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ägäischen Inseln sind von der Haltung Griechenlands zu den Beschlüssen der Mächte bezüglich der Südgrenze bc- einslußt. Die meisten der ägäischen Inseln würden an Griechenland übergehen, außer den Inseln, die den Dardanellen am nächsten liege«. Bulgarien würde Thasos erhalte«. Man wird von Griechenland Sicher heiten verlangen, daß die Kleinasien benachbarten Inseln nicht als militärische oder Flottenstützpunkte verwendet werden. Die von Italien besetzten Inseln werden, sobald die aus dem Friedensschluss in Lausanne hervorgehendcn Verpflichtungen von der Türkei erfüllt sein werden, der Türkei übergeben werden, und die Mächte werden sodann dahin wirken, daß sie an Griechen land übergehen. Türkischer Widerstand gegen griechische Forderungen. London, 5. Juni. (Rcutermeldung.) Tie Griechen lehuen es ab, weiter mit den Türken zu ver handeln, die noch keine Zusicherungen gegeben haben, daß die Verträge wieder in Kraft gesetzt werden sollen, wie sie vor dem Kriege bestanden, und die griechischen Delegierten werden London in ein bis zwei Tagen ver lassen. Der serbische Delegierte Pawlowitsch bereitet eine Zusatzschrift zum Protokoll vor, die, wie man hofft, die Türken und die Griechen zufriedenstellen werde, sodaß das Protokoll von der Konferenz aus der nächsten Vollversammlung wird unterzeichnet werden können. Durch diese Zusatzschrift sollen u. a. die Bestimmungen des Berliner Vertrages über die Garantien für das Privateigentum und die WohltätigkeitSein- richtungen der Muselmanen in den eroberten Ländern ebenso wie alle Sonderabkommen zwischen der Türkei und den verschiedenen Staaten aufrechterhalten und respektiert werden. Serbien und Kulgarien. Kein Zwischenfall in Jstip? Sofia, 5. Juni. Die „Agence Bulgare" erklärt, daß sich in Jstip, von wo die Serben ihre Truppen zurückgezogen haben, kein Zwischenfall ereignet habe. Die bulgarischen Truppen haben strikten Befehl, jeden Zwischenfall zu vermeiden. Verspätete türkische Reformen für die ägäischen Inseln. Konstantinopel, 5. Juni. Wie aus Kreisen der Pforte verlautet, soll von einer besonderen Kommission die Ausarbeitung eines Statuts für die ägäischen Inseln durchgeführt werden. Dieses Statut soll u. a. den Bewohnern der Insel vollkommene Befreiung von allen militärischen Lasten und Pflichten gewähren. Die Zölle und Steuern sollen vollkommen den Inseln selbst verbleiben. Kleine Nachrichten. Konstantinopel, 5. Juni. Die Negierung hat an- geordnet, daß die während des Krieges ausgelöschten Lcuchttürme wieder in Betrieb gesetzt und die Unterseeminen entfernt werden. Athen, 5. Juni. DaS Amtsblatt veröffentlicht ein Dekret, durch das der Jahrgang 1913 unter die Fahnen gerufen wird. Ausland. Ter Fall Redl vor Vem österreichischen rlbgeorvneten- Hause. Wien, 5. Juni. Im Abgeordnetenhause beant wortete der Landesverteidigungsminister Frhr. v. Georgi bei Beginn der heutigen Sitzung die Inter pellation betreffend den Spionagefall Redl. Auf Grund der bisherigen Ergebnisse der militärgerichtlichen Unter suchung gab der Minister eine ausführliche Darstellung des Sachverhalts, wobei er die Behauptung widerlegte, daß die Militärbehörden die Angelegenheit hätten ver tuschen wollen. Der Minister stellte weiter fest, daß Redl mit der vorgefaßten Absicht, Selbstmord zu ver üben, nach Wien gekommen sei. Er habe seinem lang jährigen Freunde, dem Generaladvokaten Pollak, diese Absicht mitgeteilt mit der Begründung, daß er sich gegen Moral und Standesehre vergangen