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Dresdner Journal : 02.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-191306024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19130602
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19130602
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-06
- Tag 1913-06-02
-
Monat
1913-06
-
Jahr
1913
- Titel
- Dresdner Journal : 02.06.1913
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Akertviegend sich gut bewährt». La der moderne Staat ungleich gröbere Anforderungen an das Wissen und den Charakter seiner Beamten stellt als in den älteren Ver hältnisse» üblich war, so steigert sich auch die Verpflichtung deS Beamte», seine Leistungsfähigkeit durch Besserung seiner allgemeinen und beruflichen Bildung auf ein höheres Maß zu bringe«. Darauf wurde« die internen An gelegenheiten erledigt. — Heute vormittag unternahm der Verband Deutscher Beamtenvereine eine Dampfer fahrt nach Rüde-Heim. Rach einer genußreichen Fahrt wurde der Berg zum Riederwald-Denkmal bestiegen, wo ein Festakt stattfand. Am Fuße der Denkmals wandte sich Ministerialdirektor a. D. Just mit einer An sprache an die Versammlung, i« der er u. a. sagte: Alle Beamten, besonders aber unser Verband, müssen be strebt sein, das deutsche Beamtentum auf seiner Höhe zu erhalten und in Anpassung an die nie rastende Fortent wicklung weiter zu heben und zu veredeln. Haben wir doch an dem, der nun seit 25 Jahren die Geschicke des Reiches in seiner Hand hält, an unserem Kaiser und König, das beste, leuchtendste Beispiel. Danken wir heute Gott aus vollem Herzen daß er uns diesen Mann als Kaiser und König geschenkt, bitten wir Gott, daß er ihn uns noch lange erhalte, sowie der deutschen Beamtenschaft Zähigkeit und Kraft verleihe, ihm und ihren Landesherren schlecht nnd recht, treu und erfolgreich zur Seite zu stehen! Lassen Sie uns unser Gelöbnis, danach zu handeln, zu sammenfassen in den Ruf: Se. Majestät der Deutsche Kaiser und König von Preußen, er lebe hoch, hoch, hoch! Mit diesem Festakt fand der 23. Verbandstag deutscher Be amtenvereine sei« Ende. An Ce. Majestät den Kaiser wurde ein Huldigungstelegramm gerichtet. Erfurt, 1. Juni. Aus Anlaß des Regierungs- jubiläumS Sr. Majestät des Kaisers fand heute auf dem Gelände der Kavalleriekaserne einmilitärisches Reiterfest statt, das von den hier liegenden drei Regimentern veranstaltet wurde. Es hatten sich mehrere Tausend Zuschauer aus Erfurt und den umliegenden Ortschaften dazn eingefunden. Ferner waren erschie nen der Fürst und die Fürstin Günther zu Schwarz burg, Prinz Albert zu Schleswig-Holstein, Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe, der kommandierende General des 11. Armeekorps Frhr. v. Scheffer-Bohadcl und andere hervorragende Persönlichkeiten. Das Programm, dessen Hauptnummer in den preußischen Uniformen von 1813 ausgeführt wurde, wurde äußerst beifällig ausgenommen. Das Ganze schloß mit einem großen Blumenkorso. Breslau, 1. Juni. In Breslau tagte heute der 13. Delegiertentag der deutschen Goethebünde unter Vorsitz von Prof. Du. Harnack-Stuttgart. Die Versamm lung nahm zunächst den Tätigkeitsbericht der einzelnen Bünde entgegen. Es wurde mitgeteilt, daß der Schiller preis im Jahre 1915 abermals vergeben wird. Ferner beschloß die Versammlung auS Anlaß der bevorstehenden Verabschiedung des ReichstheateraesetzeS die bereits früher dem Reichstag überreichte, von Prof. Franz v. Liszt