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Dresdner Journal : 30.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191306304
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130630
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130630
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-30
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 30.06.1913
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Vie», 29. Ju»i. Heut« früh »urd« ix einem H«tel de» Inneren Stadt di« unter fittenpolizeilicher Kontrolle stehende Marie Schmidt erwürgt aufgefunden. Vei der Unterfuchung der Leiche wurde das Fehlen einer kost baren Brosche konstatiert. Die Polizei setzte eine Be- lohuuuL für die Entdeckung de- Mörders ans. Vern, SS. Juni. Gestern morgen fuhren die Teil nehmer an der Loetfchbergfeier in zwei Sonderzügen nach Brig ab; an der Fahrt nahmen der Bundesrat, die auswärtige» Gäste, die Spitzen de» Loetschbergunterneh- mens, da» diplomatische Korps, die Presse »c. teil. Auf den größeren Awifchenstationen sanden festliche Empfänge statt. In Spiez wurden die Züge von reich dekorierten elektrischen Lokomotiven übernommen. Die Fahrt in die im Reuschnee erglänzenden Berge erregte allgemeine Be wunderung. In Kandersteg wurde auf dem Grabe der Opfer der Tunnelkatastroph« von 1908 ein großer Kranz niedergelegt. Nm 11 Uhr 3V Min. führ der Zug unter Mufikklängen und Kanonendonner und unter großer Teilnahme der Bevölkerung in den Bahnhof Brig ein, wo eine feierliche Begrüßung stattfand. Heute abend fand ein großes Bankett statt, aus dem mehrere Reden gehalten wurden. Bundespräsident Müller sprach di« herzlichste« Glückwünsche deS Bundesrates auS und hob die internationale Bedrntnng der Lötschbergbahn als Verbindungslinie für Deutschland, Frankreich und Italien hervor. Im Herzen Europas gelegen betrachte die Schweiz eS al» ihre Aufgabe, ihre Berkehrseinrich tungen auf fener Höhe zu halten, die den Anforderungen des internationale« Verkehr- entspricht. Der Bundes- Präsident brachte auf die Berner Alpenbahugesellschast ein Hoch aus. Ferner sprach der französische Botschafter Beau im Namen de- diplomatischen Korps sowie mehrere Ver treter schweizerischer Behörden und französischer Finanz institute. St. Moritz, 29. Juni. Gestern fand in Anwesen heit zahlreicher Abordnungen von eidgenössischen, kanto» nalen und Gemeindebehörden die Einweihung der Engadinbahn statt, die vorderhand von St. Moritz bis Schuls führt und später Anschluß an die Tiroler Bahnen finden dürfte. Ter Bundesrat war durch drei Mitglieder vertreten. Nom, 29. Juni. Hier laufen Nachrichten ein von einem Erdbeben, da» gestern morgen 9 Uhr 30 Min., ohne Schaden anzurichten, in der Gegend von Avellino, Castellamare und Stabia stattgefunden hat. Stärkere Erdstöße wurden auch bei Cosenza verspürt. Biel Sach schaden wurde angerichtet in Paola, Mongrassano, Cori- gliano und Rogiano Gravina, lauter kleinen Gemeinden in der Provinz Cosenza. In Rogiano Gravina wurden bei dem Erdstoß in einer Schule etwa 2V Kinder