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mit dem Städtische» Schulausschuß getroffene Anordnung war die Erwägung, daß nicht nur die Sinder über 14 Jahre, sonder» gerade auch die noch im sortbildungS- schulpflichtigen Alter stehenden, in ihrem Charakter »och wenig gefestigte» und schädliche« äußeren Eiuflüfsen darum leicht unterliegenden jugendlichen Personen durch den Besuch für sie ungeeigneter Lichtspielaufsührungen in geistiger und sittlicher Beziehung gefährdet erscheinen. * Wie bereit» bekanutgegeben worden ist, erbeuteten Einbrecher am Sonntag, den 25. Mai, iu den Nachmittags- stunden in einem Hause der Wettinerstraße, außer 500 M. in bar, eine wertvolle Münzensammlung, im Kurs werte von 1000 M. — Die Sammlung enthielt unter anderen 2-, 3- und 5 Markstücke verschiedener deutscher Staaten mit poliertem Stempel, einen hannoverschen Doppeltaler 1862, eine Anzahl deutscher Siegestaler 1871, einen Gedenktaler 1893 (König Albert reitend^ einen Sterbetaler 1902 (König Alberts Tod), einen dergleichen von 1904 (König Georgs Tod), einen Fraukfurter Schiller- taler von 1859, einen Doppeltaler (Johanns goldne Hoch zeit) sowie alte Doppelgulden in süddeutscher Währung. Der Bestohlene hat eine Belohnung in Höhe der Hälfte deS Wertes der herbeigeschafften Münzen zuge sichert. Sachdienliche Mitteilungen über die Täter oder den Verbleib der Münzen erbittet die Kriminalabteilung Dresden, Zimmer 89. *Aus dem Polizeibericht. Gestern nachmittaag gegen 3 Uhr stieß die radfahrende Gattin eines Handelsschullehrer» auf der Königsbrücker Straße mit einer Automobildroschke zusammen, stürzte zu Boden und geriet unter das rechte Vorderrad. Die Ver unglückte verlor das Bewußtsein und erlitt anscheinend schwere Verletzungen am Kopfe. Ei» Gendarm über führte sie in der Automobildroschke sogleich nach der Diakonissenanstalt, wo sie bald danach verschied. Ein Verschulden Dritter soll nicht vorliegen. * Bericht der Landeskriminalpolizei. In der Nacht zum 8. Dezember 1912 war in Hartha» bei Chemnitz eine Scheune in Brand gesetzt worden. Man hatte das Scheunentor mit Petroleum begossen und dann angezüudet. Durch die von der Laud- gendarmerie angestellten Erörterungen lenkte sich der Tatverdacht auf einen Harthauer Einwohner, und die Kriminalbrigade Chemnitz stellte dessen Täterschaft fest, worauf feine Festnahme erfolgte. Er wurde vor einigen Tagen von dem Königl. Schwurgericht zu Chem nitz zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt. * Bemerkenswerte Leistung eines Dresdner Polizeihunde-. An der Eingangstüre der Filiale der Deutschen Bank in der Münchner Straße, sowie an den Schaufenstern zweier benachbarten Grundstücke wurden vor kurzem die Glasbuchstaben der Firmenaufschrift ab geschlagen. Ferner wurde ein Schaufenstervorhang durch mehrere Schnitte beschädigt. Es handelte sich zweifellos um einen mntwilligenEtrerchnächtlicherStraßengänger. Der Täter war zunächst nicht festzustellen. Erst als der Polizei hund „Schack vom Schweizerviertel" am Tatorte erschien, gelang die Ermittlung. Der Hund, der an den be schädigten Gegenständen und an den am Boden noch erkennbaren