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Dresdner Journal. TtZnigltch Säehfischev Staatsanzeiger. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. gettweis« -Nebenblätter: Landtagsbeilage, Synodalbetlage, Ziehungslisten der Verwaltung der K. S. Staatsschulden und der K. S. Land« und LandeSkulturrentenbank« Verwaltung, Übersicht bet ENmahmen und ««»gaben der LandeS-BrandverficherungSanstalt, Übersichten de» K. S. Statistischen LandeSamt» über Ein« und Rückzahlungen bet den Sparkassen, Grundsätzliche Entscheidungen de» . K. S. Landesversicherungsamts, BerkausSliste von Holzpflanzen auf den M. S. Staatsforstrevteren. dir. 113. > Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Dienstag, 20. Mai 1913. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Grohe Zwingerstrahe IS, sowie durch die deutschen Postanstalten S Mark vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. Erscheint: Werktag» nachmittags. — Fernsprecher: Expedition Nr. 1295, Redaktion Nr. <574. Ankündigungen: Die ispallige Grundzeile oder deren Raum im Ankündigungsteile SO Ps., die -spaltige Grundzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter dem Redaktionsstrich (Eingesandt) 150 Pf. PreiSermähigg. aus GeschästSanzeigcn. — Schluß der Annahme vorm. 11 Uhr. Dit deutsche Hochseeflotte hat gestern früh vor Lr. Majestät dem König bei Helgoland paradiert. » Aus dem Hochschwarzwalde wird Frost und Schneefall gemeldet. * Das englische KönigSpaar hat gestern abend von London aus die Reise nach Berlin angetrete». Zn Paris und Belfort haben sich ebenfalls Soldaten zu Kundgebungen gegen die Zurückbehaltung der JahreS- klasse 1910 hinreißeu lasten. Die Führer der FriedenSdelegation sollen heute zum erstenmal in London zu einer Sitzung zusammentreten. -» Die italienische» Verluste bei Derna betrugen gegen 89 Tote und 289 Verwundete. * Der Gouverneur von Kalifornien hat da» Gesetz über den Landerwerd durch Fremde unterzeichnet. Amtlicher Teil. Ministerium de» Königlichen Hause». Se Majestät der König haben dem Kaufmann Otto Heinrich Büttner in Dresden, Inhaber der unter der Firma Knauer L Co. hierselbst betriebenen Blumen« und Pflanzenhandlung, das Prädikat „Hoflieferant Sr. Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Justizministerium. Ce. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Obersekretär bei dem Amtsgerichte Reichenbach Ernst Friedrich Wilhelm Seidel beim Übertritt in den Ruhe stand den Titel und Rang eines Rechnungsrats zu ver leihen. Ministerium des Inner». Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen geruht, daß der Leutnant a. D. und chinesische Seezollbeamte Frhr. v. Geckendorff in Futschau den ihm von Sr. Majestät dem Sultan der Türkei verliehenen Osmanie-Orden 4. Klasse annehme und trage. (BchördlicheBekanntmachungenerscheinenauchim AnkündigungSteile.) Nichtamtlicher Teil. Deutsches Reich. Die Erledigung des deutsch-liberianischen Zwischenfalls. Aus Monrovia wird berichtet: Die Kommission, die für die Entschädigungsansprüche der deutschen Firmen an der liberianischen Küste tätig war, hat ihre Arbeiten ohne Zwischenfall erledigt. Die Firmen sollen von der liberianischen Negierung entschädigt werden. Ehe sie aber abgefunden werden, dürfte immerhin ein Jahr vergehen. Die Zahlungen sind durch den Zollvertrag garantiert. — S. M. S. „Panther", der seit November v. I. vor Monrovia lag, ist nach Kamerun in See ge- gangen. Reichsländische-. Leipzig, 19. Mai. Die „Leipziger Zeitung" meldet ouS Berlin, 19. Mai: Dem Bernehmen nach wird der von der Regierung gestellte Antrag auf Abänderung des Reichsvereinsgesetzes für Elsaß-Lothringen in verschärfendem Sinne durch eingehende Darlegungen begründet, in denen ans das deutschfeindliche Treiben gewisser Vereinigungen im Reichslande hingewicsen wird. Besonders die in Mühlhausen im Elsaß bestehende Ver einigung zur Förderung der französischen Luftfahrt sowie da» Verhalten des vielgenannten Vereins Souvenir