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Di« Vorlage »eist auf die Moratorien hin, durch die im Balkankriege der Zahlungstermin für Schulden hinausgeschoben wurde. Rach dem i» Deutschland aelteude» Recht gebe« in einem solchen Falle die »ück-riff« recht« des Inhaber» gegen den Vorindossenten »nd de» A»Astell«r verloren. Ans Wunsch der Kaufmmmschast soll hierin eine Änderung getroffen werden. Der Lutnmrs geht davon au», daß e» nicht angSnatg ist, die Wirkung solcher Moratorien ausländischer Staaten von vornherein gleichförmig zu regeln, daß aber ander seits die Möglichkeit geschaffen wird, auf schnellstem Wege ein/ den Umständen angemessene Regelung vorzunehmen. Dazu gehört, eventuell die Verlängerung der Fristen anordnen zu können. Es kam» nur von Fall zu Fall ent schieden werden, welche Wirkung einem ausländische« Moratorium hinsichtlich der Verpflichtung der inländischen Nückgriffsschuldner beizumessen ist. Um eine rasch« Entscheidung zu gewährleisten, scheint es angebracht, die Entscheidung einer «mserlichtn Berord- nnng unter Zustimmung des Bundesrates vorzubehalten. In Osterreich-Ungarn hat man auf Wunsch der dortigen kaufmännischen Kreis« im Anschluß an die Haager WechfelrechtS- konferenz ein Gesetz erlassen, wonach grundsätzlich höhere Gewalt die Fristen verlängern soll. Nach diesem Muster unsere Gesetz gebung einzurichten, erscheint unzweckmäßig. Nach kurzer weiterer Debatte wurde der Entwurf einer Kom mission überwiesen. Darauf wurde die Sitzung vertagt. Ter Präsident schlug vor, die nächste Sitzung Dienstag 2 Uhr zu halten init der Tagesordnung: Kurze Anfragen und zweite Lesung der Wehrvorlaa«. ES folgte eine Geschästsorduungsdebatte. Abg. Or. Späh« (Z.): Wir halten an dem Grundsatz fest, keine Ausgabe ohne Deckung. Unsere Zustimmung zur Heeres vorlage in zweiter Lesung kann nur «ine vorläufige sei». Die endgültige kan n erstnach Entscheidung über dieDeckungs- vorlage erfolgen. Abg. Graf Westarp (kons.): Auch wir betrachten die Ver abschiedung der Vorlagen als ein einheitliches Ganzes. Eine ge trennte Verabschiedung würde die gauze gesetzgeberische Aktion herabsetze». Ter Förderung der Aufgabe wäre «S dienlich, wollte man der Kommission Zeit lasten, auch über die Frage der Deckung Klarheit zu schaffen. Abg. Schultz-Brouü»erg (Rp.): Keine Ausgabe ohne Deckung; es muß auch eiue Einigkeit über die Gestaltung der dauernden Ausgaben herbeigesührt werde». Präsident vr. Saempf: Widerspruch gegen die Tagesordnung ist nicht erhoben worden. (Heiterkeit.) Sie steht fest. (Erneute schallende Heiterkeit.) Schluß ^7 Uhr. Koloniales. Die wirtschaftliche Lage in Deutsch - Lützwestafrtka. Frankfurt. Die „Franks. Zeitg." schreibt: Ter Jahresbericht der Windhuker Handelskammer für das Jahr 1912/13 führt über die allgemeine Lage auS, daß die Voraussage des vorigen Jahresberichtes, daS Jahr 1912 werde nach Beendigung der Bahnbauten einen wirtschaftlichen Rückgang mit Geldknappheit bringen, für Windhuk in stärkerem Maße eingetreten sei, als vorher angenommen wurde. Grund dafür sei der Fortfall der Löhne für die weißen und farbigen Arbeiter beim Bahnbau, aber auch der Fortfall des Ochsenwagen- verkehrS. Es wäre aber falsch, aus diesem Grunde pessimistisch in die Zukunft zu sehen, denn --sL-—ssä--äÜLL^äL^q-nz Südafrika bekannt», Tat sache, datz^eiu Handelsplatz, der zuerst End ¬ punkt einer Bahn war, und von dem die Bahn dann weitergeführt wurde, zunächst einen empfindlichen Ge schäftsrückgang erlebt, um aber dann, wenn sich die eigentliche Wirkung der Bahn