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Die Ankündiguug wurde auf der äußersten Linke» mit Murren ausgenommen. Jauröz rief: Mit welchen Mitteln? — Ter Gesetzentwurf wurde an eine Kommission ver wiesen. * Soldate nrevolten. Paris, 19. Mai. Zu den Vorfällen in Tonl meldet die „Agence HavaS": Als der Platzmajor von Toul allein auf dein Übungsfeldc Dommartin, auf dem Sol daten gegen das Gesetz über die dreijährige Dienstzeit demonstriert hatten, anlangte und sie aufforderte, aus einander zu gehen, erwiderten die Manifestanten: „Lieber den Krieg! Wir wollen wohl uns schlagen, aber nicht drei Jahre hier bleiben!" Zivilpersonen, Mitglieder von Schützenvereinen, mußte«, den Platzmajor, der noch verhandelte, besreien. Als eine Abteilung Ka vallerie auf seinen Befehl erschien, zerstreuten sich die Manifestanten in Unordnung. Ein Leutnant in Zivil, der die Ordnung wiederherstellen wollte, wurde von un gefähr 15 Manifestanten übel behandelt. Zivilisten befreiten ihn, wiesen die Manisestanten zurecht und sühnen mehrere von ihnen zur Wache. Um 7 Uhr abends Ivar die Ordnung wieder hergestellt. Ter Kom mandierende General des 20. Korps traf abends in Toul ein; er ist vom Kriegsminister beauftragt, einen Bericht über die Angelegenheit zu erstatten. Alle Offiziere er hielten den Befehl, sich nach den Kasernen und Baracken zu begeben. Tie Zwischenfälle werden der Überreizung einiger Mannschaften, die von ihren« Pfingstnrlaub aus Paris zurückgekehrt waren, zugeschrieben. Die vier in Toul in Garnison liegenden Jnfanterieregimenter Nr. 146, 153, 156, 160, werden heute nachmittag einen Übungs- marsch machen und vor dein in Fontenot) zur Erinnerung an die im Kriege 1870 Gefallenen errichteten Denkmal defilieren. Toul, 19. Mai. Heute vormittag hat sich kein neuer Zwischenfall ereignet. Für die gestrige Kund gebung sollen etwa 20 Mann verantwortlich sein, die seit einigen Tagen in den Kompanien Protestlisten gegen die dreijährige Dienstzeit hatten herumgehen lassen Paris, 19. Mai. (Meldung der „Agence Havas".) Gegen Z4? ühr abends hörten Soldaten des 46. und 69. Infanterieregiments nach dem Abendessen zu sammen in dem Hofe der Kaserne im Vorort Neuilly der Musik zu, als einige von ihnen, die etwas aufgeregt waren, sich hinreißen ließen, die Rufe „Hu hu" aus- zustoßen. Die Unteroffiziere schritten ei,« und die Ruhe wurde sogleich wiederhergestellt. Ter Zwischenfall hat keine weitere Bedeutung. Belfort, 19. Mai. In der Kaserne des 35. In fanterieregiments spielte sich gegen Mittag ebenfalls ein bedauerlicher Vorfall ab. Einige Soldaten, die im Kaseruenhofe spazieren gingen, stimmten die Inter nationale an und einige andere Soldaten folgten diesem Beispiele. Der Oberst sammelte das Negiment, warf den Rädelsführern ihr schlechtes Verhallen vor und liest sie ins Gefängnis absühren. Paris, 20. Mai. Mehreren Blättern zufolge hatten auch die Soldatendemonstrationen in Belfort einen recht ernsten Charakter. Mehrere Hundert Soldaten des 35. Infanterieregiments, die von einer Übung zurück- gekehrt waren, versauimelten sich im Kaseruenhofe, sangen lärmend die Internationale und stießen Rufe gegen die Unteroffiziere aus. Auch bei den« Vorfall, der sich gestern abend in der Pariser Vorstadt Neuilly abspielte, sang eine Anzahl Soldaten die Internationale und rief: „Nieder mit der dreijährigen Dienstzeit." Es heistt übrigen«, das; in dieser Kaserne schon wiederholt der artige Demonstrationen vorgekommen seien. Den Soldatendemonstrationen von Toul wird von der gesamten