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ManttigfattigeS. Dresden, 7. Juni. * Im Hotel Bellevue sind in den letzten Tagen u. a. abgestiegen: Ihre Durchlaucht die Prinzessin Thekla zu Schwarzburg und Se. Durchlaucht Prinz Heinrich von Schönburg-Waldenburg, Schloß Droyßig. — Für den von dem Wiener Platze, der bis zum Wiener Platze verlängerten Reitbahnstratze, der Sidonien- und der Prager Straße begrenzten Teil der See vorstadt sind neue Bauvorschristen entworfen worden, die insbesondere die Einführung der geschlossenen Bauweise (Bauklasse II) auf dem ganzen von der ver längerten Reitbahnstratze, der Sidonienstraße, der Prager Straße und dem Wiener Platze begrenzten Baublocke vor sehen. Die Vorschriften liegen vier Wochen lang bei dem Baupolizeiamt (neues Rathaus) zur Kenntnisnahme für jedermann aus. — Diejenigen, die zur Gemeinde-Einkommen steuer in Dresden beitragspflichtig sind, denen aber eine Zufertigung über die Höhe des für laufendes Jahr von ihnen zu entrichtenden Betrages noch nicht zugestellt worden ist, werden aufgefordert, sich wegen Aushändigung dieser Zusertigung im Stadtsteueramte bis zum 26. Juni zu melden. — Aus der Bürgermeister Karl Christian Pohland- GedächtniSstiftung sind am 7. September die Zinsen erträgnisse an zwei in Dresden wohnhafte bedürftige und würdige Bürger zu verteilen oder zu deren Besten zu verwenden. Bewerbungsgesuche sind bis zum 21. Juni bei dem Stiftsamt, Landhausstraße 9, einzureichen. — Der zweite diesjährige Jahrmarkt wird vom 29. Juni bis mit 1. Juli abgehalten. Sonntag, den 29. Juni, ist das Auspacken und der Warenverkauf von 11 Uhr vormittags an gestattet. An jeden der drei Verkaufstage ist der Warenverkauf spätestens abends 9 Uhr einzustellen. Der Heu- und Strohmarkt wird wegen des Jahrmarktes für Freitag den 27. und Montag den 30. Juni vom Neumarkte nach dem Freiberger Platze verlegt. * Da zurzeit infolge der Umbauten im Telephon wesen oft unliebsame Verzögerungen in der Herstellung der Verbindungen eintreten, so sei darauf hingewiesen, daß es sich bei Meldung von Bränden empfiehlt, auch sofort eine Person zum nächsten automatischen Straßen- seuermelder zu schicken und durch diesen die sichere Alarmierung der Feuerwehr zu bewirken. Ehe jetzt unter Umständen eine telephonische Verständigung mit der Wache zustande kommt, kann durch Benutzung des Feuermelders die Hilfe schon zur Stelle sein. * Am 3. Juli hält der Verband der früheren und der gegenwärtigen Anslandspfarrer seine Jahresversammlung im Evangelischen Vereinshause, Zinzendorfstraße, ab. Aufgabe des Verbandes ist die Vertretung der Gesamtinteressen der Auslandsgemeinden und ihrer Pfarrer, und zwar durch Sammlung der früheren und der gegenwärtigen Auslandspastoren zwecks Austausches der gewonnenen Erfahrungen und Ber einigung zu einheitlichem Vorgehen, durch Wahrnehmung der persönlichen und amtlichen Interessen der Auslands pfarrer, einschließlich der Beratung der ausziehenden, durch Weckung und Förderung der Kenntnis deS außerdeutschen evangelischenLebens imJnlande,Werbearbeit für Gewinnung zukünftiger Auslandspfarrer, Einwirkung auf die Presse, sowie Auskunftserteilung, durch freundliche Beziehungen zu allen die Diasporapflege in der Heimat betreibenden Instanzen und Unterstützung ihrer Arbeit, durch Samm lung und Schaffung einer umfassenden Literatur über die Auslandsdiaspora, durch Beratung der Auslands gemeinden. In den drei Jahren seines Bestehens hat der Verband