habe. Die Uilitärkommission sei um ^1 Uhr nachts in dem Absteigequartier Redls eingetrofsen, wo Redl, mit den Vorbereitungen zum Selbstmord beschäftigt, seine Schuld eingestanden habe. Er habe zugegeben, daß er, jedoch erst in jüngster Zeit, veranlaßt durch eine unheilvolle Leidenschaft, Spionage getrieben habe. Auf das entschiedenste habe er verneint, daß er Mitschuldige habe. Nachdem ihn die Kommission ver lassen, habe Redl daun Selbstmord verübt. Die Durch suchung in der Prager Wohnung NedlS habe den Beweis geliefert, daß Redl mehrere auf die Mobilisierung der Wehrmacht sich beziehende Instruktionen allgemeinen Inhalts an Agenten fremder Staaten verkauft habe. (Zwischenrufe: Staaten!) Die ersten Spnren von Redls Verbrechen gehen ans den März 1912 zurück. So schwer diese Tatsache auch wiegt, so kann doch festgcstellt werden, daß konkrete KriegSvorbereitungen aus letzter Zeit nicht verraten werden konnten, weil sie Redl überhaupt nicht zugänglich waren. Der Minister wieder holte die Feststellung, es lägen Beweise dafür vor, daß Redls Landesverrat erst im März 1912 begonnen habe. Bisher seien keine Mitschuldigen festgestellt worden; dem verhafteten Leutnant, der zu Redl in homosexuellen Be ziehungen gestanden habe, sei bisher keine Spionage nachgewiesen worden. Die Gerüchte, daß höhere Offiziere und eine Dame kompromittiert wären, seien falsch, Redls Verbindung mit dem russischen Konsul in Prag sei durch nichts erwiesen. Auch bestehe kein Zu sammenhang mit dem Falle Jandric und anderen Spionagefällen der letzten Zeit. Die Gerüchte, daß Redl Geheimnisse der deutschen Armee verraten habe, seien falsch, ebenso die in der Presse aufgetauchte Behauptung, daß er zu Verhandlungen mit dem preußischen General stabe entsendet worden sei. Der Minister versicherte schließlich, daß die Militärverwaltung die aufgefundenen Spuren mit aller Zähigkeit verfolgen und, wo nur der geringste Verdacht sich rege, mit drakonischer Strenge ein greifen und jeden Schädling wie mit glühendem Eisen beseitigen werde. Ein Antrag des tschechischen Sozialisten Nemec, die Debatte über die Interpellation zu eröffnen, Wurde abgelehnt. Die Ungarische Kavinettstrise. Wien, 5. Juni. Der Kaiser hat die Demission des Kabinetts Lukacs angenommen und den Minister präsidenten Lukacs mit der provisorischen Weiterführung der Geschäfte betraut. Der Kaiser wird demnächst den Präsidenten des ungarischen Abgeordnetenhauses Grafen Tisza und den Prästdenten de» ungarischen Magnaten- Hauses Frhrn. v. Josika empfanaen, um ihre Ansicht über die Lösung der Krisis zu vernehmen. Bevorstehender Besuch des Königs von Italien in der Eyrenaika. Rom, 6. Juni. Rach Schluß der im Mittelmeer stattsindenden italienischen Flottenmanöver gedenkt der König der neuen Kolonie Cyrenaika einen Besuch abzustatten. Ter Kampf um die dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Kammerdebatte. Paris, 5. Juni. In der heutigen Sitzung der Kammer setzte Thalamas seine Kritik an der drei jährigen Dienstzeit fort. Er empfahl eine größere Nutzbar machung der Reserven wegen der schwachen Geburts ziffer in Frankreich, und drückte die Ansicht aus, daß drei Jahre Kaserne nicht einen Mann mehr und nicht eine Stunde Gewinn für die Mobilisierung ergeben würden. Thalamas schlug vor, das Alter für die Aus hebung herabzusetzen, die Jahresklasse in zwei Abteilungen einzuberusen, die Dienstzeit für die berittenen Waffen zu verlängern und die 17- und 23tügigen Übungen der Reservisten der Deckungstruppen zusammensallen