ans- gearbeitete Petition zu erneuern und mit dem Anträge zu ergänzen, das Neichstheatergesetz erst nach Aufnahme der reichsgesetzlichen Beseitigung der Theaterzensnr zu ver abschieden. Von besonderer Bedeutung wurde die dies jährige Tagung durch eine Mitteilung des Baudirektors Prof. vr. C. v. Bach, des Delegierten de- württembergi- schen Goethebundes, der in den Kreisen württembergischer Interessenten eine Summe von 8000 M. zu einem Preis ausschreiben gesammelt hat, das die Erlangung einer Preisschrift über die Mittel zur Milderung der Deutsch land zerklüftendev Klassengegensätze zum Gegenstand haben soll. Die nächste Tagung findet in Frankfurt a. M. im Ok tober 1914 aus Anlaß der Universitätseröffnung statt. Plochingen, 1. Juni. Ein Wirbelsturm von furcht barer Stärke hat die Glasdächer und einige Giebeldächer des Bahnhofs zum großen Teil zerstört. Ein leerer Eisenbahnzug wurde mitsamt der Lokomotive vom Sturm umgerissen. Durch herabfallende Manerstücke wurde ein junger Mann verletzt; von vielen Häusern wurden Mauer teile weggerisse«. Über 100 Ziegeldächer wurden ab gedeckt. Der Wirbelsturm dauerte uur 2 Minuten. Metz, 1. Juni. Der Deutsche Buchdruckerverein hält hier seine diesjährige Jahresversammlung ab. Aus diesem Anlaß veranstaltete die Stadt gestern einen Begrüßungsabend. Bürgermeister Foret begrüßte die Gäste, worauf der Vorsitzende des Vereins Br. Klrnlhardt dankte. Heute vormittag versammelten sich die Mitglieder im Gewerbehause und wurden namens des Statthalters von Unterstaatssekretär Mandel begrüßt. Zu Ehren der Teil nehmer an der Jahresversammlung, für deren Verhand lungen drei Tage vorgesehen sind, veranstaltet die Stadt Metz heute abend ein Festessen. Ans vem Auslanve. Kopenhagen, 1.Juni. Der König von Schweden kam heute nachmittag an Bord des Panzerkreuzers „Oskar II." mit einer Eskorte von vier Torpedobooten hier an, um dem dänischen Könige einen offiziellen Gegenbesuch abzustatten. König Christian war in Be gleitung der hier anwesendeu Prinzen sowie der Spitzen der Behörden am Hafen erschienen. Aus Anlaß de- Be suches des Königs von Schweden fand heute abend eine Galatafel statt. Die beiden Könige brachten herzliche Trinksprüche aus, in denen sie die nahe Stammverwandt schaft der beiden Völker hervorhoben. * Wien, 31. Mai. Die „Militärische Rundschau" schreibt: Der Fall Redl hat eine Flut abenteuerlicher Gerüchte hervorgerufen, die augenblicklich unmöglich zu übersehen, geschweige denn zu kontrolliere» sind. Wir be halten uns jedoch vor, demnächst eine Darstellung des Sachverhalts zu geben, welche die zahlreichen Publikationen auf jenes Maß znrücksührt, da- der Wahrheit entspricht. Die Nachricht eines Wiener Mittagsblattes, der zufolge Redl Mobilisierungs- und Aufmarfchpläne deS Deutschen Reiche- an eine fremde Macht verraten habe, bedarf jedoch wegenihrerUngeheuerlichkeiteiner sosortiHenRichtigstellung, dahingehend, daß — wie dem mit militärischen Organi- sationen einigermaßen Vertrauten bekannt ist — kein Offizier überhaupt in den Stand gesetzt ist, militärische Geheimnisse einer auswärtigen Macht preiszngeben. Nishnijnowaorod, 1. Juni. Heute wurde ein Personenzug auf der Strecke Moskau—Nishnijnow- gorod dadurch schwer gefährdet, daß ein Leerzug, dessen Führer von der Lokomotive auf den Bahndamm aestürzt »ar, i« größter Geschwindigkeit auf demselben Gleise herannahte. Um einem Zusammenstoß« vorzu- deugen, leitete ein Weichensteller die