über 150 Mitglieder gewonnen, seine Tätigkeit ist seitens der Kirchenbehörden als segensreich anerkannt worden. Außer der Vorstandssitzung und der geschlossenen Mitgliederversammlung findet abends 8 Uhr im Saale des Vereinshauses ein öffentlicher Familien abend statt, bei dem ein sächsischer Geistlicher, Hr.P.Lincke, über „Deutsche evangelische Arbeit in Chile", Hr. Superintendent Graßmann - Vahldorf über „Deutsch evangelisches Leben in Südafrika" sprechen wird. Wir empfehlen schon heute den Besuch dieses Familien abends. * Vorigen Mittwoch eröffnete das Heimatkundliche Schulmuseum des Dresdner Lehrervereins, Sedan- straße 19, eine Ausstellung „Wandern in der Heimat", um auf die gegenwärtig so regen Jugend wanderbestrebungen unserer Stadt fördernd und vertiefend einzuwirken. Vier Abteilungen bieten: Übersicht über das Jugendwandern, Wandern nnt der Kamera, Beobachtungen an Pflanzen und Tieren heimatlicher Gewässer, Geologi sche Beobachtungen am Boden der Heimat. Folgende Vereinigungen haben sich beteiligt: Ausschuß für Ferien wanderungen (auch für die schulentlassene Jugend), Ge birgsvereine für die Sächsische Schweiz und für das Riesengebirge, Pfadfinderbund junger Mädchen, der All gemeine Turnverein, der Turnverein von 1867, sowie der für Neu- und Antonstadt, der Jugendbund der Dresdner Fach- und Fortbildungsschulen, der Verein Volkswohl, die „Wandervögel" (wiederum mit reizvollen volkskundlichen Sammlungen), die „fahrenden Gesellen" rc. Durch Wort und Bild und statistische Darstellungen wirken und werben diese Bereinigungen für ihre förderns- werten Ziele. Die Abteilung „Wandern mit der Kamera" wurde von der Freien Vereinigung photographierender Lehrer gestellt, und zeigt, wie eine Sammlung von Natur denkmälern geschaffen werden kann, ohne die Natur zu verarmen. Uber der künstlerischen Gestaltung der Photo graphie zeigt sie auch ihre mannigfaltige Verwendung im Dienste der Schule. Die photographische Handlung von Plaul, Wallstraße, ergänzt diese Darbietungen durch Ausstellung einer stattlichen Zahl guter und brauchbarer Hilfsmittel. Die beiden letzten Abteilungen führen teils durch Aquarien und Terrarien in die Lebensweise bio logisch interessanter Pflanzen und Tiere in und an unsern Gewässern, teils an der Hand von Karten, Reliefs, Bildern und Gesteinen in die Entstehungsgeschichte der heimatlichen Bodenformen ein. — Das Museum ist Mitt wochs und Sonnabends von 4—6 Uhr zu unentgeltlichem Besuche geöffnet. * Tue Ort-aruppe Dresden deS Deutschen LuftflottenverelnS hielt am Mittwoch abends 8 Uhr unter dem Vorsitze de- Hrn. Stadtrat vr. wsä. Hopf ihre diesjährige Hauptversammlung im Restaurant „Zum Reichsbanner", Gewandhausstraße, ab. AuS dem Jahres berichte deS Vorsitzenden ist hervorzuheben, daß der Landesverband Sachsen deS Deutschen Luftflottenvereins, der innerhalb des Königreiches zu einer Nationalflug spende aufgefordert hatte, gegen 120 000 M. an das Königl. Kriegsministerium abliefern konnte. Durch den Landesverbano Sachsen mit der Ortsgruppe Dresden an der Spitze ist auch sonst der Luftsport in Sachsen allent halben gefördert worden und im steten Aufschwünge be griffen. Die Ortsgruppe Dresden beabsichtigt im Herbste ,n eine großzügige und weitgehende Agitation und Werbe tätigkeit einzutreten und die Winterarbeitszeit mit einem großen Vortragsabende zu eröffnen. Aus dem Kassen berichte ging ein günstiger Stand der VereinSfinanzen hervor. Jahres- und Kassenbericht wurden