verletzt, unter ihnen zwei ziemlich schwer. In Lnzzi wurde eine Person verletzt, in Rose mehrere Personen und in Santa Sofia l'Epiro zwei. Hilfe wurde sofort abgesandt. Bunte Chronik. * Soll man im Sommer gelbe oder schwarze Schuhe tragen? Bon ärztlicher Seite wird uns ge schrieben: Die Frage nach der Farbe des Schuhwerks, das matt i», Sommer tragen soll, ist nicht nur eine Franc der Mode, sondern auch et»e Frage der Gesundheit. Die Hellen Schuhe, die sich in den letzten zehn Jahren auch in Deutschland bei Damen und Herre» eingebürgert haben, und allmählich ein Modeartikel geworden sind, haben außer dem Vorzug der Schönheit noch den der Annehmlichkeit und deS hygienischen Nutzens. Die farbigen Schuhe find allerdings nicht in allen Gattungen zu gebrauchen. Die Mode der grünen Schuhe, die vor einigen Jahren herrschte, ist sehr bald wieder ab- gekommen und daran ist sicherlich nicht zum geringsten der Umstand schuld, daß die grüne Farbe den Füßen noch weniger zuträglich ist als die schwarze Farbe. Vom Staadpunkte der Schönheit und Gesundheit aus be trachtet ist der gelbe Schuh, und vor allen Dingen der weiße Schuh im Sommer aufs wärmste zu empfehlen, wobei allerdings der weiße Schuh den Nachteil hat, daß er s«hr schnell schmutzig und unansehnlich wird. Nicht unrfowst sind diese beiden Hellen Farben in erster Reihe genannt. Gelbe und weiße Schuhe mmhen nicht nur im fröhlichen Sonnenschein zur Frühlings- und Sommerzeit einen heiteren Eindruck, sondern sie sind auch für den Fuß die bekömmlichsten Farben. Jeder Mensch wird schon an sich selbst die angenehme Wirkung eines Hellen Schuhes im Sommer verspürt haben. Ein Lackschuh, der den Fuß von der Luft völlig abschließt, ist im Sommer geradezu eine Qual. Aber auch amdere schwarze Schuhe, die nicht die feste Lackobersläche haben, »»erden als lästig empfunden und verursachen in vielen Fällen ein Brennen der Füße. Die Schuld daran liegt vor allen Dingen au der dunklen Farbe, welche die Sonnenstrahlen stärker aufnimmt, als die Helle Farbe. Aus diesem Gründe wird man schon au» gesundheitliche« Rücksichten dem Hellen Schnhwerk im Sommer den Vorzug geben müssen. Welche Lederart bez. welcher Stoff ist aber für den richtigen Sommerschuh zu wählen? Die Frage verdient die allergrößte Beachtung, da die wenigsten Menschen sich bei der Anschaffung der Schuhe darüber klar sind, welcher Art sie zu wühlen haben nnd wie der Schuh beschaffen sein soll, der ihnen auch gesundheitlich am besten zusagt. Deshalb hört man gerade im Sommer vielfach laute Klagen über das Schuh werk, besonders wenn e» noch neu ist und sich noch nicht der Form des Fuße- angeschmiegt hat. Der Schuh „drückt"* oder er „brennt", oder er ist überhaupt zu ena, nachdem er bei der Anprobe im Schuhladen anscheinend ausgezeichnet gepaßt hat. Darum muß man beim Einkauf de- Sommerschuhwerks folgende goldene Regeln beachten: t. der Stoff muß porös sein, Gummi sohlen rc. sind ausgeschlossen, 2. wird Leder benutzt, dann muß es weich und dehnbar sein, denn 3. der Fuß ver ändert im Sommer sehr stark