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zu sollen haben würde. Die Wahl de- Ortes sür die Wasfenstillstand»verhandlunge» überläßt die rumänische Regierung den übrigen Kriegführenden. Die Friedens- verhandlnngen sollen in R»»mänien stattfinden. Allgemeine Frieden-verhandlungen in Nisch. Belgrad, 21. Juli. Nach einer Mitteilung von maßgebender Seite werden die Friedensverh and- lungen in Nisch erst ausgenommen werden, wenn zwischen den Verbündeten ein Einvernehmen über die von ihnen zu entsendenden Delegierten erzielt sein wird. Athen, 21. Juli. Die Regierung wird zu den Friedensverhandlungen in Nisch einen höheren Offizier des Gcneralstabs entsenden. Die Haltung Ver Grofimächte. Rußlands Stellung. St. Petersburg, 21. Juli. (St. Petersburger Telegraphenagentnr.) In einem Teile der ausländischen Presse wird behauptet, die Kaiserliche Negierung schüch tere Griechenland ein und unterwerfe gleichzeitig die erhöhten Forderungen Serbiens nicht der selben Kritik. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Alle Vorstellungen der Kaiserlichen Regierung tragen den gleichen Charakter. Rußland kann eine übermäßige Schwächung Bnlgariens nicht zu lassen, indem es keine anderen Ziele außer dem eines möglichst baldigen Friedensschlusses auf der Balkanhalbinsel verfolgt. Ruß land ist überzeugt, daß sämtliche Großmächte in dieser Beziehung dieselben Anschauungen haben. Stimmen zum türkischen Vorgehen. London, 21. Juli. Im Uuterhausc fragte Buxton (liberal) an, ob die Grenzlinie Enos — Midia die Zu stimmung der Mächte erhalten habe, ob somit ihre Ver letzung eine Beleidigung für die Mächte sei, und welche Schritte die Mächte zu tun gedächten, um ihrer Entscheidung Achtung zu verschaffen. Parlamentsunter- sekretär Acland erwiderte, die Grenze Midia—Enos sei durch den Londoner Vertrag festgesetzt worden, und dieser Vertrag sei unter Mitwirkung der Mächte geschlossen worden, als sie zwischen der Türkei und den Balkau- staaten vermittelten. Die Türkei habe der englischen Negierung gegenüber noch bis in die letzten Tage hinein mehr als einmal jede Absicht von sich gewiesen, die neue Grenze verletzen zu »vollen. Es seien von seiten der Mächte nachdrückliche Vorstellungen bei der Türkei erhoben worden, durch die von einem solchen Beginnen abgeraten worden sei. Angesichts der neuesten Mitteilungen in der Presse hätten sich die Mächte von neuem mit der Augelegenheit beschäftigt, doch könne er nicht sagen, »vas in dieser Beziehung beschlossen werden würde. Das Neutersche Bureau erfährt, daß das Vorgehen der Türkei unter den Großmächten keine Ver wicklungen Hervorrufen werde, weil das unsinnige Bestreben der Türkei nicht geduldet werden dürfe. Die Botfchaftervereinigung zeigte heute nachmittag eine vollkommene Einmütigkeit, obwohl noch keine endgültige»» Vorschläge gemacht worden sind. Premierminister Asquith hielt in Birmingham eine Rede, in der er u. a. sagte: Wenn die Türkei sich über den Friedensvertrag hinwegsetze, so müsse sie gewärtig sein, daß Fragen wieder auftauchten, deren Auf werfung durchaus uicht in ihrem Interesse ge legen sei. Serbische Mißstimmung gegen Rutzlanvr Berlin, 22. Juli. Ter „Tag" erfährt aus Belgrad, 21. Juli: Die feindliche Stimmung gegen Rußland s^t in Serbien in letzter Zeit stark in» Steigen be griffen. Die hiesigen Blätter erheben gegen Rußland die Beschuldigung, daß es keine slawische, sondern egoistische Politik betreibt. Das