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königlich Läehsisepev Stcratsanzrig-v. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- nnd Mittelbehörden. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbeilage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K S. Land- und Lande-lulturrentenbanl-Verwaltung, Übersicht der Ltm«ahmen mrd Ausgaben der LandeS-Brandversicherungsanstali, Übersichten deS K. S. Statistischen LandeSamtS über Ein- und Rückzahlungen bei den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen des K S. LandeSversilherungSamtS, Berkaufsliste von Holzpflanzen auf den K. S. Staatsforstrevieren. dir. 141. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. < Sonnabend, 21. Jnni 191.;. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Grohe Zwingerstrahe 16, sowie durch die deutschen Poftanstalten 3 Mark vierteljährlich. Einzelne Skimmern 10 Pf. Erscheint: Werktags nachmittag-. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. 4574. Ankündigungen: Lie Ispaltige Grundzeile oder deren Raum im AnkündignngSteile ltO Pf., die Lspaltige Grundzeit« oder deren Rau», im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redattionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. Preis,rmähigg aus GeschästSauzeigem — Schluß der Annahme vorm. 11 tthr. Se. Majestät der Kaiser hat in einem Erlaß an den Reichskanzler für die vielfachen Ehrungen, die ihm aus Anlaß fetne« RegierungSjubiläums zuglngen, feinen Dank ausgesprochen. Se. Majestät der Kaiser uahm gestern in Hannover an der Einweihung des neuen Rathauses teil und begab sich dann zur Feier des 7S»jährigen Bestehens des Klosters Loeenm. * Durch die Absage Bulgariens auf die serbische» Forderungen spitzt sich die Lage auf dem Balta» erheb lich zu. Zu Tripoli» hatte» die Italiener neue Kämpfe mit den Eingeborene« zu bestehen. Der Herzog von Aosta hat den Besatzungen der „Gorden" und der „Straßburg" für die Selbstverleug nung und den Mut, den sie bei dem Brande de» Arsenal» in Neapel bewiesen habe», seine lebhafte Anerkennung ausgesprochen. Amtlicher Teil. Ministerium de» Inner«. Se. Majestät der König habe» Allergnädigst geruht, dem Kommerzienrate Biago sch in Leipzig den Titel und Rang als Geheimtr Kommerzienrat und dem Baurate Ranft daselbst das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrcchts- ordcns zu verleihen. Ministerium de» Kultus und öffentlichen Unterricht». Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmige» geruht, dem ständigen Fachlehrer an der 1. Real schule zu Leipzig Oberturnlehrer Christian Friedrich Graupner beim Übertritte in den Ruhestand das Ritter kreuz 2. Klasse vom Albrechtsorden zu verleihen. Das Ministerium des Innern hat dem Dresdner Rennverein Erlaubnis zu der für den 2. und 3. De zember 1913 in Aussicht genommenen Verlosung von Gebrauchspferdcn sächsischer Zucht sowie von Jndustrie- crzeugnisscn, die für Züchter und Pferdebesitzer von Nutzen sind, nach Maßgabe des vorgelegten Verlosungsplans und zum Losvertrieb im Gebiete des Königreichs Sachsen erteilt. Die Nummern der gezogenen Lose sind unter An gabe der Gewinne spätestens an dem Tage, an dem der öffentliche Verkauf der Ziehungsliste beginnt, im Dresdner Journal und in der Leipziger Zeitung zu veröffent lichen. 346» IIL. Dresden, am 16. Juni 1913. 4501 Ministerium -e- Innern. Tas Ministerium hat von der auS Anlaß der Jahr hundertfeier der Freiheitskriege Breslau 1913 veranstalteten Lilberlotterie 1VVV0 Lose im Königreich Sachsen zum Vertriebe unter der Bedingung zugelassen, daß 1. der Vertrieb dieser Lose ausschließlich der Firma Adolf Müller L Co. in Leipzig, Brühl 10/12 über- tragen wird, 2. die Lose vor Beginn des Vertriebs dem Polizei amte zu Leipzig der Nummer nach bezeichnet und von dieser Behörde mit ihrem Stempel versehen werden, und 3. die Nummern der auf das Königreich Sachsen ent fallenden Gewinnlose unmittelbar nach der Ziehung unter Angabe der Gewinne im Dresdner Journal und in der Leipziger Zeitung veröffentlicht werden. 341 »HL Dresden, den 18. Juni 1913. 