seinen Umfang durch Wärme, 4. der Schuh muß bequem fei«, lieber ei» bischen zu groß al» zu klein, S. der Stoff muß von Heller Farbe fein. Wer diese Regeln beachtet, der wird niemals einen Schuh k»»se«. über de« «r sich nachher ärgert, und den er nur unter großen Schmerzen tragen kann. Man trägt ih» ja dochp weil man da» Geld nicht zum Fenster binauSgeworfen haben will. Natürlich ist diese An- fcha«»«- verletze d» »a« sich d«« Fuß für Jahr« hinaus aus diese Weise ruiniert. Man bedenke, daß der Fuß Gelegenheit haben muß, au-zndünsten; deshalb »veise mau sogenannte Strandschuhe mit wasserdichten Gummisohlen zurück. Die Gummisohlen verhindern das Au-dünsten des Fußes und könne» zur Bildung eine- „Schweiß- fuße-" beitragen. * Eine Rieseustraßk vom Atlantischen zum Große» Ozean, über rin gewaltige- Unternehme» auf dem Gebiete des Kuuststraßenbaues wird in der „Bau welt" berichtet. Infolge der frühen Entwicklung des Eisenbahnnetzes in de» Vereinigten Staaten sind die Landstraße» bisher arg vernachläjfigt worden und sind in einem Zustande, der mehr an deutsche Feldwege er innert. Nachdem nun aber der Krastwagenverkehr für LuzuS- und Geschäftszwecke immer größere Bedeutung ge wonnen hat, ist das Bedürfnis, gepflegte Kunststraßen zu haben, stärker geworden, und so haben die amerika nischen Zemeutfabrikanten auf ihrer Jahresversammlung in Chicago jetzt beschlossen, eine „modernste" Straße zu baue», die quer durch die Bereinigten Staaten in einer Lauge von 6400 lrm von Ozean zu Ozean läuft. Die Kosten für das Ricsenunteruehmen belaufen fich auf etwa 10 Mill. Dollar; die Zementfabrikanten werden 4 Mill, dazu aujbringen, indem sic von ihrer Jahresproduktion 1 Proz. für die nächsten drei Jahre beisteuern, und die übrigen Kosten sollen Staaten, Gemeinden und Bürger durch freiwillige Beiträge beschaffen. Sport und Jagd. Pferdesport. Leipzig, 29. Juni. I. Grassi-Reunen. 3000 M 1350 m. Lt. Fr. v. Wangenheims Cash (Okejnik) 1. Hongri« (Teichmann-2. Gaboriau (Brederecke) 3. Ferner liefen: Hasta, Berber, Teatra Tot: 32:10; Pl 12, 15, 11:10. — H. Santuzza-Hürden- Rennen. 6000 M. 4000 in. Hrn. R. Erlers H»sar««liebe (Broum) 1. Custozza (Rybka) 2. Constantin (B. Streit) 3. Tot.: 24:10. — III. Saxonia-Jagd-Rennen. 3000 M. 3200 m. Lt. Miezes Chauri (Lt. v. Hohberg) 1. Lt. Fr. v. Wangenheims Mr. Girdle (Bes.) 2. Lt. Fr. v. LchlotheimS Borystsue (Bes.) 3. Ferner liefen: Mark Gamp, Angola, Radegast, Bessy, Lady, Beryl, Fortunat. Tot.: 28:10; Pl. 13, 14, 17:10. — IV. Verlosungs- Jagd-Rennen. 3500 M. 3500 w Hrn. H. KüttkeS Gruna (Rybka) 1. Dan Maagregor (Brederecke) 2. Tegleaze (Bastian) 3. Ferner liefen: Billy, Goat, Väterchen Tot.: 32:10; Pl. 17, 42:10 — V. Nonnenholz-Handicap. 3000 M. 1800 m. Hrn. F. Grunows Ordner (Sandmann) 1. Clown (Strickland) 2. Bode (Kasper) 3. Ferner liefen: Lockenkops, Julia, Vorhand, Kataralt, Gretna Green. Tot.: 106:10; Pl 35, 32, 36:10. — VI. Maas- lieb-Jagdrennen. 