Fußspuren Witterung bekam, verfolgte die Spur de» Täters bis zu einer Wirtschaft auf dem Münchner Platz. Dort hatten acht Studierende der Technischen Hochschule einen Kneipabend abgehalten. Einer von ihnen wurde al- der Veranstalter des ungehörigen Studenten- ulkeS ermittelt. Au» Sachsen. * Mit dem 1. Juli beginnen aus die von der Königl. Landeswetterwarte herausgegebeuen Wetterkarten uud Wetterberichte neue Abonnement-. Die von Reichs wegen insbesondere auch für Landwirtschaftszwecke ge schaffenen „Wetterkarten" mit Vorhersagen für den nächsten Tag werden in den Mittagsstunden herauS- gegeben und dürsten in den meisten Fällen noch am Taye der Ausgabe in die Hände des Besteller- gelangen. Tie ausführlicher gehaltenen und sich besonders für Unter- richtszwecke eignenden „Wetterberichte" erscheinen in den Nachmittagsstunden. Bestellungen nehmen alle Post anstalten entgegen. Aus Wunsch werden Probeexemplare zugesandt. chen Landes- orgebrstre Mittwoch, den 8. Oktober, vormittags HU bis 12 Uhr Prof. vr. w«i. Kraft, Weißer Hirsch b. Dresden, „WohuungS- aufficht und Wohnungspflege", mit Lichtbildern. 12 bi« 1 Uhr Vr.-Iog. Kruschwitz-Dresden, GeueralsekretSr der Zentralstelle sür WohnungSsürsorge im Königreich Sachsen „Gemeinnütziger KleinwohnungSbau in Sachsen"; nachmittag«: Führung und Besichtigung der Ausstellung. Donnerstag, den 9. Oktober, vormittags H11 bis 12 Uhr vr. Buschina-München, Generalsekretär des Bayri Dienstag, den 7. Oktober, vormittags H11 bis 12 Uhr Geh. Hofrat Prof. vr. Cornelius Gurlitt-DreSden: „BebauungS- Pläne und Kleinwohnungen", mit Lichtbilder«. 12bist Uhr Geh. Hofrat Prof. vr. Wuttke-Blasewitz: „Wohnungswesen und Wirtschaftspolitik"; nachmittags H4 di» 5 Uhr Landes- verfichernngsrat Hansen-Kiel: „Die WohnungSsürsorge- bestrebungen in Nord- und Ostdeutschland". 5biS H7Uhr Privatdozent vr. Pribram-Wien, Generalsekretär der Zentral stelle für Wohnungsreform tu Osterreich: „Die Wohnung»- sürsorgebestrebungen in Österreich". Mittwoch, den 8. Oktober, vormi * Die Zentralstelle sür Wohnung-fürsorge im Königreich Sachsen, die bekauntlich auf der Inter nationalen Baufach-Ausstellung iu Leipzig in dem Haus des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz einen besonders großen Raum für ihre Ausstellung zur Verfügung er halten hat, veraustaltet in der Zeit vom 6. bis 9. Oktober d. I. in dem großen Kougreßsaal der Internationalen Baufach-Ausstellung einen Kursus über die Wohnungs frage, in dem nicht nur ein vollkommen orientierender Überblick über die Wohnungsfrage in Sachsen gegeben wird, sondern in dem auch die Wohnungssürsorge- bestrebungen in dem übrigen Deutschland und in Öster reich behandelt werden sollen. Wie man uns mitteilt, ist das Programm des Kursus folgendes: Montag, den 6. Oktober, vormittags H11 Uhr Eröffnung des Kongresses. 11 bis 12 Uhr Ministerialdirektor Geh. Rat vr. Rumpelt-TreSden: „Die Wohnungsfrage im Königreich Sachsen". 12 bis 1 Uhr Geh. Baurat Schmidt-Dresden: „Städtische und ländliche Kleinwohnungen", mit Licht bildern; nachmittags: Führungen und Besichtigungen der Aus stellung. verein» z»r Förderung des Wohmwg»tv«s«i»», „Die Woh«nng»- sürsorgebestrebunaen in Süddeutschland". 