Lokomotive auf ein totes Gleis. Die Lokomotive zertrümmerte eine Schranke und eine Steinwaud und fuhr in eine Straße hinein. Dabei wurden zwei Personen getötet und mehrere verletzt. Lissabon, 2. Juni. An der Küste von Nazaret bei Leiria ist ein mit 20 Personen besetztes Fischer boot gescheitert. Bon den Insassen sind 15 ertrunken. Bunte Chronik. An- der eisernen Zeit: Napoleons größter Fehler. (Zum Waffenstillstand am 4. Juni.) Den größten Fehler seine- Leben- hat Napoleon selbst später den Waffenstillstand vou Poischwitz genannt, durch den der erste Akt in dem gewaltige« Drama des VölkerringenS vor 100 Jahren beendet wurde. Die meisten Historiker sind derselben Ansicht gewesen und Graf Jork sieht in seinem gruudlegenden Werk über Napoleon als Feldherr in diesem ersten Nachgcben des Kaisers den deutlichsten Beweis für den Niedergang seines Genies. Erst in neuester Zeit hat man die subjektiven Gründe Napoleons besser zu würdigen gelernt. „Ich darf Ihnen nicht ver- hehlen," schrieb er an Eugen BeauharnaiS, „was mich bestimmt, den Gang meiner Siege zu unterbrechen Es ist die Rüstung Österreichs und der Wunsch, Zeit zu gewinnen." Dazu kam der Mangel an Kavallerie und der schlechte Zustand seines kriegsungewohnten Heeres, das durch große Verluste uud verheerende Krankheiten dezimiert war. Wenn er Zeit gewann, so konnte er die Hunderttausende, die er im Frühjahr unter die Waffen gerufen, besser ausbildeu und auf den Kriegsschauplatz bringen, und so beugte er sich denn unwillig der Macht der Umstände mit der feste« Absicht, nach kurzer Ruhe den entscheidenden Schlag zu führen. Die geschichtliche Forschung, die heute die Gesamtlage klarer übersieht, als es selbst dem genialen Blick des Korsen möglich war, muß trotz dieser wichtigen Motive Fehlerquellen in dcr Anschauung Napoleons feststellen, welche die Grundlage zu seinem Sturz legten. Er über schätzte Österreich, das mit seinen Rüstungen damals noch weit im Rückstand war, und er unterschätzte Preußen, das aus den Versäumnissen früherer Jahre ge lernt hatte und mit erstaunlicher Energie seine Kriegs rüstung in ungeahnter Kraft vollendete. Wie viel Napo leon rrotz seiner beiden Siege an einer Beendigung oder wenigstens Unterbrechung des Kampfes gelegen war, be weist die Bereitwilligkeit, mit der er auf die zunächst von Österreich ungebahnten Verhandlungen eiugiug, nnd die Nachgiebigkeit, die er in der Stellung der Vorbedingungen zeigte. Bereits am 16. Mai hatte der österreichische General Buona Napoleons Vorschläge zu einem Waffen stillstand unterbreitet. Darauf schickte der Kaiser am 18. Mai den Großstallmeister Coulaincsurt zu den russi schen Vorposten, um durch diesen den Zaren besonders sympathischen Unterhändler direkt mit dem russischen Kaiser zu verhandeln. Aber Alexander ließ Coulaincourt nicht vor und blieb standhaft bei der Bedingung, daß er nicht ohne Teilnahme seiner Verbündeten und nur durch die Mitteilung Österreichs unterhandeln werde. So peinlich dies dem französischen Kaiser war, so gab er doch endlich nach. Am 29. Mai bemerkte man in seinem Hauptquartier zu Liegnitz eine große Spannung und Un ruhe. Seit morgens war alles zum Abmarsch unter dem Gewehr, und immer wieder verzögerte sich der Aufbruch. Adjutanten eilten hin und her; Napoleon zeigte eine an ihm ganz ungewohnte Unentschlossenheit. Er zögerte immer noch mit der Annahme der Waffenstillstandsverhandlungen, an denen auch Österreich beteiligt war. Endlich