Presse eine ernste Bedeutung bei gemessen. Der gemäßigte „Figaro" schreibt: Hoffentlich wird die Regierung erbarmungslos gegen die anarchistischen und vaterlandslosen Hetzer des Allgemeinen Arbeiter- Verbandes einschreiten, die solche Revolten dnrch Geld und Reden angestiftet haben. Die radikale „Action" erklärt, keine Negierung, welcher Partei sie immer au- gehören möge, könne derartige Proteste der Armee gegen Beschlüsse des Parlaments ungestrast lassen. Wenn Sol daten oder Ossizicre gegen oder für die von der Kammer erörterten Gesetze Stellung nehmen könnten, dann wäre cs um das parlamentarische Regime geschehen. Der „Evöncment" erhebt Einspruch gegen die Versuche der konservativen und gemäßigt republikanischen Blätter, für die Vorgänge in Toul die radikale und die sozialistische Partei verantwortlich zn machen, die gegen die Zurück haltung der Jahresklasse gestimmt haben. Die französische Kammer und die Spieltasinos. Paris, 19. Mai. In der heutigen Sitzung der Kammer forderte das Mitglied der Rechten Berry die Ernennung einer üutersuchungskommission in der Au- gelegeuheit des Spielkasinos von Eughien, vor der er seine Jnsormalion, namentlich über den gewisse Parlamentarier bejchuldigeuden Polizeibericht mitteilen werde. Ter Minister des Innern Klotz erklärte^ daß dieser Bericht niemals bei der Obersten SicherheilS- bchörde eingelaufen und daß er nicht authentisch sei. Der Minister versprach, der Kammer die Ergebnisse der berens eröffneten gerichtlichen Untersuchung mitzuteilcn und hielt es sür vorteilhafter, die Justiz allein vor gehe,« zu lassen. Der Munster wies die Forderung nach einer parlamentarischen Untersuchung zurück. Darauf wurde mit 454 gegen 51 Stimmen der An trag Berry angenommen, der den Betrieb von Spiel kasinos in einem U in kreise von wenigstens 100 Km von Paris verbietet. Die Kammer nahm weiterhin verschiedene Verfügungen an, die den Betrieb von Spiel sälen in den Universitätsstädten untersagen und die Konzessionsdauer der genehmigten Kasinos beschränken. Vor Schluß der Sitzung stimmle die Kammer über den Antrag aus Bildung einer Untersuchungkommission in der Angelegenheit des SpielkasinoS von Enghien ab. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Italiener in Tripoli-. Schwere Verluste. Rom, .19. Mai. General Tassoni meldet unter 8em 18. Mai aus Benghasi, daß er am 16. Mai bei feinem Vormarsch nach einem heftigen Kampse mit einigen hundert Beduinen, die unter sehr schweren Verlusten zurückgeworfen wurden, gegen Abend das Tal Sira besetzte. Am Morgen des 17. Mai verfolgte der General die Beduinen bis über Slonta hinaus und besetzte dann diese feste Stellung, ohne Widerstand zu finden. Er nahm die Unterwerfung zahlreicher Stammes- häupter entgegen. Benghasi, 19. Mai. (Meldung derAgenzia Stefani.) Durch Funkcntelegramm sind folgende weitere Einzel heiten über den von General Mambretti am 16. d. M. gegen Sidi Garda und Raselain unter nommenen Zug eingetrossen. Der erste Teil der Opera tion hatte einen glänzenden Erfolg. Die stark ver schanzten Befestigungen von ^idi Garda und Naselain, die hartnäckig verteidigt wurden, wurden unter bedeu tenden Verlusten von den Italienern im Sturme genommen. Bei den« zweiten Znsammenstoß wurde ein plötzlicher und sehr heftiger Angriff auf den linken Flügel der Italiener gemacht, während diese sich von dem am Morgen bestandenen Kampfe ausruhten. Das erklärt auch die sonstigen schweren Verluste bci Be ginn des zweiten Vorstoßes. Während die Soldaten sich in ihre Stellungen