3500 M. 4000 in. Lt. Martins Heidrun (Bes) 1. Hrn. R. Jaeck-Jaffvs Rothaut (Bes.) 2. Zwei liefen Tot.: 15:10. * Hamburg, 29. Juni. Ter Derby-Tag litt unter der Ungunst der Witterung nnd zeigte nicht das gewohnte glänzende Bild. Der Hauptentscheidung wohnte» der Groß herzog von Mecklenburg-Schwerin und Se. Kaiserl. und Königl. Hoheit der Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preuße» bei. Zur freudigen Überraschung vieler vermochte abermals wie im Österreichischen Derby ein deutsches Pferd den gefürchteten Mosci Kfiaze zu besiegen. Damals war es Csardas und heute Turmfalke, die Träger des Vielbegehrten blauen Bandes wurden. Der Besitzer von Turmfalke, Hr. N. Haniel, unterhält seit langen Jahren einen großen Rennstall sowie ein Gestüt und gewann zum erstenmal das Derby. Unerwartet kam daS Abschneiden von Majestic, der nur vierter in dem Zehnerjeld wurde. Turmfalke, der von dem englischen Meisterfockei Dan Maher gesteuert wurde, siegte ziemlich leicht mit fünfviertel Länge. Das Ergebnis d«r einzelnen Rennen war folgendes: I. Pokal vom Jahre 1908 nnd 7000 M. Distanz 1000 m. Gr. Treubergs Festtarock (BurnS) 1. Sultan Saladin (Skade) 2. Lena (F. Bullock) 3. Tot. 87:10; Platz: 22, 13:10. Ferner liefen: Kruszelnica, Metastasio. — II. Eilbeker Handicap. 100O0 M. Distanz 1600 m. Hrn. W. Lindenstädts An revoir (BurnS) 1. Hrn. Fröhlichs Spion (Rastenberger) 2. Hrn. Bischoffs Carolus (Davies) 3. Tot. 58:10; Platz: 18, 20, 13:10. 14 Pferde liefen. - III. Gyldensteen- Erinnernngs-Rennen. 5000 M. Distanz 1600 w. Gr. Metternichs Blue in Blue (Lt. Temnig) 1. Norton Con (vr. Riese 2). Boiling Hot (Hr. Dodel) 3. Tot. 72:10; Platz 30, 21:10. Ferner liefen: Prospöro, Jasmin, Jutta. — IV. Deutsches Derby. 125 OM M. Distanz 24M m. Hrn. Haniels Turm- falkc (Maher) 1. Fürst Lnbomirskis Mocsi Ksiaze (Janek) 2. Herren Bugaenhagcns Saul (Slade) 3. Tot. 47:10; Platz 14,13, 14 : 10. Ferner liefen: Majestic, Elektor, Simson, Planet, Emperador, Bsautopaz, Nilias. —V. Graditzer Gestüt-Preis. 6000 M. Distanz 1000 m. Hrn. W. Lindenstädts Note letz (Burns) 1. Siesta (Schläfke) 2. Tot. 15 : 10; Platz: 11, 17 : 10. Ferner liefen: C-Moll, Gemeinschaft. — VI. Espoir-Handicap. 20000 M. Distanz 1400 in. Hrn. Fröhlichs Ninive (Rastenberger) 1. Hrn. W. Lindenstädts Hebron (Torke) 2. Hofwarpnir (Schläfke) 3. Tot: 328. 10; Platz: 73, 120, 37:10. 17 Pferde liefen. — VII. Marien- thaler Rennen. 10000 M. Distanz 2100 m. Herren v. Wein bergs Pirol (F. Bullock) 1. Blumensegen (Teichmann) 2. Kreuzer (Weatherdon) 3 Tot.: 83:10; Platz: 24, 17, 22: 10. 10 Pferde liefe». Paris, Bois de Boulogne, 29. Juni. Grand Prix de Paris. 300OM Frcs. 3000 m. Mons. E. de Saint-Alarys Brülenr (Ä.Stern) 1. Baron GourgaudS Opott (Reiff) 2. Bete. d'Harcourts Ecouen (Beühonse) 3. Tot. 45:10, Platz: 18, 34, 24 :10. 