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königlich Sciehsisehev Stcratscrirzsigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. Aeitweis« Nebenblätter: Landtagrbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank-Verwaltung, Übersicht d« Einnahmen und Ausgaben der LandeS-Brcmdverficherung-anstalt, Übersichten des K. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlung«» bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des 5k. S. LandesversicherungSamts, VerkausSliste von Holzpflanzen auf den K. S. GtaatSforstrevieren > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doengesin Dresden. < ' - - > --- Nr. 185. I Dienstag, 12. August 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, die Lspaltige Grundzeile oder deren Naum ini amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Rrdaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vorn». 11 Uhr. 3» Freiburg i. B. wurde mit staatlicher Unterstützung kiue Bogelschutzstelle für ganz Vaden begrüudet. Bei der gestrigen Sitzung der Botschaftervereinigung bahnte sich eine grundsätzliche Einigung in der Frage de» Schicksal- der ägäischen Inseln an. Dem Verlangen ManteuegroS nach Berichtigung der albauijche» Rord- grenze stimmte» Sir Edward Grey und die Botschafter Frankreichs und Rußlands zu. * Zwischen dem Kaiser von Rußland und dem König van Rumänien fand au« Aulaß der Uuterzeichuung des FrirdenSvertrageS ciu Depeschenwechsel statt. Bulgarieu und Rumänien haben mit der Abrüstung begonnen. Das bulgarische KönigSpaar wurde nach seiuer Teil- «hme am Gottesdienst »ach Friedeusschluß von der Be- Merung stürmisch begrüßt. Zu einem auf die Vollendung de» bulgarischen saaeSwerkeS in der Zukunft hinweisenden Armeebefehl vM König Ferdiuand im Name» Bulgarien- dem Heere für seine Opfer, Mühen und Leiden. Zm Somalilande soll ein Kamelreitrrkorp» vernichtet worden sein. * Z« Gandia bei valemia brach in eine« überfüllten L/»ematographenthe«1er Feuer a«S. ES enstand rine Pini-, bei der 4» Personen verletzt wnrden, davon 14 lebensgefährlich. Amtlicher Teil. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, die Wahl des Professors vr. Jentsch zum Rektor der Forstakademie Tharandt für die Zeit vom 1. November 1913 bis niit 31. Oktober 1914 zu bestätigen. Ministerium des Innern. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Königl. Belgische Generalkonsul James Derham in Leipzig das ihm von Sr. Königl. Hoheit dem Bey von Tunis verliehene Kommandeurkreuz des Nichan-Jftikhar-Ordens annehme und trage. Herr Bezirkstierarzt Veterinärrat Beier in Dresden- Neustadt ist vom 18. August bis mit 14. September dieses Jahres beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Bezirkstierarzt Beterinärrat Vr. pkU. Otto in Dresden vertreten. 5591 Dresden, den 12. August 1913. zig vil Mnigliche SreiShasptmassschaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche ve» »inifierium» der «nanzen. «erg« Verwaltung. Zn Ruhestand versetzt: Obersteiger U Kl., Schichtmeister G. Ä. Richter bei den staatl. Hüttenwerken bei Freiberg. — Befördert: Steiger II. Kl. Lehmann zum Obersteiger II. Kl. bei den staatl. Hüttenwerken bei Freiberg, Steiger UI. Kl. Hänel bet den staatl. Erzbergwerken zum Steiger ü. Kl. bei den staatl. Hüttenwerken bei Freiberg, Expedient Beyer zum Bureauassistenten beim Bergamt zu Freiberg. Hochbauverwaltung. Augestellt: Voigt, Hilfsexpedient vti der Bauverwalterei Dresden I, al» Expedient beim Landbau amte Leipzig. —— (vehürdlich,Bekanntlnachu»gen erscheinen auch im AnkündiguugSteile.) Nichtamtlicher Teil. So« Königliche« Hof«. Dresden, 12. August. Se. Majestät Her König be sichtigte «achmittag» da» Stift „FriedenSort" sowie die vrüderanstalt in Moritzburg^isenkrg. Vom diplomatischen Korps. Dresden, 12. August. Der Königl. Bayerische außer ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Graf v. Montgclas, hat Dresden mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit werden die Geschäfte der Königl. Bayerischen