12 bi» 1 Uhr vr. Lin decke-Düsseldorf, Generalsekretär de» Rheinischen Verein» für Kleinw^hnung-wesen, „Die Wohnung» für bungen in Westdeutschland"; nachmittag»: Besichtigung Leipziger Sehenswürdigkeiten mit vorhergehendem erläuternden LichÜlldervortrag. Alle- Nähere über Eintrittskarten rc. ist in der Ge- chäftSstelle Dresden-A., Schießgasse 24, (Fer»r»s 254) ;u erfahre«. * Die Lutherspende zum Reformations-Jubi- Sum 1917 versendet ihren dritten Bericht, dem wir olgende- entnehmen: DaS zweite volle Arbeitsjahr liegt hinter unS. Unser Werk glaubens- und volksbrüderlicher Liebe ist vorwärts gekommen mit jener ruhigen Stetig keit, die unS die Hossnung aus eine gesunde Fortentwick- ung zu verbürgen scheint. Den zehn bereits bestehenden Arbeitsausschüssen hat sich seit dem Herbst 1912 als elster der Hamburger hiuzugesellt. Der Gebaute der Luther spende ist weit in die evangelischen deutschen Lande hin eingetragen worden. Die Spende hat das 180. Tausend überschritten. Einen reichen Anteil an dem Wachstum der Spende haben auch in diesem Jahre die Kirchgemein den, aber auch von Lehrerkollegien, auS Zweigvereinen des Evangelischen Bundes und Gustav-Adols-Vereius, von evangelischen Vereinen und aus Beamtenkreisen sind unS erhebliche Gaben zugeslosse». Die Spenden, die uns von einzelnen zugegangen sind, reden wiederum oft die Sprache ergreifender Liebe. Der Bericht schließt mit den Worten: „Auf denn mit Gottvertrauen zu rührigem evangelischen Bekenntnis durch opferfreudige Tat! In Treue fest! Be harrlich iu der Liebe!" —Bekanntlich wünscht die Luther spende dem Andenken Luthers zum Reformationsjubiläum 1917 ein lebeudigeS Denkmal zu errichten, indem sie eine Million zu sammeln sucht, mit deren ZinSerträgnissen sie die deutsch-evangelischen Schulen unseres Nachbarlandes Österreich allmählich auS ihrer schweren Notlage befreien will. Im allgemeinen soll sich dies eipenartige, schöne Lutherdenkmal aus Bausteinen von je 100 M. auf bauen. Zahlungen nehmen entgegen die Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt in Leipzig und die Sächsische Bank zu Dresden nebst allen Filialen aus das Konto „Luther spende", das Postscheckamt zu Leipzig auf daS Konto Nr. 9910 „Lutherspende zum Reformations-Jubiläum 1917, Dresden" (Zahlkarten dafür sind auf allen Postämter« erhältlich) und der Schatzmeister der Lutherspe«de, Hr. Landgerichtsrat Kulka, Dresden, Ant on-Graff-Str. 24,11. * Wiesa, 6. Juni. Ein schweres Gewitter zog gestern über unseren Ort. Tie Telephonleitung zwischen den Rittergütern Wiesa und Schönseld wurde schwer beschädigt. Mehrere Telephonstangen wurden vollständig zersplittert. Der Draht wurde zerrissen und zur Erde geworfen. Biele elektrische Lampen wurden vollständig vernichtet. 