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Dresdner Journal : 21.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191306217
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-21
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 21.06.1913
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was er nach dem Bestreben seiner Begründer (Nacke, Lüben, DitteS rc.) sein und werden sollte: das beste und umfassendste Hilfsmittel für jeden, um sich über die Fortschritte ans dem Gebiete der Pädagogik bez. des gesamten Schulwesens im Zusammen hänge kurz und zutreffend zu unterrichten. Hier sind anerkannte Fachleute tätig, die — völlig unabhängig von den Widerstreitenden Interessen — ihr wohlerwogenes Urteil fällen; so ist die Kritik fast stets scharf, zuweilen hart, ohne aber je gehässig zu sein! Bedeutende Werke ernten auch bedeutende Anerkennung; so interessierte denn den Schreiber dieser Zeilen besonders die Meumannsche Besprechung des „Lehrbuches der Psychologie" von Prof, vr. Th. Elsenhans (Dresden), das als hervorragende Er scheinung gekennzeichnet wird. Hin und wieder ist — je nach dem Naturell und Charakter des betreffenden Referenten — ein subjektives Streiflicht in der Dar stellung erkennbar, wodurch das ganze Bild des betreffen den Gebietes oft eigenartig erhellt wird; doch bei weitem überwiegt die sachlich-objektive Behandlung des reichen Stosses. So ist denn der „P. I." ein Buch, das für jeden, der überhaupt in Pädagogischer Hinsicht interessiert ist — und wer müßte das in unserer gärenden Zeit nicht sein? — durch keine andere literarische Erscheinung zu ersetzen ist! Es ist erfreulich, zu sehen, was vereinte Arbeit ver mag auf einem Gebiete, das so weit ist, daß man sich kaum ein „Bild" von ihm entwerfen kann. Der „P. I." ist in Wahrheit ein trefflicher Spiegel der Zeit in pädagogischer Beziehung; er ist ein bedeutsames Abbild des Geisteslebens, soweit es in den Ländern deutscher Sprache flutet! Jeder längere oder kürzere Blick, den wir in jenen Spiegel der Zeit werfen, ist ein Tun, das reichlich lohnet! Vr. F. A. St. * Naturwissenschaftliche Schriften. Vor kurzem hatten wir hier auf vr. E. Walters „Ein führung in die Jischkunde unserer Binnengewässer" hin gewiesen. Die Illustrationen hierzu bringt der vom gleichen Verfasser herausgeacbene AtlaS „Unsere Süß- wasserfische" (50 farbige Tafeln mit Text. In Original- leinenband oder Mappe 5,40 M. Prof. vr. Schmeils Naturwissenschaftliche Atlanten. Verlag von Quelle L Meyer in Leipzig. 1913). Die im ersterwähnten Buche angeführten Fische sind in dem Atlas auf Bunttafeln wiedcrgegeben, und zwar in vorzüglicher Darstellung; von den weniger häufigen und wichtigen Arten je zwei auf einer Tafel, sonst jede Art auf einer Tafel für sich, meist in mehreren Individuen, je nach verschiedenen Färbungen und Geschlechtsunterschieden. Auch die natürliche Um gebung, in welcher der Fisch zu leben pslegt, ist angedeutet. Der zu jeder Tasel gehörige Text enthält in Kürze das Nötige über Aussehen, Verbreitung, Laichzeit und Ent- Wicklung, sowie über Nahrung und wirtschaftliche Be deutung des betreffenden Fisches. Die Vereinigung guter Abbildungen mit einem knappen, in den meisten Fällen genügenden Text macht das Buch sehr empfehlenswert. Noch um zwei weitere Bände hat sich die Sammlung Prof. Vr. Schmeils naturwissenschaftlicher Atlanten ver- mehrt: Pilze der Heimat. 