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Dresdner Journal : 24.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191306243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130624
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-24
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1913
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Wetterbericht der Königs. Landeswetterivarte zu Dresden. Wetterttlkgramme aus Sachse» vom 24. Juni früh. Ein flaches, aber ausgedehntes Tief zieht sich von Schottland in nordöstlicher Richtung bis nach Finnland. Das Maximnm des Druckes befindet sich über der Biskayasee. DaS nordwestliche Tief schreitet ostwärts fort. Es hat bereits und wird auch weiterhin »»nächst Teiltief« vor sich herschicken, di« fick) durch Gewitter und sonstige lokale Störungen bemerkbar machen. Ein völliger Um schwung des Wetter« wird dadurch eiugelettet werden. Aussicht für de« 2L. A»i: Südwestwinde, wolkig, zunächst warm, später Abkühlung, zeitweise Regen und Gewitter. Betritt die Technik diesen Weg, den ihr ihre innere Entwicklung vorschreibt, in steter Energie «nd in llarer Erkenntnis des neuen Zieles, so wird sie zugleich die sogenannte soziale Frage lösen. Die volle Einranaierung der neuen Schicht der arbeitenden »lassen in die vorhandene soziale Schichtung kann niemals auf dem Wege irgend- welcher staatlicher oder gar nur charitativer Fürsorge oder durch sonst ein mechanisch von außen herangebrachtes Mittel, sondern nur aus der inneren Fortbildung der Berufstätigkeit des neuen Stande« selbst heraus, in der Entwicklung wirklicher Persönlichkeitsleistungen der ihm Angehörigen, erfolgen. Nach diesem Bortrag verabschiedete Sich Se. Majestät der König und begab Sich nach dem RegierungSgebäude der König!. KreiShauptmannschaft, nm der Einladung des Hrn. KreiShauptmannS zum einem Frühstück Folge zu leisteu Kurz nach Uhr suhr S« Majestät von hier aus nach dem Hauptbahnhofe. Nach huldvoller Berabschieduug von den Herren Kreishauptmaun v. Burgsdorfs, Ober bürgermeister vr. Dittrich, Rkgierungsrat vr. Fischer und Polizeidirektor vr. Wagler erfolgte um 1 Uhr üO Min. die Abfahrt des Königs, der über München, Bozen, GrieS nach Latsch und ins Ortlergebiet reiste. Mannigfaltiges. Dresden, 24. Juni. * Die Mitglieder der amerikanischen land wirtschaftlichen Studienkommission folgten gestern abend einer Einladung der Stadt Dresden zu einem Empfang im Festsaale des neuen Nat Hauses. Die Gäste stellten sich von 8 Uhr an in den schönen Räumen ein, wo sie von dem Empfangsausschnsse mit Sr. Exzellenz dem Hrn. Staatsminister Grafen Vitzthum v. Eckstädt an der Spitze begrüßt wurden. Die Honneur- für die Stadt- verwaltniig hatten die Herren Bürgermeister vr. Kretzschmar und vr. May, sowie Stadtverordnetenvorsteher Jnstizrat Vr. Stöckel und Stadtverordnetenvizevorsteher Ober meister Unrajch übernommen. Nach einem kurzen Aufent halte im sogenannten Silbersaalc öffneten sich die Flügel türen zum großen Festsaale, in dem kleine Tafeln, die mit dem kostbaren Ratssilber und dnnkelroten Rosen ge schmückt waren, zum Imbiß einluden. Den ersten Trinkspruch brachteHr.Bürgermeistervr.Kretzschmar mit schwungvollen Worten aus. Er bat, die Freude über den Besuch der amerikanischen Gäste in aufrichtiger nationaler Zu- Neigung durch den Ruf zum Ausdruck zu bringen: Die Delegierten der amerikanischen Staaten leben hoch! Die Festversammlnng stimmte freudig in diesen Ruf rin und hörte den „Uankee doodle" stehend an. Im Namen der