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Dresdner Journal : 10.07.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191307100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130710
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130710
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-07
- Tag 1913-07-10
-
Monat
1913-07
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 10.07.1913
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Bäder, Reisen «nd Verkehr am Wetterbericht der Köttigk. Lande-wetterwarte zu Dresden. Wettertelegramme au) Sachsen vom 1«. Auli früh. durch ein in der Älpenaegend befindliches Hoch bedingt, sodaß wir von einer dem Festland entstammenden Luftströmung ge troste« werden. Die kräftig« Entwicklung deS nordöstlichen Hochs dürft« zur Ausfüllung der beiden nördlich bez. östlich befindlichen Tiefs führen. ES steht dann wohl ein« Bereinigung der beiden Hochdruckgebiete bevor. Hiermit würbe gutes Wetter verbunden sein, jedoch ist «S nicht ausgeschlossen, daß wir zunächst noch einmal von einer Bestströmung getrosten werden und eine vorübergehende Verschlechterung deS Wetters eintritt. ««»ficht für den 11. Juli: Wechselnde Winde, meist heiter, keine wesentliche Temperaturänderuug, kein erheblicher Niederschlag. * Bad Bildungen. Tie Besucherzahl unseres Bades betrug S. Juli 7517 Personen. -- Rtesengebirae und Jsargebirg« mit Waldenburger-, Glatzer-, Altvater- und Zobtengebirge nebst der großen Kamm wanderung Tetschen—Schneekopp« al- EingangSroute durch daS Lansttzer« und Ieschkengebirge. Mit Unterstützung deS GtbirgS- vereine bearbeitet von B. Schlegel. Mit 4 Karten. Der Führer erscheint in der 3. Auslage. Während bi- in di« letzten Jahr zehnte hinein das Riesengebirg« das Ziel der meisten Touristen war, wendet sich heute auch ein großer Teil davon nach dem Jsargebirge, um von da die EingangSroute« zum Riesengebirgs kamm zu gewinnen. Ein guter Führer hierzu ist unerläßlich. Das Schlegelsch« Reisebuch enthält alle lohnenden Touren und damit di« beliebtesten Touristen Wege. Seine Meg« führen weit hinein nach Böhmen bis an die Grenzen Mährens. ES ist über sichtlich angelegt und praktisch durchgearbeitet, auch mit einem guten, leicht orientierenden Kartenmaterial versehen. Sein Preis beträgt nur 2,50 M. Schmal zu einem Dauerstua auf. Ler Flieger blieb trotz de» böigen Windes 6 Stunden 5 Minuten in der Luft und landete erst, al« er den deutschen Dauerrelord, dessen Inhaber bisher Sedlmayr war, gedrückt hatte. Oelerich erhält für diesen Flug von der National-Flugspend« 6000 M. Ta» Wasserflugzeugmeettng am Bodensee hat mit >em Siege von Hirth in der Hauptkonkurrenz geendet. Hirth (Albatroseindecker) gewann somit deu Ehrenpreis deS Großherzogs von Baden und di« 25 000 M. de» Großen Preise» vom Bodensee mit einer Flugleistnng von 1 Stunde 46 Min. 17 Sek. Robert Gsell (FriedrichShas«ndopp«ldecker) erhielt mit einer Flugleistung von 1 Stunde 46 Min. 51 Sek. den Ehrenpreis deS Ministers der öffentlichen Arbeiten und 10 000 M., Diplomingenieur R. Thelen (AlbatroSdoppeldecker) mit 2:08:00 den dritten Preis im Be trage von 5000 M. Den Preis der Sportflugzeuge um den Ehrenpreis deS Kaiser!. Automobilklubs und 5000 M. gewann danS Vollmöller (AlbatroSeindecker) in 48 Min. 50 Sek. vor Kohnert (Friedrichshafendopprldecker), der den Trostpreis von 2000 M. und den Ehrenpreis des Grafen Zeppelin erhielt. Die weiteren Resultate waren: Konstruktionspreis: 1. Hirth (Albatroseindecker) 5000 M., 1316 Punkte; 2. Kießling (Ago- >oppeldecker) 3000 M., 1315 Punkte; 3. Gsell (FriedrichShafendoppel- deck«r) 2000 M. SteigsähigkeitSprüfung: 1. H. Hirth 800 m in 11 Min. 6 Sek. 3000 M.; 2. W. Kießling 2000 M. Prämien für die Befähigungsnachweise. Es gewannen je 1000 M.: Thelen, Kießling, Hirth, Gsell; 800 M.: Vollmöller, Faller; 500 M.: Kohnert, Baierlein, Strack. Rotterdam, 9. Juli. Der Flieger Levasseur mit seinem Mechaniker ist heute mittag um ^,2Uhr auf einem Wakserflug- zeug von Dünkirchen hier eingetroffen. Er wird morgen mittag nach Amsterdam weiterfliegen. Bunte Chronik. * Die sprechende Uhr. Aus Berlin wird uns ge schrieben: Gestern vormittag sanden sich im Hotel Prinz Albrecht zahlreiche Vertreter der Press« und hervor ragende Gelehrte zur Besichtigung einer epochemachenden Neuheit, der sprechenden Uhr, ein. Die Begrüßung hatte Hr. Carl Marsels übernommen, der aus mebrkach«n Wunsch auch seine neuesten Erwerbung-» rostbarer alter Uhren ausgestellt hatte l°y"e etwa folgendes aus: „v.. yiv. ausgestellten Uhren tritt uns tue Muße und Beschaulichkeit deS Mittelalters und die rastlose Hast unserer Tage zu gleicher Zeit vor Augen. In den alten Uhren verkörpert sich die dekorative Kunst vergangener Jahrhunderte, in der „Sprechenden Uhr" die hoch- entwickelte Technik unseres Zeitalters mit ihrem Suchen nach Zeitersparnis. Bei den früheren Uhren war man schon zufrieden, wenn sie täglich nur annähernd auf eine Viertelstunde richtig gingen, stellte aber große Ansprüche an ihre dekorative Ausstattung. Bei den heutigen Uhren fragtman nicht allzuvielmehr nachkünstlerischerAuSstattung, verlangt aber, daß sie die Zeit auf die Minute anzeigen und geht jetzt sogar dazu über, die Zeit mit menschlicher Stimme ausrusen zu lassen. Manchem mag dies zunächst ganz überflüssig erscheinen, haben wir doch Uhren, welche die Stunde durch Schlagen anzeigen. Man übersieht aber, daß kein Mensch sich die Mühe macht, die Schläge einer Uhr zu zählen, namentlich wenn - sich um die sechste, siebente, achte oder um eine noch höhere Stunde handelt. Genau ge nommen macht uns also das Schlagen einer Uhr nur darauf aufmerksam, daß eine halbe oder volle Stunde abgelaufen ist; um welche es sich handelt, erfahren wir erst, wenn wir auf das Zifferblatt sehen. Ganz anders bei der neuen Uhr, die uns heute vorgeführt wird; sie ruft nach Ablauf einer halben oder vollen Stunde die Zeit mit menschlicher Stimme au», z. B.: „Neun Uhr", „neun Uhr dreißig" und so fort, und sie wiederholt diese Zeit beliebig oft, wenn man auf einen Knopf drückt. Daneben aber bietet sie die große Annehmlichkeit, daß man sie jederzeit, auch des Nachts, abstellen kann, ohne' daß ihr Ruswerk in Unordnung gerät. Indessen kann man, auch wenn das Rufwerk des Nacht» abgestellt ist, durch Drücken aus einen Knopf jederzeit bis auf die Viertelstunde er fahren, wieviel Uhr e» ist. Aber noch einen großen Vorteil bietet der neue Zeitmesser: er kann ohne große Preiserhöhung mit einem Weckerwerk versehen werden das zu jeder gewünschten Zeit an die betreffende Stunde erinnert. Und damit komme ich auf die Bedeutung der