130 Pilze auf farbigen Tafeln mit Text. Band I Blätterpilze, Band II Löcher- pilzc. In Originalleinband oder Mappe je 5,40 M. Ver lag von Quelle L Meyer in Leipzig. 1913. — Obwohl unsere Literatur an kleineren und größeren Pilzwerken bisher keinen Mangel litt, ist das Erscheinen dieses neuen Werkes nur mit Freude zu begrüßen. Die Abbildungen, die ja den Hauptwert dieser Bücher bilden, sind in künst lerischer und technischer Hinsicht ganz hervorragend; bessere sind mir nicht bekannt. Mit nur wenigen Ausnahmen sind die Pilze in natürlicher Größe dargestellt. (Bon den über 1000 in Deutschland vorkommenden Formen konnte natürlich nur eine beschränkte Auswahl getroffen werden; auf umfassendere Werke ist hingewiesen.) Ferner ist jede Art in mehreren Exemplaren verschiedener Altersstufen zu einer kleinen Gruppe vereint, meist mit Angabe eines Längs schnittes oder Anschnittes, was znr sicheren Bestimmung oft sehr wichtig ist. Der Text ist knapp, frei von allem überflüssigem Beiwerk, und enthält alles Wissenswerte über Färbung, Gestalt (genaue Maße!), Genießbarkeit und eventuell Art der Zubereitung. Ein kleiner Anhang im zweiten Bande bringt noch einiges über Bau und Fort pflanzung der Pilze, Pilze als Nahrungsmittel und einige kurze Winke zum wissenschaftlichen Sammeln und Kon servieren von Pilzen. Eine systematische Übersicht bildet den Schluß dieses zweibändigen Werkes, das für die Güte von Schmeils naturwissenschastlichen Atlanten ein neues, glänzendes Zeugnis ist. Fabre, I. H.: Bilder aus der In selten Welt. Autorisierte Übersetzung aus „Souvenirs Entomologiques", „Moeurs des Jnsectes" und „La Vie des Jnsectes". lll. Reihe. 1913. Kart. 2 M. Stuttgart, Kosmos, Ge sellschaft der Naturfreunde (Franckhschc Verlagshandlung). Ein höchst dankenswertes Unternehmen des Kosmosverlags ist es, die Werke Fabres auf diese Weise auch einem größeren Kreise zugänglich zu machen. Von dem Inhalt des vorliegenden III. Heftes dieser Übersetzungen sei nur einiges erwähnt: Lebensgeschichte des Kiesernprozessions- spinners, Mistkäfer als Gesundheitspolizei und Wetter propheten; dann interessante Abschnitte aus der Biologie der Zikaden, der Dolch- und Grabwespc» und vor allem der Skorpione. Wenn auch Fabre seine Beobachtungen in Südfrankreich machte, so kommen doch viele dieser Tiere oder nahe Verwandte von ihnen, bei uns in Deutschland ebenfalls vor. Was aber der Hauptwert ist, der Leser gewinnt Interesse für die so ungeheuer reiche Jnsckten- wclt. Täglich begegnen wir Vertretern dieser Tierklasse, aber meist gehen wir achtlos daran vorüber. Wenn wir uns nur die Mühe geben, etwa- genauer diese Tiere zu betrachten, vor allem nicht nur für den Augenblick, sondern dauernd betrachten, ste in ihren Lebensgewohnheiten beob achten, so werden wir eine Fülle des Interessanten und Ungeahnten finden. Immer wieder müssen wir staunen über die Gewohnheiten und Fähigkeiten der Tiere, wie z. B. Grab- und Dolchwespen ihre Opfer stets durch Ver- letzung gewisser Stellen der Nervenzentren lähmen. Die Beute muß ja noch leben bleiben, um der kommenden Generation zur Nahrung zu dienen; sie darf nicht getötet werden, nur die Bewegungsfreiheit wird ihr genommen. Und dann wird sie nnt dem Ei zusammen in