in der Nacht zum 30. wurde Coulaincourt abgesandt, und die Verhand lungen nahmen nun zwischen ihm nnd den Generalen Schuwalow und Kleist vom 30. Mai bis zum 4. Juni ihren Gang, zunächst in Kloster - Wahlstatt, dann in Gräbersdorf und zuletzt in Pläswitz. Man nennt des halb den Waffenstillstand auch den von Pläswitz, welchen Ort die französische Urkunde bezeichnet. Die preußische Urkunde datiert aus Poischwitz, wo auch verhandelt wurde, und so ist denn diese Bezeichnung bei uns die übliche. Für die Russen war eine Pause im Streit ebenfalls von höchster Bedeutung. Der neue Oberbefehls haber Barclay de Tolly, der am 26. Mai an die Stelle von Schwarzenberg getreten war, zeigte sich vom ersten Tage seines Oberkommandos an überzeugt, daß er sich mit seinem geschwächten und verwilderten Heere nicht mehr auf dem Kriegsschauplatz halten könne und nach Polen zurückgehen müsse. So allein gelassen, blieb auch den Preußen uichts anderes übrig, als in die Verhand lungen einzuwilligen, zumal auch sie starke Verluste erlitten hatten, Ausrüstung und Verpflegung mangelhaft waren und die Organisation der Landwehr noch weit im Felde lag. Nach langem Feilschen und Markten über die Grenzlinie und die Dauer des Waffenstillstandes kam es schließlich durch Napoleons Nachgeben zu für die Verbündeten günstigen Bedingungen. Die französische Armee blieb auf einen kleinen und nicht gerade frucht baren Teil von Schlesien mid Sachsen beschränkt. Als Endtermin wurde der 20. Juli festgesetzt, der dann durch Metternichs Verwendung bis zum 10. August verlängert wurde. „Man darf sich nicht verhehlen, daß der Waffen stillstand für mich nicht sehr ehrenvoll ist", schrieb Napoleon an Coulaincourt, „ich bin es, der alle- gibt, der Feind nichts." Trotzdem freute er sich über den Ab schluß, schlief in der folgenden Nacht „zehn lange Stunden ununterbrochen", trällerte französische und italienische Liedchen; er vertraute seiner Organisationskraft und feinem Genie. Bei den Preußens aber wirkte die Nach richt so niederschmetternd, als wenn die ärgste Niederlage gemeldet würde. Alle dürsteten nach Krieg und Rache und nun sollte Ruhe sein, vielleicht gar schimpflicher Frieden. Blücher und Gneisenau, die bereits einen Frieden ge fürchtet hatten, atmeten auf, dennoch schrieb Gneisenau: „Dieser Waffenstillstand, der dem Feinde weit nötiger und nützlicher ist, als uns, wird in der Armee sehr übel aus genommen. Ich bin sehr unmutig darüber, sowie über die Führung des Ganzen." Zähneknirschend und unmutig fügten sich die Truppen; tiefste Bestürzung herrschte unter der Bevölkerung. „Als am zweiten Pfingsttage", er zählt E. M. Arndt, „die Nachricht von der ab geschlossenen Waffenruhe »ach Berlin kam, wurden plötzlich alle Gesichter blaß, alle Herzen wie vom Douner- strahl getroffen, bange TodeSflille war in der eben noch so fröhlichen Menge der wandelnden Menschen, die Sonne deS schönen Frühlingstage- schien nur auf Verzweifelnde. Bei dem Gedanken an die Möglichkeit eines unrühmlichen Friedens waren alle wie versteint." Man wurde erst ruhiger, als am 5. Juni eine zuversichtliche Bekannt machung des Königs erschien, in der die Waffenruhe fast wie ei» Sieg angekündigt wurde. Im Tom zu Havel berg aber schlossen neun Heißsporne einen feierlichen Bund, in dem sie gelobten, daß jeder, der einen für Preußen unrühmlichen Frieden unterzeichnen werde, der Rache der heiligen Fehme verfallen sein solle . . . Sport und