Uhr für die Astronomie. In den Sternwarten ist es gewöhnlich finster: da nun die neue Uhr so eingerichtet werden kann, daß sie statt ave halbe Stunden alle fünf oder zehn Minuten die Zeit ausruft, so vermag sie den Astronomen stets an diejenigen Zeiten zu ermuern, zu denen er irgendeinen Sterndurchgang beobachten will. Selbst damit ist aber die Bedeutung der Erfindung noch nicht erschöpft. Sie kann auch in den Wagen unserer Hoch- und Untergrundbahnen automatisch die jeweilige Station ausrufen und damit einem großen Bedürfnis abhelfett, denn wie leicht überfährt man, in die Lektüre seiner Zeitung vertieft, seiueStation! Zum Schlüsse möchte ich noch betonen, daß diese Uhr eine deutsche Erfindung ist. Tie ersten Versuche machte ein hiesiger Ingenieur, doch führten sie zu keinem brauchbaren Ergebnis; erst dem Konstrukteur Max Markus ist e» nach langjähriger Arbeit gelungen, da» schwierige Problem einer glücklichen Lösung entgegenzuführen." Hierauf nahm Hc. Geh. Re- aiernngsrat Prof. Wilhelm Förster das Wort, um an Hand der historischen Sammlung eine ausführliche Be trachtung über die Entwicklung des Uhrenwesens zu geben. Au» dieser Betrachtung entnahm er dann auch einige Gesichtspunkte für die besondere Würdigung der eigenartigen, sozusagen sozialen Bedeutung, welche die „Sprechende Uhr" bei vielen Aufgaben und Situationen des Arbeit»- und Volkswirtschaftliches. * In der Kanzlei der tz«*v«l»kammer DreSVe«, Albrecht straß« 4, liegt eine vom Kaiser!. Deutschen Konsulat in Chicago zusammengrstellte kißte »»« Amportfirmeu in Lhieago zur Ein sichtnahme aus. Beteiligten Firmen kann diese Liste auch aus kurze Zeit überlassen werden. * DaS Bankhaus Gebr. Arnhold, Dresden, teilt mit, daß sein Prämientarif für AnSlosnngSversichernng für den August erschienen ist uud kostenlos an seinen Kassen zur Verfügung steht. * Der Geschäftsbericht der «ant für Bran-Jndnftrie auf das Jahr 1912/13 liegt jetzt vor. Darnach hat das abgelaufene Geschäftsjahr infolge der schlechten, dem Bierabsatz nachteiligen Witterung, der hohen Gerstenpreise und deS hohen Geldstandes die berechtigten Erwartungen auf einen günstigen Abschluß arg enttäuscht. Die Bank hat sich von größeren Geschäften deshalb zurückgehalten. Ta die Bank ihre Effekten- und Konsortialbestände dem Tiefstände der Börsenkurse entsprechend annehmen und größere Abschreibungen und Rückstellungen vornehmen mußte, bietet der Abschluß ein unbefriedigendes Bild. * Dresdner Kleindiehmarkt vom 10. Juli. Nach amtlicher Feststellung waren zum Verkauf gestellt — Ochsen, 1 Bulle, 1 Knh, sowie 1473 Kälber, 243 Schafe und 2290 Schweine, insgesamt 4008 Tiere. Für 50 kg Lebendgewicht bez.. Schlachtgewicht wurden bezahlt in Mark für Kälber: 1. Doppel lender 80 bis 90 bez. 110 bis 120, 2. beste Mast- und Saugkälber 56 bis 58 bez. 97 bis 99, 3. mittlere Mast- und gute Saug kälber 50 bis 54 bez. 92 bis 96 und 4. gering« Kälber 42 bis 48 bez. 84 bis 90. Schweine: 1. vollfleischig« der feineren Raffen und deren Kreuzungen im Alter bis zu 1^ Jahr 55 bis 57 bez. 73 bis 75, 2. Fettschwein« 55 bi« 57 b«z. 73 bis 75, 3. fleischige 53 bis 54 bez. 71 bis 72, 4. gering entwickelte 51 bis 52 bez. 69 bisz70 und 5. Sauen und Eber 48 bis 52 bez. 66 bis 70. XL. AuS- nahmepreis« über Notiz. Rinder und Hammel wurden zu MontagSpreisen