Amerikaner dankte Hr. Colonel Weinstock. Die Freundschaft zweier Staaten werde am besten dadurch gefördert, daß man die Sym pathien, die man sich gegenseitig entgegenbringe, auch pflege. Ihm liege jetzt am Herzen, im Namen seiner Landsleute für die Aufnahme in Dresden zu danken. Er wolle sich keiner Übertreibung schuldig »lachen, doch könne er mit Recht sagen, daß der Empfang in der sächsischen Hauptstadt wahrhaft königlich sei. Hr. Bize- gouverneur Danghteridge anS Rordkarolina wies auf daS Wachstum des deutschen Handels, auf den Umfang des deutschen Bergbaues und den vorzüglichen Stand der Felder und Forsten in Deutschland hin. Er danke für die große Freundschaft, die den Delegierten in ganz Deutschland cntgegengebracht worden sei und hoffe, daß die mustergültigen dentschen Gesetze und Einrichtungen auch in Amerika angewandt werden. Der Redner schloß seine Ansvrache mit einem begeisterten dreifachen Hoch aus Ihre Majestäten den Kaiser und den König. Auch die Nationalhymne, die hierauf von der Musik intoniert wurde, hörte die Versammlung stehend an. An das Festessen schloß sich ein geselliges Beisammensein bei Kaffee, Bier und Zigarren in der schönen Wandel halle, woraus sich schließlich noch ein flottes Tänzchen in dem prächtigen Festsaal entwickelte, an dem sich namentlich die amerikanischen Damen und Herren lebhaft beteiligten. -j- Ter frühere langjährige Direktor der städtischen Gaswerke Hr. Stadtbaurat a. D. Hasse ist vorgestern hier im Alter von 73 Jahren verstorben. Julius Hasse war geborener Berliner und besuchte die höhere Bürger schule in Halle, sowie die Gewerbeschule in Berlin. Dann diente er als Einjahrig-Freiwilliger bei der Gardc-Fuß- Artillerie und nahm als Reserveoffizier an den Feldzügen von 1860 und 1870/71 teil. Später arbeitete er in Berlin alv Ingenieur und errichtete eine Anzahl Gas anstalten in Sachsen und Preußen. Am 1. Mai 1867 wurde er znm Betriebsdirektor der städtischen Gaswerke zu Dresden berufen. Unter seiner Leitung entstand daS Gaswerk in Reick; auch war er in der Lage, dem städti schen Haushalt fortgesetzt hohe Überschüsse aus den Er trägnissen der Gaswerke zuzusühren. Am 30. April 1907 trat er in den wohlverdiente» Ruhestand. * Die Errichtung einer zweiten städtischen HauShaltungsschule, sowie deren Unterbringung in der 19. Bczirksschvle ist nunmehr vom Rate beschlossen worden. Gleichzeitig wurden die Stellen einer Haus- haltnngslchrcrin, sowie einer zweiten Haushaltnngs- nnd Kochlehrerin ncubegründet. * Es wird vielseitig mit großer Freude begrüßt werden, daß der Rat beabsichtigt, im allgemeinen gesund heitlichen Interesse eine Bekanntmachung zu erlassen, die das AnSklopfen und AuSstäuben von Teppichen, Decken, Betten, Läufern, Polstermöbeln, Matratzen re., soweit ein .Bedürfnis dafür vorliegt, zeitlich auf be stimmte Tagesstunden beschränkt und örtlich dergestalt regelt, daß eine Belästigung und Schädigung der Nachbar schaft bez. des Publikums auf der Straße vermieden wird. — Es ist eine Unsitte, das außerordentlich ge räuschvolle Aus klopfen beliebig zu jeder Tages stunde vorzunehmen, das an manche» Stellen fast un unterbrochen, bald aus diesem, bald aus jenem Hofe er schallt. Daß geistig Arbeitende und noch viel mehr Kranke unter diesen lauten Geräusche» leiden, ist eine Tatsache, die eine behördliche Regelung der Zeit des Aus- klopfens schon lange sehr wünschenswert erscheinen ließ. * Die Bolks-Symphoniekonzerte der Gewerbe hauskapelle, die von der Stadt Dresden im vergangenen