begaben, nm bei ihren Abteilungen einzutreten, unternahm der Feind einen wütenden An griff. Infolge des Eingreifens der Reserven kam das Vorgehen des Feindes zum Stocken, sodaß die italienischen Truppen Zeit gewannen, sich zn ordnen. Von diesem Augenblick an nahm das Gefecht eine Wendung zugunsten der Italiener. Die Verluste auf italienischer Seite betragen 7 Offiziere und 72 Soldaten tot, 29 Offiziere und 250 Mann verwundet, die Mehrzahl davon leicht. Bryans Weltfrieden-plan. Eine Antwort Italiens. Washington, 19. Mai. (Meldung der „Agenzia Stefani".) Die italienische Regierung hat die Regie rung der Vereinigte,« Staaten davon benachrichtigt, daß sie mit aller Sorgfalt und Sympathie die vor einigen Tagen an alle Mächte gerichtete Einladung prüfen wird, ein Abkommen zu treffen, demzufolge alle zwischen ihnen entstehenden Fragen einer i»ternationalenKommission unterbreitet werden und die kontrahierenden Parteien die Verpflichtung eingehen, den Krieg nicht zu erklären und die Feindseligkeiten nicht zu eröffnen, bevor das Mandat der Kommission erschöpft ist. — Die Regierung der Ver einigten Staaten und die össeutliche Meinung haben die Tatsache voll gewürdigt, daß die italienische Regierung die erste war, die eine wohlwollende Antwort gegeben hat. Man versichert, daß andere Staaten dem Beispiele Italiens folgen werden. Kalifornien «nd Japan. Washington, 19. Mai. Staatssekretär Bryan überreichte dem japanischen Botschafter die Antwort auf den Protest Japans gegen die kalifornische Land- besitzbill. Die Antwort wurde bisher nicht veröffentlicht. Sacramento, 19. Mai. Ter Gouverneur von Kalifornien unterzeichnete das Gesetz, betreffend den Landerwerb durch Fremde, wogegen Japan ver schiedentlich Protest erhob. Heer und Marine. Parade der Hochseeflotte vor Sr. Majestät dem König. Berlin, 19. Mai. Tie „Voss. Ztg." meldet aus Helgoland: Heute morgen ^10 Uhr begann südlich von Helgoland die Parade der gesamten Flotte vor Sr. Majestät dem König von Sachsen, der sich auf dem Flaggschiff „Kaiser" besand. Das Wetter war diesig mit Hagelschauern. Die See war bewegt. Im Anschluß an die Parade finden Manöverübungen statt. Beginn der französischen Flottenmanöver. Toulon, 19. Mai. Die alljährlichen großen Flottenmanöver haben heute vormittag begonnen. Kleine Nachrichten. Berlin, 19. Mai. Kaiser!. Marine. Eingetroffen: S. M. S. „Goeben" niit dem Chef der Mittelmeerdivision am 17. Mai in Haifa. S. M. S. „Möwe" am 17. Mai in Tar- essalani. S. M. S. „Grille" am 16. Mai in Bremerhaven (ab 19. Mai). Mamliafaltiges. Dresden, 20. Mai. * AnS Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät des Königs findet Sonnabend, den 24. Mai, vormittags 10 Uhr in der Aula der Königl. Technischen Hoch- schule eine Festfeier statt. Der Rektor MagnificuS Hr. Prof. Foerster spricht hierbei über „Deutschlands Eisen industrie". * Bei der diesjährige«, vom Konservativen Verein veranstalteten Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs, die nächsten Freitag im Aus- stelluugSpalaste stattfindct, wird, wie wir schon berich teten, die Festrede Hr. Hauptmann d. L. vr. Georg Hartmann halten. Der Festredner ist ein Dresdner, hat dann im Zittaner Regiment als Offizier ge dient und ging Anfang der 90er Jahre nach Deutsch- Südwestafrika, wo er sich in trefflicher Weise als Forscher und Vertreter des Deutschtums bewährt hat. Die von ihm verfaßten Broschüren über den „Krieg in Südafrika" über die „Zukunft des Landes" rc. haben einen großen Leserkreis gefunden, während die von ihm