gehandelt. Geschäftsgang: in Kälbern schlecht, in Schweinen mittel. Unverkauft blieben 2 Rinder, davon 1 Bulle, 1 Kuh,sowie 131 Schafe und 90 Schweine. Sport und Jagd. Turnen. Wohl nur wenigen Dresdnern wird es bekannt fein, daß unsere Stadt ein Erinnerungszeichen an das 6. Deutsche Turufest (das belnnnUich 1885 in Dresden abgehalten wurde) in sich birgt. Es ist eine von der Deutschen Turnerschaft der Stadt Dresden ge stiftete Gedenktafel, die einen Ehrenplatz am alten Rathaufe, auf der linken Seite des 1. Stocks, gefunden hat. Unser ältester und größter Turnverein, der Allgemeine Turnverein, beabsichtigt — gelegentlich seines Ausmarsches zum Bahnhofe am Sonnabend, den 12. d. M. — diese Ehrentafel in treuem Angedenken mit einer Eichen- ranke zu schmücken. Er wird nachm. (43 Uhr mit seinen Festteil nehmern unter Führung des Turnwarts O. Müller von der Ver einsturnhalle Permoferstraße abmarfchieren, unter Vorantritt seines Trommler- und Pfeiferzuges, fowie der vollzähligen Kapelle des Leibgrenadier-Regimcnts unter Leitung Meister Hachenbergers, worauf fodann die mit den Siegesbändern früherer Turnfeste ge- fchmückte Fahne folgt. An der Spitze der Turnerfchast werden die Turnveteranen marschieren, die vor 50 Jahren am 3. Deutfchen Turnfest 1863 in Leipzig teiluahmen, jenem unvergeßlichen Ver- brüdcrungsseste aller deutfchen Stämme im damals noch ungeeinten Vatcrlande. — Der Zug wird fich mit klingendem Spiele durch Lstraallce, Postplatz, Wilsdrusserstraße zum Altmarkt bewegen, wo unter cntfprcchender Ansprache des derzeitigen Vcreinsvorfitzenden, des Stadtverordneten-Vizevorstehers Unrasch, die Schmückung der Gedenktafel erfolgt. Darauf wird der Marfch durch See- und Prager straße nach dem Bahnhofe fortgefetzt, wo Uhr die Reife zum Turn fest in Leipzig mit Sondcrzug angetreten wird. 1(4 Stunde früher geht der Sonderzug des Dresdner Turngaues ab. Leichtathletik. Leipzig, 9. Juli. Ten von Sr. Majestät dem König gestifteten Wanderpreis (Königspokal) errang zum zweitenmal an dem heutigen Tage die Universität Leipzig mit großem Vorsprung vor den übrigen Hochschulen. Es wurden recht tüchtige Leistungen erzielt, die Zeugnis davon ablegen, daß eS mit dem leichtathletischen Sport an Sachsens Hochschulen aufwärts geht. So wurden die 100 m in der guten Zeit von 11,3 Sek., die 1500 m in 4 Min. 36"/. Sek. zurückgelegt (Rasche, Pank- Leipzig). Den Diskuswurf brachte Sommer-Leipzig an sich mit 36,50 m. 400 m-Lauf: Zeit 56'/, Sek. Hochsprung: 1,60 m. Der Königspokal ist, wie erinnerlich, ein ewiger Wanderpreis. Er wurde im vorigen Jahre gestiftet. Ei» neuer Weltrekord im Laufen über eine Stunde wurde von dem französischen Langstreckenläufer Bouin bei einem internationalen Laufen in Stockholm ausgestellt. Es gelang Bouin, den schon seit dem 5. November 1904 von dem bekannten Eng länder Shrubb mit 18.741 gehaltenen alten Rekord auf 19.021 bm hinaufzuschrauben, eine Leistung, die so leicht nicht zu über bieten sein dürft«. Wassersport. * Zu den diesjährigen deutschamerikanischen Sonder klassenwettfahrten, die am 1. September vor Marblehead (MasachusettS) ihren Anfang nehmen, sind folgende deutsche Jachten als Vertreter gewählt worden: al- Mittelwetterboote die Jacht des Kronprinzen „Angela", die Hr. Weitzmann (Kiel) vom Kaiser!. Jachtklub führen