Jahre veranstaltet worden sind, haben sich nach den bis herigen Erfahrungen bewährt. Infolgedessen hat der Rat beschlossen, derartige Konzerte auch im kommenden Jahre zu veranstilten und ihre Zahl von 5 auf 6 zu erhöhen. Zur Deckung der Kosten sollen für die zwei Im November und Dezember d. I. abznhaltenden Konzerte rund 2650 M. tz.U, auf der Verbindung technischer Erfahrung und Erfindung mit iöissenschaftkicher Schulung. Möge das immer so bleiben. Weiter übermittelte Hr. Direktor Kurt Sorge, Mit glied de- Direktorium» der Friedrich Krupp Aktiengesell schaft in Essen, die Grüße des Vereins deutscher Eisen hüttenwerke, de» Verbands der deutschen Ingenieure und Elektrotechniker, de» Verbands der deutschen Architekten- und Jngenieurvereine, des Sächsischen Architekten* nnd JngenieurvereinS nnd des Leipziger Bezirksvereins, die alle da« gemeinsame Ziel verfolgten, die praktische und wissenschastliche Technik z» fördern und deren Bedeutung für daS öffentliche Leben zu heben. Er sprach den Wunsch aus, daß der Erfolg der Tagung dem günstigen Zeichen, unter dem sie stattfinde, entsprechen möchte. Hierauf überbrachte Hr. I. Hartneß, Vizepräsident der American Society oj Mcchanical Engineers, der mit lebhaftem Bei- fall begrüßt wurde, die Glückwünsche dieser Gesellschaft und den Dank für die Einladung. Nunmehr ergriff, jubelnd begrüßt, Ce. Exzellenz Graf Zeppelin das Wort. Er pries sich glücklich, daß er gestern mit einem seiner Schiffe nach Leipzig habe kommen können, und dankte dem König, der Technische» Hochschule in Dresden und der Stadt Leipzig für die tatkräftige Förderung seiner Bestrebungen. Der König sei einer der ersten deutschen Souveräne, der sich seinem Fahrzeug anvertraut habe. Diese Tatsache habe für seine Bestrebungen besonders fördernd gewirkt. Die Technische Hochschule habe durch die Verleihung deS Vr.-Ing. ehrenhalber an ihn, den Grafen, den erste» großen Beweis dafür geliefert, daß die deutschen Ingenieure in ihrer Mehrheit seine Bestrebungen günstig beurteilten. Der Verein deutscher Ingenieure habe ihn durch die Verleihung der Grashof-Denkmünze ausgezeichnet, und die Stadt Leipzig habe damals, als das Unglück von Echterdingen seiner Sache ein Ende zu machen schien, mit am kräftigsten zur Spende und so zur Hebung des Werkes beigetragen. Sie habe lvriter die Gründung der Gesellschaft zur Förderung der Luftschisfahrt ermöglicht und auch die Mittel aufgebracht zum Bau der neuen Luftfchiffhalle, der schönsten auf der ganzen Welt. Für alle diese Ehrungen, Auszeichnungen und Förderungen danke er herzlich, insbesondere auch für den ehrende» Empfang in der heutigen Versammlung. Die Worte des Grasen wurden mit lebhafter Begeisterung ausgenommen. Der Vorsitzende dankte allen Rednern. Hieraus beschloß die Versammlung auf Antrag des Vorstandsrates, wie gestern schon erwähnt wurde, einstimmig die Ver leihung der goldenen Grashof-Denkmünze, der höchsten Auszeichnung, die der Verein zu vergeben hat, an den berühmten Erfinder der Lnjtdruckbreinsc, George Westinghouse, in Pittsburg. Der Vorsitzende überreichte die Denkmünze dem Präsidenten der American Society of Mechanical Engeneers mit der Bitte, sie in der transatlantischen Heimat dem Gefeierten aushändigen zu wollen, was dec Präsident versprach. Gleichzeitig wurde rin Glückwnnjchtclegramm an Westinghouse abgeschickt. Nunmehr begann die Reihe der Vorträge, die der Direktor des Institutes für Kulturgeschichte an der Universität Leipzig, Hr. Geh. Hofrat vr. Lamprecht, eröffnet*» Er