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diese» Marmorpflaster al» Fußboden einer Krypta gedient hat, die mindestens den ganzen Raum der ehemals halb rund abschließenden Chornische eingenommen haben müßte. Man entdeckte auch die Fundamente einer Treppe, die von der Oberlirche in diesen unterirdischen Raum führte. Da der Standort des alten Hochaltars jetzt sicher festgestellt ist, so steht seiner Wiederaufrichtung nichts mehr im Wege. Mit Hilfe von Skizzen, die vor der Zerstörung deS ehrwürdigen Bauwerkes ausgenommen wurden, und von Bruchstücken, darunter besonders sieben Säulen, die Castellucci wiedereutdeckt hat, war eS mög lich, den ganzen Bau zu rekonstruieren, der im ersten Viertel des 13. Jahrhunderts, gleichzeitig mit dem Tauf- brunnen Dantes, entstanden sein dürfte. Verschiedene wichtige Bruchstücke der Taufbrunneus und der Schranken, die von dem alten Hochaltar zu diesem hinabführten, haben sich im Dach und an anderen Orten als Baustücke wohlerhalten wiedergefunden, und es ist sehr wahrschein lich, daß sich im Verlauf der weiteren Arbeiten noch mehr Stücke dieses kostbaren Materials finden werden. Musik. Waldemar v. Baußnern hat eine komische Oper komponiert, die den Untertitel „Heitere Helden sagen" führt. Sie heißt „Herbert und Hilde" und ist jetzt von Geheimrat Mart ersteig auf den nächsten Winter spielplan des Leipziger Stadttheaters gesetzt worden. — „Der Klarinettenmacher", eine Oper des hannoverschen Hofkapellmeisters Friedrich Weigmann, zu der Georg Kruse, der Direktor des Berliner Lessing- Museums, das Buch gedichtet hat, wurde, wie auS Berlin berichtet wird, von der Hamburger Schillertheater-Oper zur Aufführung angenommen. LHeuter. Der unter 30 Mitbewerbern zum Leiter des Stadttheaters in Eisenach auf die Dauer von 6 Jahren gewählte Oberregisseur Richard Treu vom Stadttheater in Elberfeld hat die auf ihn gefallene Wahl angenommen und wird die Stelle am 1. Oktober antreten. — Auf Betreiben der thüringischen Künstlerschaft wird, wie man aus Berlin meldet, auf der Donops- kuppc bei Meiningen unter Benutzung der dortigen Ruine ein großes Freilichttheater errichtet werden, das noch in diesem Jahre eingeweiht wird. Spielleiter ist Erich Claudius (Meiningen), der im vorigen Jahre den Rudelsburg-Festspielcn Vorstand. * Das Stammbuch Ludwig Schroeders, des be rühmten Schauspielers, wurde bei C. G. Boerner in Leipzig für 5900M. vom Museum für Hamburgische Geschichte in Hamburg erstanden. * Der Künstler verband Dresden (e.V.), die Jury- freie», rüsten zu ihrer ersten Ausstellung, die am 17. Juni eröffnet werden soll. Se. Majestät der König hat dem Verbände das Orangeriegebäude an der Herzogin Garten zur Verfügung gestellt; Rat und Stadt verordnete haben 5000 M. zur Förderung des Unternehmens bewilligt, das für Dresden etwas völlig Neues bildet. Ju deu großen, in den Zwischenräumen stattfindenden repräsentativen internationalen oder deutschen Kunst ausstellungen können nicht alle Künstler berücksichtigt werden. Der Künstlerverband betont vor allem den Wirt 10 schaftlichen Standpunkt, um seinen Mitgliedern Umsatz möglichkeilen zu bieten und dem Publikum die Bekannt schaft mit strebenden Talente» der verschiedensten Rich tungen zu erschließen. Tie Dresdner Juryfreien wollen einen neutralen Boden schaffen, wo allen, auch anderen Verbänden angehörenden Künstlern Gelegenheit gegeben ist, ihre Werke ungehindert der Öffentlichkeit zu -eigen. Der Naum deS OraugeriegebäudeS ist durch bescheidene, aber geschmackvolle Einbauten »ungestaltet wordeu, sodaß voraussichtlich auch in der äußeren Erscheinung eine neu zeitliche