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t« - - Ei« Denkmal für Richard Sagueri Der Außschuß für das Richard Wagner-Denkmal in Dresden, dessen Ehre»v»rsitz Äe. Ex-eLeuz Hr. StaatSm inLster Gras Vitzthum v. Eckstädt übernommen hat, während den Borsitz darin Hr. Oberbürgermeister Geh. Rat vr. Vr.-Io^. Beutler führ», richtet an alle begeisterten Bewunderer der Kunst Wazners, die sich mit ihm ein- fühle», de» im Auküudiguugsteile der heutige» Nummer unseres Blattes veröffentlichten Aufruf mit der Bitte, eingedenk der edlen Freuden, die ihnen deS Meisters Werke bereiten, mitzuhelfen, hier in Dresden, an der GeburtSstatte seiner Kunst, dein Sohne uuserer engeren Heimat ein sichtbare- Denkmal zu errichten. Indern wir diesen Aufruf der freundlichen Beachtung aller kun st lieben den Kreise warm empfehlen, bemerken wir, daß auch die Geschäftsstelle unsere- Blattes zur Entgegennahme von Beiträgen gern bereit ist. * Große Aquarell-Ausstellung Dresden 1913. In der ersten Woche nach der Eröffnung wurde« folgende Berk auf« erzielt: Fritz Beckert „Morgensonne" und „Piazza Grande in Trient", Iuliu- Bergmann „Auf der Weide", Gregor v. Bochmann „Am Krug", Wilhelm Claudius „Haus unter Linden", Josua v. Gietl „Bor^ der Klostermauer" und „Vorfrühling", W. Hambuchen „Auf der Estacade", Paul Kießling „Ostermorgeu", Woldemar Leiteritz „Selbstbildnis" und „Sommergrüße", Ludwig Muhrmann „Blumenftück" und „Stillebeu", Reinhold Nmzele „Auflauf", Haus v. Petersen „Ei- und Schnee", Walter Peters« „Pa stell skizze", Martha Schlameus „Dame mit Sch»te (Majolika)" Hans Schultze- Görlitz Lustige Unterhaltung", Dora Seitler „Pfirsiche", Robert Äerl „Hessischer Bauer" und „A»f der Wolga", Otto Strützel „An der Brücke" und Otto Weil „Stier- gefecht". Der Besuch der Ausstellung war sehr gut; unter deu Käufern befinde» sich eine Reihe auswärtiger Kunstfreunde. Die Ausstellung ist am morgigen Sonntag von 11 bi- 6 Uhr geöffnet. * Der Sächsische Knnstvereio (Brühlsche Terrasse) beabsichtigt, im Oktober dieses Jahres ans die Dauer von sechs bis acht Wochen eine Große Ausstellung von Werken de- kursächfischeu Hofmalers Anto» Graff (1736 bis 1813) zu veranstalten, die aus Anlaß der 100. Wiederkehr des Todestages des großen Meisters einen umfassenden Überblick über sein bedeutendes Schaffen ge währen soll. Schon jetzt ist durch die Zusage einer großen Zahl hervorragender Werke aus Königlichem und Museumsbrsitz sowie aus Galerien und Privat sammlungen ein Gelingen dieses schönen Unternehmens, das sicherlich das größte Interesse aller Kunstkreise finden wird, gewährleistet, doch werden weitere Anmeldungen von Arbeiten dieses Künstlers durch den Geschäftsführer der Ausstellung, Hrn. Hofkunsthäudler Hermann Holst, Dresden, Prager Straße, gerne «tgegeugcnommen. * In der Galerie Ernst Arnold, Schloßstraße 24, verbleibt die Kollektion Sicgwald Dahl noch kurze Zeit ausgestellt. Am Dieustag, deu 20. Mai, findet die Er öffnung der Ausstellung der „Freien Küustlerver- einigung Baden" statt, mit Werken von Dill und Thoma an der Spitze. * Kunstsalon Emil Richter, Prager Str. Die gegenwärtig ausgestellte