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Dresdner W LomMl. TLoniglieh Läehsisehev Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien nnd der Ober- und Mittelbehörden. zeitweise Nebenblätter: LandtagSbeilagt, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land- und Landeskulturrentenbank. Verwaltung, Übersicht d« innahmen und Ausgaben der LandeS-BrandversicherungSanstalt, Übersichten des K. S. Statistischen Landesamts über Ein- und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen d«S K. S. Landesversicherungsamts, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. 1913 Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 16, sowie durch die deutschen Postanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4571. Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Freitag, 1. August Ankündigungen: Die Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile 30 Pf, die 2spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preisermäßigg. auf Geschästsanzeigen. — Schluß der Annahme Vorm. 11 Uhr. Am britischen Unterhaus gab der Außenminister Grey gestern erneut Erktiirungen zu der durch die Wiederbesrtzung Thraziens durch die Türken geschaffenen Lage ab. * Die Großmächte trete» jetzt der Bewilligung einer internationalen Anleihe für Montenegro näher, deren Höhe auf 3« Mill. FrrS. geschätzt wird, die zu gleiche» Teilen von den sechs Mächte» zu übernehmen wäre». Kurz bar Begin» des Waffenstillsta»deS habe» »och blutige erbitterte Kämpfe »wische» Bulgare» und Griechen auf der Linie Perabo—Dsumaja stattgefunde», die an scheinend beiden Parteien Teilerfolge gebracht haben. Nach einer Meldung des „Figaro" tritt Rußland gleich Österreich-Ungarn für die Zuteilung KavallaS und Thasos' an Bulganen ei». * England hat den Vereinigten Staaten mitgeteilt, daß es sich nicht an der Ausstellung in Sau FraneiSro zur Feier der Eröffnung des Panamakanal- beteilige» werde. Der Gruud der Absage dürfte i» der Meinungs verschiedenheit über de» Frachttarif im Kanal begründet sein. Am 8. und S. August wird eine außerordentliche Generalversammlung der Deutschen Metallarbeiter- legnng befinde». * An der Verfammlnns der GtNttrkjchnft-derbüude des südafrikanische» Randgebietes wurde beschlossen, jetzt nicht den Generalstreik zu verkünden. Amtlicher Teil. Finanzmittisterium. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Verwalter des Plauer Reviers, Forstmeister Fröde in Plaue, die nachgesuchte Versetzung in den Ruhestand zu bewilligen, die Versetzung des Revicrverwalters, Ober- försters Lochmann in Grünhain, vom Grunhainer auf das Plauer Revier zu genehmigen sowie den seitherigen Hilfsbcamteu auf Antonsthaler Revier, Oberförster Günther in Antonsthal, zum Verwalter des Grttnhainer Reviers zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Regierungsbaumeister bei der Staatseisenbahn- verwaltung Georg Caspari zum Bauamtmann bei der selben Verwaltung zu ernennen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Lokomotivführer a. D. Kaenneke in Dresden das Albrechtskrcuz zu verleihen. Ministerium des Innern. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem bisherigen Direktor der Landesanstalt Sachsenburg Ernst Emil Freund unter Verleihung des Titels und Ranges als Regierungsrat die Direktion der Landesstrafanstalt Zwickau übertragen worden. Mit Genehmigung Sr. Majestät des Königs ist dem Oberinspektor an der Landesanstalt Hoheneck Karl Heinrich Tränckner bis auf weiteres die Leitung der Landesanstalt Sachsenburg übertragen worden. Mit Allerhöchster Genehmigung verleiht daS Ministerium des Innern auf Grund des Gesetzes, die Expropriation von Grundeigentum für Erweiterung be stehender Eisenbahnen betreffend, vom 21. Juli 1855 (G - u. V.-Bl. S. 120) und tz 94 deS Enteignungsgesetzes vom 24. Juni 1902 (G.- u. B.-Bl. S. 153) dem Staats- fiskus im Königreiche Sachsen das E«teig«ungSrecht zu der im Interesse der Sicherheit und Ordnung des Eisen bahnbetriebes erforderlichen Beseitigung der Kommuni- kationSweg-llbergänge bei Etat. 156-s-47,8 und 158-s-86,9 der Staatseisenbahnlinie Bautzen—Königswartha—Landes- grenze und Herstellung einer Wegüberführung bei Etat. 156 -s- 85 der genannten Linie in der Flur Neschwitz nach dem unterm 16. und 22. Juli 1913 genehmigten Plane. 