zu lassen. Thalamas warnte schließlich vor der Marokkoexpedition und vor den Schatten der Marschälle, die wieder in den Gängen des Kriegsministeriums herumspukten. (Beifall auf der äußersten Linken und einem Teile der Linken.) Das frühere Mitglied des Kabinetts Briand Andrö Lefövre suchte hierauf Chautemps zu widerlegen, und sagte, er glaube an die Möglichkeit eines plötzlichen -Angriffs dnrch Deutschland. Wenn Deutschland nicht unvermittelt angreife, werde es überhaupt keinen Krieg führen. Sich vor einem solchen Überfall zu schützen, heiße den Frieden sichern und mit Ehren sichern. (Beifall im Zentrum und bei einem Teile der Linken.) Der Redner wies darauf hin, daß Frankreich in den letzten 30 Jahren zwei Milliarden weniger für Kriegsrüstungen ausgegeben habe als Deutschland. Frankreich träume übrigens von keinem Angriff, es sei friedlich, obgleich es Elsaß-Lothringen nicht vergessen habe. Selbst wenn Metz und Straßburg noch französisch wären und Deutschland vom 1. Oktober an seine Effektivstreit kräfte auf die angekündigte Zahl bringen würde, würde ich für die neuen Rüstungen stimmen, denn es handelt sich allein darum, die Zukunft zu sichern. (Beifall.) Ter Redner entwickelte darauf ausführlich die These, daß die finanziellen Hilfskräfte Frankreichs viel weniger schnell erschöpft werden würden als die Deutschlands, und daß die Mobilisierung Rußlands langsam von statten gehen würde. Im Interesse Deutschlands würde also ein plötzlicher rascher Krieg liegen. (Die Kammer folgte den Darlegungen Lefövres mit lebhaftem Interesse.) Der Redner gab dann der Meinung Ausdruck, daß eS strate gisch vorteilhafter sei, gegen den Feind zu ziehen als das Grenzland einem Einfall preiszugeben, das 16 Proz. der französischen Bevölkerung, 30 Proz. der Reichtümer Frank reichs und ein Zehntel seines Gebiets umfasse. (Lebhafter Beifall.) Redner erinnert an den Zeitraum vor 1870, wo alles sich durch trügerische Zuversicht habe einschläfern lassen. Als er dann erklärte, die Republikaner selbst seien für den Krieg verantwortlich, protestierte die äußerste Linke lärmend, während das Zentrum und die Linke Lefövre Beifall spendeten. Der Tumult war groß. Der Präsident erteilte mehrere Ordnungsrufe. Lefövre schloß: Wenn wir oder unsere Söhne in den selben Irrtum zurückfallen würden, so würden wir verdienen zermalmt zu werden. (Donnernder Beifall rechts und links.) Tifsier bekämpfte die Ausführungen Lefövres. Er protestierte gegen die kolonialen Expedi tionen und namentlich gegen die Truppensendungen nach Marokko. Die Massen des Volkes in Deutschland und in Frankreich wünschten sehnlichst den Frieden. Redner stellt fest, daß die Regierungen beider Länder, um die Abstimmung zu erlangen, die sie wünschten, dieselben Gründe vorbrächten. Darauf wurde die Weiterberatung auf Montag vertagt. Die Propaganda der Antimilitaristen. Paris, 5. Juni. Am Abend ertappte ein Schutzmann drei Männer und eine Frau, als fie einige Pavier- bündel über die Mauer der Tourelles-Kaferne warfen. Die Leute ergriffen die Flucht, doch gelang es der Polizei, zwei derselben in einem Hotel, wo sie unter falschem Namen wohnten, festzunehmen. Die Verhafteten verweigerten jede Auskunft über ihre Person und ihre Helfershelfer, gestanden jedoch, daß sie Anarchisten seien und antimilitaristische Flugschriften in den Kafernenhos geworfen hätten. Die Identität der Leute konnte noch nicht festgestellt werden. In den Bündeln befanden sick- unter andern: hektographierte Aufrufe, in denen die Sol daten