51. Riesa, 6. Juni. Weil es in der Schule zwei Stunden nachsitzen sollte, sprang gestern mittag ein 13jähriges Mädchen von der hiesigen Elbbrücke in den Strom. Aus dem Militärbade kamen sofort Pioniere in einem Sahn herbei und brachten das Mädchen aufs Trockene. Verletzungen hatte sie bei dem Sprung schein bar nicht erlitten. v. Zittau, 7.Juni. Au-MittelherwigSdors wird gemeldet: Beim Baden in Landwasser ertrank am Donnerstag abend der beim Gutsbesitzer Förster beschäftigte 20 Jahre alte Knecht Paul Offelmann aus Reichenau. Er hatte mit einem anderen Knechte in dem Teiche ge badet, wobei er an eine tiefe Stelle geriet uud, des Schwimmens unkundig, sofort unterging. Das gleiche Schicksal hätte auch der andere Knecht geteilt, wenn er nicht durch einen hinzugekommenen Schmiedegesellen ge rettet worden wäre. Die Leiche Offelmanns konnte erst gestern nachmittag geborgen werden. * v. Leipzig. In der 6. Jahresversammlung des Deutschen Werkbundes, die im Kongreßsaale der Internationalen BaufachauSstellung abgehalten wurde, sprach heute der Geh. OberregierungSrat Albert vom Reichsamt des Innern über das Thema „Ausstellungs wesen" und führte u. a. aus: Die Reichsverwaltung habe dafür zu sorgen, daß die nationale Bedeutung der deutschen Leistungen auf dem internationalen Markte zur Geltung komme. Mit Ausstellungen innerhalb Deutsch lands befasse sie sich weniger, nur wenn solche Aus stellungen die gesamten deutschen Wirtschaftsgebiete umfaßten und entweder dadurch, daß sie die Jutcr- nationalität von vornherein betonen, oder durch ihre Bedeutung und Größe ei«e gewisse inter nationale Wucht bekämen. Was die Weltausstellungen anlange, so sei eine Ausstellungsmüdigkeit, ja eine Ausstellungsgeanerschast der deutschen gewerblichen Kreise vorhanden. Der Schwerpunkt einer zukünftigen Be teiligung an Weltausstellungen werde in letzter Linie in der Größe der propagandistischen Bedeutung liegen. Mau werde die Beteiligung sehr wesentlich unter dem Gesichtspunkte prüfen müssen, wie der einzelne Fabrikant sich die Frage der Reklame vorlege und wie er sie nützen könne. Die Bedeutung der Propaganda bestehe nicht nur für die Erzeuger, sondern auch für die Deutschen selbst und für die deutsche Nation. Da- Ausland urteile anders über die Deutschen als diese selbst. Die Deutschen seien im Auslande wirklich unbeliebt. Dies habe auch eine Rückwirkung auf die wirtschaftlichen Beziehungen. Im übrigen sei die Ablehnung und Zurückhaltung der gewerblichen Kreise mit großer Vorsicht zu prüfen. Die rasche Aufeinanderfolge von internationalen Aus stellungen errege die schwersten Bedenken. Zunächst hätten hierprivate Organisationen einzugreifen versucht. Dann sei im Oktober 1912 in Berlin die diplomatische Ausstellung-- konferenz zusammengetreten, an der fast sämtliche Staaten Europas sowie die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan teilaenommen hätten. DaS Hauptergebnis dieser Konferenz sei, daß man dahin übereingekommen sei, daß die Vertragsstaaten an Weltausstellungen nur noch teil nehme» solle», wenn ein Zeitraum von drei Jahren und im eigenen Lande von zehn Jahren dazwischen liege. Dieses Ergebnis sei noch nicht übermäßig befriedigend, bedeute aber immerhin einen Anfang. Bei den nationalen Ausstellungen finde man keine Müdigkeit, im Gegenteil: Geneigtheit, ja sogar eine gewisse Ausstellungsfreudigkeit. Aber eS sei doch^ bedenklich, wenn man aus dem Kataster der ständigen Ausstellungskommifsio« für die deutsche Industrie