einstimmig genehmigt und dem Gesamtvorstande Entlastung erteilt. In den Vorstand wurden neugewählt die Herren Oberst z. D. Fiedler, Oberstleutnant a. D. Lippe, Generalmajor z. D. Kracke und der Rektor Magnifikus der Königl. Technischen Hochschule Geh. Hofrat Prof. Max Förster. * In dem Neubau des Dresdner Christlichen Vereins Junger Männer Ammonstraße 6 wird An fang Juli d. I. ein Hospiz errichtet, daS durch seine vorzügliche Lage am Hauptbahnhof (Villengegend), aber auch durch den mäßigen Preis (Bett 2 bis 3 M.) einem Bedürfnis in Dresden entspricht. Das Haus ist einfach eingerichtet, hat aber alle Einrichtungen der Neuzeit: Elektrisches Licht, Warmwasser, Heizung, Personenfahr stuhl und Trinkgelderablösnng. Adresse: Familien- Hospiz am Hauptbahnhof, Ammonstraße 6. — Die Meinholdsche Karte von der Dresdner Heide ist mit Rücksicht aus die in der Heide durchgeführte neue Markierung neubearbeitet worden. Die Orts- und Verschönerungsvereine der an die Heide angrenzenden Ge meinden haben eine neue einheitliche Markierung der wichtigsten Verbindungswege in der Heide veranlaßt. Die nach diesen Heideorten führenden Wege sind durch eine bestimmte Farbe gekennzeichnet, z. B. Klotzsche: blau; Langebrück: grün rc. Die Spitze des farbigen Markierungs zeichens zeigt stets nach dem Ort der betreffenden gleichen Farbe, so zeigt z. B. die Spitze der blauen Markierung nach Klotzsche. Diese Markierungen sind auf der neuen Meinholdschen Heidekarte, die außerdem einen größeren Umfang erhalten hat, neu eingezeichnet worden. Der Preis beträgt 1 M. * Der Sächsische Sten o grapbe n-Ko rrespo nd enzv erein GabelSberger veranstaltet demnächst sein zweites diesjähriges Preisschreiben in Verkehrs- und Redeschrift, an dem sich auch Mchtmitglieder beteiligen können. Letzter Termin für die Ein sendung der Arbeiten ist der 1. Juli. Die besten Arbeiten werden mit Bücherpreisen ausgezeichnet. Text und Bedingungen für daS Preisschreiben sind gegen Einsendung von 10 Pf. vom Vorsitzenden deS Vereins, Bureauassistent Herm. Rau, DreSden-St., Albertplatz 3, zu beziehen. "Der Christliche Verein Jung er Mäner, Neumarkt 9, III., veranstaltet morgen, Sonntag, folgendes: Uhr Bortrag des Hrn. Pastor Ino. tbsol. A. Schuster über: „Matthias Claudius, der Wandsbecker Bote." — Schlußansprache: Derselbe. * Weißer Hirsch. Ein Waldparkkonzert wird wieder am Mittwoch, den 11. Juni, von nachmittags 4 Uhr ab stattfinden. Ausaeführt wird es von der Kapelle des Königl. Sächs. 2. Grenadierregiments Nr. 101, unter Leitung des Königl. Musikmeisters Feiereis. * Nächsten Donnerstag, den 12. d. M., beginnen im Waldpark Niederlößnitz-Kötzschenbroda die dies jährigen Waldparkkonzerte. Die beliebten Konzerte werden auch in diesem Jahre durch die Lößnitzkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Krumbholz ausgeführt. Der Konzertplatz, am Teich des ParkeS gelegen, ist nur etwa 12 Minuten vom BahnhofKötzschenbroda, 30 Minuten von der Dampferstation Kötzschenbroda und 10 Minuten von der Endstation der Straßenbahn entfernt. Dicht vor dem Waldpark liegt das beliebte Weinrestaurant der Sektkellerei Bussard, oben auf der Höhe der Friedens burg. Auch das Restaurant „Paradies", die Waldpark schenke „Zur Alm", das Badhotel mit schönem Linden garten sind unweit davon. * Eine große gemeinsame Übung derSanitätS- kolonnen vom Roten Kreuz findet morgen Sonntag, den 8. Juni, nachmittags ^4 Uhr in Kaitz bei Mockritz statt. Die Leitung liegt in den Händen des