ausgefordert werden, gegen die dreijährige Dienstzeit zu demonstrieren. Eine Warnung der „Westminster Gazette". London/ 5. Juni. „Westminster Gazette"^schreibt mit Bezug auf die französische Wehrvorlage: Frankreich weiß, daß seine Nachbarn friedlich ewsinnt sind und daß eS keine Ermutigung oder Beistand zu einer aggressiven Bewegung finden würde, wenn eS wirklich von solchen Dingen träumte. LanveSverteiVigungSfragen i« »ritifchen Unterhaus. Beschleunigter Schlachtschiffbau. London, ü. Juni. Unterhaus. Der Unionist Lee stellte die Anfrage, welche Schritte die britische Regierung zu unternehmen gedenke hinsichtlich der drei Schlacht schiffe, welche die kanadische Regierung für die RcichSflotte zu stellen beabsichtigte, die sie aber infolge unvorhergesehener Umstände nicht zu stellen in der Lage sei. Der erste Lord der Admiralität, Churchill, ant wortete, daß die durch die Ablehnung der kanadischen Flottenvorlage geschaffene Lage ein sofortige» Handeln verlange, um di» Flotte und um den Kräfteüberschnß der Flotte, der für den Schutz des britische« Reiches in der ganzen Welt erforderlich sei, auch im Herbst und im Winter 1915 und im Frühjahr 1916 auf ihrer Höhe zu erhalten. Unter diese« Umständen habe die Regierung beschlossen, den Bau von drei Kontrakt schiffen (Schiffen, die auf Privatwerfte« erbaut werden) inner halb des Programms diese» Jahres zu beschleunigen, und es seien bereits von der Admiralität Anweisungen ergangen, die sicherstellen werden, daß mit ihrem Bau zu einem möglichst frühen Termin begonnen werde, anstatt im März n. I. Im Lause der Debatte über den HeereSetat sagte der Krieg-Minister, daß die britische Luft fahrt jetzt an dritter, wenn nicht an zweiter Stelle unter den Rationen stände. Wenn eines Tages die britische Fliegerabteiluug erheblich vermehrt werden müßte, so werde, glaube er, die britische Industrie im stande sein, die nötigen Flugzeuge selbst herzustellrn. (Beifall.) Marokko. Kämpfe der Spanier. Madrid, 5. Juni. Aus Tetuan wird amtlich ge- meldet: Kabhlen plünderten ein Bauerngehöft in der Umgegend der Stadt, töteten sechs Arbeiter und ver wundeten mehrere. — Auf eine Abteilung Infanterie wurden heute vormittag mehrere Schüsse abgegeben. Tetuan, 5. Juni. Vor den Toren der Stadt Tanger sind zwei Soldaten und zwei weitere am Flusse Martin und auf der Straße nach Tanger getötet worden. Das Lager bei Dersa wurde in der letzten Nacht angegriffen, wobei zwei Soldaten getötet wurden; auch aus das Lager bei Rincon wurde ein Angriff unternommen, wobei sieben Manu getötet wurden. Ein neuer Roghui. Paris, 6. Juni. Wie aus Udschda gemeldet wird, haben mehrere Stämme de» Gebiets von Tazza Mohamed Ben Gisy, einen Vetter El Hibas, zum Roghui aus gerufen. Mohamed Ben Gisy ist feierlich in Tazza eingezogen und hat im Palast des Wachsen seinen Wohnsitz aufgeschlagen. Die Lage in Mexiko. Laredo, 6. Juni. In einem Kampfe, der Diens tag bei Laredo zwischen Bundestruppen und Aufständischen stattgefunden hat, sollen von den Aufständischen 100 und von den Bnndestruppen 20 Mann getötet worden sein Kleine politische Nachrichten. Paris, 5. Juni. Auf Grund einer ergänzenden Untersuchung hat der Minister des Innern die AmtSentsetzung, die gegen den Direktor der Pariser städtischen Polizei Tonny verfügt worden war, weil er die Niederlegung eines Kranzes mit Auf- schrift am Denkmal der Jeanna d'Arc untersagt hatte, rück gängig gemacht. Die Untersuchung hat ergeben, daß Touny sich keine Nachlässigkeit hat zu schulden kommen lassen. — Paris, 