20 Pferde liefen. Turnen. Jung-Leipzig aus dem XII. Teutschr» Turnfest. Auch den turnerisch besten von Leipzigs Schülern nnd Schülerinnen ist im Rahmen des XII. Deutschen Turnfestcs Gelegenheit ge geben, ihr Können zu zeigen. Die Schülervorführungen finden am 15. Jnli, am Feftdienstag, statt, und umfassen Eisenstab- übnngen der Schüler höherer Lehranstalten und Freiübungen der Bezirks- und Bürgerschüler nnd - schülerinnen. Außerdem sind noch Wettkämpfe, Spiele und Sondervorführnngen geplant, di« jedoch außerhalb des eigentlichen Festes, am 5. Juli, — allerdings auch in, „Tnrnerstadion" — zur Durchführung ge- langen werden. — Die Borproben für das Schulturnen haben am Sonnabend, 28. Juni, aus dem Festplatz stattgefunden. Die Regeuspritzer, die gelegentlich ans die jugendliche Schar nieder- gingen, vermochten die begeisterte Stimmung und die „Bor- FesteSfreude" nur wenig z» beeinflussen. Die große Zahl von 10500 Bolksschülern bot ein prächtiges Bild. Die gezeigten Freiübungen, di« nach den Klängen d«r in der riesigen „Musik mufchel" befindlichen Militärkapelle geturnt wurden, wurden überraschend «xakt gemacht. Cie find einfach und fchön. Auch di« Stabttbung«« der höheren Schüler boten glückliche Moment«. Sie sind allerdings etwa- schwieriger. 1800 bis 2000 Gymnasiasten und Realschüler waren hieran beteiligt. — Ta auf dem Turnfest selbst einheitlich« Klridung (weiß« Hose, weißes Hemd) vorqcschrieben ist, werde« sicherlich die Schülervorführungen zu dem schönsten zählen, w«S daS XII. Deutsche Turnfest an v?nssenrorsührunqen bringe« Wird. Leichtathletik. * DaS größte internationale leichtathletisch« Ereignis di«se- Sommers st«ht in Gestalt der „Englischen Meister schaften" vor der Tür. Schweden, Frankreich und Deutsch land werd«» neben dem Gastgeber mit ihrem besten Material zur Stelle sein, um nm die vieUKgehrten Meisterschaften zu kämpfen, die am Sonnabend, den S. Juli, in Stamford Bridge bei London zur Entscheidung gelangen. Da- Hauptinteresse ist iu diesem Jahre der Meisterschaft über eine englische Meile zugewandt. Hier hat der Berliner Mickler eine gute Aussicht. Seine gefährlichsten Gegner sind neben den beiden Engländern Owen (Verteidiger) und Nicol di« b«iden Schweden Wilde und Zander, mit denen er nach seiaen letzte» Leistungen zu urteilen, fertig werden müßte. Weniger günstig sind die Aussichten unseres Meisterläufers Raa im Lausen über 100 nnd 220 Yard». Wohl ist anzuuehmen, daß Rau die Schweden Smedmark und Luther schlägt, aber gegen den Südafrikaner Patchtng und de» Engländer Apptzegarth anzukämpfen, dürfte ihn, wohl versagt bleiben. Im Laufen über vier englische Meilen ist Deutschland uu- v«rtreten. Hier sollte das Ende zwischen den Engländern Tucker und Glover und den Schweden Karlsson und Modigh liegen. Auch in den Wurfkonkurrenzrn, an denen ursprünglich der Münchener Buchgeister teilnehmen sollte, wird sich Deutschland mit der Rolle deS Zuschauers begnügen. Desgleichen wird Pasemanu den Sprnngkonkurrenzen fernbleiben. In seiner Abwesenheit dürfte der Stabhochsprung eine sichere Lach« für d«n Franzosen Gonder sein. Segelsport. Kiel, 29. Juni. Di« heutige See wettfahrt und das Handicap deS Norddeutschen Regattavereins begann mit einer großen, trostlosen Flaute und Regen. Trotzdem steuert« schon am frühen Morgen ei» stattliches Geschwader von gntbrseyten Be- gleitdampsern und Jachten zur Strauber