ein Ge fängnis eingeschlossen, bis au- dem Ei eine Larve schlüpft und die noch lebende Beute verzehrt. Wie unendlich grausam ist doch hier die Natur und auch wie wunder bar! — Möchten die Werke Fabre» recht weite Verbreitung finden. Wir lernen daraus, auch da» Kleine, uns täglich Umgebende zu beobachten, und werden da stets Neues und Anregendes finden und tiefer eindringen in die Geheim nisse der Natur. R. Sch. * Musikalische Schriften. In Frankreich hat man im Jahre 1912 einen Komponisten entdeckt, dessen Existenz bi- dahin niemand kannte — so meldet unS ein Avis der „Monde Musical" (Paris, 72 Rue de Miromcsnil). Der glückliche Entdecker ist der auch in Deutsch land rühmlich bekannte Gabriel Piernö, der Komponist de- „Kinder-Kreuzzug", der Entdeckte Ernest Fanelli, ein Sprößling italienischer Eltern, aber in Paris ge boren. Der ans Licht Gezogene ist heute bereits 52 Jahre alt. Seine Studien hatte er bei Alkan, Duprato und Delibes im Couservatoire begonnen, aber die Not zwang ihn, sich sein Brod bald als Orchesterninsiker, bald als Pianist in Nachtrestaurants zu verdienen. Das Werk nun, das ihn jetzt mit einem Schlage bekannt machte, ist schon im Jahre 1883 entstanden, also die Schöpfung eines Zwanzigjährigen. Die Pariser Uraufführung am 17. März 1912 fand eine glänzende Ausnahme. „Tableaux sym- phoniques" betitelt sich das Gesamtwerk, um dessen ersten Teil „Thvbes" es sich handelt. Wenn man er fährt, daß Fanelli, «IS er es schrieb, noch keine Note von den Jung-Russen oder Strauß, von Debussy, Dukas u. a., ja kaum von Wagner kannte, so muß man allerdings ge radezu verblüfft sein von der Komposition, die uns nn Klavierauszug vorliegt. Sie ist so modern wie unr möglich und eigentlich nach dem letzteren nnr sehr be dingungsweise überhaupt zu beurteilen, so ausgesprochen handelt cs sich um „Orchester-Gemälde". Aber wir glauben es gern, daß diese als solche farbig brillant wirken. Fanelli nialt in modernster, impressio nistischer Manier Bilder, zu denen er die Anregungen aus Thöophile Gautiers phantastischem „Roman de la Momie" schöpft. Das erste „Bild" ist betitelt: „Devant le Palais de Tahoser", das zweite „Sur le Nil" und der dritte „Rentröe triomphale du Pharaon"; im ersten gehört zur Illustration eine „Personnage invisible" (Mezzo-Sopran). Wir gestehen, daß man das Werk wohl einmal hören möchte. Tas Interesse für den neucntdecklcn Maestro, der bald in Paris mit einer umfänglichen Orchestersuite „Jmpressions Pastorales" debütieren wird und inzwischen noch mancherlei: eine „Suite Nabelaisienne", ein Orchesterstück mit Gesang„Cauchemar et l'Effroi du Soleil", ein Streichquintett und vier Orchester-Humoresken geschrieben. Anschließend an das Schaffen Fanellis, das sich offenbar im engsten Anschluß an den Impressionismus der ueufranzösischeu Schule vollzieht, mag noch des Erscheinens eines Werkes gedacht sein, das im besonderen ein Fazit zieht aus deren Ent wicklung hinsichtlich der Harmonik. Es betitelt sich „Etüde für l'harmonie moderne". Verfasser ist Mons. Nenö Lenormand und erschienen ist es ini Verlag der „Monde Musical". Tas Schriftchen verbreitet sich über Quintenfortschreitungen, Septimen- und Nonen akkorde, Dissonanzen, harmoniesremde Noten n. a. m. Die Beispiele sind entnommen Werken von