Jagd. Pferdesport. Dread««* Pscrd«re»nen. 7. Lag. Lin Sommertag in Reick! Helle duftige Tamentleider, di« erste Sommermodenrevuel Weiß überwiegt wieder, daneben sah man aber auch leuchtendes Rot, blendendes Gelb und giftiges Grün vertreten; der moderne Sonnenschirm war auch schon da — Morchelfvem! Seinen Beruf al» Schattenspender dürft« er verfehlt haben, aber ganz apart sieht er ans. — Ter Rennplatz war sehr gut besucht, die liebe Sonne, die in der dritten Nachmittag-stund- recht heiß vom azurblauen Himmel herniederstrahlte, hatte an- scheinend doch nur wenige wieder in den kühlen Schatten des HaussS zurückgeschreckt. Und wer die schmucke Bahn des Dresdner R«unvereins gestern aussuchte, hatte es auch wirklich nicht zu be reuen, es ging draußen ein angenrhmeS, kühlendes Lüftchen, das dem heißen Tag« alles Bedrückende nahm, und die sportlichen Darbietungen befriedigten auch anspruchsvoll« Zuschauer. Zudem gab es zwei Außenseitersiege mit Riesenquoten 203: IS und 344 : IS, im letzten Rennen ritt ein holländischer Offizier mit im Felde, und zweimal starteten 10 Pferde. Also es waren der an regende« Momente genug! Tas Hauptereignis deS TageS, das Große Dresdner Handicap, wurde von 7 Pferden bestritten. Die Klaffe war durch den leider dickköpfigen Carino vertreten. Eisenmenger führte nach glattem Start bis in die Gerade vorCarino. Dort gewann Quirl mehr und mehr an Bodeu, auch Mansfeld unter Altmeister Warne, den wir lange hier vermissen mußten, kam gut auf, während Carino, sei cS aus Unlust, sei es weil ihn daS Gewicht drückte, nachließ. Quirl faßte, scharf geritten, Eisenmenger gerade noch vor dem Ziel und siegte mit einer halben Länge. Mansfeld wurde Dritter, Gaboriau Vierter. Industrie, von der man ein sehr gutesNenneu erwartet hatte, enttäuschte. TerErfolgQuirls brachte Dresdner Farben zu Ehren. Der kernige sympathische Braune länft auf seiner heimatlichen Bahn meist recht gut, nach seinem letzten braven Rennen zu Papyrus und KalchaS hatte der Hengst, der recht fair im Gewicht stand, den Sieg auch vollauf verdient. Sehr hübsche Rennen waren auch das Dobritzer Handicap und der Preis vou Borna. Jin erstgenannten Nennen ritt der junge Plüschke die wenig beachtete Amerikanerin Pacific zu einem sicheren Siege über den wieder anferstandencn Viscount. In der Stute hatte man schon immer ein gutes Rennen gesucht, die hohe Quote kam daher etwas überraschend, zumal da die Braune doch diesmal wirklich ein Kindergewicht erhalten hatte. Der Favorit Zampieri führte ein flottes Rennen bis in die Gerade, dann starb er ab, die Distanz war dem Alten, wie befürchtet, zu weit. Im Preis von Borna stürmte Doktor, der am Start Längen gewonnen hatte, in voller Fahrt davon, noch in der Geraden schien er, nachdem er dort zunächst etwas zurückgefallen war, das Rennen, plötzlich wieder aufkommend, gewinnen zu können, da warf Blades mit Energie Rancho vor und um einen Hals war Doktor gerade im Ziele geschlagen. Dicht dahinter endeten Madge Whinstone und der alte Peking, der wieder schlecht vom Start gekommen war und erst zum Schluß aufrückte. Im Lößnitzer Jagd-Rennen ritt Ltut. QuaaS aus Pirna sein erstes öffentliches Rennen. Sein brauner Wallach Manchester kroch aber mehr über die Hindernisse als daß er sprang, fiel daher bald aus dem Rennen. Auch die Seidenuuiform des Reiters kam zur Strecke. Tas weitere sagen die Einzelergebnisse. Am Toto klapperten die Maschinen unermüdlich. Der Gesamtumsatz betrug hier 257 405 M. I. Juni-Berkaussrennen. Garantiert 2500 M., hiervon 2000 M. dem ersten, 300 M. dem zweiten, 200 M. dem dritten Pferde. Sieger für 4000 M. käuflich. Distanz 1200 m. Atajor Graf v. Wuthenaus 5j. F.