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aska kiesen trachtet, ist nicht allzu bedeutungsvoll. Ein Bern gefällt sich in seinen Landschaften Alexandre" (Nr. 356) und saudt, und mit einer ausgezeichneten genreartigeu Schil derung ist Leo Delius („Bauern im WirtShause", Nr. Droste 21quarellausstcllung Dresvc» 1M3. V. Ter vsterrei«*" scheu Kunst sind die drei rechts vom^H"Vs.'tfaase gelegenen Säle 6, H und «I zugewiese» worden. Im Saale 6 beherrscht eine Arbeit von Oskar Laske „Arche Noah" (Nr. 303) den Raum. Ter Vorwurf der Darstellung — wie beim Nahen der Sint flut alles Getier der Erde Schutz in der Arche Noahs sucht — ist ganz originell und der Maler hat ihn sicher auch mit grostem räumlicheu Geschick gelöst. Aber un befriedigt bleibt das Auge des Betrachters trotzdem; das Durcheinander der Schilderung ist zu groß, als daß sie eine wirkliche künstlerische Wirkung zu üben vermöchte. Mau deukt bei solchen Arbeiten immer an Bilderbögen. Noch eine andere Arbeit lenkt in diesem Raume stark die Blicke auf sich, das Blumenstück „Anemonen und Tulpen" (Nr. 313) von Louise Fraenkel-Hahn. Hier ist die künstlerische Wirkung eine voll befriedigende. Das Bild hat große stoffliche wie gleicherweise künstlerische Reize. Weiter sind in diesem Raume noch bemerkens wert ein kraftvoll durchzeichnetcr Nückenakt von Karl Sterrer „Studie" (Nr. 297), eine Landschaft von Eduard Zetsche „Erlenbach im Wiener Wald" (Nr. 298), das „Innere" (Nr 306) von Karl Müller, das genreartige Bild von Wilhelm Krausz „Beim Frühstück" (Nr. 304) und die landschaftliche Dar stellung „An der Abbs bei Göstling" (Nr. 309) von Otto Barth. Das Dreitafelbild von Maximilian Liebenwein „Rast auf der Flucht nach Ägypten" (Nr. 311) ist eine zeichnerisch sehr sorgfältig durchgeführte, koloristisch leider etwas nüchtern gebliebene Arbeit. Im Saale dominieren äußerlich die Arbeite» von Koloman Moser und Josef v. Mehoffer-Krakau. Dieser hat drei Entwürfe zu Glasmalereien für eine Kirche (Nr. 332 bis 334), jener zwei Entwürfe für die Ausmalung einer Kirche (Nr. 319 und 341) ausgestellt. Die Moserschen Arbeiten wirken sehr unruhig durch die Eigenart der ornamentalen Komposition; von den Mehofferschen sind die beiden Vorwürfe religiösen Inhalts „Auferstehung Christi" und „Heilige Sabine" die am besten gelungenen. Die eigentlichen Schlager dieses Saales sind ganz kleine Zeichnungen von Hans Böhler (Nr. 336, 339, 343 und 344, 351 und 352) und Studien (Nr. 345 bis 350) von Otto Lendecke. Namentlich in den leicht angetuschten Zeich nungen BöhlerS liegt eminent viel Krast und Leichtigkeit der Hand, aber auch viel malerischer Sinn; auch Otto Lcndecke ist voll künstlerischen Elans. In seltsamen, anscheinend gewollten Verzeichnungen gefällt sich Egon Schiele, der drei Akt- studieu (Nr. 325, 342 und 353) ausgestellt hat. Dabei liegt jedoch allerlei Originales in diesen mit der Feder gezeichneten, leicht angetuschten Arbeiten. Auch vor den Kindergestalten (Nr. 320 bis 322 und 328 bis 33E Bertold Löffler-, welche die Monate Mai, Juni und Juli und die Monate August, September und Oktober symbolisieren sollen, steht man nicht mit reinem Gennsse. Sie sind sehr lustig im Entwürfe, aber zeichnerisch sehr sorglos ausgeführt. Ein paar von den Buben sehen gerader» auS, als litten sie an einer Wulstkrankheit der Haut, so unförmig find ihre Glieder beschaffen. Im Saaleck fesseln neben den» koloristisch sehr hübschen Aktbilde „Obstleser" (Nr. 64) von Hugo Böttinger-Prag die Landschaftsbilder von Oswald Grill „Regensburg" (Nr. 360) und „Neuburg" (Nr. 362) und Adolf Groß „Herbststimmung" (Nr. 3v1) und „Holzfchlaa im Herbst" (Nr. 373); fein beobachtete Parner Ausschnitte hat Resivenzthcatcr. (Brandon Thomas' „Charleys Tante") Nach langjähriger Pause erschien gestern abend neueinstudiert „Charleys Tante", die lustige, wenn auch dramatisch höchst plump gearbeitete englische Farce, auf der Bühne des Nesideuztheaters. Das literarisch völlig wertlose Stück ist durchaus auf das Spiel eines einzigen Künstlers gestellt, des Darstellers des Lord Francourt Babberley, der die „Tante aus Brasilien, wo die Affen Herkommen", zu verkörpern hat. Diese Rolle gehört eigentlich dem jugendlichen Komiker; in, Residenztheater spielte sie bei der neuen Einstudierung des Werkes im Jahre 1897 freilich der verstorbene Felix Schweighoser, der damals schon ein Fünfziger war. Wenn der jugend liche Held eines Ensembles in die Kleider der Tante ge steckt wird, so ist anzunehme», daß von der beabsichtigten Burleskwirkung der Figur ei» Teil ungehobc» bleibt, daß dafür aber derjenige Eindruck gewinnt, den man erwartet, wenn inan sieht, daß ein junger Engländer aus vornehmer Familie und von guter Erziehung von seinen Freunden in Tantenkleider gehüllt und zu burlesker Tanten- Verkörperung gezwungen wird. So war es denn auch in der Darstellung, die Hr. Adolf Wagner gestern gab. Das Burleske an der Figur vermochte der Künstler nicht vollkommen zu löse», dafür aber übersteigerte er auch nicht den tollen Übermut, der diesen Schwank durchtobt, sondern ließ immer die Herkunft des Ulkes erkennen. Alle übrigen Figuren im Stücke sind nebensächlicher Art; dem Kunstrichter fiel an ihrer Darstellung nur das eine auf, daß die Mehrzahl der im Stücke beschäftigten Künst ler beängstigend „schwamm", d. h. unsicher in der Beherrschung de- Dialog- war. Am meisten der Regie- führende, Hr. Han- Lützenkirchen, selbst, der im übrigen da» Stück geschickt in Szene gesetzt hatte. W. Dg». 368) vertreten. Die schweizerischen Maler haben ihren Platz in der Hauptsache im Saale 8. Hier ist der Führende Ferdinand Hodler, wenn auch die Motive der Arbeiten, die er ausstellt, längst von früheren Dar stellungen her bekannt sind. Man sieht, in kleineren Aus führungen, das bekannteste seiner Werke,' den berühmten „Rückzug von Marignauo" (Nr. 874) und daneben die „Heilige Stunde" (Nr. 875), die „Bier Frauen" (Nr. 876) und den „Morgen" (Nr. 877), alles Arbeiten, über die das künstlerische Urteil seit langem sest- steht. Eduard Stiefel-Zürich hat ebenfalls nur den Karton zu einer bereits früher hier gezeigten Arbeit „Der verlorene Sohn" (Nr. 878) ge sandt. Was man sonst von schweizerischer Kunst be neue Jahr". Später wurden Hartleben in Wien und der „Leykam" in Graz sein Verleger; jetzt erscheinen seine gesammelten Werke in vierzig Bände» bei L. Staack mann iu Leipzig. Die Zeitschrift „Der Heimgarten" gibt er seit dem Jahre 1876 heraus. * Rosegger ist einer von den wenigen Dichtern, die im tiefsten Sinne de- Wortes „hinein in- volle Menschen leben" greifen. Ma» kan» ja sei» Talent ei» auf eine» enge» Kreis beschränktes nenncn, denn der Dichter wendet sein Interesse ausschließlich den Menschen seiner engsten Heimat zu; und dennoch müssen wir wiederum dessen Größe und Vielseitigkeit bewundern. Denn die feinste Regung in der Seele des Älpler-, das Glück der Liebe, die Tragik deS Entsagens weiß er zu erfasse«, die zarteste» Stimmunge» in, Leben der Natur schildert er mit nnnachahmlichic Wärme und Innigkeit. Daneben gebietet Rosegger über ein nicht geringes Maß treffenden, schlagfertigen Witze-, den er namentlich dann spielen läßt, wenn es gilt, sittliche