behandelte das Thema „Die Technik und die Kultnr de« Gegenwart", indem er ungefähr folgendes aussührte: Innerhalb des Gesamtverlaufs der höheren menschlichen Ent wicklung hat die Technik vor allem Beziehungen zu den Naturwissen schaften. Die Naturwissenschaften einschließlich der Mathematik sind aber nicht isolierte, nur für sich und allein aus sich heraus verlausende Erscheinungen der geschichtlichen Entwicklung, sondern nur eine der vielen und wichtigen Ausdrücke de? jeweiligen seelischen Lebens; sie sind daher in ihren jeweiligen Grundlehren, z. B. in der Vorstellung von den Atomen, direkt von der Eigenart dieses Seelenlebens ab hängig und eben aus ihn« heraus produziert. Indem dies der Fall ist, ist die Technik, soweit ihre Entwicklung von den Naturwissenschaften abhangt, an den Charakter der jeweiligen Kultur überhaupt ge« bundcn. An den Charakter dieser Kultur ist sic aber auch in einer zweiten Weise, nämlich durch das Wirtschaftsleben, gebunden. Tie Wissen schaft eröffnet der Technik alle Möglichkeiten, die dem Tenken der Zeit jeweils zugänglich sind; das Wirtschaftsleben begrenzt die Durchführbarkeit dieser Möglichkeit aus den engeren Kreis des finan ziell Erreichbaren. In diesem Verhältnis zur Technik stehen Wisscirjchaft und Wirt schaftsleben natürlich nicht in einem prinzipiellen Gegensätze zu einander; im Gegenteil: sic harmonieren im tiefsten, weil sie in jedem KuNurzeitaltcr im Sinne etwa kommunizierender Röhren auf den beiden gemeinsamen Boden de« jeweiligen Seelenlebens hinab reichen. Das individualistische Zeitalter, das die großen europäischen Nationen zwischen dem 15. und 19. Jahruhndcrt durchlaufen haben, hat sich naturwissenschaftlich in der mechanischen Naturanschauung auSgcwirkt; ihren vollen Abschluß hat diese Anschauung zum Teil erst jenseits der sonst gültigen chronologischen Grenzen dieses Zeitalters im Gesetze von der Erhaltung der Kraft und in Darwins mechanischer Erklärung der biologischen Vorgänge erreicht. Tic heutige Technik fußt noch auf der Grundlage, welche diese Entwickelung geschaffen hat. Inzwischen scheint es, als ob sich erste Ansätze zu einer veränderten naturwissenschaftlichen Grundanschanung bilden wollten. Vom Stand punkte kulturgeschichtlicher Betrachtung aus ist dies wahrscheinlich; denn seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sind wir in ein neues Knlturzcitaltcr eingetreten, dessen Charakter eine nicht mehr- mechanische, fonderi, in irgend einer Weise dynamische Naturauffas sung entsprechen würde. Wie den, aber auch sei: mit Sicherheit ergibt die wissenschaftliche Entwicklung der letzten Jahrhunderte, daß die hentige Technik sich in ihrer Tenkgrundlagc auf einem Reifezustand, nicht auf tastenden Anfängen nener Denkrichtungen aufbaut. In einem solchen Reifeznstand befindet sich die Technik aber auch mfi Rückhalt auf ihre wirtschaftliche Basis. Tas Wirtschaftsleben des modernen Kulturzcitalters, des Kapitalismus, wie man zu sagen pflegt, oder des Unternehmertums, ist ausgebaut. > Aus diefer doppelten, aber gleichmäßigen Lage ergebe, sich für die Fortentwicklung der Technik überaus wichtige Folgerungen und Pflichten. Es ist eine kulturgeschichtlich tausendfach bestätigte Erfah rung, daß große geistig-wirtschaftliche Bewegungen, die'mit groben kommunistisch-naturalistischen Formen beginnen, die volle Höhe ihrer Entfaltung erst erreichen, indem sic aus dem Quantitativen ins Qualitative, aus dem Naturalismus in den Idealismus, aus der Leugnung der Persönlichkeit