konservative Blatt „Nowosti" veröffentlicht einen Leitartikel unter dem Titel: „Nur Rußland ist schuld au dem großen Blut vergießen", worin es sich in folgenden Auslassungen ergeht: „Die russische Politik auf dem Balkan war stets ohne Gerechtigkeit und immer rücksichtslos, unehrlich und blutgierig. Die Russen sind für uns größere Feinde als die Türken vor 500 Jahren. Rußland hetzte Bul garien in einen Krieg mit uns, der jetzt so viel Slawen blut kostet." Auch „Mali Journal" behauptet, daß Ruß land den Krieg hervorgerufen habe. Die hiesigen Be hörden haben dem St. Petersburger Blatte „Nowoje Wremja" das Postdebit entzogen. Kleine Nachrichten. Bukarest, 21. Juli. Im Auftrag des Königs nud der Königin werden in der Hauptstadt Hospitäler mit je 500 Betten, im Auftrag der Kronprinzessin ein Spital mit 100 Bette»» und im Austrag der Prinzessin Elisabeth ein Spital niit 50 Betten ein gerichtet »verden. Belgrad, 21. Juli. Die Cholera ii» de» Belgrader Spitäler»» ist im Abnehmen begriffen. Ausland. Krantreichs Pläne in Syrien. Paris, 22. Juli. Dem „Echo de Paris" zufolge verlangt Frankreich, daß die Teilstrecke Derak — Haifa im syrischen Eisenbahnnetze mit einer et waigen Zweiglinie nach Jerusalem unter die Kon trolle einer französischen Gesellschaft gestellt werde. Das geplante französisch-türkische Abkommen und der finanzielle Beistand Frankreichs hänge»» wesentlich vor» der Erfüllung dieser Forderung ab. R»»srlanvreise ves französischen Generalstabschefs. Paris, 22. Juli. Ter Generalstabschef Joffre wird, wie bereits vor längerer Zeit anaeküudigt, seine Reise nach St. Petersburg demnächst antreten. Es handelt s»ch un» eine Erwiderung des im vorigen Jahre voin russischen Geueralstabsches abgestatteten Besuche-. Der „Matin" bemerkt, daß dieser Reise des Generals Joffre im Hinblick aus die Frage der Heeresvermehruug und die letzten Maßnahmen, welche die beide»» verbün deten Länder gegenwärtig beschäftigten, eil» besonderes Interesse beigemessen werde. Meuterei der päpstlichen Schweizers» rve. Rom, 21. Juli. Inden letzten Tagen entstand unter den Schweizergarden im Vatikan eine lebhafte Un zufriedenheit »vegen der Disziplin. Infolge der Ent fernung des Hauptmanns Glesson schien die Ordnung wieder hergestellt. Den Zeitungen zufolge artete aber gestern infolge der Haltung des Obersten Repond die Un zufriedenheit in offene Meuterei aus. Heute wurden die Garden entfernt. Der Papst, nahm mit dem Kardiual- staatSsekretär Merry del Val Rücksprache, drückte seinen lebhaften Schmerz und die Hoffnung aus, daß eine Be ruhigung eintreten werde. Albanische Sorgen. Serbisches Vordringen ir» Nordalbanien. Wien, 21. Juli. Tie „Albanische Korrespondenz" meldet aus Skutari: Die Serben, die innerhalb der Grenze» des von der Botschaftervereinigung Albanien zugewieseuen Gebietes starke Garnisonen gehabt habe», habe» nunmehr ihre in» nordalbanischen Gebirge stehenden Truppen um 2000 Mauu verstärkt und Teile derselben nach Süden vorgeschoben, um das Maldefilä zu besetzen. Eine größere Abteilung besetzte bereits das Malischenit- gebirge, wobei eS zu Kämpfen zwischen de»» serbische»» Truppen und den Malissoren gekommen ist. Die letzteren verloren dabei gegen 100 Mann. Unter den Gebirgs stämmen herrscht große Erregung. Umbildung des ägyptische»» Gesetzgebungstörpers. Kairo, 21. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, besteht die Absicht, den Gesetzgebende»» Körper und die Nationalversammlung in eine gesetzgebende Körper schaft zu vereinigen, die von den Ministern, 66 ge wählten und 17 ernannten Mitgliedern gebildet wird. Die letzteren umfassen den Präsidenten, de»» Vizepräsi denten, vier Kopten, drei arabische Beduinen, zwei Arzte rc. Diese Körperschaft wird die Gesetzgebung auf nehmen, jedoch mit Ausnahme derjenigen, die Verfassungs- angelegenheiteu betrifft. Die gewählte»» und die er nannten Mitglieder werde» sechsjährige Mandate er halten, je ein Drittel der Mitglieder hat nach zwei Jahren zurückzutreten. Die chinefische»» ttnrnhen. Lon do», 21. Juli. Wie aus China gemeldet wird, hat die Provinz Fukien mit der Hauptstadt Futschou gestern ihre Unabhängigkeit erklärt. Schanghai, 22. Juli. (Reutermeldung.) Die Re gierung hat sich die Loyalität der Flotte gesichert, indem sie mit den Banken, welche die Fünfmächtegrnppe repräsentieren, eine Vereinbarung zur regelmäßigen Besoldung der Mannschaften abgeschlossen hat. Ein südchinesischer General, der von seinen Truppen zu den uordchinesischcn überging, ist bei Kiukiang ermordet worden. Protektorat Ver Vereinigten Staate»» über Nicaragua? Berlin, 21. Juli. Der „Tag" erfährt aus New Aork, 21. Juli: Staatssekretär Bryan hat dem Senat eine Vorlage betreffend oas Protektorat über Nikaragua unterbreitet. Tie Vereinigten Staatei» sollen 3 Mill. Dollar zahlen. Dafür erhalten sie aus schließlich das Recht, den Kanal zu baue»» und eilte Marincstatiou in» Golf von Fonseca anzulegen; Nikaragua darf ohne Erlaubnis der amerikanischen Negierung keiner Macht Konzessionen gewähren und kein Geld borgen. Auch gestattet eS allein den Vereinigten Staaten im Falle von Unruhen die Inter vention behufs Erhaltung der Ordnung. Washington, 21. Juli. Eine unverbindliche Ab stimmung in» Senatsausschuß für auswärtige An gelegenheiten hat ergeben, daß der Nicaragua- Vertrag mit einer großen Mehrheit angenommen werden wird. Ter Vertrag schließt keine Verpflichtung der Vereinigten Staaten in bezug auf ausstehende Geld forderungen in sich; aber man erwartet eine Besserung der Finanzverhältnisse der Republik als Ergebnis der Stabilität, welche die amerikanische Kontrolle künftigen Operationen gibt. Die Lage in Mexiko. Mexiko, 22. Juli. Die Anführer habe»» am Sonnabend abend Tuxpan nach heftigem Kampfe besetzt. Auf das Ersuchen des englischen Konsulats hat das amerikanische Linienschiff „Luisiana" Veracruz unter Volldampf verlassen, um sich nach Tuxpan zu begeben. Kleine politische Nachrichten. Budapest,21.Juli. Ministerialrat Baron Iwan Skerlecz wurde zum König!. Kommissar für Kroatien e rnannt, nach- dem der bisherige Kommissar Cuvaj seines Amtes enthoben worden war. Skerlecz leistet morgen in Ischl dein Kaiser Franz Joseph den Eid. — Paris, 21. Juli. Der Erzbischof von Cambrai Delamaire ist heute vormittag auf seinem Landsitz in Cancale im Departement Jlle-et-Villaine im Alter vor» 65 Jahren gestorben. — Saloniki, 21. Juli. Nach Meldungen vom Berge Athos ist die Ruhe im russischen Kloster Pante- leimon wiederhergestellt worden. Ungefähr 300 russische Mönche sind als Ruhestörer vom russischen Landungödetachement festgenommen worden. — Buenos Aires, 22. Juli. Zum Finanzminister ist Lorenco Anadon, zum Minister der öffentlichen Arbeiten Carlos Meyer-Pellegrin und zum Justizminister Carlos Jbargureu ernannt worden. Heer und Markte. Hine Richtigstellung. Wie die „Korrespondenz Piper" erfährt, ist die Meldung der „Militärisch-Politischen Korrespondenz", daß im Kriegsministerinm alle Vorarbeiten für eine Neu- bez. Umbewafsnung der Artillerie getroffen würden, völlig aus der Luft gegriffen. — Zu der Meldung der gleichen Korrespondenz von der Schaffung einer Auslandkreuzerflotte wird der genannten Korrespondenz von maßgebender Stelle mitgeteilt, daß ein solches fliegendes Geschwader unter dem Titel Dis positionsgeschwader, vier Panzerkreuzer, bereits in dein jetzigen Flottengesetz enthalten ist. Die AuSlandSkreuzer- flotte, die mit der systematischen Durchführung des Flottengesetzes gebaut wird, ist also nichts, was über den bestehenden Bauplan hinausgeht. Klein« Nachrichten. Berlin, 21. Juli. Kaiser!. Marine. Eingetrossen: S. M. S. „Dresden" am 17. Juli in Rodosto (Marmarameer), S. M. H. „Geier" am IS. Juli in Llexandrette, S. M. S. „Straß- bura" am 20. Juli in Port Said, S. M. S. „Loreley" am 20. Juli in Jalta, S M. S. ,Hertha" aiy 19. Jul» in Balestrand, S. M. S. ,Hyäne" an» 19. Juli in 2bamemünde, E. M. S. „Grille" am 19. Juli iu Kiel. Abfahrt 2l. Juli. In See gegangen: S. M. S. „Pelikan" am 19. Juli von Kiel nach Stavanger. Arbeiterbewegung. Ter deutsche Werstarbeiterstreik. Bremen, 22. Juli. Wie die „Weserzeitung" berichtet, be schlösse»» die Werftarbeiter auf de» Atlaswerken, heilte früh in den Ausstaud zu treten und auf der Werst der Aktien gesellschaft „Weser" am Mittwoch abend die Arbeit nieder- znlegen. Hamburg, 22. Juli. Die Borstände der auf den See- schissewerften vertretenen gewerkschaftlichen Zentralver bände erlösten eine längere Erklärung, in der sie aussühren, daß durch das Verschulden der Mitglieder die Bewegung schon jetzt aus einen Punkt gelangt sei, wo sie uicht mehr zu einem erfolgreichen Ende geführt »verden könne. Deshalb könnten die Vorstände die Verantwortung für den Ausgang der Be wegung nicht übernehmen. Da die Statuten der gewerkschaft lichen Zentralverbände den Mitgliedern in allen Fällen, wo Streiks ohne Genehmigung der Vorstände eingeleitet werden, eine Unter- tützung verweigern, so würde auch keine Streikunterstützung gezahlt »verden. Internationaler Bergarbeiterkongreß. Karlsbad, 2l. Juli. Der XXIV. Internationale Bergarbeiterkongreß wurde heute vormittag durch den Präsidenten der Internationalen Föderation von Großbritannien, Smillie, in Anwesenheit vou etwa 200Delegierten hier eröffnet. Bezugnehmend ans den Balkankrieg erklärte der Präsident, er glaube, daß sich der Weltkrieg verhindern ließe, wenn die Arbeiter wr dem AuSbruch eines Krieges streikten. In der Nachmittags itzung beklagte sich ein Arbeiter darüber, daß es in Deutschland 'eine einheitliche Organisation gebe. Für die nächste Zeit sei infolge des befürchteten Konjunktursturzes eine Verminderung der Löhne zu erwarten. * London, 22. Juli. Ter Streik der Hafenarbeiterin Hull ist beigelegt worden. Die Arbeitgeber haben die For derung auf Lohnerhöhung angenommen, aber nicht die Forderung aus Verminderung der Arbeitszeit. Die Arbeiter haben diese Bedingungen angenommen und wolle»» die Arbeit heute wieder aufnehmen. Bialystok, 21. Juli. Sämtliche Arbeiter der hiesigen Wollspinnereien sind irr de»» Ausstand getreten. Barcelona, 22. Juli. Fast sämtliche Spinnereiarbeitcr sind in den Ausstand getreten. Auch unter den Färberci- arbeitern wird eine Ausstandsbewegung gemeldet. Mannigfaltiges. Dr esden, 22. Juli. * Die Nummern der am 16. d. M. ausgelosten, Ende dieses Jahres