Schwächen zu geißeln oder die naive Einfalt des Älplers zu zeichnen. Sein Stil ist knapp und klar, frei von jeder Über schwänglichkeit, aber dessenungeachtet warn, und zu Herzen dringend. Ganz besonders gut gelingt es ihm, in seinen Erzählungen in dem naiven Ton der bäuer lichen Ausdrucksweise zu sprechen, besser als einem der anderen lebenden Dorfgeschichtendichter. Und eben weil er ein ausgesprochener Dorsgeschichtenerzähler ist, deshalb hat er es auch allezeit vermieden, was man ihm ost zu tun riet: seine Stoffe aus der große» Welt zu schöpfen. Gekonnt hätte er's ivohl, denn er kannte diese sogenannte aroße Welt. Er hat oft seinem Bedauern über das flache, leere, inhaltslose Leben in den großen Städten Ausdruck gegeben. Schreibt er doch einmal darüber: „Mir ist es nicht gelungen, der sogenannten Welt genug Verständ nis und Geschmack abzugewinnen; vieles, ivorin die „gute Gesellschaft" lebt und webt, kam mir flach, leer, ja geradezu abgeschmackt vor. Häufig ist mir der Rat erteilt worden, Wald und Dorf zu verlassen, meine Stoffe ans der großen Welt zu holen und durch philo sophische Studien zu vertiefen. Ich habe das versucht, habe aus den Studie» schöne Vorteile gezogen für »reine Person, doch in meinen Bauerngeschichten haben sich die Studien niemals gut ausgenommen. Es kam etwas wie Heimweh über mich, und so habe ich zu mir gesagt: dn kehrst zurück in jene große, kleine Welt, aus der so wenige zu berichten wißen." Freuen wir uns dessen und Hosse» und wünschen wir, daß er so, wie er allezeit gewesen ist, uns noch lange er halten bleibe — der Volkssänger von Krieglach-Alpl! (Nr. 870), „Stockhornkette" (Nr. 923) und „Berner Dorf" (Nr. 924) in starker Segantininachfühlung, und auch Traugott Seun zeigt diese Abhängigkeit von dem großen Schilderer der Alpenschönheit in seinem Bilde „An der Aare" (Nr. 947). Die Maler aber, die das LandschaftSbild selbständig erfassen, erscheinen z. T. recht nüchtern, soweit ihre koloristischen Fähigkeiten in Frage kommen. Da ist z. B. Arnold Fiechter-Basek, der einen „Herbsttag am Vierwaldstätter See" (Nr. 863) ausstellt, oder Burkhard Mangold-Basel, der ein Bild „Rheinbett bei Laufenburg" (Nr. 865) gefandt hat. Beides Arbeiten, die jedes koloristischen Reizes, jeder charakteristischen Auffassung entbehren. Oder weiter Hans Sturzenegger-Schaffhausen („Auf dem Moesi bei Palembang", Nr. 868, und „Aus der Provence", Nr. 869), und Gustav Gamper-Bern „Gebirgsfluß" (Nr. 890'. Frischer gibt sich Emil Anner-Brugg in seinem Bilde „Die Wolke" (Nr. 928), und eine gan- hübsche koloristische Leistung sieht man auch in dem Interieur von Marie Stiefel-Zürich „Appenzeller Stube" (Nr. 896). Interessant komponiert, auch farbig reizvoll sind die Figyrmenbilder E. G. RüeggS - Zürich „Die Blumenmädchen aus Parsifal" lNr. 871 und 872 und 880 und 881). Bei den Franzosen sei an erster Stelle eine Arbeit des Karikaturisten Houorö Daumier f- genannt, ein „Herkules" Nr. 811), zwar keins der besten Werke dieses grandiosen Spötters und Iranisten, aber doch immerhin eine sehr interessante Arbeit. In unmittelbarer Nachbar schaft dieses Bildes hängen zwei Arbeite» des hervor ragenden Zeichners I. L. Forain („Frauenköpfe", Nr. 809, und „Weiblicher Halbakt", Nr. 810); der Künstler ist außerdem noch mit zwei farbigen Zeichnungen „Ter Kuß" (Nr. 836) und „Tänzerin" (Nr. 838) vertreten. Namentlich an dem letzten Bilde kann man die fabelhaft leichte Hand dieses Meister- der Zeichnung und sein eminentes Gefühl für Linien- und Formenreiz bewundern. Paul Signac, der bekannte Pointillist, hat fünf seiner