Franyais haben Anlaß zu dem Anträge der elsaß- lothringischen Regierung gegeben, sie zur Auflösung von Vereinen zu ermächtigen, deren Bestrebungen gegen die Sicherheit des Reichs gerichtet sind. I» der Begründung wird hervorgehoben, die deutschfeindlichen Bestrebungen in de» letzten Jahren hätten gezeigt, daß gewisse Kreise im Reich-laude noch kein ausreichend klare» Bewußtsein der Verantwortlichkeit haben, die sie als deutsche Reichs angehörige zu tragen hätten. Auf Antrag derselben Regierung soll das Reichspreßgesetz mit der Maßgabe in Elsaß-Lothringen eingesührt werden, daß in fremd- ländischerSprache erscheinende elsaß-lothringische Zeitungen verboten werden dürften. Kleine politische Nachrichten. Berlin, 19. Mai. Der Lordpräsident deS englischen Geh. Rate», ViSco,int Morley, ist gestern nach London abgereist. Koloniales. Der Termin für die Anmclvung ver deutschen Diamantensubmission ist abgelaufen. Wie die „Franks. Ztg." erfährt, sind drei Anmeldungen erfolgt. 1. Von einer »6 Koo als G. m. b. H. gebildeten deutschen Gruppe von anscheinend geldkräftigen und sachkundigen Leuten, eine weitere von dem seither den Vertrieb be sorgenden Antwerpener Syndikat und eine dritte von der englischen de BeerS-Company. Es folgt nunmehr in der nächsten Zeit die Besichtigung, sodann in den be kannten Abständen die eigentliche Gebotsabgabe und danach der Zuschlag. Am Balkan. Auf dem Wege zum Frieden. Zusammentritt der Friedensdelegierten. London, 2V. Mai. (Reuter-Meldung.) Man ist übereingekommen, daß die Führer der Friedens missionen der vier Balkan staaten morgen zu sammentreten werden, um die vorgeschlagenen Änderungen in dem Entwürfe der Friedensbedingungen zu besprechen, und zwar im Sinne der Instruktionen, die jetzt von Belgrad und Athen eingetrofsen sind, und um ferner über einen gemeinsamen Aktionsplan Beschluß zu fassen. Die montenegrinische Regierung hat ihre Ansichten ihren Delegierten noch nicht mil geteilt, aber man glaubt, daß die notwendigen Weisungen morgen da sein werden. Sitzung der Botschaftervereinigung. London, 20. Mai. Die Botschaftcrvereinigung wird, wie es heißt, in ihrer morgigen Sitzung den österreichisch-italienischen Vorschlag betreffs der Verwaltung Albaniens, der jetzt von den Mächten geprüft worden ist, besprechen. Es ist möglich, daß die Botschafter die letzten Vorschläge der Verbündeten betreffs einer Änderung der Friedenspräliminarien er örtern werden. Internationale Fi nanzkom Mission. Paris, 19. Mai. Bezüglich der in Paris zusammen- tretenden Internationalen Finanzkommission be richtet der „Temps", die Dreibundmächte hätten die Ansicht ausgesprochen, daß die Kriegführenden in der Konferenz lediglich eine beratende Stimme haben sollen. In den Kreisen der Tripleentente glaubt man, daß von den Balkanstaate», falls diesen nur eine be ratende Stimme eingeränmt werden solle, nicht verlangt werden könne, daß sie in den Friedenspräliminarien eine finanzielle Verpflichtung betreffs der Entscheidungen der Pariser Konferenz übernehmen. Es sei deshalb die Rede davon, den Wortlaut der Präliminarien dahin ab zuändern, daß eS heiße: Die Pariser Konferenz hat die Aufgabe, die finanzielle Frage zu „prüfen", statt zu „regeln". — Ferner wird gemeldet, Osterreich- Ungarn habe den Vorschlag gemacht, daß alle Ent scheidungen der Finanzkommission einstimmig ge- faßt werden müßten. Skutari unter internationaler Verwaltung. Skutari, 19. Mai. Die „Agenzia Stefani" meldet: Die Internationale Kommission hat einen pro visorischen Munizipalrat eingesetzt, den sie arund- sätzlich in der gleichen Zusammensetzung auS christlichen und mohammedanische» Albanern wie früher beließ. Ein italienischer Leutnant zur See wurde beauftragt, den Sitzungen deS Munizipalrats beizuwohnen. Eine Sanitäts- lommission, die auS zwei italienischen Ärzten, einem österreichischen Arzt, je einem christlichen und einem mohammedanischen Albaner besteht, beschäftigt sich mit der Besserung der