Hrn. Medizinal amtmanns vr. Franke, Hilfsarbeiter beim Königl. Sach- fischen LandesgesundheitSamte. AuS dem Reiche. * Die Vereinigung für staatsbürgerliche Bil dung und Erziehung veranstaltet auch in diesem Jahre vom 11. bis 16. August einen Ferienkursus für staatsbürgerliche Erziehung. Der Kursus gliedert sich an die von Universitätsprofessor vr. Rein all jährlich veranstalteten wissenschaftlichen Ferienkurse (über Naturwissenschaft, Pädagogik, Religionswissenschaft, Physio logie, Philosophie, Literatur, Kunstgeschichte, Vortrags kunst rc.) an, die sich wachsender Beliebtheit erfreuen. Etwa 800 Damen undHerren aus den verschiedensten Berufskreisen nehmen alljährlich an diesen Veranstaltungen teil; dar unter zahlreiche Ausländer. Der Besuch der diesjährigen Ferienveranstaltungen verspricht ein besonders reger zu werden, da die Kurse in diesem Jahr ihr 25jährigeS Bestehen feiern. — Die „staatsbürgerliche Woche" der Bereinigung umfaßt folgende Vortragsreihen und Einzel vorträge: I. Vortragsreihen (je 6 Stünden): vr. H. Dorn, Universitätsprofessor, München: „Grundfragen der deutschen Wirtschaftspolitik", vr. E. Branden burg, UnivcrsitätSprofessor, Leipzig: „Die Haupt probleme der allgemeinen Staatslehre und Politik", vr. Fr. Naumann, Schöneberg: „Sozialpolitik", vr. Rühlmann, Oberlehrer, Leipzig: „Grundsätzliche Fragen der staatsbürgerlichen Erziehung", vr. P. Rohr bach, Friedenau: „Deutschland- Stellung in der Welt- politik". vr. R. Hennig, Friedenau: „Probleme deS Welt verkehrs" (mit Lichtbildern). II. Tinzelvorträgf, abend- 8 Uhr in der Aula der Universität; StaatSmimster z. D. vr. O. v. Heutig, Wirkl. Geh. Rat, Exzellenz, Berlin: „Die Bedeutung der deutschen ReichSverfafsung" (Eintritt frei). RegierungSrat vr. Sperl, Posen: „Ansiedlungsprobleme in der Ostmark" (mit Lichtbildern), vr. Fr. Naumann, Schöneberg: „Religion und Volkswirtschaft". Ferner ein zwangloser ErörterungSabend über Mittel und Wege zur staatsbürgerlichen Bildung und Erziehung; die Teilnehmer an dem Ferienkursus sollen hier Gelegenheit finden, ihre praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet der staatsbürger lichen Erziehung untereinander auszutauschen (Eintritt frei). Die Kurse der „Vereinigung für staatsbürgerliche Bildung und Erziehung" werden zu den für die übrigen Ferienkurse gültigen Bedingungen abgehalten: 5 M. für die Vorlesungsreihe; 1 M. für den Einzelvortraa. Die Kosten für den Aufenthalt in Jena sind nicht erheblich: volle Pension etwa 25 M. für die Woche. — Anmeldungen zu den Sonderkursen sind an das Sekretariat der Ferien kurse in Jena, Gartenstraße 4, oder an die Geschäftsstelle der Vereinigung, Charlottenburg, Giesebrechtstraße 19, zu richten. Die Bereinigung ist bereit, Urlaubsgesuche von Lehrern und Lehrerinnen nach Möglichkeit zu unterstützen. Sie wird die deutschen Unterrichtsbehörden auf die Kurse aufmerksam machen. — Drucksachen über Ziele und Arbeiten der Vereinigung versendet die Geschäftsstelle kostenlos. * Berlin, 7. Juni. Ein Ingenieur der Benz- werke verunglückte laut „Morgenpost" bei RhejnS- berg. Kurz vor dem Orte rannte ein Hirsch in daS in voller Fahrt begriffene Automobil des Ingenieur-. Dieser wollte den Zusammenstoß vermeiden und lenkte zu weit seitwärts, so daß der Wagen in den Chausseegraben fiel. Dabei zog sich der Ingenieur einen Armbruch und erhebliche Schnittwunden zu. Berlin, 7. Juni. Nach Verübung eines dreisten Gaunerstreiches ist der 30 Jahre alte Kassenbote