Sammlung von Arbeiten Her mann Schmiechens, sowie die Jagbbildsammlung vo» Carl v. Dombrowski verbleiben nur noch wenige Tage. Im Laufe der nächsten Woche wird eine auf das sorgfältigste vorbereitete Ausstellung vou Hand- zeichuuugen und Lithographien Max Slevogts eröffnet werden. Hr. vr. Waldmann, der neue Direktor der zur Sekundogenitur gehörenden Sammlungen, wird den Katalog für diese Ausstellung bearbeiten. * Kunstausstellung Emil Richter, Prager Straße. Se. Majestät der König besuchte heute mittag in Begleitung de- Flügeladjutantc« Major v. Metzsch die Kunstausstellung vou Emil Richter, Prager Straße, und besichtigte die Jagdbildersammlung von Carl v. Dombrowski, sowie die Porträtkollektiou von Schmiechen. Namentlich für die Jagdbilder zeigte . Majestät lebhaftes Jalereffe und äußerte Sich sehr befriedigend über die Naturwahrheit der Bilder. * Zu der Dresdner Richard Wagner-Woche vom 21. Mai bis 1. Juni erscheint eine Festschrift, die das vollständige Programm der musikalischen Ver anstaltungen ia der Frauenkirche und im Opernhaus, die Rainen der Solisten rc. und den Text der Gesänge zum Gedächtniskonzert, sowie die Theaterzettel der süns Gedächtuisaufführuugen im königl. Opernhaus mit der genauen Besetzung enthält. Weiterhin bringt die Fest schrift eingehende, a»f Quellenstudien beruhende Dresdner Wagner-Annalen, verfaßt von Prof. Lr. Friedrich Kummer, di« interessante Mitteilungen über die vielen Beziehungen DagnerS zu Dresden und Dresden- zn Wagner von 1814 bis 1913 enthalte«. Wichtig für Wagner- freunde siud weiterhin eine tabellarische Übersicht der Ausführungen der Wagnerschen Werke an der Dresdner Hofoper, "die Gesamtzahl der Ausführungc», eine Übersicht über die Erstaufführungen, Neueinstudierungen und Jubiläru Wnguerschcr Werke an der Hofoper, und die hochinteressante, lückenlose Übersicht über die Be setzung der wichtigsten Rolle» der Werke an der Hofoper von 1842 bi- 1912. Die Festschrift kostet 1 M. und ist an deu KartenverkanfSstellen und an der Hofopernkassc zu haben. Der Reinertrag fließt dem Grundstock für daS Dresdner Wagner-Denkmal zu. Theater, Konzerte, Borträge. * Die Direktion deS Albert-Theater» gibt auf viele an sie gerichtete Anfragen hin bekannt, daß der Begin» aller Abe»dvorst«llung«n im Albert-Theater auf ^9 llhr fest gesetzt worden ist, uni allen Berufsklassen einen regelmäßigen Tlwatetbesuck, zu ermöglichen. Weiter sei darauf hingewiesen, daß mit Serie und Serie It je ein vollständige- Abonne ment zu 25Borstellungen bezeichnet ist. Die AbonuemcntS- vorstrliimgen der Serie X beginne» am 6. Oktober, die der Serie 1- am 13. Oktober: die zweite Abonnemeut-woche der Serie setzt mit dem 20. Oktober, diejenige der Serie k mit dem 27. Oktober ein. Jeder Abonnent hat als» aller 14 Tag« eine Borstallu«- an dem Wochentage, den er in seiner Seri« ge wählt hat. — Te sei besonders betont, daß sich kein Stuck im Abonnelnent wiederholt und daß in beiden Serien die gleichen Stücke zur Aufführung gelangen. * 3« R«side»ith«ater bleibt da- Lu-stattuag-ftück „Die Reise um die Erde in 80 Tagen" auch weiterhin auf dem Spielplan. Die Direktion