerst waren außer Manstein und mir nur 5 bis 8 Mann um die Fahne! Leutnants Kühne und v. Sydow I mußten sich verwundet zurackziehen. Auf der Straße sanden wir auch die Fahne deS 1. Bataillons, die auch nur mit Mühe und durch den Mut ihres Trägers, deS braven Fähnrichs Gras Moltke I, der trotz zer schossener Hand doch nicht aus dem Gefecht gehen wollte und die Fahne dem auch gefallenen eigentlichen Fahnen träger abgenommen hatte, gerettet war. Wir sammelten um die Fahne Reste aller Regimenter, 11er, 72er und 40er und gingen von neuem vor. Einzelne Kugeln flogen noch hin und her — so sloa eine Bentivegni an die Helmspitze und blieb i« ihr stecken — aber «ach und nach hörte das Feuer auf und nur an einzelnen entfernteren Punkten krachte es fort, endlich ganz ver stummend. Wir traten vor der Waldlisi»re an, die Überbleibsel deS 8^ 40., 72. und 11. Regi ¬ ment». Bo» unserm Regiment sammelten sich etwa 3- bis 400 Mann. Kein Mensch wußte, wer gesiegt, in wessen Händen das Schlachtfeld sei." Erst später hörten sie, daß das Regiment durch sein rechtzeitiges Eingreifen und die außerordentliche Aufopferung der Leute dem Feinde den Sieg auf dem linken Flügel entrißen hatte. * Die Marschleistung einer Katze. Welche statt- lichcn Entfernungen eine einfache Hauskatze zurückzulegen vermag, zeigt ein interessanter Fall, der sich in England ereignete und mit dem sich die Zeitschrift „Nos LoisirS" beschäftigt. Eiue Frau White hatte von Ripon d-e Reise nach Cardiff unternommen, nm ihre alten Eltern zu be suchen. Bei der Bahnfahrt nahm sic in einem Korbe eine schöne schwarze Katze mit, die sie „Tumimi" getauft hatte und ihren Eltern zum Geschenk machen wollte. Die Eltern freuten sich auch sehr über die schöne Katze, aber bereits am nächsten Morgen war der vierbeinige Gast auS seinem neuen Heim verschwunden und alle Nachfragen verliefen ergebnislos. Das einzige, was man erfahren konnte, war der Umstand, daß einige Leute bei den Eisenbahnschienen — die Bahnlinie führt nahe am Hause der Alteu vorüber — eine schwarze Katze gesehen haben wollten. Das Tier war und blieb verschwunden, bis zehn Tage später aus Ripon die Nachricht kam, Tumimi sei wieder zu Hause aufgetaucht. Die Katze war vollkommen erschöpft, die Pfote» bluteten, aber sie hatte den Weg i» ihr altes Heim wiedergesnnden. Was das bedeutet, wird erst klar, wenn man erfährt, daß die Entfernung von Cardiff nach Ripon rund 400 km be trägt, sodaß Tumimi durchschnittlich 40 km am Tage zurückgelegt haben muß. Roch interessanter als dieser Rekord der Zähigkeit bei einer einsachen Hauskatze ist aber die verblüffende Leistung des Orientierungssinnes Wie hat die Katze sich heimgesunden? Ist sie geraden wegs durchs Land gewandert, oder folgte sie der Bahn linie, auf der sie nach Cardiff gekommen war? Auf jeden Fall hat weder die große Entfernung noch die Eisenbahn- fahrt im geschlossenen Korbe den Orientierungsinstinlt TumimiS irre zu machen vermocht. Sport und Jagd. Pferdesport. "Rennen zu Dresden. Am nächsten Renntag des Dresdner Herbst-Meetings Sonntag, den 3l. August, kommt mit dem Dresdner Jugend-Rennen, 12000 M. Preis, die be deutendste Prüfung der Zweijährigen auf der Flachen im dies jährigen Dresdner Programm zum Austrag. Nach den bisher bekannt gewordenen Absichten der Ställe wird dieses Nennen ein stattliches Feld am Start vereinigen, worunter sich auch ein Ver treter des Königl. Preußischen Hauptgestüts Gradip befindet. An Gesamtpreisen sind für diesen Tag 28590 M. ausgesetzt, außerdem erhält der siegende Reiter im Preis vom Herkules als Ehrenpreis eine Tafelgarnitur, bestehend aus einer Salat- und zwei Kompott schüsseln in schwerem Silber