wird, und Hrn. Tietjen» (Norddeutscher Regattaverein) „Sernm". Als Leichtwetterboot ist die „Wittels bach" des Hrn. Alt (Kiel) vom Kaiserl. Jachtklub gewählt worden. Lustfahrt. Dresden, 10. Juli. Heute vormittag kurz nach 8 Uhr landeten aus dem hiesigen Flugplatz auf dem Heller die in Däberitz um 6 Uhr aufgestiegenen Militärflieger Leutnant v. Thüna, Oberleutnant Steffen und Leutnant v. Buttlar, H11 Uhr traf dann als Vierter Leutnant v. Oertzen «in. Di« Flugzeuge wurden abmontiert und nach d«m Ausstellungspalast gebracht, wo sie vom Sonnabend ab zehn Tage lang ausgestellt werden sollen. Hierzu meldet uns der Köuigl. Sächsisch« Verein für Luftfahrt: Auf Veranlassung de» König!. Sächsischen Vereins für Luftfahrt wird doransstchtlich am Sonnabend, den 12. d.M. im Ausstellung-Palast die Ausstellung von ans Mitteln der Nationakflugspende angekauftenHe«reSflngzeugen erfolgen. Wie wir hören, werden die Flugzeuge „Dresden", „Blasewitz", „Ersatz Dresden II" und „Erzgebirge" ausgestellt sein. Unter den Flug zeugen befinden sich zwei Tauben, ein Albatrosdoppeldecker und «in Militärdopp«ld«cker. * Einen schönen Erfolg errang am Dienstag der Flieger Oelerich in Leipzig. Oelerich stieg um 3 Uhr 23 Min. morgens im Beisein der Sportzeugen Hauptmann v. Münkwitz und Direktor «rbeitrr eingeschritten, ohne von der Waffe Gebrauch zu machen und ohne daß e» auch nur zu einer Widersetzlich keit gekommen wäre. Rom, 9. Juli. In Lucca ist man großen Kirchen diebstählen auf die Spur gekommen. U. a. wurde eine überaus wertvolle Christussigur von Elfenbein au» dem 15. Jahrhundert gestohlen. Pari», 10. Juli. Ju BesaianeS bei Chaumont wurden bei einer Wildschweinjagd zwei Landwirte durch einen unglücklichen Zufall von Mitgliedern einer anderen Jagdgesellschaft erschossen, die bisher nicht er mittelt werden konnten. Pari», 10. Juli. In der vergangenen Nacht wurde auf den Gleisen in der Nähe des Bahnhofs ChampS-de- MarS der furchtbar verstümmelte Leichnam eines elegant gekleideten junge» Mannes aufgefunden. In seinen Kleidern wurde eine Hamburger Bahnsteigkarte, mehrere Adressen in deutscher und englischer Sprache, darunter eine des französischen KriegSmuttsteriumS, sowie ein silbernes Reise besteck gefunden. Tie Identität des Toten konnte bisher nicht ermittelt werden. Engelburg bei St. Gallen, 9. Juli. Der deutsche Deserteur Karl May aus Stuttgart wurde heute, als er in das Stationsgebäude in Wittenbach eingebrochen war, von einem Polizeibeamte», den er mit dem Seiten gewehr schwer verletzt hatte, erschossen. Genf, 9. Juli. Aus der Zentral- und Ostjchweiz liefen Nachrichten über Unwetter ein. Verschiedene Alpenstationen melden Schneefall bis 1500 m herab, fowie bedeutende Temperaturfälle. — Auch in den baye rischen Bergen liegt Neuschnee. Es herrscht eine unge wöhnliche Kälte. Madrid, 9. Juli. Sanchez Alegre, der am 13. April daS Attentat auf den König verübte, ist zum Tode verurteilt worden. Madrid, 9. Juli. Eine schreckenerregende Natnr- ersckeinung hat in der Gegend von Valencia großes Un heil angerichtet. Sine feurige, nach Form der Wasser hose trichterförmige Erscheinung von etwa 100 w Höhe wurde dort gestern abend bemerkt, und alle-, was in den Bereich der „Feuerhose" kam, wurde nieder gebrannt. Die Naturerscheinung verschwand etwa 200 r» vor dem Dorfe