weift wiederholt darauf hin, daß di« Ab«nne«1en, welch« ihre innegohabte« Plätze auch für die »LrUte Spielgeil behalten wollen, die krnenernng der S«rt« dis spatesten- am 84. Mat vornehme» müsse«. Rach diesem Termin wird über nicht erneuerte Plätze anderweit verfügt. Die AbonuementStasse ist wochentags vormittag- von 10 bis 8 Uhr geöffnet. - Naturtheater de»VereinsBolkswohl imHeidepark. Morgen, Sonntag, nachmittag- 4 llhr: „Lin Lustspiel", Lust spiel von R. Benedix. Eintrittspreise: für Erwachsen« 39 Pf^ Mitglieder de- Verein- Volk-wohl und Kinder 20 Pf Eintritts karten sind nur an der Kaffe im Naturtheater zn haben. * Zwischen dem Direktor deS Berliner kleinen TheaterÄ BarnowSky umd dem Direktor unseres Zentraltheaters, Rachmann, ist ein Vertrag zustande glommen, nach dem Dar- now-ky mit dem Schuitzlerscheu Schauspiel „Professor Bernhardi" am 16. 17. und 18. Juni in der Origiuakbesetzung im Zentraltheater gastieren wird. * Nächsten Mittwoch, den 21. Mai, nachmittags 5 Uhr findet in der Frauenkirche die Große Musikaufführnng zum Ge- dächnis des 100. Geburtstages Richard Wagners und zum Besten des Richard Wagner-DenkmalfvndS statt. Hr. General musikdirektor v. Schnch hat die Gesamtleitung. Ausführende find die Löaigl. musikalische Kapelle, Solist«: die Königl. Kammersängerin sFrau Eva Plaschke-v. der Osten, die Königl. Lammersäitger Herren Friedrich Plaschke und Fritz Eoot und Königl. Hofopernsänger Hr. Georg Zvttmayr, sowie di« Herren Kammersänger Desider Zador, Königl. Hosopern- sönger Robert Büffel, Ludwig Ermold, Rudolf Kratina, Franz Neb«schka, Iuliu- Puttlitz, Rudolf Schmalnaner, ld. Waldemar Staegemann, Paul Trede, Emil Pi«hl«r und Friedrich Ernst. Es wirken folgende Chöre mit: der Königl. Hofopernchor, die Dresdner Liedertafel, der Dresdner Lehrergesaugvereiu, der Dresdner Orpheus, der Dresdner Mannergesangverein, Damen deS königl. Konservatoriums, das Königl. Kapellknaben-Jnstitut. DaS Programm hat eine bedeutende Erweiterung erfahren. Es kommen zur Aufführung: DaS Vorspiel, die VerwandlungSmufik und Schluß szene deS 1. Aktes anS Parsifa l (Parfifal: Fritz Soot, AmfortaS nud Gurnemanz: Friedrich Plaschke, Titurel Georg Zottmayr), daS Gebet aus Tannhäuser (Eva Plaschke-v. der Osten) und daS Liebesmahl der Apostel. — Der Einlaß in die Kirche beginnt um 4 Uhr. Di« Kouzertbesuchcr werden auf folgendes hiugewiesen: Der zu nehmende Eingang befindet sich verkleinert in der linken Ecke der Eintrittskarte. Diese enthält außerdem die Reihe und Nummer des Platzes. Sämtliche Sitzplätze find numeriert. Im Treppenhaus der Frauenkirche sind Schilder angebracht, die den Leg iversen. Tie Inhaber der Betstübchenplätze wollen die Num mern ihrer Betstübcheu beachte». Die Betstübchen befinden sich im Schiff und auf der Zwischeuempore. Beides ist auseinander zu halten Di« Kirch banke werden niit der Reihe und Ken Plätzen bezeichnet, und eS ist Vorsorge getroffen, daß die Kartemudabci ihre Plätze leicht finden. Aus den Stehplatzkarten ist die emzu- nchmende Abteilung genau angegeben. Die Kontrolleure siud an gewiesen, streng darauf zu achten, daß dies eingehalten wird, um