6. Juni. Offiziös wird gemeldet, daß Ministerpräsident Bart Hou, der den Präsidenten der Republik zu den großen Flottenmanövern nach Toulon begleiten sollte, diese Absicht wegen der parlamentarischen Arbeiten aufgcgeben habe. — Paris, 6. Juni. Wie aus Madrid gemeldet wird, ist der Präsident des Senats Montero Rio zurückgetreten, weil er das dem Senat überwiesene Gesetz über die Dezentralisation der Verwaltung mißbilligt. Die Regierung beabsichtigt, den früheren Minister des Äußern Garcia, Prieto zu», Senats- Präsidenten vorzuschlagen. Mau befürchtet, daß die Angelegenheit in der liberalen Partei Zwistigkeiten Hervorrufen werde. — Johannesburg, 5. Juni. (Meldung deS Reuterschen Bureaus.) Im Abgeordnetenhause der Südafrikanischen Union erwiderte Premierminister Botha auf eine Anfrage des oppositionellen Führers Smartt, er habe von Gerüchten über Verhandlungen betreffend die Abtretung der Waljischbai gehört, wisse jedoch darüber nichts. Botha betonte, daß die Walfischbai Eigentum der Südafrikanischen Union sei. Von der Armee. V. Dresden, 5. Juni. Beim XII. und XIX.Armee korps find am heutigen Taye auf den Truppenübungs plätzen Königsbrück und Zeithain die ersten Reserve-- Jnfanterieregimenter zur Übung zusammen- getreten. Zeitungsschau. Französische und deutsche Grenzwacht. Berlin, 5. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zu den Ausführungen Le Hörissös in der französischen Kammer über die Stärke der deutschen und französischen Grenztruppen u. a.: Auf französischer Seite wird mau al» Greuztruppen anzusehen haben: Das VI., XX. und VII. Armeekorps, die 2., 4. und 8. Kavalleriedivision, 9 Jestungs-Jnfanterieregimenter und die Fußartilleri« und Genietruppen der Grenzsestungen. Diese Verbände werden in Frankreich ausdrücklich als troupes 6s couvortnrv bezeichnet. Ihre Kriegsbereitschaft ist, schon durch den höheren FriedenSetat, erheblich größer als die der anderen Heeresteile. Ihre Gesamtstärke beträgt im Frieden etwa 126 000 Mann. Wenn Hr. Le Härissö sie auf nur 100000 be rechnet, so läßt er wahrscheinlich die Jestungs-Jnfanterieregimenter, vielleicht auch noch andere FestuugStruppen außer Betracht. Berechtigt wäre das aber nur, wenn e» auf die Feststellung ankäme, wieviel die Franzosen für einen überraschenden Angriff in den ersten MobtlmachungStagen zur Verfügung habe». Zur Abwehr sind jene Truppen ebenso gut geeignet wie die für das Feldheer be stimmte». Bon uns stehen an der französischen Grenze: DaS XVI., XXI. und XV. Armeekorps, außerdem die 29. Division vom XIX. Korps. Die Friedensstärke dieser Verbände beträgt mit Einschluß der ihnen angegliederten nichtpreußischen Truppen insgesamt etwa 90 000 Mann. Damit die 200 000 herauskämen, die Hr. Le Hörifsä berechnet, müßten wir also jene Verbände durch die in der Heeresvorlage geplanten Maßnahmen auf mehr al» da- Doppelte verstärken. Hr. Le Hörissü hat offenbar den Krei» der deutsche» Grenztruppen weiter gezogen als es hier geschehen ist. Wir wollen ihm darin folgen und von vornherein den Einwand tendenziöser Zahlengruppen dadurch entkräften, daß wir auch noch die 16. preußische Division und vo« der 3. bayrischen di« Truppen- verbände mit in Betracht ziehen, di« nicht schon in der obigen Zahl von 90000 Mann enthalten find. Mit Hinzurechnung dieser Verbände beträgt bi« Friedens- stärke unserer Grenztruppen zurzeit rund 110000 Mann. Rach Bewilligung der schwebend«« Vorlage würd« fi« im Januar 1914 nach beendeter RekrutenauSbilduvg 181000 Manu, im Januar 1915 132000 Mann betragen.