rückzahlbaren Schuldverschreibungen der 3^prozentigen Bautzner Schulanleihe von 1887 werden in der heutigen Nummer unseres Blattes ver öffentlicht. * Die dritte Klasse der 164. Königl. Sachs. Landeslotterie wird am 6. und 7. August gezogen. Die Lose find bis zum 28. d. M. zu erneuern. * Der Rat der Stadt hat beschlossen, auf die im Zuge der Stübelallee nach der Zwinglistraße führende Straße VII zwischen Karcherallee und Zwinglistraße die Bezeichnung Stübelallee zu erstrecken. * Um den» Bedürfnis nach der Anwendung von Desinfektionen zur Verhütung der Verschleppung an- steckender Krankheiten in Dresden abzuhelfen, hatte sich in» Jahre 1902 der damalige Kommerzienrat Lingner dem Rate gegenüber erboten, auf Grund der von ihn» auf dem Gebiete des Desinsektionswesens bereits gesam melten Erfahrungen auf seine Kosten eine Desinfek tionsanstalt zu errichten und sie der Stadtgemeinde zur Vornahme der seitens deS städtischen Wohlfahrts- polizeiamtes anzuordnenden Desinfektionen zur Verfügung zu stellen. Der Rat, der sich damit zunächst der Not wendigkeit enthoben sah, eine eigene Desinfektionsanstalt zu errichten, ging auf dieses Anerbieten ein. Die An stalt und die Desinfektionskolonne habe»» sich jederzeit ausgezeichnet beivährt, und ihre Organisation und ihr Betrieb haben den Beifall zahlreicher angesehener Fach männer gefunden. Schon bei der Begründung der An stalt hatte der Gedanke an eine spätere Übernahme des Unternehmens durch die Stadtgemeinde bestanden. Nun mehr hat sich der Rat entschlossen, die ösfentliche Zentrale für Desinfektion mit den gesamten Be triebseinrichtungen, Mobiliar, Utensilien, Fuhrpark rc. gegen eine an Hrn. Wirkl. Geh. Rat vr. Lingner zu ge währende einmalige Entschädigung von 50 000 M. zu übernehmen, sowie die Beamten, Angestellte» und Hilfs arbeiter der Desinfektionszentrale — insgesamt 22 Per sonen — zu ihren derzeitigen Dienstbezügen gleichfalls auf die Stadt zu übernehmen. Gleichzeitig hat der Rat beschlossen, eine vom Stadtbezirksarzt empfohlene Verein fachung des Desinsektionswesens, bei der wesentliches Gewicht ans die sogenannte laufende Desinfektion, das ist die Beseitigung der AnsteckungSpoffe während der Dauer der Krankheit, gelegt wird. Zur Überwachung dieser laufenden Desinfektion hat der Rat die versuchs weise Einstellung von drei weibliche» Gesundheitsauf- seherinnen ohne Beamteneiaenfchaft gegen eine monatliche Vergütung von 100 M. beschlossen. * Die Errichtung eines BolkSbades in Vor stadt Reick wurde vom Rate in Erfüllung der bei der Vereinigung der ehemaligen Landgemeinde Reick mit der Stadtgemeinde Dresden von dieser übernommenen Ver pflichtung beschlossen. Das Volksbad soll im Hose des GemeindegrundftückeS Niedersedlitzer Straße 4 eingerichtet werden. Die erforderlichen Mittel in Höhe von 16730 M. wurden bewilligt. * Infolge eines Kurzschlusses konnten heute morgen die an das ha lbautoina tische Amt angeschlossenen Fernsprechteilnehmer nicht angerufen werden. Die Störung war nach 20 Min. wieder behoben. * Am gestrigen Montag ist hier der 16 jährige Kontorist Alfred Kirschner nach Unterschlagung von 12 000 M. flüchtig geworden. Man nimmt an, daß sich der Desraudant nach Leipzig begeben hat. Von der Kriminalpolizei wird eifrig nach ihm gefahndet. * Der frühere Königl. Sächsische Kammersänger Burriau hat gegen daS Urteil de» hiesigen Schöffen gericht» vom 15. d. M. in der ThebrnchSangelegenheit 'Berufung eingelegt.