die Überfüllung aus einzelnen Plätzen zu vermeiden. Erfahrungs gemäß nimmt die Mehrzahl der Konzertbesucher ihre Plätze erst turz vor Beginn rin. Es ist ratsam, sich rechtzeitig in der Kirche einzuftuden, damit genügend Zeit vorhanden ist, die Plätze iu aller Ruhe und Bequemlichkeit auszusuchen. Di« Feststhrist mit dem Programm ist vor der Aufführung bei eigens dazu auf gestellten Beamten in der Kirche zu haben. Sir könne« auch schon von Montag ab in den Kartenverkaufsstellen eutnommeu toerdeu. Andere Textausgaben gelangen nicht zur Ausgabe. — Me Mit wirkenden werden gebeten, die Eingänge tl oder 6 zu benutzen. Karten find in de« Vorverkaufsstellen bei F.RWs (F. Plötner), Seestraße 21 (Eingang Ringstraße) und Ad. Brauer (K. Plötner), Hauptstraße 2, zu haben. Für auswärtige Konzertbesucher fei be merkt, daß die Billettkaffe F. Ries am Mittwoch, dem Konzert lage, von 8 bis 3 Uhr ununterbrochen geöffnet ist. Nachmittag 4 llhr begiunt der Kartenverkauf nur am Eingang I) der Frauen kirche. Kursus für kirchliche Kuuft und DrukuuüpjleHe. (Schluß.) DreSde», 17. Mai. Der letzten Sitzung d«S Kursus, di« gestern abend 8 Uhr in der Aula der Technischen Hochschule stattfond, wohnten wiederuin Sr. Königl. Hoheit Prinz Johann Georg, H. z. S., sowie be. Exzellenz der Minister d«S Kultus und öffentlichen Unterrichts, Hr.Staatsmiuistervvr. Beck bei. Ans der Tagesordnung stand der Vortrag des Hrn. Prof. Högg über Friedhos-kuvst. Am Eingang feiner inhaltlichen, lebhaften Darstellungen warf Pros. Högg die Frage auf, ob in unserer Zeit Kunst und Kirche das Ihre getan hätte«, um der hohen Bedeutung drs Kirchhofs für da- kirchliche Leben gerecht zu werden. Er müsse diese Frage verneinen und scharfe Auflage gegen die moderne Zeit erheben; denn unsere Friedhöfe in Stadt und Land böten allgemein ein Bild trostloser und abschreckender Ode. Es fehle «in entschlossener einmütiger Wille, daß es besser werden möge. Er, Redner, habe seinerzeit in Bremen dem Kunstgewerbsverbande Vor schläge für eine Hebung der Friedhofskunst gemacht; man habe aber seine Vorschläge kraftlos im Sande verlaufen lassen. Er trete deshalb mit seinen An regungen vor diese Versammlung, die, soweit sie könne, dazu beitragen möge, unserem Volke wieder den poesie- vollen grüne» deutschen Friedhof zu schenken. Zuerst muff« der Friedhof als Ganzes, als Garten glücklich ge staltet sein, vor allem müsse die Umgebung seine Wirkung steigern u»d nicht beeinträchtigen. Ter Redner führt in Lichtbildern verschiedene Friedhöfe vor, deren Stimmung-» wert durch die poesielose Umgebung vollständig zerstört wird, so auch den Friedhof in Dresden - Reustadt. In Montmartre bei Paris habe man einen Viadukt mitten über den Kirchhof geführt, der tiefer empfindende Deutsche lächle darüber überlegen, nnd doch schauten auch bei uuS Fabrikschornsteine, Hochöfen und Kasernen über di« Friedhofsmauern herein. Vielfach würden die Wohuhävser bi- direkt an den Friedhof heran gebaut. Die Hygiene sei hier zu nachsichtig gegenüber der Bodenspekulation; demgegenüber müsse man sich vor Augen halten, daß auch die Hygiene des Gefühls lebens ein Recht