4502 Ministerium deS Innern. Den einjährig-freiwilligen Milttär-ienst betr. i. Bei der unterzeichneten Königlichen Prüfungs kommission werden im Laufe deS Monats September 1913 ab die Herbstprüfunge« über die wissenschaft liche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militär dienst abgehalten werden. Junge Leute, die im Regierungsbezirke Dresden wohnhaft sind und daS 17. Lebensjahr vollendet haben, wollen ihr schriftliche» Gesuch um Zulassung zu der Prüfung an die unterzeichneteKöniglichePrüfttngskommission (Schloßstraße 34/36, II.) spätesten» den 1. August 1913 gelangen lassen. Rach diesem Tage eingehende Gesuche können nicht berücksichtigt werden. Dem mit genauer Wolmungsangabe zu versehenden Gesuche sind beizufügen: ») Ein GeburtSzeug»»» (vom Standesamte des Geburts ortes zu Militärzwccken kostenfrei auszustellen). b) Die Einwilligung des gesetzlichen Vertreter» mit der Erklärung, daß für die Dauer des einjährigen Dienstes die Kosten de» Unterhalt» mit Einschluß der Kosten der Ausrüstung, Bekleidung und Wohnung von dem Bewerber getragen werden sollen; statt dieser Erklärung genügt die Erklärung des gesetzlichen Vertreters oder eines Dritten, daß er sich dem Be werber gegenüber zur Tragung der bezeichneten Kosten verpflichte, und daß, soweit die Kosten von der Militärverwaltung bestritten werden, er sich dieser gegenüber sür die Ersatzvflicht des Bewerbers als Selbstschuldner verbürge. (Formulare hierzu können bei der Kanzlei der Königlichen Prüfungskommission entnommen werden.) Die Unterschrift des gesetzlichen Vertreters und dos. Dritte«, sowie die Fähigkeit des Bewerbers, des gesetzlichen Vertreters oder des Dritten zur Bestreitung der Kosten ist obwK»eittt4tz z« bescheinige». Über nimmt der gesetzliche Vertreter oder der Dritte die in dem vorstehenden Absätze bezeichneten Verbindlich- keiten, so bedarf seine Erklärung, sofern er nicht schon kraft Gesetzes zur Gewährung des Unterhaltes ver pflichtet ist, der gerichtlichen oder notariellen An- erkennung. o) Ein Unbescholtenheit»zcug»i», welches jur Zöglinge von höheren Schulen (Gymnasien, Realgymnasien, Oberrealschulen, Progymnasien, Realschulen, Real- progymnasien, höheren Bürgerschulen und den übrigen militärberechtigten Lehranstalten) durch den Direktor der Lehranstalt, sür alle übrigen jungen Leute durch ihre vorgesetzte Dienstbehörde oder durch die Polizei obrigkeit auszustellen ist. Der Nachweis der Unbe scholtenheit hat die Zeit vom 12. Lebensjahr an bis zum Tage der Anmeldung zu umfassen. 6) Ein vom Gesuchsteller selbst geschriebener Lebenslauf, v) EinebehördlichbeglaubigtePholographiedesPrüflings. Die Papiere unter a bis v sind im Originale einzu- reichen. In den Zulassungsgesuchen ist anzugeben, in welchen zwei fremden Sprachen (der lateinischen, griechischen, französischen oder englischen bez. russischen) der sich Mel dende geprüft zu werden wünscht, und ob, wie oft und wo er sich einer Prüfung über die wissenschaftliche Befähigung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst vor einer Prüfungskommission bereits unterzogen hat. Im übrigen wird bezüglich des Umfange» der Prüfung und der an die Prüflinge zu stellenden An sprüche auf die der Wehrordnung als Anlage 2 zu 8 91 beigefügte Prüfungsordnung zum einjährig-freiwilligen Dienste hingewiescn. Dresden, den 14. Juni 1913. 4498 Königliche Prüfungskommission für (sinjährig- Freiwillige. (BehürdlicheBekanntmachuugenerscheiuenanchiiirAnkündigllttgsteile.) Nichtamtlicher Teil. Ko« Königlichen Hofe. Dresden, 21. Juni. Se. Majestät der König begab Sich heute früh mit Kraftwagen nach dem Truppenübung», platze Zeithain, wohnte daselbst dem Besichtigungsschießen deS 8. Feldartillerie-RegimentS Nr. 78 bei und kehrte mittag» nach Wachwitz zurück. Um 8 Uhr wird Allerhöchstderselbe mit Ihre» Königl Hoheiten dem Kronprinzen, Prinzen Friedrich Christian und Ernst Heinrich bei Sr. Exzellenz dem StaatSminister a. D. vr. v. Rüger soupieren. Mitteilungen ans -er öffentlichen Verwaltnng. — Von den aus Anlaß des 2öjährige» Negierungs- jubiläum» Sr. Majestät des Kaisers, König» vo» Preußen, geprägten Denkmünzen (3 Mark- und 2 Mark- stücke) sind vom Finanzministerium der Finanzhaupt fasse in Dresden, dec LotteriedarlehnSkasse in Leipzig, den sämtlichen Bezirkssteuereinnahlnrn, mit