Bucht hinaus, um den Start der großen Schoner und Kutter z» sehen. Ei» Flaggen- signal auf dem Startdampfer zeigte a», daß die abgekürzte Bahn im Linkskurs abzusegeln sei. Als um 11 Uhr 35 Mio. vormittag» der erste Startschuß für die Jachten der I-Klaffe ertönt«, blieben diese, obwohl sie alles Zeug gesetzt hatten, «och ebenso regungslos liegen wie zuvor. Auch der Start der alten Jachten, die sämtlich auf dem Regattafelde erschienen waren, verlief nicht besser. Bon 12 Uhr 5 Min an starteten die Jachten der 19 m-Kkass« bis 8 m- Klasse bei Heikendorf ebenfalls in völliger Flaute. Inzwischen hatte in. der Außenförde eine leichte, später bis zu 3 Sekunden metern auffrischende nordöstliche Brise die Schoner erreicht und diese in leidlich guter Fahrt zur Se« hinausgeführt. Als dann plötzlich, während die übrigen Jachten folgten, die Sonne hervor brach, bot sich ein überaus prächtiges Regattabild dar. So ver lief die Wettfahrt, bis zum Schluß begünstigt vom schönsten Wetter. Tie Ergebnisse des heutigen Tages sind folgende: ^I-Klasse: 1. Preis „Germania", 2. Preis „Hamburg II". Alte Jachten: 1. Preis „Comet", 2. Preis „Nordstern". 19 m Klasse: 1. Preis „Ellinor. 15 r».Klasse: I. Preis und Extrapreis „ Paula III"; nicht gestartet hat Isabel Alexandra. l2m-Klasse: 1. Preis „Sibylla»". 10 m-Klasse: 1. Preis „Pampero". 9 m-Klasse: I. Preis „Peer Gynt". 8m- Klasse: 1. Preis nnd Herausforderungspreis „Marie chen", 2. Preis „Toni X". Rudersport. Kiel, 29. Juni. Heute nachmittag sand ein Wettrudern der mit 14 Mann besetzten Kntter des italienischen Panzerkreuzers „Amalfi", der Linienschiffe „Hissen" und „Friedrich der Große" und des Panzerkreuzers „Moltke" statt. Der italienische Kntter siegte mit einer Bootsläugc. Se. Majestät der Kaiser sah dem Wettrudern zm Die Sieger wurden mit großem Jubel begrüßt. Automobilsport. —ck. Chemnitz, 29. Juni. Eine große militärische Motorradprüfungsfahrt, überhaupt der erste größere motor radsportliche Wettbewerb DeutschlaudS, der sich lediglich im mili tärischen Rahmen abspielte, sand heute auf Anregung des Allgemeinen Deutschen Automobilklubs, GauXI, Bezirk Chemnitz, statt. Mit dieser Fahrt, über die Se. Exzellenz General der Kavallerie v. Laffert daS Protektorat über nommen hatte, sollte der Gedanke an die Gründung eines frei willigen Motorfahrerkorps neu a»fg«worf«n werden. Früh gegen 6 Uhr stellten sich über 50 Motorradfahrer, die in Zeit abständen von je zwei Minuten abgelaffen wurde», dem Starter, um von diesem ans die über rund 250 km führende Reise durch die schönsten Teile des Erzgebirges geschickt zu werden. Ter ganzen Fahrt lag folgende von Hrn. Major Frotscher (Chemnitz) ausgearbeitete Kriegslage zugrunde: „Eine aus dem nordwest lichen Böhmen str Sachsen eingedrungene rote Armee hat am 28. Juni die Linie Oederan — P<„ig erreicht. Das Armeehaupt quartier ist Chemnitz. Ta die Wiederherstellung der als Etapven- linie in Aussicht genommenen Bahn Eger—Adorf—Aue—Chemnitz bisher noch nicht durchgesührt werden konnte, ist die Armee auf Land-Ctappenverkehr