charakteristischen Arbeiten (Nr. 806 bis 808 und 827 und 828) gesandt. Bon sonstigen französischen Malern ist noch zu nennen Gaston Guignard-Paris, der zwei in wu«vcrvolle Lichtstimmungen getauchte Landschaften, einen „Sonnenuntergang" (Nr. 801) und eine „Verschneite Landschaft" (Nr. 805), aus gestellt hat, ferner Marie-Paule Carpentier- Paris („Schloß Versailles", Nr. 803), Albert Lefchat- Paris („Aus Abbeville", Nr. 814) und Francis de Marliave-Paris („Chinesischer Pagodenhos", Nr. 825). Mit famos gemalten „Chrysanthemen" (Nr. 816) ist Ernst Filliard-Paris vertreten, und I. I. Lemordant- Paris hat ei» sehr dekorativ wirkendes Bild „Im Winde" (Nr. 281) gesandt. Endlich ist noch hinzuweisen auf I. Francis Auburtin-Paris („Flötenspiel", Nr.831, und „Sirenen", Nr. 835), zwei sehr flächig, aber auch etwas flach gemalte Bilder, ferner auf F. Trusfant-Paris („Im Hafen von Marseille, Mistralstimmung", Nr. 842) und auf Ferdi nand Luigini-Paris („Am Kanal", Nr. 817). Auguste Rodin, der große Bildhauer, der ja bekanntlich zu weilen auch mit dem Zeichnenstist und dem Pinsel arbeitet, hat zwei mit Meisterschaft hingeworfene Aktstudien (Nr. 849 und 858) zur Ausstellung beigesteuert; von Camille Pissaro sieht man einen prachtvoll im Lichte gemalten „Torfweg" (Nr. 850) und von Jules Pa sein zwei elegante Akte („Liegende Mädchen", Nr.826, und „Liegendes Mädchen", Nr. 860). ys. »m neue Verlag-werke anging, so ließ er im Lause vonIRichard Harlsinger in seine» Darstellungen „Pont acht Jahre» »och vierzehn Werke bei ihm erscheine» und Alexandre" (Nr. 356) und „Scinehafen" (Nr. 358) ge- außerdem sechs Jahrgänge eines BolkSkalender» „Das «tffenschafk. Aus Berlin wird gemeldet: Ihre Majestät die Kaiserin hat das Protektorat über Vie vom 22. bis 26. Oktober im Reich-tag-hause stattfindende XI. Internationale Tuberkulosekonferenz, die am Geburtstage der Kaiserin 1902 zum erstenmal zusammen trat, übernommen. Zur Teilnahme an der Konferenz sind außer den Mitgliedern der Internationalen Ber einigung gegen die Tuberkulose berechtigt die Mitglieder des Deutschen Zentralkomitees und andere Interessenten, die von letzterem als Gäste zugelassen werden. — Tie Gesellschaft für deutsche Vorgeschichte hält vom 31. Juli bis zum 3. August in Cöln a. Rh. ihre Hauptversammlung ab. — Der Internationale Kongreß für Elek- trizität, der in Verbindung mit der Panama Pacific International Exhibition in Sau Francisco statt finden soll, wird bereits vorbereitet. Die Zeit der Ver sammlung ist auf den 13. September festgesetzt worden. Die Leitung hat daS Amerikanische Institut der Elektro ingenieure übernommen. Der Kongreß soll in nicht weniger als zwölf Abteilungen für folgende Gebiete ge« schieden werden: Erzeugung, Übertragung und Verteilung der elektrischen Energie; Apparatezeichnen; elektrische Zug- und Beförderungsmittel; elektrische Kraft für in dustriellen und häusliche» Gebrauch; Heizung und Be leuchtung; Schutzvorrichtungen gegen Unfälle; Elektro- chemie und Elektrometallurgie; Telegraphie und Lele- phonie; elektrische Instrumente und Meßvorrichtungen; die Wirtschaftlichkeit der Zentralstationen und Leitungs netze; Elektrophysik. — Tie Entscheidung über die Verleihung des Preises für die diesjährige Alvarenga-Ausgabe, deren Thema „Grundlage und Wert der Baccina- therapie" lautete, ist jetzt gefallen. Tie Hufe- landifche Gesellschaft hat zwei der eingesandten Arbeiten als deS Preises würdig befunden. Ver fasser sind der Privatdozent am Hygienischen Institut der Universität Königsberg vr. Hans Reiter und der Spezialarzt für Chirurgie vr. Georg