Alcacer, nachdem fie unter starkem Pulvergeruch Flammen und Asche nach allen Richtungen verteilt hatte. GemeinschastSleben» erlangen könne. Die technisch-physi kalischen Feinheiten der ganzen Einrichtnna könnten, wie Prof. Foerster meint, auch in anderen PräzisionS- aebieten, aber vielleicht auch bei der gegenwärtig im Gange befindlichen, für die internationale Gemeinschaft so wichtigen Organisation erdumfassender Zeitmessung nnd Zettregelung Anwendyng finden. Nach diesen An sprachen fand eine Besichtigung der sprechenden Uhren statt. Daß eS dabei sehr international zuaing, ist leicht einzusehen. Sprach doch die eine Uhr deutsch, die andere französisch, eine dritte und vierte enalisch und spanisch, wieder andere portugiesisch, rumänisch, malaiisch nnd so fort. Tie intime Veranstaltung erregte sichtlich bei allen Besuchern großes Interesse. * Jagdfrevel mit Hilfe betrunkener Rehe und Hasen. Von einem eigenartigen Jagdfrevel, dem man im letzten Winter auf die Spur gekommen ist, berichten, wie der „Inf." geschrieben wird, österreichische Blätter. In einem sehr wildreichen Gebiete war daS Wilddieb- wesen sehr stark verbreitet, sodaß die Aussicht in den Wäldern stark vermehrt worden ist. Die Wilddiebe hatten also keine Gelegenheit mehr, ihrem verbrecherischen Treiben nachzugehen,dajederSchuß von denAufsichtsbeamten sofort gehört worden wäre und die Gefangennahme der Wilddiebe hätte erfolgen können. Trotzdem sahen die aufsichtSführenden Förster die ihnen als Wilddiebe be kannten Männer am frühen Morgen durch die Wälder streifen. Sie konnten ihnen aber nichts anhaben, da die Wilddiebe kein Gewehr bei sich hatten. Eine- Tage- überraschten zwei Förster einen Wilddieb, wie er ein Reh forttragen wollte. Ein Schuß war nicht ge hört worden, trotzdem sich die Förster während der ganzen Zeit ganz in der Nähe befanden. Es mußte fich also um ein gefallene- Reh handeln. Sie zwangen den Wilddieb zum Stillstehen, um den Zustand des ReheS zu untersuchen. Wie erstaunt waren sie, als sie die Entdeckung machten, daß das Neh scheinbar mit einer schweren Keule totgeschlagen worden war Die Keule, ein große- Eisen- stück, hatte der Dieb noch bei sich. Sie entdeckten, daß von dem Wild ein durchdringender Alkoholgeruch aus strömte. Die Wilddiebe hatten nämlich Kleebündel mit Alkohol getränkt und an den wildreichsten Stellen des Waldes hingelegt. Später haben sie die berauschten Rehe uud Hasen daun einfach erschlagen. So haben eS die Wild diebe verstanden, sich durch einen eigenartigen Betrug Wildbret zu verschaffen. Station Hohe Bern». gestern Beobachtung«» Henle früh 7 Uhr Min. Max. Mrs-hl. lemp Sind Wetter Breiden 119 10.» 17.0 » 1» 7 vvv r trocken, Sonne Leipzig »o 10.7 »8 3 t 1», SV» halbbedeckt, - Bautzen 9.« 1«.« 1».» V 3 trüb, trocken Zschadraß «9 16 7 10.» «V 3 halbbedeckt, Sonne Zitiau 96 1« b ir» V 1 - - Chemnitz »» 16« 19.5 8V, heiter, - Plauen r«9 17.b 1»., «V 3 wolkenlii, Freiberg 398 101 15.» 1»6 halbbedeckt, » Schneeberg 1»» 9.1 15» 115 V 1 h^ter, B«d «1»« na 15.0 » 9» ! UV 9 - sch». Rebel «nnaberg »33 r.r »5» L7 70 SV 9 - Sonne INtenberg r»i «^ 11.0 « 1 99 « 3 * - Reitzenhain 77, »0 6.1 9.0 »V 6 » - Fichtelberg 1,13 * L 1 Die gea« iwärtl a« Bi isseruna d«s W^tterS wird augenscheinlich
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