im wirtschaftlich Tätigen in die An erkennung und Förderung vielmehr der Persönlichlcitsentwicklung umschlagen. So ist z. B. das Kunstgcwcrbe Italiens und Deutsch land« in den Jahrhunderten der Spätgotik und der Renaissance aus dem primitiven Handwerk der vorhergehenden Zeiten hervorgcgangen. In den, Momente eines solchen Umschlages zur Qualitätsproduktion und zur stärkeren Anerkennung und zugleich Indienststellung der Persönlichkeit des Arbeiters befindet sich heute die Technik; tausend ^rscbcmungen im einzelnen bestätigen diesen aus dein Wege kultur geschichtlicher Betrachtungen in voller Tiefe und Weite verständlich werdenden Satz, und schon richten sich ganze Volks,virtschaften, wie ». V^die französische, auf da« Ideal einer vornehmlich qualitativen Produktion ein. und eine weiter benötigte Summe von rund 2400 M. bewilligt werde». Da voraussichtlich die Symphonie- konzerte auch weiterhin abgehalten werden, beschloß der Rat, die erforderlichen Mittel in de» Haushaltplan ein zustelle», und zwar erstmalig für 1914 mit 8000 M. für 6 Konzerte, von denen je eins im Januar, Februar, März, Apru, November uud Dezember stattfinden soll. * Die Erneuerung der Lose für die 2. Klasse der 164. Königs. Sächsischen Landeölotterie, deren Ziehung am 9. und 10. Juli erfolgen wird, soll noch vor Ablauf deS 30. Juni bei den Kollekteuren bewirkt werden. * Der Wasserstand der Elbe, der schon einen für die Schiffahrt bedenklichen Tiefstand erreicht hatte, ist durch die am Donnerstag im Gebiet der Oberelbe auf- getroffcnen Gewittergüsse wieder gebessert worden. ES ist auch noch weiterer Wasserwuchs zu erwarten, da der am Sonnabend und Sonntag andauernd gefallene Regen besonders in Böhme» recht ergiebig und nützlich gewesen ist. * AuS dem Polizeiberichte. Ain Montag vormittag sprangen zwei Arbeiter an der Kötzschenbrodaer Straße in angetrunkenem Zustande und vollständig angekleidet in die Elbe, um zu baden. Hierbei geriet der eine unter die dort liegenden Flöße und ertrank. Ter Leichnam ist bi» jetzt noch nicht gesunden worden. — In einer Fabrik in der Wilsdruffer Vorstadt kam gestern nachmittag ein Lehrling der Kreissäge zu nahe, sodaß ihm der linke Daumen abgeschnitten wurde. * Der Gemeinnützige Bauverein zu Dresden erstattet soeben seinen Geschäftsbericht auf das 26. Geschäftsjahr von, 1. April 1912 bis 31. März 1913. Der Bericht teilt mit, daß der Verein seinen Aktionären einen zufriedenstellenden Abschluß vorlcgen kann. In folge der am 1. Oktober 1912 in Kraft getretenen Mietzinserhöhung ergebt sich ein Gewinn von 41162,15 M., gegen 36 949,25 M. im Vorjahre. Es wurden 4 Proz. Dividende vorgeschlagcn. Mit dem Einbau der Schwcmmkanalisation in den Häusern des Vereins konnte noch nicht begonnen werden, obgleich die behördlichen Genehmigungen zur Ausführung für die Mehrzahl der Grundstücke seit längerer Zeit Vorlagen. Die Darleihung des erforderlichen Kapitals wurde den, Verein in Höhe von 80 000 M. bereit« im September 1912 zugesichert, doch konnte die Auszahlung wegen der seit längerer Zeit anhaltenden Geldknappheit nicht erfolgen. Jetzt ist begründete Aussicht vor handen, daß gegcnEndeSeptember eine Teilzahlung gewährt wird. Un erwartet dessen soll in den Häusern an der Friedrichstraße möglichst schon im Juli mit den baulichen Veränderungen für die Abschwem mung begonnen werden. Wegen des empfindlichen Mangels an kleinen Wohnungen hat die Stadtgemeinde Dresden zugesagt, den Verein beim Neubau von Kleinwohnungen durch die Überlassung von