ans Beachtung habe. Gegen solche bau liche Mißstände müsse man unduldsamen Widerspruch erheben und sie zu verhindern und zu beseitigen suchen. Dazu gibt der Redner solgende Mittel an die Hand. Man lege die Friedhöse so, daß die Bebauung sie in ab sehbarer Zeit nicht erreichen kann; am besten in den Wald, wie eS in München schon der Fall sei. Wenn die- nicht möglich sein sollte, lege inan wenigsten- um den Friedhof einen breiten Streiken von Anpflanzungen, Alleen rc„ der dann anch später bei der Auslassung dc- Friedhofe- ei»e erwünschte Vergrößerung de- aus gelassene» Gebiete- autmarhen werde. Weiterhin umgebe ' man den Friedhof mit hohen, von Bänmcn umgebenen Mauer«, Ltt dis Wichtig jedoch bezeichnet der «ebner die Forderung, daß man jeden Friedhof, der von dem Wachstum der Stadt mangelt worden sei, nicht weiter benutzen lassen dürfe. Auch zur Bebauung dürfe daS Gebiet nicht freigegeben werden. E, müfse «in schmerz licher Gedanke für bi« Kinder sein, wenn sie er fahren müßten, daß über dem Grab ihrer Eltern sich nach Auflassung deS Friedhofs eine Destille oder ein Kinematographentheater erheb«. Für die glück lichste Lösung halt« «r «S, wenn durch Leich-gesetz alle alten Friedhöfe z» öffentlichen Gärten erschloss« würden. Bon größter Wichtigkeit sei weiterhin die innere An- orbunng u»d Einteilung der Friedhöfe. Biel« unserer alt«» um die Dorfkirche sich hiuzirhenden Friedhöfe seien wahre Kunstwerke. Der Ledner erinnert d«bei an die stimmung-volle« FriedhHe der Alpenländer, a» die BarockfriedhöfesMitteldeutschlands <Elia-fri«dhos i« Dres den) und an die herbe Schönheit der Friedhöfe i» den nordischen Küstenländern. Unsere Zeit aber habe aus den Kirchhöfen trostlose Gräberreihe«, große Leiche«- felder gemacht. Man nenne daS rationelle Ass- Nutzung der Bodenfläche. Als Abhilfe dagegen emp- stehlt der Redner die aus Amerika stammenden Parksriedhöf«, ferner Waldfriedhöse nach Münchner Muster, landschaftlich« Friedhöfe mit Baumgrnpp«« und krumme» Wegen, fowi« Gruppeufriedhöfe, bei denen einzelne Gräber zu Gruppen vereinigt seien. Der Feind aller Stimmung a«f dem Friedhöfe sei dir Hintereinanderstcllung einer Menge von Leit^nstei»« Das beste Gegenmittel sei di« Anlag« vo« trennende», von Bäumen umgebenen Mau ergänzen. Weiter dürfte« keine Vorschrift«« über die Orientierung der Gräber be stehen. DaS Wertvollste für de« Stimmnng-ivert unserer Friedhöfe sei die Bepflanzung mit Baumgruppen: Die Kirchhöfe sollte» Totenhain« fei». Er, Redner, müsfe de» Fried hofsvcrwattnn gen de» Borwurf machen, daß sie nicht daS nötig« Verständnis für die Pflege des Kirchhof- grüne- besäßen. Wichtig seien ferner auch di« Kirchhof-- basten, die nicht die Stiefkinder des kirchlichen Baues fein dürften. Wenn der Friedhof al- Raumbild ei« befriedigende Form gewonnen habe, sei auch der künst lerischen Gestaltung der Grabmäler eine besondere Für sorge zuzuweuden. Man solle bei Bestellung von Grab mülern dir heimischen Hasdwerker bc-orzug«, welche die jedem Bolksstamme innewohnende künstlerische Eigenart bester zu bewahre» vermöchten als die großen Zwischen händler, die durch ihr Angebot in