herausgegebene Karte des nördlichen Teiles von Deutsch-Südwestafrika von grundlegender Bedeutung gewesen ist. Hr. vr. Hart man«, ist ein Schwiegersohn des bekannten vor einigen Jahren verstorbenen GroßreederS Wörmann in Hamburg. ---Versal lende Grabstellen aus dem St. Pauli- Friedhose geben Veranlassung, in Erinnerung zu bringen, daß für Gräber von Erwachsenen die Ruhezeit nach Ab lauf von 20 Jahren, Gräber von Kindern von 6 bis 14 Jahren die Ruhezeit nach Ablauf von 15 Jahren, Gräber von Kindern unter 6 Jahren die Ruhezeit nach Ablauf von 10 Jahren beendet ist. über in jedem Jahre verfallende Grabstellen gibt die Kirchenkanzlei, sowie der Totenbettmeister Auskunst. * Die Meister der Dresdner Korbmacherinnung haben zum Kinder- und JugendhilsStag (Blumentag) am 31. Mai in Dresden und Umgebung eine größere Anzahl Körbchen sür die Blumenverkäuferinnen hergestellt und bringen sie schon jetzt zum Preise von 80 Pf. bis 2 M. zum Verkauf. Die Körbchen sind in verschiedenen Größen zu haben und besitzen durchweg ein sehr geschmackvolles Ansehen sowohl in Form wie Geflecht. Sämtliche Gc- schäfte der beteiligten Jnnungsmeister sind an gedruckten Plakaten kenntlich. Der Berkaus der Bluuienkrünzlein als Kopfschmuck für die Kinder geht recht flott, sodaß an, Blumentag die kleine Welt in Dresden und Umgegend recht schmuck aussehen wird. Dieser Kopfputz, bestehend aus der offiziellen Blume und grünen Blättern, ist nur in der Geschäftsstelle des Blumentages in Dresden, Viktoria straße 16, I., zum Preise von 50 Pf. zu haben. Von andern Angeboten ähnlicher Kräuzc hat das Wohltätigkeits werk des Blumentages keinen Gewinn, sondern Schaden. * Der Verein für Neue Frauenkleidung und Frauenkultur hält am Donnerstag, den 22. Mai, nach- mittag 4 bis 6 Uhr im Künstlerhause, Eingang Grunaer Straße, eine Auskunftsitzung ab. Ausgestellt werden Wäsche, Schuhwerk, Kleiderstoffe, Unter- und Oberkleidnng, besonders Sommerkleider und Hüte. Um ^5 Uhr findet ein kurzer erläuternder Vortrag statt. * Zu dem Berichte über die Hutbergfeier des Dresdner Jugendbundes sei noch erwähnt, daß das an Se. Majestät den König abgesandte Telegramm folgenden Wortlaut hatte: „Die Jugendvereine des Dresdner Jugendbundes, auf dein Hutberge bei Weißig zur KönigsgeburtstagSvorfeier in GotteS freier Natur festlich vereint, huldigen Ew. Majestät begeistert und ge loben ihrem König und dem Vaterlande unerschütterliche Treue". * Im Hause Holbeinstraße 50 wurde gestern abend eine 33jähr. Schuhmachersehefrau ausgefuuden, die sich durch Einatmung von Leuchtgas zu vergifte«, versucht hatte. Die zur Hilfe herbeigerufene Feuerwehr brachte «nit Anwendung des Sauerstoffapparates die Frau wieder zum Bewußtsein, worauf ihre Überführung in die Heil- und Pslegeanstalt erfolgte. * Eine reichlich dreistündige Arbeit der Feuerwehr erforderte die Unterdrückung eines W ürfel lbrikett- b ran des, der durch Selbstentzündung heute früh in dem unterkellerten Hofe des Grundstücks Schützengasse5 entstanden war. * Unter der Überschrift „Schntz gegen DarlehnS- schwindel" erbieten sich seit einiger Zeit „Sclbstgeber" oder „Banken", Darlehen in jeder Höl)e gegen Verpfän dung von Möbeln rc. zu gewähren. Da diese Anzeigen zum Teil von Darlehnsschwindlern selbst ausgehen, die gar nicht in der Lage sind, Darlehen zu vermitteln und denen es lediglich um die im voraus zu entrichtenden Antrags- und sonstigen hohen Gebühren zu tun ist, ist besondere Vorsicht geboten. Es empfiehlt sich daher, vor Einreichung von Darlehnsanträgen in