Wolssoh» in Berlin. Literatur. Im Harzer Bergtheater fand, wie vo» dort gemeldet wird, die Uraufführung eines im alten Sachsen spielenden Stückes „Rudlieb der Christ" von Heinz Lorenz einen beachtenswerten Beifall. Das Werk behandelt die Unterwerfung der Chauken durch Karl den Großen. Ter Hauptvorzug des Stückes ist es, daß es sich vortrefflich in die Szenerie deS Naturtheaters einpaßt. — „Will und Wiebke", das neue Lustspiel von Fedor v. Zobeltitz, gelangt am 25. September d. I. am Hoftheater zu Oldenburg zur Uraufführung. Außerdem erwarben cs bisher das Hoftheatcr in Cassel und die Stadttheatcr in Cöln a. Rh., Leipzig und Dort- mund. — Herbert Eulenberg hat soeben einen aktuell- atirischen Einakter in Reimen „Der Krieg" voll endet, der die Kriegsfurcht geißelt. Das Werk soll, noch in der kommenden Spielzeit die Uraufführung erleben. — Aus Paris meldet man: Das Theater de la Porte Saint-Martin bringt in der nächsten Spielzeit ein neue- Versdrama von Edmond Rostand >,D»n Juans letzte Nacht" zur Erstausführung. Der Dichter wird die Proben persönlich leiten. Bildende Kunst. Zu Ende des Sommers findet in Bremen aus Anregung der Ortsgruppe Bremen des „Vereins der Plakatfreunde Berlin" in den Räumen der Kuusthalle eine Plakatausstellung statt, die vom Ver ein der Plakatfreunde, von» Kunstverein, vom Gewerbe museum und von, Deutschen Werkbund veranstaltet wird. Die Ausstellung verspricht ein vollständiges Bild von der Entwicklung und Bedeutung des Plakatwesens zu geben, da ihr die größten und besten Plakatsamm- lungen im Privat- und öffentlichen Besitz zur Verfügung gestellt werden. Musik. Franz Schreker, der Komponist des „Fernen Klangs", arbeitet derzeit an der Komposition einer neuen dreiaktigen Oper „Die Gezeichneten", deren Buch ebenfalls von ihm herrührt. Er hofft, das Werk noch in diesem Jahre zu beenden. — An der Königk. Kunstschule für Textil industrie in Plauen i. V. ist die Stelle des Bibliothekars mit einer Jahresvcrgütung von 2400 M. zum 1. Oktober d. I. zu besetzen. Bei zu friedenstellenden Leistungen wird nach Verlauf eines Jahres feste Anstellung und Gewährung deS Wohnungs geldzuschusses in Aussicht gestellt. Bewerber, und zwar nur Zeichner für textile Kunstindustrie, die Kenntnis der französischen und englischen Sprache sowie der Ge- schichte der Textilkunst besitzen, wollen ihre Gesuche bis spätestens zum 20. August d. I. an die Direktion ge nannter Kunstschule einsenden. Lheater, Konzerte, Borträge. * Im Residenztheater wechselt jetzt der neu einstndierte Schwank „Charley» Tante" mit dem Schauspiel „Alt- Heidelberg" ab. Der neu erworben« Turfschwank „777:10" wird in der allernächsten Zeit ausgesührt werden. Alle Vorstellungen beginnen abends um 8 Uhr. Bunte Chronik. * Neues über Bismarcks Ahnen. Von Valenti» v. Bismarck. (Zum 15. Todestag Bismarcks am 30. Juli 1913.) Erst jüngst wurde wieder in einem Aufsatz, der vom Volk und Adel in den Befreiungskriegen handelt, mitgeteilt, daß die Urahnen Bismarcks selbst Schneider gewesen sind, also einem wenig feudalen Bernfe angehört haben. Diese Auffassung ist ein Irrtum. Kein Mitglied der Familie Bi-marck hat dem sicherlich sehr ehrenwerten Berufe der Schneider angehört. Rach AltbiSmarckscher Familientrodition und nach EnzelinS (gestorben 1583) Märkischer Chronik pag. 67 ist da» Geschlecht v. Bismarck im „achten saeculo von Carola Magno" nach der Alt mark verpflanzt worden, und hat an der Biese da» Städtchen BiSmark (Biefemark, Bi»koge»mark) gegründet. Die Bi-marck» find demnach vordem böhmisch« Herre« gewesen und von Karl dem Großen nach dem Norden