Gesandtschaft von dem Königl. Bayerischen Konsulat wahrgenommen. Dresden, 11. August. Der Königl. Belgische außer ordentlich«. Gesandte und bevollmächtigte Minister, Baron Beyens, hat Berlin mit Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungiert der Legationsrat Peltzer als Geschäftsträger. Deutsches Reich. Eine Neuerung für vaS verdingungswesen. Berlin, 11. August. Der Reichstagskommissiou für das Verdingungsweseu, die den Entwurf eines Neichssubmissionsgesetzcs berät, ist ein Antrag des Vereins gegen das Bestechungswesen, Sitz Berlin, zugegangen, der im wesentlichen verlangt, daß bei Ver- dingunge» die Angebote verschlossen eingefordert werden und die Öffnung aller Angebote erst im Er öffn ungs ter in in erfolgen darf, woz» die Anbieter oder ihre bevollmächtigten Vertreter zuzulassen sind. EntschLvigung der Schöffen und (Geschworenen. Nach dem soeben veröffentlichte» Gesetz vom 29. Juli 1913 erhalten Schöffen und Geschwv rene Vergüt nng der Reisekosten und für jeden Tag der Dienstleistung Tagegelder. Tie Tagegelder dürfen nicht zurück- gewiefen werden. Uber die Höhe der Reisekosten und Tagegelder trifft eine Bekanntmachung som 2. August 1913 nähere Bestimmungen. Danach wird den Schöffen und Geschworenen für jeden Tag, den der Schöffe oder Ge schworene am Sitzungsort verbringen muß, ein Tage geld von 5 M. gewährt. Notwendige Nachtquartiere werden mit je 3 M. Zulage vergütet. Schöffen und Geschworene, die außerhalb ihres Wohnortes einen Weg von mehr als 2 lern zurückzulegen haben, erhalten als Neijeen t schädignng für jeden angefangenen Kilometer der Hin- und Rückreife: bei Bahn- uud Schiffbeförderung 6 Pf.; bei notwendiger Wageubeförderung 20 Pf. Ausnahmsweise können höhere Auslagen ersetzt werden. Rciseentschädigung wird auch für Reisen nach dem Wohn ort und zurück während der Tagung gewährt, doch dürfen die Kosten dafür die sonst erwachsenen Tagegelder nicht übersteigen. Zum Tode des brafttiauischen (Aesinvten in Verltu. Berlin, 12.August. ZuinTode deS brasilianischen Gesandten in Berlin Jtiberö da Cunha, über dessen Ableben wir schon gestern kurz berichteten, wird von deutscher halbamtlicher Seite geschrieben: „Seiner liebenswürdigen Persönlichkeit und der Art seiner Geschäftsführung verdankte er groß« Wertschätzung und ein« an- gesehene Stellung in der Berliner Gesellschaft. Der dahingeschiedene Staatsmann hat die Vereinigten Staaten von Brasilien hier mit Ehren vertreten und sich um die Entwicklung der guten Beziehungen Deutschlands zu seiner Heimat verdient gemacht. Ein ehrenvolles Andenken bleibt ihn» gesichert." Se. Majestät der Kaiser hat der brasilianische» Re- gierung bereits gestern telegraphisch sein Beileid über mittelt. * Di« in Berlin am 9. August auSgegebeue Nr. 50 des Reichsgesetzblatte» enthält das Gesetz vom 8. August 1913, betreffend Änderung des Militärstrafgesetzbuch». Koloniale-. K»Ioni«kr«ls< »r Sslfs Dover, 11. August. Staatssekretär Vr. Solf hat heute an Bord der „Eleonore Woermann" Aon hier aus die Reife nach Westafrika angetreten. A» Bfflkff». Frie»«. Die Friedeusdelegierte« »ar der Abreise. Bnkarest, 11. August. Die Delegierten unter nehmen heute einen Ausflug nach Sinas«, wo fie Gäste de» Minister» de» Innern Joneseu sein werden. Am Abend gibt di« Stadt Bukarest zu Ehre« der Dele- gierten ein Bankett. Morgen werden die Delegierten zur Erledigung eiitiger Förmlichkeiten nochmal» zu- fammeutreten und übermorgen abreisen. Der König begibt sich morgen nach Sinaja. Glückwünsche. Aus Anlaß der Unterzeichnung des Friedens fand ein herzlicher Depeschenwechsel zwischen dem Kaiser von Rußland und dein König von Ru mänien statt. Bukarest, 11. August. (Meldung der Agence Non- maine.) Ans Anlaß des Friedensschlusses erhielt Minister präsident Majorescu ein Glückwunschtelegramm des russischen Ministers des Änßern Ssasonow. A b r ü st u n g. Sofia, 11. August. (Meldung der Agence Bulgare.) Der Minister rat hat die Demobilisierung der Ar »nee beschlossen. Die Demobilisierung