L. Aubert, Bourgault- Ducoudray, A. Brunean, A. Eaplet, Chabrier, Ehausson, Debussy, Th. Dubois, Dukas, G. Dupont, E. Fanelli, G. Faurö, I. Hurö, V. d'Jndy, CH. Koechlin, R. Leuor- mand, M. Ravel, A. Roussel, C. Saint-Saöns, Töodal de Severac rc. — Aus dem modernsten Frankreich wenden wir uns zunächst in das „alte" Italien. Vor uns liegt eine Sammlung altitalienifcher Arien, welche die Benennung „Jsori-Album" (Universal - Edition, Wien und Leipzig) trägt. Woher der Name? — Ida Jsori ist eine Sängerin und Gesangspädagogin, die neuerdings die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, indem sie sich in Theorie und Praxis zur Methode der altitalienischen Sanges meister bekannte. Ihre Veröffentlichung, zu der sie einen Kommentar in Gestalt eines bei Hugo Heller L Co. in Wien erschienenen Schriftchens („Ida Jsori und ihre Kunst des bei eanto") gibt und in der sie den Spuren der Sammlung allitalienischer Arien Giulio Ricordis folgt — nur fehlen bei ihr auch die deutschen Textübertragungen nicht! —, bietet eine Auswahl von Gesängen jener Meister, die als Schöpfer des ckr«,mm» per mumca, d. h. der Oper gelten, also Jacopo Peri und Claudio Monte verdi bis hinauf zur Rokokoarie und zum onnto eonvert»to eines Jomelli, Paisiello, G. Sarti u. a. m. Es ist begreiflich, daß alle diese Musikstücke ihren pädagogischen Wert in sich tragen, wie denn auch manche- von ihnen schon lange Kurswert als instruktive Gesangs piece brsitzt. Für die, die nicht nur gesangpädagogische Interessen verfolgen, ist aber auch manches interessantes Stück dabei. Historisch bemerkenswert und zugleich be zeugend, wie sehr man gerade an den Anfängen de- musikalischen DramaS nach den» schlichten dramatisch wahren Ausdruck trachtete, find da vor allem Stücke wie Peris „Juno al Sole" aus „Euridice" und „Lamento d'Arianna" aus Monteverdis gleichnamiger Oper. — Aus dem alten in das neue Italien führen unS eine Reihe von Veröffentlichungen des Verlags von Carisch L Jänichen in Mailand und Leipzig. Wir haben an dieser Stelle schon des öfteren unsere Leser darauf auf merksam gemacht, daß man in Italien heute eine ganze Anzahl von Klavierkomponisten besitzt, die eine hübsche, gefällige und doch durchaus nicht fade oder seichte Musik schreiben und vor allem eine wirklich echt llamermäßige. Wer da sich mühelos einmal einen kleinen Einblick leisten will, der nehme nur die drei Hefte „Jl Pianista Jtaliano" zur Land. Und nur nicht immer gleich die Nase rümpfen über „Salonmusik". Müssen wir Deutsche denn immer den „Ernsthaften", „Tiefen" und, recht oft, den „Pedantischen" heraus- stecken. Wieviel gesunde-, echtes musikalisches und klavieristisches Empfinden lebt in den Stücken au- Enrico BossiS „Album pour la Jeunesse" oder „Juvenilia" rc., in Floridias „Serenata felice", Rosatis „Prelu- dio" rc. Einige dieser italienischen Maestri sind sogar Klavierspezialisten, so Tito Rodelt, Frontini und vor allem Mario Tarenghi, dem man gut und gern ein besonderes Kapitel mit seinen „Impression- et Senti ments" rc. widmen könnte. Immer und immer wieder muß natürlich betont werden, daß man hier keine „seriöse" Musik suchen darf, dafür aber auch keine trockene oder auf seine Rechnung kommen! O. S Nl Bezugs Erschei Dir neue Nc lasse». D-i gruomm die o r auf E Berka: von n inhabe 0 Manns hiermi Finanz S, nehmig Dresdei ihm w dienst-L