hygienischen Verhältnisse der Stadt. Um für die Stadt eine bessere Versorgung mit Lebensmitteln zu sichern, wurde auf Ersuchen des englischen Admiral» da» italienische Kanonenboot „Marghera" zum ständigen Verkehr auf dem Bojanasluß bestimmt. Die Verbündeten unter sich. Ein neuer griechisch-bulgarischer Zusammenstoß. Saloniki, 19. Mai. Bei Dalmanli jenseits deS Galiko, wo griechische und bulgarische Truppe» lagern, kam es gestern zu einem kurzen Zusammen stoß, der unblutig verlief. Die Ursache soll auf ein Miß verständnis zurückzuführen sei». Serbien und Bulgarien. Belgrad, 19. Mai. Au maßgebender Stelle wird erklärt, daß von dem Dementi der Nachricht der „Rußkoie Slovo", wonach Serbien in die Abtretung Monastirs an Bulgarien eingewilligt habe, deshalb Abstand genommen wurde, weil diese Nachricht angesichts der Tatsache, daß die serbisch-bulgarische Grenzfrage von den beider seitigen Regierungen noch in die Verhandlungen gezogen worden ist, gegenstandslos ist. Die Heimbeförderung der türkischen Truppen aus Albanien. Konstantinopel, 19. Mai. Die Heimbesörde- rung der türkischen Truppen auS Albanien begegnet Schwierigkeiten von selten Griechenlands, das an fänglich seine Zustimmung gegeben hatte, jetzt aber Ein wendungen erhebt. AuS diesem Anlaß haben zwei Mächte bei der Athener Regierung Schritte unternommen. Die Truppen sollen in Beirut an Land gesetzt werden. Die ursprüngliche Absicht, einen Teil der Truppen in den Häfen des Schwarzen Meeres auszuschiffen, ist infolge de» Widerstandes Bulgarien» aufgkgeven worden. Kleine Nachrichten. Paris, 19. Mai. Nach einer Blättermeldung au» Saloniki verlangten die griechischen Behörden von der dortigen Zweiganstalt der Banque Ottomane, sie sollte ihnen alle von den türkischen Beamten eingelegten Gelder sowie einen genauen Rechnungsnachweis ausfolgen. Die Bank ersuchte, um sich ihren Kunden gegenüber zu decken, daß eine Beschlagnahme im Gerichtswege vorgenommell werde. Die griechischen Behörden verweigerten diese und bedrohten den Direktor der Zweiganstalt sogar mit kriegs gerichtlicher Verfolgung. Konstantinopel, 19. Mai. Wie festgestellt wurde, hat sich Prinz Haireddin, der gestern einen Revolver schuß auf sich abgab, nicht getötet, sondern nur verletzt. Ausland. Das englische Königspaar ans der Reise nach Berlin. London, 20. Mai. Der König und die Königin sind gestern abend um 6 Uhr von London abgereist. Heute früh kurz nach 7 Uhr trafen die Majestäten in Port Viktoria ein und begaben sich unverzüglich an Bord ihrer Jacht „Victoria and Albert", während die Kriegsschiffe Salut feuerten. Fast alle Zeitungen beschäftigen sich mit der Begna digung der englischen Offiziere. Die „Times" schreibt: Es ist ein glücklicher Umstand, daß der erste Besuch, den König Georg seit seiner Thronbesteigung auf em Kontinent macht, durch ein Familienfest veranlaßt wird. Wir zweifeln nicht, daß das Königspaar eine fröhliche Zeit in Berlin verleben wird. Die Freilassung der englischen Offiziere ist ein huldvoller Akt Kaiserlicher Auf merksamkeit. — „Evening News" schreibt: Kein glücklicherer Augenblick hätte für die Ankündigung de» Kaiserl. Gnadenaktes gewählt werden können. Der Be such des Königs in Berlin war bereits des Er folges sicher, die heutige Ankündigung verdoppelt diese Sicherheit, überall in England werden wir heute unsere Gläser erheben und rufen: „Hoch, hoch!" Urlaub für die Truppen in den ost-österreichischen Grenzgebieten. Wien, 19. Mai. Die „Militärische Rundschau" meldet, bei den Truppen in Bosnien, der Herzego wina und in Dalmatien könne den Mannschaften bi» zu 8 Proz. des Bestände» turnuSweife Urlaub bis zur Dauer von je 14 Tagen erteilt werden. Der Kampf um die dreisährige Dienstzeit in Frankreich. Kreditforderung für den zurückbehaltenen Jahrgang. Paris, 19. Mai. In der Kammer hat der Kriegsminister den Gesetzentwurf betreffend einen Kredit von mehr al» 400 Mill. Frc». für die Ein behaltung der Jahresklasse von 1910 eingebracht.