jeden, Falle erst durch Nachfrage an geeigneter Stelle festziistellen, ob man es «nit einem zuverläsfigen Geschäft zu tu«, hat. Aus kunft über Institute dieser Art erteilt die vom Verbände der Rechtsauskunftsstellen eingerichtete Zentralstelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmcn (Lübeck, Parade 1), an die sich auch diejenigen zweckmäßig wenden, die sich auf die angegebene Weise geschädigt glauben. In Dresden und Umgegend wolle man sich an die öffentliche Rechtsauskunftsstelle Kasernenstraße 20, III, wenden, die Minderbemittelten kostenlos Rat und Auskunft erteilt. * Bericht der Landeskriminalpolizei. Ter ehemalige Okonomieinspektor, jetzige Zigarrenmacher und Arbeiter August Albert Nagel, am 29. Juli 1871 zu Neucnhagcu geboren, der in der Nacht zum 1. November 1912 in das Pfarrhaus Hohenleipisch einbrach, den Pfarrer durch drei Revolverschüsse schwer verletzte und dann an demselben Nachmittage in Mühlbach bei Großen hain den ihn anhaltenden Gendarm Horn 1 durch zwei Revolverschüsse kampfunfähig machte, wurde infolge der Erhebungen der Landeskriminalpolizei jetzt in Rodenberg- Deister bei Hannover festgenommen. Er halte sich dort den Namen Aloys Pudil beigelegt. Nagel wird sich zn- nächst in Torgau wegen der in Hohenleipisch verübten Verbrechen zu verantworten haben, während die Straf verfolgung wegen des Mordversuchs an dem Gelldarm Horn von den sächsischen Behörden übernommen werden dürfte. * Aus dein Polizeiberichte. Im großen Ostra- gehegc wurde vorgestern nachmittag die Leiche einer un gefähr 40 Jahre alten Unbekannten aus der Elbe gezogen, in der sie etwa eine Woche gelegen haben mag. Sie ist von mittlerer Größe, hat blonde Haare und graue Augen. Abgesehen von drei Schneidezähnen im Unter kiefer, ist sie zahnlos. Am Mittelfinger der linken Hand ist das vordere Glied nach dem Goldfinger zu gebogen. Bekleidet war sie unter andern, mit kurzem, dunklen Sommerjackett, schwarzer Taille mit Umlegekragen und verzierten Metalllnöpfen, schwarzem Rock, ebensolchem Unterrock mit gelb-, rot- und blaugestreifter Kante, schwarzen Strümpfen und mehrfach geflickten Halbschnür- schuhen. Nachrichten über die Unbekannte werden an die Königl. Polizeidirektion,Zentralstelle sür Vermißte, erbeten. * Deuben. In der Metall- und Zelluloidfabrik von K. Standfuß in der Bahnhosstraße entstand in dn Nacht zum Montag aus noch nicht aufgeklärte Weise Feuer, das den Dachstuhl vernichtete uno den Oberbau der Fabrik beschädigte. Durch rasche Hilfe konnten aus dem Erdgeschoß und dem ersten Stockwerk noch größere Warenvorräte gerettet werden. Ter Betrieb der Fabrik wurde vorläufig unterbrochen, soll jedoch möglichst bald wieder ausgenommen werden. Es wird Brandstiftung vermutet. Aus Sachsen. * Der vom Sächsischen LandeSausschuß des Deutschen Flottenvereins sür die Zeit vom 15. bis 21. Juni d. I. in Aussicht genommenen Sonderfahrt von Leipzig nach Hamburg—Kiel—Kopenhagen—Berlin wird, wie die fortgesetzt eingehenden Anmeldungen be weisen, allgemein Interesse eulgegengebracht. Die Ver anstaltung bietet ja auch den Teilnehmern infolge der bis in die Einzelheiten getroffenen Vorbereitungen und Anordnungen eine außerordentlich bequeme Gelegenheit zum Reisen und zur Vornahme von Besichtigungen. Hierzu kommt noch, daß in dem Preise von 130 M. alle Kosten nur mit Ausnahme derjenigen sür Getränke inbegriffen find. Vorläufige Programme mit Anmelde formular können von der Geschäftsstelle det Deutschen Flottenvereins in DreSde»-A., WaisenhauSstr. 34» be zogen werden. ,