erst geltend machte, einen weit größeren geschäftlichen Aufschwung zu nehmen, als es bei dem alten teuren Ochsenwagenverkehr je möglich gewesen wäre. Die Hoffnung, die ernstlich drückende Geldknappheit durch Eröffnung der beiden neuen Boden kreditbanken beseitigt zu sehen, habe sich leider noch nicht verwirklicht, denn die Südwestafrikanische Bodenkredit- grseltschaft (für städtische Grundstücke) arbeite vorläufig noch sehr langsam und die staatliche Landbank sei noch nicht ins Leben getreten. Weiter heißt es: „Die Land wirtschaft entwickelte sich in erfreulicher Weise; bis ans Stijsziekte unter den Rindern einiger Farmen im Osten blieb die Viehzucht wie in früheren Jahren auch diesmal von Seuchen verschont und im Ackerbau wurden bei nor malen» Regen in der Mitte und im Norden der Kolonie bereits erfreulichere Ergebnisse erzielt. Nur der Mangel an eingeborenen Arbeitskräften wirkte hemmend auf eine gesunde Entwicklung der Farmwirtjchast. Be treffs Bergbau ist zu bemerken, daß die umfangreichen Zinnselder am Erongogebirge weiter erschlossen wurden und man ans mehreren Feldern bereits zum Abbau schritt. Die Diamantenförderung nahm einen un erwarteten Aufschwung, sodaß die Staatseinnahmen den Voranschlag im Etat um mehrere Millionen über treffen werden." Am Balkan. Um den Friede»». Das Ende der Friedenskonferenz. London, 9. Juni. Heute vormittag hat im St. James-Palast eine Sitzung der Friedensdelegierten stattgefunden. Die griechischen und türkischen Delegierten waren vollzählig erschienen. Von der serbischen und der bulgarischen Mission war nur je ein Mitglied anwesend (Nowakowitsch und Nikolitsch sind bereits nach Belgrad abgereist.) Die Konferenz beendete heute ihre Sltzuugen und die Delegierten haben sich endgültig getrennt, nachdem sie einstimmig eine von dem Serben Pawlowitsch vorgeschlagene Resolution in folgender Form angenommen hatten: Bei der gemeinsamen Ausführung des Artikels 7 de» Jritdensvertragcs vom 17/30. Mai 1913 haben di« Delegierten der bei der Konferenz vertretenen Länder erkannt, daß man leichter zu «inem endgültige» Ergebnis kommen würde, wenn der FrtedenSvertrag durch einzeln unter den beteiligten Re- giernngen abgeschlossene Akte vervollständigt würde. Infolge dessen haben sie beschlossen, erstens den verschiedenen Negierungen die Sorge zu überlassen, mit dem Abschluß solcher Akte unter einander einzeln vorzngehen und zweitens mit dem heutige» Tage di« Konferenz zu schließen. Nach einer AbjchiedSrede des Vorsitzenden, in der er König Georg huldigte und die Dankbarkeit der Delegierten gegen die Regierung der britischen Nation sür die gast liche Ausnahme in London zum Ausdruck brachte, be gaben sich d»e Delegierten zum Frühstück in den St. James-Palast. NOt sähAßlarlsN fereisA. Serbiens Zugang zur Adria. London, 9. Juni. Die Botschafter tauschten auf der heutigen Koufereuz ihre Anschauungen über die Einzel heiten der Frage eines wirtschaftlichen ZuyangeS Serbiens zum Adriatischen Meere aus, ohne indessen zu einer Entscheidung zu kommen. Internationale Finanztommission. Beginn der Verhandlungen. Paris, 9. Juni. In der heutigen Sitzung der Juteruatioualen Finanzkommission, die unter dem Vorsitze Jacquin de Margeries tagte, wurde der be reits ausgearbeitete Entwurf für die Geschäftsordnung erörtert. Mehrere Artikel wurden vorläufig angenommen. Die -weite Lesung wird in einer der nächsten Sitzungen stattfinden. Der bulgarische Delegierte Stanciow verlas im Namen der Balkandelegierten eine Erklärung, in welcher der Arbeitsplan für die