Minist, S nehmig stelle fi in Dre von P nehme S dem L für di schlosse Errett, die sil verleih <L dem L zu ve> Mut u bewirk Elbe b rettun Se. der Kroi wohnten schiffhafe Grafen über Le> Am »leiste Bon de sehr sch 3'» Angenit! König!. Prof. F Technisch Würde habr. langweilige finden wird. E- sind Kundgebungen roma nischen künstlerischen Empfinden-, Eleganz, Brillanz, Grazie und Pikanterie in Melodik und Rhythmik be- halten immer die Oberhand, selbst wenn man da und dort in einzelnen Wendungen sogar germanischen Ein flüssen (Grieg, Schumann rc.) nachspüren kann. Wer am Klavier einmal pianistische „Unterhaltung" im Sinne einer espritvollen Causerie sucht, der wird hier imme, De, streitet, adriatif zugesich« 3« Protest« «gen « ^etzt »n Verschiedenes. * Die Regierung von Elsaß-Lothringen hat nach einer Mitteilung deS Landesforstmeisters Ney die Anwendung deS Pfahleisens verboten! Abgesehen von der ganz unweidmänniscyen Art diese- Fange- (bei den wenigsten Eisen sind die Bügel mit Gummi oder Werg überzogen, sodaß ein Zerschmettern der Ständer ver- mieden wird) werden auf diese Weise eine große Anzahl anderer Vögel vernichtet. Gerade Bussarde, Turmfalken und Eulen bevorzugen cinzelstehende Pfähle rc. als Sitz- Plätze, und es ist somit ganz unvermeidlich, daß viele der eben genannten Vögel dem Pfahleisen zum Opfer fallen. Wohl stehen diese Tiere unter gesetzlichem Schutz, aber leider ist dieser Schutz nur auf dem Papier vor- Händen. Alljährlich kann man Dutzende von Bussarden und Turmfalken bei den Ausstopfern frisch eingeliefert finden. Daß sie versehentlich geschossen seien, etwa mit Sperber oder Habicht verwechselt, davon ist hier keine Rede! Schieße ich aber wirklich aus Versehen statt eine- RehbockeS eine Ricke, zu einer Zeit, in der das weibliche Rehwild Schonzeit hat, ein Zufall, der unter Umständen wohl erklärlich ist, so werde ich bestraft. Es ist wirklich notwendig, daß der gesetzlich schon be stehende Schutz mancher Vögel, besonders unserer Raub vögel, auch praktisch durchgcführt wird. Durch die Er laubnis des Gebrauchs von Pfahleisen aber wird dem Fangen dieser Vögel geradezu Vorschub geleistet; es läßt sich eben nicht vermeiden, daß auch Bussarde, Turmfalken, Eulen rc. in diese Eisen gehen. Und daß tatsächlich diese Vögel einen sehr großen Prozentsatz aller gefangenen Tiere ausmachcu, das konnte ich selbst leider schon öfters feststellen. Hoffentlich werden auch andere Regierungen recht bald den Gebrauch von Pfahleisen gänzlich unter sagen. R. Sch. M eyers Deutscher Städteatlas. 50 Stadtpläue mit 34 Umgebungskarten, vielen Nebenplänen und voll ständigen Straßenverzeichnissen. Herausgegeben von Karto graph P. Krauß und vr. E. Uctrecht. In Leinen ge bunden 8 M. Verlag des Bibliographischen Institut- in Leipzig und Wien. Etwas Neues und Eigenartiges ist der im Verlag des Bibliographischen Jnstitus in Leipzig erschienene „Meyers Deutscher Städteatlas". Er vereint die Pläne der 50 deutschen Großstädte. Sie sind auf Grund amtlicher Unterlagen gezeichnet und gebe», scharf gestochen, in gut leserlicher, übersichtlicher Dar stellung den neuesten Stand der Dinge wieder. Häufig haben die Bearbeiter neben die Übersichtspläne Spezial pläne für das Stadtinnere in größerem Maßstabe gestellt und unter Berücksichtigung der örtlichen Bedürfnisse zahl