-H. Nnstic, 2000 M. (Bredereke) 1. Lt. v. Lütckens 3j. F.-St. Goldamsel (Burns) 2. Hrn. E. Sacks a. F.-H. Foxcote (M. Aylin) 3. Hrn. E. Herings 3j. F.-St. Cour- schleppe (W. Scheffer) 4. Ferner liefen: Callista, Flower seller. Kein Gebot auf den Sieger. Rustic führte sofort einige Längen vor Goldamsel, in wechselndem Abstand die übrige,» Pferde. Auf der Dobritzer Seite hatte Goldamsel kurze Zeit die Führung, mußte diese jedoch wieder an Nustic abtrete«, der leicht mit zwei- undeinerhalben Länge' gewann; zwischen Goldamsel und Foxcote eine Länge. Tot.: 30:10; Platz: 14,18:10. Einzahlung auf Sieg 24565 M., auf Platz 8810 M. II. Dobritzer Handicap. Garantiert 8000 M., hiervon 6000 M. dem ersten, 1500 M. dem zweiten, 500 M. dem dritten Pferde. Sieger für 3000 M. käuflich. Distanz 1800 m. Hr». H. Schlöskes 4j. br. St. Pacific, 3000 M.(W. Plüschke) 1. Major- Graf Wuthenaus a. F.-H. Viscount (Bredereke) 2. Graf A. Henckels 4j. br. H. Matador (Blades) 3. Hrn. Orbergs a. br. tz. Premier (M. Aylin) 4. Ferner liefen: Zampieri, Napagedl, Black River, Rap, Moslem, Phönix. Siegerin für 5500 M. zu- rückgesordert. Napagedl war vor Beginn der Rennen mit Engage ments an Hrn. E. Klauß verkauft worden. Der Start gelang nach längerem Bemühen, insbesondere Viscount war widerwillig. Zampieri nahm sofort das Rennen auf und führte mit klarem Vorsprung. Im Einlauf rückte Pacific auf und schlug Viscount nach Kampf mit dreiviertel Länge. Matador einundeinehalbe Länge dahinter dritter, Premier zwei Längen zurück vierter. Tot.: 203:10, Platz: 44, 28, 32:10. Einzahlung aus Sieg 30 800 M., ans Platz 21 390 M. III. Preis von Borna. Ehrenpreis und garantiert 2200 M., hiervon 1500 M. dem ersten, 350 M. dem zweiten, 250 M. dem dritten, 100 M. dem vierten Pferde. Distanz 1600 m. Graf A. Henckel» 3j. dbr. H. Rancho (Blades) 1. Hrn. P. Pakheisers 3j. br. H. Doktor (Burns) 2. Hrn. Neinh. Müllers 4j. br. St. Madge Whinstone (W. Winkler) 3. Hrn. E. Klauß' a. dbr. H. Peking (Rybka) 4. Ferner liefen: Lord» Wood, Western Belle, Ria, Merry Mat, Katarakt, Lincolnshire. Doktor erwischte einen sehr guten Start, im Gänsemarsch folgten die übrigen Pferde. In der Geraden kam es zu einein scharfen Kampfe, aus dem Rancho um einen Hals vor Doktor als Sieger hervorging. «L Länge zurück war Madge Whinstone Tritte vor Peking. Tot.: 344:10. Platz: 63, 20, 31:10. Einzahlung auf Sieg 29575 M., auf Platz 19 870 M. IV. Lößnitzer Jagd-Nennen. Ehrenpre s dem siegenden Reiter und garantiert 4000 M., hiervon 2500 M. dem ersten, 800 M. dem zweiten, 500 M. dem dritten, 200 M. dem vierten Pferde. Distanz: 4000 m. Lt. Martin», 28. Art., 4j. br. St. Heidrun (Bef.) 1. Hrn. H. Kuttkes 5j. br. St. Gruna (Lt. v. Mosch) 2. Hrn. G. Rosts 5j. F.-St. Beffy (Lt. Stresemann) 3. Lt. OnaaS', 64. Art., 4j. br. W. Manchester 4. Ein interessante» Rennen mit wechselnder Führung. Manchester fiel bald aus dem Nennen. In d«r Geraden zog Heidrun überlegen ab und verwies Gruna mit drei Längen auf den zweiten Platz. Ein« „Weile" zurück Beffy, die vor den: Beginn in de» Besitz deS Lt. Scheller, 19. Hus., übergegangen war. Tot.: 23:10. Platz: 16,13:10. Einzahlung aus Sieg 15255 M., auf Platz 3880 M.
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