618IV Dresden, am 22. Juli 1913. 5368 Mirrtfterium de- Inner«. Tas Königl. Ministerium des Innern hat die Er richtung einer neuen Apotheke in Dresden in dem Teile dec Borsbergstraße, der zwischen Carlowitz-, Spener- und Geisingstraße gelegen ist, genehmigt. Bewerbungen um diese Konzession sind spätestens bis znm 15. September 1913 bei der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmannschast einzureichen. Die Bewerber haben außer ihrem Approbationsschcin, einem behördlichen Leumundszeugnis und einem Lebens laufe noch eine nach der Zeitfolgc geordnete lückenlose Übersicht über die bisherige Tätigkeit seit der Approbation beiznfügen, aus welcher hervorgeht: a) die Anfangs- und Endzeit — nach Tagesdaten —, b) der Ort und o) die Art der Tätigkeit. Ferner sind die einzelnen Zeitangaben fortlanfcnd zu numerieren und die entsprechenden Nummern auf die zu gehörigen, der Zeitfolge nach geordneten und gehefteten Zeugnisse zu setzen. Außerdem wird noch auf Folgendes hingewiesen: 1. Bewerber, welche eine Apotheke bereits besessen und sie freiwillig wieder veräußert haben, können in der Regel keine und nur ausnahmsweise beim Vor handensein ganz besonderer Umstände Berücksichtigung finden; 2. Gesuche von Apothekern ^velch- sich vom Apotheker gewerbe abgewendet nnd ourch Übernahme anderweiter Geschäfte und Stellungen ihrem Berufe entfremdet haben, können nicht berücksichtigt werden; 3. Gesuche von Apothekern, die erst seit kürzerer Zeit als 12 Jahre zurückgerechnet approbiert sind, haben keine Aussicht auf Erfolg; 4. Konzessionen werden nur als persönliche verliehen, sind also unveräußerlich und unvererblich. Persönliche Vorstellungen im Königlichen Ministerium des Innern sind zwecklos. 77o VII Dresden, am 28. Juli 1913. 5361 Königliche Kreishauptmannfchaft. Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Dienste. Im Geschäftsbereiche des Ministeriums der Finanzen. Forst-Verwaltung. Pensioniert: Waldwärter Günther auf Eibenstocker Revier. — Gestorben: Die Forstrentamtmänner LooS in Eibenstock (3./7.) und Krause in Schandau (18./7.) — Angestellt: Förflerkandidat Grüllich als Förster auf Rückers- walder Revier und die Waldarbeiter Schlott als Waldwärter auf Postelwitzer und Schmidt als Waldwärter auf Auersberger Revier. — Versetzt: Forstassessor Engelhardt vom Oberwiesen thaler auf daS Antonsthaler Revier, die Förster Nestler vom Rückerswalder auf das Auersberger, Busche vom Jöhstädter auf das Weißiger und Niepraschk vom Johanngeorgenstadter auf das Jöhstädter Revier sowie Waldwärter Thomas vom Postel- Witzer auf das Reinhardtsdorfer Revier. Im Geschäftsbereiche de» Ministeriums des Innern. Verstorben: AmtShauptmann v. Koppenfels in Glauchau. — Versetzt: Regierungsrat Schäffer von der Kreishauptmannschaft Chemnitz als Mitglied und Stellvertreter des Direktors zum Ober- Versicherungsamte Leipzig. Bei dem LandgendarmeriekorpS: Verstorben: Gen darmerie-Wachtmeister Franke in Königsbrück und Gendarm Stein in Pirna. — Pensioniert: Gendarmerie-Brigadier Möckel in Weißig. — Versetzt: Gendarme Lehmann HI in Eppendorf nach Burkhardtsdorf, Kutscher in Mühltroff nach Eppendorf, Grabowsky in Burkhardtsdorf nach Mühltroff, HaeSke in der Brigade Döhlen als Distriktsgendarm nach Weißig, Bauer in der Brigade Lugau als DistriktSgendarm nach Neu salza, Äendarmerie-Brigadier Eismann in Coschütz als Forst gendarm nach DreSden-N„ Gendarme Herrmann III in Tannen- bergsthal nach Coschütz, Bierwirth in der Brigade Raschau als DistriktSgendarm nach Tannenbergsthal, Pommer in Frauenstein nach Netzschkau, Stey in der Brigade Oberplanitz al» DistriktS- gendarm nach Frauenstein, Gendarmerie-Brigadier Schmidt I in Chemnitz-Borna nach Harthau. — Angestellt: Bizewachtmeister Ranft als Gendarm in der Brigade Kirchberg. Bet der Polizeidirektion zu Dresden. Angestellt: Militäranwärter Wiegand als Expedient, Sergeanten Börner, Lentz, Wenzel, Schreiter, vorm. Sergeant-Hoboist Richter, vorm. Sergeant Sohr, Schutzleute Schneidenbach, Härtel, Schornack, Weidelt, vorm. San.