Gegenstände, welche die Kommission auf Grund des Artikels 6 des Londoner Ver trages zu behandeln hat, festgestellt wird. Der Präsident übergab dem Bureau der Kommission einen Brief des Verivaltungsrats der Dette Publique Ottomane über die il» ihrer Juteresseusphäre liegenden Dinge. Der heute beratene Entwurf der Geschäftsorduuag sieht eine Tagung der Kommission in verschiedenen technischen Ausschüssen vor, die folgende Bezeichn uungen erhalten werden: Ausschuß für die Schuld, Aus schuß für die Garantien, Ausschuß für Konzessionen und Verträge, und sür die pekuniären Forderungen der Kriegführenden. Die Bureaus dieser Ausschüsse werde» später ernannt werden. Der Entwurf der Geschäfts ordnung setzt ferner die Zahl der Delegierten fest, die an den Beratungen in den technischen Ausschüssen teil- nehmeu können, und bestimmt, daß die Beratungen der Kommissionen geheim sein sollen und daß die Urkunden nur mit Zustimmung sämtlicher vertretenen Regierungen bekannt gemacht werden dürfen. Der Vorsitzende Margeries teilte mit, daß Präsident Poincarv die Kom mission morgen nachmittag 4 Uhr empsangen werde Die Kommission beschloß, ihre nächste Sitzung am Donnerstag abzuhalten. Es dürfte insbesondere die Frage erörtert werden, ob die Vertreter der Balkan verbündeten uud der Türkei beschließende Stimme er halten sollen. Die Berbünvete» unter sich. Kritische Lage. Konstantinopel, 9. Juni. Die der Pforte heute aus dem Auslände zugegangenen Nachrichten stellen die Lage zwischen den verbündeten Balkanstaaten als sehr kritisch hin. Man glaubt deshalb hier, daß der Ausbruch von Feindseligkeiten kaum noch zu vermeiden ist. Bulgarisch.serbische Spannung. Sofia, 9. Juni. „Mir" schreibt, keine Regierung werde jemals einer Revision des bulgarisch-serbischen Vertrags zustimmen. Wenn die Serben sich nicht be eilen, diese Forderung auszugeben, erwarten wir kein gutes Ergebnis von der Zusammenkunft der vier Minister präsidenten, um so weniger, als die Schreckensherrschaft, welche die Serben uud Griechen den Bulgaren gegenüber in Mazedonien ausüben, für die Möglichkeit, daß es zu einem Einvernehmen zwischen den Verbündeten kommen wird, kein gutes Prognostikon stellt. Belgrad, 9. Juni. Nach übereinstimmenden Nach richten der serbischen Blätter ist zwischen dem Minister präsidenten Pasitsch und den Parteiführern ein Ein vernehmen dahin erzielt worden, daß von Bulgarien in bindender Form die Antwort aus die serbische Note be züglich der Revision des serbisch-bulgarischen Bündnisvertrags gefordert werden soll. Belgrad, 10. Juni. Die ofsiziöse „Samouprava" bekämpft die Ansprüche Bulgariens ans die strittigen Städte in Mazedonien und schreibt u. a. r Bulgarien hatte den Krieg offenbar mit dem im voraus festgesetzten Programme begonnen, sür sich den Löwenanteil zu erhalten. Nachdem nun der Krieg beendet ist, sagen die Bulgaren zu den Serben: Was wir in Thrazien erobert haben, be halte»» wir auch. Was ihr in Mazedonien mit dem Schwerte in der Hand eingenommen habt, behalten wir aber auch; auch das gehört uns. Ihr wäret verpflichtet, für uns zn kämpfen, wir waren dagegen nicht verpflichtet für euch zu kämpfen. Das ist bulgarische Gerechtigkeit! Die Bulgaren vergessen ganz, daß alles, wie der „Temps" richtig sagt, bezahlt werden muß, und daß auch die Ver dienste der Verbündeten, die Gut und Blut opferten, be lohnt werden müssen. Die Bulgaren drohen mit den Waffen, vergessen aber, daß sie keine gesicherten Aussichten haben, aus diesem Wege zum Ziele zu gelangen. Sie sollte»» sich die Sache überlegen, weil sie