Ausstellung zustande kommen wird. * Kunstausstellung Emil Rich ter, Prager Straße. Die heute eröffnete Ausstellung enthält Landschaften von Hans v. Loesch, Dresden, Porträts, Landschaften und figürliche Darstellungen von Horatio Gaigher, Meran, sowie eine Sammlung von Werken junger deutscher Künstler, die sich zu der Künstlervereinigung Sema zusammengeschlossen haben. Theater, Konzerte, Vorträge. * Residenztheater. Morgen, Mittwoch, und am Donners tag, abends 8 Uhr, wird das Lustspiel „Im weißen Rößl" aus geführt. * Morgen, Mittwoch, findet der Liederabend deS Dresdner Lehrer-Gesangvereins im Linckeschen Bade statt. Leitung: Prof. Friedrich Brandes. Patriotische Chöre von Weber, Wagner-Weinwurm, Himmel, Reißiger und H. Wolf zur Erinnerung an das Jahr 1813. Mitwirkung: die Schützenkapelle unter Königl. Musikdirektor Helbig. * Der Dresdner Orpheus veranstaltet am 1. Juli im Linckeschen Bade sein diesjähriges Sommerkonzert unter Mitwirkung der Schützenkapelle. Leitung: Prof. Albert Kluge. * Das am nächsten Donnerstag stattfindende Sommer konzert des Gesangvereins der Staatseisenbahn beamten zu Dresden beginnt infolge dienstlicher Abhaltung der Leib-Grenadierkapelle nicht schon um ^8, sondern erst um A8 Uhr abends. Gesungen werden Chöre von Curti, Engels berg, Heine, Jüngst, Mendelssohn-Bartholdy, Rebbert, Schrader und Weinzierl. De» bevorstehend«»» Kaiser-RegierungSjubiläums hat der Verein in einem Teile seiner Bortragsordnung gedacht. * Volkstümliches Dalcroze-Schulfest. Auf Anregung mehrerer Vereine findet Dienstag, de» 24. Juni, von 6 bis 10 Uhr ein« volkstümliche Aufführung des „Orpheus" mit vor hergehender Kinderaufführung in Rhythmischer Gym nastik statt. Die noch vorrätigen Kartei» zu 3, 2 und 1 M. lStehplatz 50 Pf.) werden nur an Vereine und Studenten bei korporativer Bestellung durch die Festspielleituug Hellerau ab gegeben. Ein offizieller Kartenverkauf zu dieser Vorstellung findet nicht statt. Bunte Chronik. * Randglossen zur Sommermode. Der lockere, losere Geist, der die Dame» aus den engen Futteralen befreit und ihnen wieder eine reichere und freiere Be wegung gestattet, macht sich in vielen Einzelheiten der neuesten Toiletten bemerkbar. Ein solches weich und leicht fallendes Kleidungsstück ist z. B. das elegante Deshabillee, das die Pariserin jetzt mit Vorliebe „in der wogendem Mousseline und rieselnden Spitzen, ^>ie iegsameu Falten um die Fiaur drapiert sind Familie", d. h. zu« Dejeuner und zum Empfang näherer Bekannter trägt; sie hüllt sich dann in eine entzückende Kombination von weiche,n reichdekorierten Taffet, wogendem Mousseline und rieselnde« Spitzen, die in chmiegsameu Falten um die Figur drapiert sind. Die Taillenlinie rückt vorn möglichst hoch und wird im Rücken immer tiefer akzentuiert. DaS macht sich auch in den Nachmittagstoiletten und in den Tailor Madc- Kleidern bemerkbar. Die Zeit, da die passende Toilette für den Nachmittag das Schneiderkle,d war, ist längst vorüber. Gewänder von höchstem Luxus werde», jetzt bei»« Ausgang am Nachmittag getragen, und über den weiten Rock legen sich Tuniken und Jacken in zahl- lose», Varianten um die Figur. Besonders beliebt sind die niedlichen kleinen „Kasaken", kurze Jacke« auS schwarzer Seide, die nur gerade bis zu den Hüsten gehen. Selbst das Tailor made-Kleid, das solange in seiner straffen Strenge den Wandlungen der Mode wider standen hat, macht eine Metamorphose durch und verliert seine charakteristische Note, indem eS nicht mehr aus Taille gearbeitet ist, sondern in dem Jackett lose und hängend gehalten wird. Ebenso hat es das vornehme Schwarz völlig aufgcgeben „nd erglänzt