ersehe, daß im Jahre 1912 in Deutschland 253 Ausstellungen eingetragen aewesen feien und für 1913 bis 1914 bereit- 80 Ausstellungen. Hier sei un bedingt ejne Einschränkung geboten. Mit Rücksicht auf die Erfahrungen komme man zu dem Ergebnisse, daß ma« besser tue, in Deutschland rein nationale Aus stellungen zu zeige«. Dies gelte besonder- für die Ge biete, wo e- darauf ankomiue, spezifisch deutsche Ent wicklungstendenzen darzustelle». Deshalb werde der Deutsche Werkbuud mit sciuer Ausstellung im Jahre 1914 in Cöln dasRichtige treffen. Nach Geheimrat Albert sprachen noch Syndikus vr. Dietrich aus Plauen über „Deu tsch lands Interessen an der Ausführung und über die Fortbildung des internationalen Marken schutzes" sowie Prof. Seliger auS Leipzig über „Tech nische Fragen zur Wertsteigeruug des deutschen Handwerks uud der Industrie". v. Leipzig. Gras Zeppelin wird am 22. Juni, dem Tage der Einweihung der Leipziger Luftschifshalle, auch der Internationalen Baufachausstellnng einen Besuch abstatte«. ck. Chemnitz. Die Stadtverordneten beschlossen am Donnerstag abend in geheimer Sitzung den Bau de ll euen Stadtbankgebäude-aus dem Hiukelschen Grund stück an der Poststraße der Firma Lossow L Kühne, Dresden und Chemnitz, zu übertragen. Das Hinkelsche Haus wird vollständig weggerissen und ein monumentaler Neubau aufgesührt werde», in dem außer der Sladtbank die neu zu gründende Grundrenten- und Hypothekenbank ihr Heim finden soll. bs. Sehma. Eine Kaiser Wilhelm-JubiläumS- stiftung von 20000 M. errichtete der hiesige Gemeinde-, rat zur Verpflegung Bedürftiger im Krankenhaus. Birkigt. Bei den hier vorgenommenenBohrungen auf denl Areale der Baugenossenschaft stieß man in einer Tiefe von 120 m auf ein Kohlenflötz. Die weitere» Feststellungen werde» die Mächtigkeit der Kohlenader ergeben. Auch an anderen Stellen sollen noch Bohrungen vorgenommen werde«. tü. Grri«g-walde. Nach achtjähriger Pause soll am 7. Juli hier wieder ein großes Schulfest abgehalten werden. Die Mittel dazu sino im diesjährigen städtischen Hau-Haltplane mit 1000 M. eingestellt. v. Großenhain. Die im benachbarten Görzig vor kurzer Zeit aufgefundene Urne wurde von Hr«. vr. Deichmüller-Dresde« besichtigt, der sie als dem jüngeren Lausitzer TypuS angehörig bezeichnete (etwa 1000 Jahre vor Christi Geburt). Bei dieser Gelegenheit wurde aus dem dem Gutsbesitzer Wilhelm Schade ge hörigen Areale, wo schon früher Scherbenfuude gemacht wurden, gegraben und einige Feuerstätten (Herdgruben) bkoßgelegt, die beweisen, daß der Teil von Görzig, der südlich der Dorsstraße liegt, schon vor 3000 Jahre» be siedelt gewesen ist. Land- rmd Forstwirtschaftliches. Berlin, 7. Ium. Wöchentlicher Saateustaudsbericht der Preisberichtsstelle des Deutschen Landwirtschafts rats. Zahlreiche Gewitter brachten auch in der Berichtswoch« vielen Gegenden Niederschläge, die bei hochsommerlicher Temperatur äußerst günstig auf die Vegetation einwirkten. Während es im Westen uud Eüdrn genügend geregnet hat uud jetzt beständige« Wetter für die im Gauge befindliche Heuernte erwünscht ist, war Ost- und Mitteldeutschland nicht in gleichen, Maße vom Wetter