auf diese Weise alle ihre Errungenschaften aufs Spiel setzen. Es ist noch Zeit zur Umkehr. Die Verbün deten werden sich herzlich freuen, sie als angesehenes und mächtiges Glied im Bunde zu wissen. Paris, 10. Juni. Der Berichterstatter des „Matin" meldet aus Sofia: vr. Danew habe ihm auf die Frage, ob er ein Mittel zur Erhaltung des Friedens wisse, folgendes erwidert: Wir können um keinen Preis nachgeben. Unser Entschluß, auf der Durchführung der Klauseln des Bündnisvertrages zu bestehen, ist un erschütterlich. Wenn also die Erhaltung des Friedens vou etwaigen Zugeständnissen unsererseits abhängen sollte, so ist der Frieden leicht gefährdet. Serbiens Kriegsvorbereitungen. Berlin, 9. Juni. Der „Tag" erfährt auS Wien: Wie verlautet, hat Generalissimus Putnik der Regierung auf ihren Wunsch ein schriftliches Gutachten über die militärische Lage Serbiens übermittelt. Er soll darin der Meinung Ausdruck gegeben haben, daß die verbündeten serbisch-griechischen Truppen unbedenklich den Kampf mit Bulgarien aufnehmen könnten, da die Situation für Bulgarien nicht günstig sei. Es sei jedoch angezeigt, die Entscheidungzu beschleunigen, un» Klarheit zu schassen. Die der Militärpartei nahe stehenden Blätter sordern die Regierung auf, Bulgarien zur Entscheidung zu zwingen. Nach militärischen In formationen ist der Ausmarsch der serbischen Armee so gut wie vollendet. Rumänien» HaltuuO. Pari», 10. Juni. Der „Fi>»ro" meldet: Die rumänische Negierung verde de» Sroßwächten heute durch ihren Vertreter ei» Schriftstück Iberreichen lassen, worin ans die friedliche Rolle RnmänienS seit dem Ansbruch« de« Krieges hingewiesen und erklärt werde, daß die rumänische Regierung auch jetzt sich bemühen werde, einen Krieg zwischen den Verbündeten hintanzuhalten. Sollten jedoch diese Bemühungen ver geblich sein, dann müsse sie bereits jetzt erklären, daß ein Konflikt zwischen den Balkanverbündeten sie nicht gleichgültig lassen könne. Der bulgarische Ge sandte La ho vor y wird heute nach Bukarest abreisen, um au den Arbeiten der rumänisch-bulgarischen Kommission teilzunehmen, welche die bulgarische Zone nach dem Meere und der Donau abgrenzen sollte, wo keinerlei Befestigungen errichtet werden dürfe». Meine Nachrichten. Athen, 9. Juni. Der König kam heute vormittag hier an und wird Ende der Woche wieder nach Salo niki abreisen. Sofia, 10. Juni. Ter Wachtposten auf dem hiesigen Pulverdepot wurde von unbekannten Tätern gestern nacht erschossen. Mehrere verdächtige Personen wurde» verhaftet. Ausland. Da» neue ungarische Kabinett. Budapest, 9. Juni. DaS Kabinett des Grafen Tisza ist heute gebildet worden. Graf Tisza über nimmt das Präsidium. Der Abg. Johau» Sandor wird Minister des Innern, Graf Sersnyi Ackerbauministcr, der Abg. Baron Emmerich Ghillany Minister a latere. Der bisherige gemeinsame Finanzminister Baron Burian und die übrigen Minister des Kabinetts Lukacs ver bleiben im neuen Kabinett. Der Minister sür Kroatien, Slavonieu uud Dalmatien ist noch nicht ernannt. Die Minister werden sich dem Abgeordnetenhause am Donners tag vorstellen. König Bittor Emanuel» Schwevenreife. Rom, 9. Juni. Der Tag der Reise des Königs Viktor Emanuel nach Stockholm ist noch nicht genau festgesetzt. Der König beabsichtigt, in Begleitung des Ministers des Äußern mit der Eisenbahn bis Kiel zu fahren, wo er sich nach Stockholm einschisfen wird. Der Kampf um -ie Dreijährige Dienstzeit in Frankreich. Kammerverhandlungen. Paris, 9. Juni. Die Kammer nahm heute die Beratung des Gesetzentwurfs über die dreijährige Dienstzeit