getrieben mit Kristalleinsätzen, sowie ein massives silbernes Salatbesteck im Etui, geliefert vom Hof juwelier Heinrich Mau-Dresden. Im Preis vom Weißen Hirsch winkt dein siegenden Reiter als Ehrenpreis eine wundervoll ge- aderte Schale auS echten, brasilianischen Onyx, aus deren Rande ein bronzener Elch steht, der ganz hervorragend model liert ist. Im Dresdner Jugend-Rennen erhält der Trainer des siegenden Pferdes ein Andenken, eine »mnderschöne Standuhr aus erzgebirgischem Serpentinstein. Die beiden letzteren Preise sind aus dem Kunstgewerbehause Friedrich Pachtmann-Tresden bezogen worden. Die Baden-Badener Woche. Ter Stall des Vicomte d'Harcourt bleibt bei dem inter nationalen Meeting zu Baden-Baden unvertrete«. In Betracht gekommenwären Ecouen nnd Huningue. Ta auch Le Grais am Großen Preis von Baden nicht teilnehmen soll, so schmilzt die Teilnehmerzahl sür das am Sonnabend zur Entscheidung kommende und mit 80 000 M. ausgestattete Hauptereignis aus folgende sieben Pferde zusammen: Cyclon (Bullock), Baldaquin (Barat), Martial Hl (Stern), CrSbvcut (O'Neill), Mosci Ksiaze (Gnlyas), Cambronne (Snmter) und Emperador (Lane). Luftfahrt. Ein Universitätsprofessor als Flieger. Berlin, 28 August. Auf dem Flugplatz Johannisthal hat gestern derUniversitätsprosessor Niese n-Straßburg auf einer Albatrostaube die Pilotenprüfung bestanden. * Johannisthal, 27. August. Ter Flieger Viktor Stoess- ler, der gestern bei Schlappe (Westpreußen) gelandet war, ist heute früh um Z49 Uhr wieder aufgestiegen, nach Jastrow geflogen, um sich Benzin und Ol zu holen, und hat vou dort um >/,1 Uhr den Flug nach Berlin angetreten, wo er um 3 Uhr 2 Min. aus dem Flugplatz Johannisthal landete. Paris, 28. August. Eiue Anzahl der bedeutendsten Flug zeugfabrikanten, darunter Bleriot, Gebr. Farman, Brequet, Voisin und Moräne, haben beschlossen, aus dem Aeroklub aus zutreten und ihre, zum Gordon-Bennett-Nennen gemel deten Apparate zurückzuziehen. Dieser Beschluß wird voraussichtlich die Spaltung deS Aeroklubs und die Gründung eines neuen Klubs zur Folge haben. Unfälle. München, 28. August. Tas Flugzeug deS in Schleißheim stationierten Militärfliegers Leutnant Fink geriet in einer Höhe von 1500 m in Brand. TerFlieger landete in einem tollkühnen Gleitsluge bei Mariabrunn nahe bei Freifing und konnte noch gerade im letzten Angenblick von seiner Maschine ab springen. Er blieb unverletzt, der Aeroplan ist verbrannt. London, 27. August. Hawker nahm heute morgen um 6 Uhr 40 Min. bei schönem Wetter seinen Rundslug von Oban in Schottland au» wieder auf. In Larne in Irland ging ec nieder, um seinen Benzinvorrat zu ergäuzen. Bei Portraine nördlich von Dublin brach ein Flügel seines HydroaeroplanS. Hawker stürzte mit seinem Fluggaste aus einer Höhe von etwa 100 Fuß ab. Er selbst blieb unverletzt, sein Fluggast dagegen wurde am Kopf und Arni verletzt. Hawker ist im Automobil in Dublin angekommen. Berg- und Klettersport. TreSden. Der Sächsische Bergsteigerbund erstattet soeben feinen Bericht auf da» GeschLft»jahr 1918. Die Haupt- arbeiten bestanden besonder» im weiteren Ausbau de» Bundes. Da» Entgegenkommen der Behörden und besonder» der Forst- behörden erleichterte diese Arbeiten wesentlich. Man beurteilt jetzt die Bergsteigerbewegung günstiger. Di« Forstbehürde hat darum auch mit weiteren verbot«« zurückaehalte». Außerdem wurd« «in«s der schönste« Gebiet«, da» Bielatal, das bereit» für den Kletter- nnd Wanderfport geschlossen war, durch di« Ler- mlttluna d«4 Bund«» von drn Prlv»tb«sitz«rn wi«d«r freigeaebr«. Di« UnsallhllsSkasse wurd« wesentlich «rweitrrt, fobatz bri einigen
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