angewiesen. Tie Eiappenverbindung führt über Lößnitz—Schneeberg-Eibenstock—Klingenthal—Adorf nach Eger. Lößnitz, Eibenstock nnd Klingenthal sind Etappen orte. Adorf ist Etappenhauptort und zurzeit Sitz der Etappeninspektio». Auf die Nachricht, daß starke feindliche Kräfte aus nordwestlicher Richtung auf Leipzig in Anmarsch s«ien, wurde die Armee angewiesen, in nordwestlicher Richtung abzuschwrnlen und am 29. Juni die Linie Töbelu-Frohburg zu erreichen. Tas Armeehauptquartier befindet sich am 29. Juni in Rochlitz. In Anbetracht der neuen Lags wurde augeordnet, daß die Etappenverbindung von Adorf aus üb«r Auerbach—Zwickau »ach Rochlitz zn verlege» sei. Die diesbezüglichen Befehle werden, da die telegraphische Verbindung dnrch di« allenthalben feindselig austretende Bevölkerung unterbrochen worden war, den» Motor radfahrer.?. zur Übermittlung an die Etappeninspektion übergeben. Der Fahrer erhält die Weisung, nach Erfüllung seines Auftrages zum Armee-Oberkommando nach Rochlitz zurückzukehren." Tie gesamte Fahrstrecke führte von Chemnitz überLößnitz—Eibenstock- Klingenthal—Adorfs-Kirchberg—Zwickau—Penig nach Chemnitz. In schneller Fahrt wurden von dem Kontrollwagen, den Hr. Privat mann Rudolf. Chemnitz zur Verfügung gestellt hatte, und der von dem Gausportleiter des Gaues II, Königreich Sachsen, vr. mack. Eras, einem weiter«« Kontrolleur und vou dem Ch«mnitzer Vertreter unseres Blattes besetzt war, die ersten Kontrollstationen, die von den Offizieren der Chemnitzer, Zwickauer und Plauener Garnison besetzt waren, passierr. Klingenthal (89 km) wurde von den, ersten Fahrer 8 Uhr 24 Min., und innerhalb weiterer 40 .Min. von noch neun anderen Fahrern erreicht. In Kirchberg (172 km), lagen die Fahrer Berthold (Chemnitz^ Sachs« (Reichenbach), Millauer (Chemnitz), Urban (Löbau) und Kretzschmar (Bühlau) mit einem großen Vorsprung an der Spitze. Das Band in Chemnitz überfuhr als Erster mittags 2 Uhr 20 Min. Millauer (Chemnitz), der als 49. den Start verlassen hatte. In größeren Abständen folgten Sachs«, Urban, Berthold und Kretzschmar (3 Uhr 26 Min ). Leider ließ das Wetter auf der ganzen Fahrt sehr zu wünsch«n übrig. Bei trüben» Wetter wurde in Chemnitz abgefahren. Aber schon hinter Schneeberg senkten fich die Rebel und bald darauf setzte dichter Regen ein, der den Fahrern bis znm Schluß treu blieb. Unter diesen Umstände»» wurden an die Reifen und Motor« auf d«n trilweis« aufgewtichten Straßen die größten Anforderungen gestellt. Nicht minder groß find auch die Leistungen der Fahrer einzustl-ätzen, di« üb«rdies noch in jeder Kontrolle eine militärische Aufgabe zu löse«, b«z. Fragen der Etappeniuspektion schriftlich zu beantworte« hatte«. Nennens- Wirte Unfälle wäre» b«i oxr Fahrt, die für den Veranstalter einen vollen Erfolg bedeutet, nichtverzeichne«. Die offizielle« Sieger werden erst am Montag »der Dienstag bekannt gegeb««. Zwickau, 30^ Just. Den Te»m-Pr«iS der gestern be endeten Österreichische« Älpenfahrh erhielt«« die Zwickauer
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