wieder aus. Tissier setzte seine Rede sort und sagte etwa, wir wissen ja, daß die Böller zu beiden Seiten der Vogesen den Frieden brennend wünschen, und daß jetzt allein die Parlamente sür den Krieg entscheiden können. Aber wir kennen auch die chauvinistische»» Aus legungen und sind entschlossen, alles zu tun, um eine starke Armee zu besitzen; aber einig über das Ziel, sind wir verschiedener Meinung über die Mittel dazu. (Bei fall bei der äußersten Linken und einem Teile der Linken.) Redner bestritt die Behauptung Lefevres, daß Frankreich zwei Milliarden Franks weniger als Deutsch land sür seine Armee ausgegeben habe; vielmehr habe das Parlament in den letzten 40 Jahren dem Kriegs ministerium 28 Milliarden bewilligt, während Deutsch land nur 27 Milliarden au-gegeben habe; die fran zösische Marine habe zehn Milliarden gekostet, die deutsche nur fünf. Kriegsminister Etienne, den Redner unterbrechend: Frankreich hat 1871 mehr als zwei Milliarden ausgeben müssen, um die Armee und ihr Material wieder herzustellen, während das siegreiche Deutschland seine Waffen sich bewahrt hatte; Lefövre habe also recht gehabt, zu sagen, Deutschland hätte über 2 Milliarden mehr als Frankreich sür die Armee aus- geqeben. Tissier plädierte ausführlich für starke Armee reserven und verwarf Berufsarmeen. Er tadelte die Gegnerschaft des Kriegsministerium- gegenüber den Reservisten und fügte hinzu, der Kriegsminister sei stets von Anhänger»» alter Traditionen umgeben. Tissier übte dann an der Art, wie die Mitglieder des obersten Kriegsrates ernannt würden, Kritik, woraus sich Rede und Widerrede mit den» Kriegsminister ergab. Tissier juhr sort, die deutsche Gefahr bestehe nicht allein in der Kriegsgefahr, sondern auch in dem wirtschaftlichen Kampfe, der Frankreich zugrunde richte, und wenn man nun noch 200 000 junge Leute mehr in die Kaserne schicke, so würden zum größten Teile Fremde ihre Plätze in dem französischen Wirtfchastsleben einnehmen; so würde Deutschland seine Kolonie in Frankreich bald noch blühender sehen. Er fügte hinzu, man müsse die Ossiziere zu fleißiger Arbeit antreiben. (Widerspruch.) Kriegsminister Etienne erwiderte, in keinem Lande arbeiteten die Offiziere mehr, als in Frankreich. (Beifall.) Tissier erklärte zum Schluffe, alles Gewünschte sür die Verbesserung der zweijährigen Dienstzeit und der Reserven bewilligen zu wollen, aber nicht die dreijährige Dienst zeit, die eine schwere und obendrein unnötige Bürde für das Land darstellen würde. Veillat (Radikaler), vor schwachbesetztem Hause sprechend, meinte, wie Lefövre, daß Deutschland den überraschenden Angriff an wenden werde; er sei aber kein Freund davon, sich rückwärts zu kon zentriere»» oder nur mit üilse der Festungen Widerstand zn leisten, und man dürfe de»» Krieg nicht mit einem Rückzüge eröffnen. Der Gegenentwurf von JanröS über die Milizarmee fei ja sehr interessant, aber entspreche nicht den Erfordernissen der Gegenwart. Er halte die dreijährige Dienstzeit für da» Maximum der militärischen Leistungsfähigkeit Frankreichs, aber nebenher müsse das Laud auch wirtschaftliche Anstrengungen mache». Redner fügte hinzu, diese neue militärische Ansorderung an das Land solge durchaus den Traditionen der Republik. ^Lcbhaster Beisall beim Zentrum und einem Teile der Linken, Widerspruch uud Unterbrechungen von der äußersten Linken her, darauf auch Beifall recht-.) Der Republikaner und Sozialist Angagneur warf der frühere» und gegenwärtigen Regierung vor, »icht nur durch eine zügellose Propaganda, sonder» auch davürch,