allen Teile« Deutsch lands die Gestaltung der Grabstein« schablonisierten. Prof. Högg verweist hierbei auf die von ihm heraus- grgebeue „Sammlung einfacher christlicher Grabmäler für Niedersachsen'", die dem heimisch«« Handwerker gute nud der ländlichen Eigenart entsprechende Beispiel« au die Hand gebe. W«it«rhi« cmpsirhlt drr R«dner die Anlage von Musterfriedbösen am Eingänge der Kirchhöfe, wie einer bereit- in Linden (Haunooer) bestehe. Die Sache erscheine ihm ernst genug, nm auch von der Kanzel herab besprochen zu werden, wobei auch ein kräftiges Wort über z« prunkvolle Grabmäler «nd über ge schmacklose Grabinschriften gesagt werden könne. Zum Schluß kommt der Redner ans di« Feuerbestattung und di« Anlage vo« Urnenhainen zu sprechen. Er weist auf den großzügigen Geist hin, de« da» säch sische Aeuerbestnttungtgefetz atme. Der Kirche erwachse die Aufgabe, der Feuerbestattung Inhalt «nd Weihe zu gebe«. Den Urnenhain«» müsse ei»r besondere Pflege gewidmet werden; di« Urne» dürfte« nicht regellos im Walde anfgestcllt werden, wie etw« im Tolkcwitzer Urnenfriedhof. Je mehr die Kunst die Urnenhaine weihe, desto mehr «erde a»ch die Feuerbestattung im Volke an Bode« gemiuLe». Kür die Errichtung vo« Urnenhaine» spreche vor alle« der Umstand, daß solche Haine »icht wie Friedhöfe weit draußen vor der Stadt angelegt z» werde« brauchte», wodnrch der Besuch der Gräber durch di« Angehörigen erschwert werd«, sonder« daß sie mitte» im Großstadtblock angelegt werde« könnte«. Solche kleine, vou einem breiten Kranze dichter Bäume um- grbeue Urnenhaine könnt«« über die ganz« Stadt ver streut sein «ad würden al- grSue Gärten in well- abgeschlosjener Stille inmitten deS GroßstadtgetriebeS z« Rettuncsiaselu für da- Gemüt »erden. Mit Worten des Dankes an «lle Teilnehmer und Vortragenden und dem Wunsche, daß di« gegebenen A». regLNgea auf fruchtbare« Bode« falle« möchte«, schloß ^10 Uhr Oberhofprediger Lür. DibclinS diese» erste» Kurs»- für kirchliche Kaust and Denkmalpflege. » vr. K. Ukannisfaltige». Dresden, 17. Mai. * Mit de» Abbr»che derLöwenapothek« »»d der angrruzende, Hauser »» Altmarkt u»d i« der Wils druffer Straße ist u»a«ehr gestern beg»«»e» Word«. Da die Hänfer schon seit Woche« leer standen, bot« sie einen unschönen Anblick, der noch durch die zahl reiche« Plakate an des Häusern der Wilödraffer Straße erhöht wurde. Jnfolgedeffc« ist der Abbruch der Gebäude jedenfalls z» begrüßen. * I« Dresden »nd Blasewitz »erde» vo« 6 llhr morgens bis 10 Uhr abeuds gewöhnliche Briefse»d»»ge» aas Berlaugen durch Postbote» bei« Lösender «bgetzott und unmittelbar an den Empfänger ubgetrage», auch wirb dessen Antwort de« Absender überbracht »der durch Fernsprecher mitgeteilt. Die Besorg»«- einer Seudang kostet 50 Pf.; nur nach de« äußere» Stadtteilen (Plaue», Löbtau, Cotta, Striefen, Strehle«, Mickt«, Trachau, Trachenberge rc.) 75 Pf. Bote» für solche Aufträge stellt auf Anruf für Altstadt und Blasewitz das Lelegraph:»- amt (Fernsprecher Nr. 19456), für Neustadt d«- Post- amt 6 (Fernsprecher Nr. 1S446); die Aufträge köimen auch mündlich bei allen Post- u«d Telesramm-Lnuahr»«. (Eingesandt.)