einer Lebensversicherungsgesellschaft, Herma nn Fisch er, flüchtig geworden. Der Betrüger fälschte die Unter schrift der beiden Direktoren und ließ sich Geld an die Diskontogesellschaft zu Lasten einer Versicherungsgesell schaft überweisen. Charlottenburg, 7. Juni. Der Verein für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik ver anstaltet am 14. Juni im Festsaal des Rathauses zu Charlottenburg seine zweite Mitgliederversammlung. Die Vorträge werden von ersten Männern der Wissenschaft und Praxis gehalten. Cöln, 6. Juni. In der heutigen Stadtverordneten- sitzung wurde für die Durchführung der deutschen Werkbund-Attsstellung Cöln 1914 ein Betrag von 1381000 M. bewilligt. Gernrode, 7. Juni. Auf der Kreisstraße Mägde- sprung-Gernrode im Harz wurde die in Gernrode zur Kur weilende Fran Geh. Oberregierungsrat Brunn, als sie den Wald durchfuhr, von einem niederstürzenden trockenen Escheuaste so unglücklich getroffen, daß sie bald darauf an den-erlittenen Verletzungen verstarb. Hannover, 6. Juni. Der Deutsche Verein gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, der jetzt auf eine 30jährige segensreiche Tätigkeit im Interesse des Gemeinwohls zuruckblickt, wird seine diesjährige Jahres versammlung vom 23. bis 26. Juni in Hannover ab- halten. Ten Hauptgegenstand der Verhandlungen wird am 25. Juni das aktuelle Thema „Alkohol und Verkehrs sicherheit" bilden, für das Geheimrat Ammann von der Reichseisenbahnverwaltung in Straßburg, Verkehrs inspektor Krüger von den städtischen Straßenbahnen in Cöln und andere als Redner gewonnen worden sind. Vorausgehen wird u. a. eine Frauenversammlung am 23. Juni abends mit Vortrag von Frau Generalarzt Steinhausen aus Cassel über „Die Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs, eine Kulturaufgabe der Frau" und eine öffentliche Volksversammlung am Abend des 24. Juni mit kurzen Vorträgen von namhaften und sachkundigen Rednern über die Bekämpfung deS Alkoholmißbrauchs durch Spiel und Sport, in den Schulen, auf den Hoch- chulen und durch das Haus. Außerdem iverden Vorträge ür Schüler und Jugendliche in Hannover und Linden stattfinden. Mit der Tagung wird, wie jedes Jahr, die Jahresversammlung von Trinkerheilstätten des deutschen Sprachgebietes mit reichhaltiger Tagesordnung ver bunden sein. Stettin, 7. Juni. Ter Arbeiter Brandenburg, der, wie gestern bereits gemeldet wurde, vorgestern den Arbeiter Kühl bei den Unruhen vor der Zichorien fabrik von Weiß so schwer verletzte, daß er bald darauf starb, ist gestern nachmittag aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Man nimmt an, die Behörde steht auf dem Standpunkte, Brandenburg habe in der Notwehr gehandelt. Im Laufe deS gestrigen Tages wurde die Ruhe nicht weiter gestört. Essen, 7. Juni. Dem früheren Verbandsbeamten Meyer, einem der im Wiederaufnahmeverfahren aus dem bekannten Meineidsprozeß Schröder Freigesprochenen, wurde vom Landgericht Dortmund als Entschädigung für die unschuldig verbüßte Zuchthausstrafe von vier Jahren 21153 M. sowie vom 1. April 1913 ab eine JahreSrente von 1980 M. bis zu seinem 65. Lebens jahre zugesprochen. Erfurt, 7. Juni. Die Stadtverordneten beschlossen in ihrer gestrigen Sitzung anstatt der in der vorigen Sitzung bewilligten 10000 M. zum Regierungsjubi- läum Sr. Majestät de- Kaisers 20 000 M. an die be dürftigen Veteranen der Stadt Erfurt zu verteilen. Für die Kaiser-Wilhelm-Veteranstiftung verbleibt sonach ein Betrag von 30 000 M. (Eingesandt.)