-Unteroff. Pausche al» Stabt- gendarme Tierärztlich« Hochschule. Zugang: P. E. Georgi al» Diener. (Fortsetzung des amtlichen Teile» tn der 8. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Bom Königlichen Hof«. Dresden, 1. August. Sc. Majestät der König hat mit Ihren Königl. Hoheiten dem Prinzen Ernst Heinrich nnd den Prinzessinnen-Tüchtern heute früh 8 Uhr 42 Min. ab Krimml die Rückreise über Salz burg—Mühldorf—Landshut—Hof nach Dresden angetreten und wird morgen früh 5 Uhr 45 Min. aus dem Haupt bahnhofe hier cintreffen. Mitteilungen ans der öffentlichen Verwaltnng. Sicherem Vernehmen nach wird der Vortragende Nat im Königl. Finanzministerium Geh. Rat Vr.-Ing. k c. Waldolv demnächst in den Ruhestand treten. Als Vor tragender Rat wird Geh.Baurat Schmidt in das Finanz ministerium berufen werden. Deutsches Reich. Des Kaisers Nordlandreise. Die Enthüllung des Frithjof-DenkmalS auf VangSnaeS. VangSnaeS, 31. Juli. Heute früh herrschte anfangs Nebel. Später klärte sich das Wetter auf. Um 7 Uhr führe» Segeljachten, Ruderboote und Dampfer ans Sogn nnd Bergen, voll von Passagieren, nach VangSnaeS, wo sich nach und nach ein buntes Volksleben entwickelte. Gegen 10 Uhr vormittags war die ganze Strecke vom Strande bis zur Frithjof-Statue von einer großen Volksmenge aus der Umgegend und von Tonristen aller Nationalitäten belebt. Ein englischer und ein deutscher Tonristendampfer, die im Sognefjord ankern, hatten ihre Passagiere an Land gesetzt. Um 11 Uhr 10 Mi», traf König Haakon auf dem Kriegsschiffe „Troll" ein. In seinem Gefolge befanden sich der Minister des Aus wärtigen Ihlen und der frühereMinisterpräsidentMichelsen. Der König wurde vom Amtsinan Christensen empfangen. Eine Viertelstunde später langte mit dem Tepeschenboot „Sleipner" Se. Majestät der Kaiser mit seinem Gefolge an. Die beiden Monarchen begaben sich durch eine Allee von Flaggmasten mit norwegischen Flaggen sofort zur Statue, von den Tausenden von Menschen ehrerbietigst begrüßt. Deutsche Marinesoldaten bildeten um die Statue eine Ehrenwacht und paradierten, als die Majestäten passierten, während die Militärkapelle die norwegische KöniaShymne spielte. Darauf trat der Kaiser an die Frithjof-Statue heran und hielt folgende Rede: Ew. Majestät! Um Ruhe und Erholung von schwerer vec- antwortungsreicher Arbeit zu sinken, wandte ich mein Scyiff nach Norden. Mit echt altgermanischer Gastfreundlichkeit nahm mich daS norwegische Volk auf, sodaß meine Reisen ihren Zweck voll kommen erfüllen konnten. ES drängte mich, meiner warmen Dankbarkeit dafür ein sichtbares Zeichen zu verleihen. Da- fand ich in dem herr lichen Sagenkreis des Nord ens. Zwei Gestalten taugten nur be sonders gut dazu: Der Beherrscher von Balestrand, König Bele, Ingeborgs Vater, und Frithjof, der tapfere seebefahrene Held. Beide stehen nun vollendet. König Bele, von des Grafen Görz Künstlerhand geformt, thront auf seinem Grabhügel, Frithjof, ein Meisterwerk des Professors Unger, ragt auf VangSnaeS empor über dem Grab seiner angebeteten Ingeborg und dem seinen. Norweger türmten die Felsen zu mächtigem Unterbau, wie auch norwegischer Gärtnerkunst der Blumenschmuck entstammt, wäh rend deutsch« Matrosen meines Schiffes „WittelSbach" gemeinsam mit Gladenbecks kundigen Monteuren das Standbild fügten. Aber nicht nur «in Zeichen des Dankes an Norwegen allein soll dieser ragende Recke sein! Rein, eine größere, allgemeinere Bedeutung kommt ihm zu. Er soll ein Wahrzeichen für Skandinavier, Deutsche, Angelsachsen und alle die- jenigen Stämme sein, die mit Stolz sich zu der gewaltigen Grupp« der indogermanischen Völker zählen! Wie er so dasteht, schwertfroh und schwertgewohnt, auf die vornehmste und LieblingSwaff« der Germanen, auf sein gute» Schwert „Angurwadel" gestützt, „da» stet« Löse» schlug, litt Unrecht nie"; in männlicher Zuversicht und unerschütterlichem Selbstgefühl, so soll er alleJndogermane« daran erinnern, daß sie «ineSStamme», eine» Blute- find, daß ihnen durch Gotte» Gnade vergönnt ge wesen ist, in der Vergangenheit Große» für die Entwicklung der