in den lebhaftesten Farben, in Khaki, Empiregrün, Lichtblau rc. Muster mit Punkten werden gar nicht mehr getragen; dagegen er- scheinen große Ornamente in blauen nnd grünen Blumen auf rotem Grund und ähuliche Zusammenstellungen. Die Modedame trägt zum Promenadenkostüm Schuhe, deren Oberteil von demselben Stoff gemacht ist wie die Toilette, und sieht darauf, daß die Farben von Hut uud Sonnen- fchirm harmonisch gehalten sind. Die Sehnsucht »ach vollen weichen Linien, nach bewegten faltigen Konturen, die lässig und locker die Gestalt umklingen, führt inS Empire und ins Nokoko zurück. Doch auch dem Bieder meier entlehnt unsere Sommermode so manches, so vor allem die niedrigen offenen Kragen, die sich ohne jeden Zwang in weiten Rüschen uud vollen Jabots um den Hals legen. Der weiteLingerikragenderoffeneuBluse.diemauzum Tailor made-Kleid trägt, wird über das Jackett hinausgelegt, besonders wenn er die Form des Matrosenkragens hat. Dazu gehören natürlich auch Spitzenmanschetten, die sich um das Handgelenk legen und über die Hände hinfluten. Der Akzent, der auf den tief hinabgehenden Rüschen, den breiten Jabots „nd großen Kragen liegt, verführt zu einer Wiederaufnahme des Medicikragens, deffen steife auf Draht gezogene Spitzen zu den Lingeriekleider» in einem pikanten Gegensatz stehen, der.aber bisher nur in sehr kleinem und gemäßigtem Stil ausgetaucht ist. Mit den Rüschen »nd Halskrausen verbinden sich die Hntbänder, die unter dem Kinn breit gebunden werden; neben Samt- und Taffet bändern erscheinen Perlenschnuren, die den Hutrand her niederziehen. Denn es gibt wieder Hutränder uud die Hüte werden langsam wieder größer. Sie suchen gegen wärtig tveniger in ihrer Ausdehnung, als in ihren wunder lichen Formen das Besondere, und noch mehr jagen sie der Originalität in der Garnierung nach, mögen es nun Federbüsche sein, deren sich kein Wilder zu schämen brauchte, oder dicke Kirschbündel. Den Schmuck des Kopses vervoll ständigen sehr große Haarnadeln, die mit Diamanten oder wenigstens mit guten Imitationen besetzt sein »Nüssen. 'S. Hklisnüspstal und ksssrvsn: 261 Millionen ^srst. kvstevbecb-Kouto Nmt Deiprig Nr. V4. Ostorr. kostsparbasson-Konto Wien Nr. 5SS58. Ungar. kostsparirasseu Konto Budapest Nr. 24 411« Delepbon: Nr. L110, S111, 6112, 17781, 17782, 1S1S2 (8tadtvsrbvi»r), 4917. 4918 (ksrnvvrbsbr). ILrescke», Herlin, tzr»nlLk»rt » M., UsmlbiLrtx, lDoscko«, tMoua, Nugsburg, vautren, Veutdvo, kremen, Breslau, Bückeburg, vnurlan, Oassvl, Okemnltr, Ovrbacb, vetmoid, Bmdea, Bscbvvgo, kravirkurt ». 0., IVelburg l. S., kürtb, kuiäa, Oleinitr, «Üttingen, Orelr, Hannover, Harburg, Heidelberg, Heilbronn, Kattoedtr, Königsdütts, I.eer, Idegoltr, Lübeck, dlaonbeim, Stetüeu, Llüucden, Nürnberg, klauen I.V., Stettin, Stuttgart, Varnovit», DIw, Wiesbaden, Littau, X»vicbaui>8« VvLILLLtILLLIIA «IL«L LIL «Kris IttLILlLLkLvlL VLLL8vlLl»K«I»ÄeiL NLL KliLI8l»K8lvIL 8vÄLNKLLLIK«IL, u a ^n- und Verbaut von Wertpapieren und krsrndon Ovldzortsn, ^ukbvvabruog von verseblossenen Depots und Verveütuug von Wertpapieren, Leleibung von börsengängigen Wertpapieren, Kontrolle verlos barer Wertpapiere und deren Vsreiobvrang gegen Kursverluste, Einlösung von Coupons, Dividsadonsobeinon und gelosten Wertpapieren, ^nnabmo von Depositengeldern, mit und obvv Kündigungsfrist, spesenfrei. Verruietuog von teuer und ckielbenslelaere» 8»te» (eisernen 8obrankkäobvrn) in unseren LLVulzg 8tr«üe 2 und SIuUewlt«, 8eLLIterpt»t» LS, eovio in den unserer Kdrixe» ve^o»ite»k»«meu unter elxeoei» Äe» Mieter» und dom Llitvvrsobinsso der Laub. 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