billigen, Areal und Gewährung von Hypotheken zu unterstützen. Auf ein Gesuch an den Rat sowie durch Anzeigen in den Zeitungen hat der Verein eine große Auswahl von Bauarcalen an die Hand be kommen, von denen drei zur engeren Wahl gestellt wurden, doch sind die Verhandlungen darüber zurzeit noch nicht abgeschlossen. Tie Kapitalbeschaffung ist bei den andauernd ungünstigen Geldverhält nissen besonders schwierig. Der Verein setzte sich deshalb mit allen in Frage kommenden Anstalten in Verbindung. Tie Erörterungen hierüber sind noch im Gange und es ist zu hoffen, daß die Bemühungen des Vereins von Erfolg sein werden. Die verhältnismäßig geringen, den, Verein zur Verfügung stehenden Barmittel sollen für den in Aussicht genommenen Ankauf von Baumaterial verfügbar gehalten werden. Eine Erleichterung würde es für die Kapitalbeschaffung be deuten, wenn die Mitglieder 4prozentige Schuldscheine erwerben würden. Diese lauten auf 150 M. und sind mit 4 Proz. fest verzinslich. Die Bilanz schließt in Aktiva und Passiva mit 1 657 792,15 M. ab. Tas Aktienkapital beträgt 600 000 M. und die Grundstücke sind mit 769 000 M. Hypotheken der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen belastet. Tic Grundstücke des Vereins haben einen ungefäh ren Wert von 1 550 000 M. Die Hauptversammlung findet am Sonn abend den 28. Juni d. I., abends 8 Uhr im'Saale der Dresdner Kauf mannschaft statt. * Morgen '/»b Uhr findet in der Wald crholungs- stätte des Plauenschen Grundes eine vielversprechende musi kalische Darbietung statt, veranstaltet von Frl. Lotte Kreisler uud Hrn. Hoszahnarzt Hille. Die Klavierbegleitung hat Frau Vyse. — In Trachenberge spricht um 6 Uhr Hr. vr^ Clemm über Fleischnvt und Leckerbissen. — In der Stätte für Schulkinder in Trachenberge können am 1. Juli wieder einige Plätze besetzt werden. Tie Äesamtkosten für einen Aufenthalt während des Monats Juli betragen 28,80 M. und den Preis einer Schülcr-Monatsfahrkarte der Straße,Wahn (3 bis 5 M.) An den Schultagen werden Mittagessen, Vesper und Abendbrot (Milch), am Sonn- und Festtagen auch Früh stück gegeben. Die Beaufsichtigung der Kinder bei Schularbeiten und Spiel haben die freiwilligen Helferinnen übernommen. Wohltätern bietet sich Gelegenheit, für etwa 32 M. einem blutarnum Groß stadtkinde mittelloser Eltern eine billige, aber heilsame Sommer frische auf einen Monat zu verschaffen. Einige halbe Freistellen sind wieder gestiftet worden. Anmeldungen und Gesuche an vr. O. Kaiser, Quer-Allee 4, oder Lehrer A. Mehnert, Melanchthonstr 7. * Weißer Hirsch. Ein Waldpark-Konzert wird wieder morgen von nachmittags 4 Uhr ab stattsinden. Ausgeführt wird es von der Kapelle deS König!. Sächs. 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 unter Leitung des König!. Musikmeisters Feiereis. Station Hohe Temp. gestern Beobachtungen heute srüh 7 Uhr Miu. Max. Ndrschl. Tein» wind Wetter Dresden no ,0.4 rrs 140 LOI bedeckt, trocken Leipzig iro «.7 rr.o 14 0 V , trüb, nässend Bautzen »gl 10.8 19.« 1.0 1«« » I heiter, trocken Zschadrgß »ro 9.1 »r» 04 1».» 8 » bedeckt, - Zittau »4b 19« 708 14.» V 4 wolkenlos, Sonne Lhemnitz rs» 9.4 9» 8 4» 7 80 1 bedeckt, trocken Plauen »so 7.7 »so 4 15.1 8 , trüb, « Freiberg rss 10.7 70.4 ir 1 Still bedeckt, « Schneeberg «.» »1.9 i».r 8V 1 Dad «Ist» SOS 4.7 »»4 n.i 8V 1 hibbed., . Annaberg 6.» »10 1»8 Wienberg »1 r.» 18.S 4 14 7 » 1 - S»nn» Reitzenhain 77, 7.9 ,9.4 14.4 SV S - - Fichtelberg ,»>r * . * * -
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