reiche Nebeukärtchen zur Darstellung der Umgebung, vor Häfen, Industriegebieten u. a. gebracht. Besondere Hervor» Hebung verdient der große, lose beiliegende Plan von „Groß-Berlin", mit seinen verwickelten Gemeindc- und Postgrenzen, der das Zurechtfinden bedeutend erleichtern wird. Wesentlich erhöht wird die Brauchbarkeit der Pläne durch vollständige Straßenverzeichnisse, auf denen die Lage sämtlicher Straßen, wo nötig, auch das zuständige Amtsgericht, Bezirkskommando, Standes amt und diePosibestellanstalt, die Straßenbahnlinien, öffent lichen und wichtigeren Privatgebäude übersichtlich zu finden sind. Mit Hilfe einer Quadrateinteilung läßt sich die Lage jeder Örtlichkeit rc. auf den Plänen leicht fest stellen. Der „Stüdteatlas" ist ein wertvolles und prakti sches Hilfsmittel für weiteste Kreise, namentlich für Polizeibehörden, Post- und Vermessungsämter, Bezirks kommandos rc.: auch Spediteure und Versandgeschäftc, Hotels und Auskunftsstellen werden sich seiner mit bestem Erfolg bedienen. Geschäfts- und Privatreisende finden in dem Atlas beste Gelegenheit, schon vorher ihren Nundgang und etwaige Besuchsfahrten in die Um gebung auszuarbeiten. * Die neueste Nummer der „Jllustrirten Zeitung" (19. Juni), Verlag von I. I. Weber in Leipzig, läßt die Festlichkeiten aus Anlaß des Regierungsjubiläums Sr. Majestät deS Kaisers am Auge des Lesers vorüberziehen in zahlreichen Abbildungen nach photographischen Auf nahmen sowohl als nach den Originalzeichnungen von Felix Schwormstädt, Prof. Georg Koch und Prof. Hans W. Schmidt, Weimar: „Das Kaiserpaar beim Turnier deS Kartells für Reit- und Fahrsport im Deutschen Stadion zu Berlin-Grunewald am 13. Juni", „Biererzug des Grafen Alvensleben-Neugattersleben", sowie „Empfang ehemaliger Angehöriger der vom Kaiser als Prinzen 1880 geführten 2. Kompanie deS 1. Garderegiments zu Fuß vor dem Neuen PalaiS zu Potsdam am 15. Juni". Felix Schwormstädt hat ferner eine Szene vom Cercle des Prinz-Regenten Ludwig von Bayern und seiner Gemahlin nach der Eröffnung der 11.Internationalen Kunstausstellung im GlaSpalast zu München am 1. Juni in einem wohl- gelungenen doppelseitigen Bilde festgehalten. Durch die Große Berliner Kunstausstellung führt Willy Pastor in einem mit vielen Abbildungen versehenen Aufsatz, und durch das Lahntal begleitet den Leser F. Luthmcr in einem interessanten Aufsatze: „Burgen und Schlösser an der Lahn", der mit 10 interessanten Abbildungen nach Zeichnungen von Hans R. Schulze geschmückt ist. Einige Ergebnisse der von Prof. Steindorst, Leipzig, geleiteten Ausgrabungen der vorletzten Ägypten-Expedition deS Geh. Hofrat vr. Ernst v. Sieglin, Stuttgart, zeigt die neueste Ausgabe der „Jllustrirten Zeitung" in mehreren Abbildungen, darunter zwei prächtigen Farbendrucken: „Holzsarkophag eines Großen des mittleren Reiches" und „Westwand der Tübinger Opferkammer aus der Mastaba des Seschem-nufer". Erwähnen wir noch „Die Rebenkultur im Siebenbürger Sachsenlande" mit vier Abbildungen, einen Aufsatz über: „Die Bolkssitte des Ein mauerns" und eine spannende Novelette von Lothar Knud Frederik „Das letzte Lied", so zeigt sich, daß auch di« neueste Nummer wieder ein Bild von der außerordent lichen Reichhaltigkeit des Inhalte- der „Jllnstrirtc, Zeitung" gibt.
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