Ausnahme der jenigen in Dresden, Leipzig und Plauen, sowie den« Hauptzollamt Plauen eine Anzahl zugewiese» worden. Personen, die solche Denkmünzen zu erwerben wünschen, können diese bei den genannten Kassen, soweit der Vor rat reicht, gegen Wertersatz erhalten. Die Kassen sind angewiesen, in der Regel all einen Empfänger nicht »»ehr als I Drei- und 1 Zweimarkstück abzugeben. Die Aus wechslung kann nur während der sür de» Kassenverkehr festgesetzten Vormittagsstunden vorgenommcn werden. Die Kajsenbeamte» können verlangen, daß das zur Um- wechslnng bestimmte Geld abgezählt entrichtet wird. Durch die Post werden Denkmünzen nicht übersendet. Deutsches Reich. Der Dank ve» Kaiser». Berlin, 20. Juni. Ter „Nerchsanzeiger" veröffent licht folgende» Erlaß Sr. Majestät deS Kaiser»: In den, an ernsten und fr»h«n vaterländischen Gedenktagen so reichen Jahre ift mir ein besonders glücklicher Tag beschiedcu gewesen: der Tag, an welchem ich von 25 Jahren auf den Theo«« meiner Väter berufen wurde. In Gesundheit habe ich ihn mit Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, meiner Gemahlin, in« Kreise unserer Kinder und KiudeSkinder freudig begehen können. Ich danke Gott, daß ich mit Befriedigung zurückblicken darf auf die vergangenen 25 Jahre ernsten Schaffens, ans die großen Er- rnugenschaften, welche sie dem Batcrlande aus allen Gebieten des geistigen, sozialen nnd wirtschaftlichen Lebens gebracht haben, auf die beispiellose Zunahme an Volkskrast und Nationalvermögen Tas auf dem Juudameut der Einigkeit der deutschen Stämme und ihrer Fürsten von Kaiser Wilhelm dem Grohey errichtete Deutsche Hans ist nach innen und außen weiter ausgebaut zu einem ge schützten und sreundlichen Aufenthalt sür seine Bewohner. Daft dies nntcr den befruchtende»« Strahle»« der Friedeussonne geschehe»« ist, deren Kraft jedes au« Horizont austauchende Gewölk siegreich zerstreme, macht mich besonders glücklich. Ein Herzenswunsch ist mir damit in Erfüllung gegangen. In reicher Fülle ist mir ai« meinem Ehrentage Liebe und treue Anhänglichkeit vo»» allen Seiten entgegengebracht worden. Die Erlauchte» Deutschen Fürsten und die Freien Städte haben es sich nicht nehmen lassen, ihre mich beglückende Freundschaft und die Festigkeit des Bandes deutscher Einheit durch persönliche Über bringung freundlicher Glückwünsche von neuem zu betätigen. Tas deutsche Volk hat mir durch Abordnungen nnd Tausende von Zu schriften, Telegrammen und künstlerischen Adressen aus allen Gaue»» des Vaterlandes, aus den Kolonien und aus allen Teilen des Erdballs treue Glückwünsche kundgegeben. In Stadt und Land ist der Tag mit freudiger Teilnahme festlich begangen worden. In festlichen Veranstaltungen der Parlamente, Behörden und Vereine wie in freundlichen Festartikel»» der TageSpresse ist eine patriotische Gesinnung vo» außergewöhnlicher Stärke zutage getreten. Aber nicht auf Glückwünsche und Festreden allein habe»» sich die mir gewidmeten Aufmerksamkeiten und Ehrungen be- schränkt. Wenn Festesfreude mit dein Herzen empfunden wird, drängt sie znr Betätigung durch Taukopfer. Provinzen, Kreise, Städte, Gemeindett und Vereine haben trotz hoher Anforderungen an ihre Opferwilligkeit sich gedrungen gefühlt, zahlreiche mit meinem Namen verbundene Stiftungen zu errichten, dazu be stimmt, die Not der Bedürftigen, Kranke»« und Elenden zu lin dern und gemeinnützige Bestrebungei« mannigfachster Art zu fördern. Zu meiner besonderen Freude ist dabei auch der in unseren Kolonien segensreich wirkenden christlichen Missionen nnd der mit Glücksgütern nicht gesegneten Veteranen aus großer Zeit dankbar gedacht worden. So ist mein Regierungsjubiläum zur Quelle eines SegenSstrome» für die Teutschen Lande noch für kommende Geschlechter geworden. Beglückt und bewegt durch die Begeisterung, mit der mein Ehrentag als ein nationaler Festtag gefeiert worden ist, spreche ich jedem einzelne», welcher meiner so freundlich gedacht und zur Erhöhung der Festesfreude beigetragen hat, ans diese»» Wege mein«,« wärmsten Dank auS. Ich werde auch ferner für das Wohlergehen des Deutschen Volkes gern meine volle Kraft ein- setzen, solange Gott der Herr sie mir erhält. Er aber wolle mein