beginnt heute. Tie Truppen sind bereits auf dem Marsche in ihre früheren Garnisonen begriffen. Bukarest, 11. August. Der König hat den Be fehl znr Demobilisierung unterzeichnet, die am 13. August beginnen wird. Belgrad, 11. August. Dem Blatte „Politika" zu- folge hat der König einen Armeebefehl erlassen, in dem er der Armee seinen Dank ausspricht und die baldige Demobilisierung in Aussicht stellt. König Ferdiuand und sein Volk. Sosia, 11. August. (Meldung des Wiener K. K. Tel. - Korr. - Bureaus.) Dem Gottesdienste in der Kathedrale wohnte» der König, die Königin, die Minister, dik e-enkäligen Minister und viele Würden träger sowie ein zahlreiches Publikum bei. Beim Vcr- lassen der Kirche wurde der König von der versammelten Menge lebhaft begrüßt. Der König kehrte zu Fuß ins Palais zurück; eine ungeheure Menschenmenge folgte ihm und bereitete ihm auf dem ganzen Wege be geisterte Huldigungen. König Ferdinand an sein Heer. Sofia, 11. August. Der König hat einen Tages- besehl an die Armee gerichtet, in dem er an die Siege im Lause des Feldzuges gegen die Türkei erinnert, der mit einem vollständigen Triumph der bulgarischen Waffen geendet habe, und während dessen die bulgarischen Truppen die Welt killrch ihre Tapferkeit und ihre Manneszucht in Erstaunen gesetzt und den Ruhm der alten bulgarischen Zaren neu belebt hätten. Der Tagesbefehl fährt fort: Soldaten! In dem Augenblick, wo ihr an den heimatlichen Herd hättet zurückkehren sollen, traf uns ein neuer Schlag. Unsere Verbündeten, mit denen wir ganz bestimmte Vertrüge hatten, verrieten uns und wollten uns das entreißen, was durch das Blut von Zebntauseuden von Helden erkauft war. Entrüstet über diesen Verrat konnte die ganze bulgarische Ration vom Haupt des StaateS bi- zu dem letzten Bauern und Arbeiter diese Be raubung nicht hinnehmen. Kein vaterlandsliebender Bulgare Hütte freiwillig und kampflos auf Monastir, Ochrida, Dibra, Perlepe, Saloniki, SereS und andere bulgarisch« Gebiete verzichtet, wo unsere Blutsbrüder leben. Herausgefordert von unseren alten Verbündeten, mußten wir wider Willen einen schweren Kampf von neuem beginnen. Er wäre von Erfolg gekrönt gewesen, wenn nicht eine Reihe unvorhergesehener poli- tischer Zwischenfälle unsere Kräfte gelähmt hätte Bö» allen Seiten bedrängt, sahen wir unS gezwungeq^en Frieden von Bukarest zu unterzeichnen, da unser Vaterland nicht imstande war, mit allen seinen fünf Nachbarn zu kämpfen, ohne Gefahr zu laufen, alle- zu verlieren. Erschöpft und ermüdet, aber nicht besiegt, mußten wir unsere glorreichen Fahnen für bessere Tag« zusammen falten. Ruhmbedeckte Soldaten! Jetzt, da ich die Reihen enrer heldenmütigen Regimenter verlaffe, erachte ich e» als heilige Pflicht, euch im Namen Bulgariens meine herzliche und tief gefühlte Dankbarkeit für alle Opfer, alle Mühen und alle Leide« auszusprechen, di« Ihr währrnd diese» gigantischen Kampfe» erduldet habt. Möge Gott euch all das lohnen, waS ihr getan habt. Die Geschichte und die Nachwelt wird darüber urteilen nnd es zu würdigen wissen. In goldene« Letter« wird fie der- zeichnen, wie sehr ihr euch um das Vaterland verdient gemacht habt. Ich wünsche, daß ihr wohlbehalten zu euren- Herd zurück kehren und mit neuer Kraft und Energie euch eurer friedlichen Beschäftiaung hingtben möget, und daß Freiheit und nationaler Wohlstand um euch blühen. Erzählet euren Kindern und Enkeln von der Tapferkeit der bulgarischen Soldaten und be reitet st« vor, «ine» Tag«» da» ruhmvoll« Wert zum Abschluß zu bringen, da» ihr begonnen habt. Zum Schluß des Tagesbefehl» nimmt der König von seinen ruhmreichen Soldaten und semen Mitarbeitern Abschied. Bulgarische Stimmungen. Sofia, 11. August. Da» Organ der Nationalpartei „Mir" sagt: „Die Ergebnisse de» Befreiung»kriege», für den das bulgarische Bott sich bedeutende Opfer auferleat hat, find derartig, daß sämtliche Nationalitäten, die Albanier, die KutzowalaHe«, di« Türken, die Grieche« und die Serben, die Freiheit d" nationale« Entwicklung