begünstigt. Auch hier haben strichweise befruchtende Niederschläge die Manzen erfrischt, aber zum Teil war die Befeuchtung nicht ausgiebig genug, und in vielen Gegenden von Ost- und West- Preußen, Pommern, Mecklenburg, Brandenburg, der Provinz und des Königreichs Sachsen sowie iu Anhalt macht sich erneut da» Bedürfnis nach weiteren» Rege»» geltend. Der ungleichen Ver teilung der Niederschläge entsprechend ergibt sich in den einzelnen Provinzen eine sehr unterschiedliche Beurteilung des Stande«, wobei natürlich auch die Bodenbeschaffenheit mitspricht. Günstig für sämt liche Kulturen lauten die Berichte im allgemeinen aus dem Weste» und Süden. Bei dem recht bunten Bild, das sich in den anderen Gebieten zeigt, schneid«»» Westpreußeu und Brandenburg verhältnismäßig an» wenigsten günstig ab Bon den Winterhalmfrüchten stand der im Stroh zurückgebliebeue Roggen überall in voller Blüte. Eine gün stigere Wirkung als beim Roggen verspricht inan sich von feucht- warmer Witterung für den meist befriedigend stehenden Weizen, der auch i»n Oste»» die Trockenheit bisher verhältnismäßig besser über standen hat. Bon Nutz«»» haben sich selbst schwache Niederschläge für die Sommersaaten erwiesen, deren Stand allerdings häufig durch den stark wuchernden Hederich beeinträchtigt wird. Die zur Bekämpfung des Unkrautes angewandten Mittel hatten leider nicht immer de»» gewünschten Erfolg. Tie Futterpflanzen und Wiesen haben außer in den ganz ohne Regen gebliebenen Gegenden vielfach noch sehr gewonnen und geben einen recht befriedigende»», znm Teil sogar reichlichen ersten Schnitt von sehr guter Beschaffenheit. Wärm« und Feuchtigkeit haben auch di« Entwickelung der Hackfrüchte sehr gefördert; di« Rüben wachse« gut vorwärts, der Ausgang der Kar toffeln wird mit wenigen Ausnahmen als besriedigend bezeichnet. Wetterbericht der Wettertekegramme «önigk. LandeSwetterwarte s« Dresden. au- Sachse« vom 7. J»ai früh. renw-i^Her» ««»»achtuu-rn heut» früh 7 Uhr Station HS'" — — — — - - - ' »iu. Max. «drscht. Tev» l Mud Wetter 11» 1,1 3.7 1,4 vsv, heiter, Senne Leipzig ira i«4 »L« 114 »37 LV, - trecken Bautzen 1».» »I »L7 13.7 V 4 trüb. Zichadraß »10 1,7 1,4 ! »3 >14 V, heiter, » Zittau »4» 1»U ,1.1 104 13 9 V, Hal»»«» Chemnitz Ul ».» t».S ! «3 1».» a« , heiter, Senne Plaue« »«» 1,4 194 30 134 » a, 4 4 Fvibn, »»« 1,» 1,4 9, 111 V, haltz-edeL», Senne Schneeber, »ai W7 »9 114 SV s -eiter, » Bad Llster »00 ia.« 17« 9 3 104 773 halb-ed., »imaberg r» io.o 17.» »9 34 SV 3 heiter. - »Iteuderg 7» 9,3 19., 9.4 104 SV, -albded. »eitzenbai» 77, 74 174 13» 34 »V4 4 B Fichtelberg irir - - Die Wetterlage hat sich in der W«is« entwickelt, daß das Hoch im Südw«st«». da« Ties im Norden uud Nordosttn lagert. Eine Ausbuchtung de» letzter«« reicht noch bis nach Schlesien. Diese Umwandlung der Luftdruckverteilung ist für die künftige Wetter- aestaltung von enlfchneidender Bedeutung. Die Wind« wehen auS Südwester» und Westen uud entstammen zumeist dem Meere. Sie bringen wolkige«, zu Niederschlag neigendes Wetter. «»»licht für de» 8. Kmi: Südwestwind; wechselnde De- wölkung, Temveratur wenig geändert, zeitweise Niederschlag.