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Österreichisches AbgeorvneienhauS. Keine Debatte über die auswärtige Lage. Wien, 15. Mai. Im heutigen Seniorenkonvent deS Abgeordnetenhauses begründete Ministerpräsident Graf Stürgkh seine Stellungnahme gegen eine be sondere Debatte über die auswärtigen Angelegen heiten damit, daß die Voraussetzung, man stehe einer fertigen Situation gegenüber, die eine bloß retro spektive, historische Betrachtung ermögliche, unzutreffend sei, und daß eine friedliche Entwicklung der Situation, wenngleich nachhaltige Hoffnung darauf in den Verhält nissen gegeben sei, dennoch nicht, wie verschiedene Redner behauptet hätten, als abgeschlossen zu betrachten sei. Unter diesen Umständen müsse das Haus den Gesichts punkt wahren, daß die Erörterung auswärtiger An gelegenheiten, die übrigens in erster Linie den Delegationen zustehe, in einer Form erfolgen müsse, welche die Gefahr ausschließe, daß hierdurch eine Beirrung oder Störung der weiteren gedeihlichen Entwicklung dieser auswärtigen Situation eintrete. Es bleibe ja dem Hause immer die Möglichkeit, im Rahmen der Debatte über das Budget provisorium in der Erörterung der gesamten Politik auch diese Frage zu behandeln. Dabei müsse es der Ver antwortung jedes einzelnen und des gesamten Hauses überlassen bleiben, eine solche Erörterung nach Form und Inhalt so zu halten, daß daraus eine Gefährdung für das StaatSwohl nicht hervorgehe. — Der Senioren konvent einigte fich schließlich dahin, die erste Lesung über das Budgetprovisorium nach dessen Einbringung so fort zu begittuen und in diese die Erörterung über die auswärtigen Angelegenheiten einzubeziehen. Französische Kammer. Die Interpellation wegen der Rückbchaltung des Jahrgangs 1911. Paris, 15. Mai. In der heutigen Sitzung der Kammer wollte das Mitglied der geeinigten Sozialisten Durafour die Negierung interpellieren über ihren Be schluß, den Jahrgang, der am 1. Oktober entlassen werden sollte, unter den Fahnen zurückzubehalten. Der unabhängige Sozialist Augagueur verlangte, daß diese Interpellation mit der Erörterung über den Bericht des Abgeordneten Pate, der gestern der Kammer vorgelegt wurde, verbunden werde. Ministerpräsident Bart Hou erklärte, neben den Verantwortlichkeiten der Kammer gebe cs auch solche der Regierung. Tie Bedürfnisse der Landes verteidigung verpflichten die Negierung, den Artikel 33 des Gesetzes von 1905 anznwenden und ihre Beschlüsse lange genug vorher anzukündigen, um ihre Durchführung zu ermöglichen. Dieser Artikel würde jede Wirksamkeit verlieren, wenn unter den der Regierung darin einge- räumten Rechten nicht auch dasjenige wäre, die für den Eintritt des neuen Jahrgangs nötigen Maßregeln zu treffen. Es ist keine Zeit mehr zu verlieren für den Bau von Baracken und den Ankauf von Reitpferden. (Beifall im Zentrum und bei einem Teil der Linken.) Wenn die Regierung ihren Entschluß aufgeschoben hätte, so hätte sie sich dem doppelten Vorwurfe ausgesetzt, die Soldaten in einem Zustand der Ungewißheit zu lassen und die für die Durchführung ihres Entschlusses unentbehrlichen Maß nahmen trotz ihrer Dringlichkeit unterlassen zu haben. Das Vorgehen der Regierung ist nur dazu bestimmt, zur rechten Zeit das nötige Material für die Mannschafts- Vermehrung bereit zu stellen. Die Kammer, die mit dem Gesetzentwurf über die Verlängerung der Dienstzeit be faßt ist, behält trotzdem vollen Spielraum und vollständige Freiheit für ihre Beratung und Abstimmung. Wenn die Regierung die von ihr getroffenen Maßregeln nicht er griffe, würde sie ihre Aufgabe vernachlässigen. (Beifall im Zentrum, bei der Rechten und einem Teile der Linken, Schweigen auf der äußersten Linken.) Augagneur antwortete dem Ministerpräsidenten, da die Regierung nicht so viel Geduld habe, acht Tage zu warten, und durch ihre Erklärungen die Debatte in ver steckter Weise eröffne, so nähmen seine Freunde und er den Kampf sofort auf. (Beifall auf der äußersten Linken und bei einem Teile der Linken, ironisches Lachen im Zentrum.) Durafour begründete darauf die Inter pellation. Er machte dem Ministerpräsidenten Vorwürfe darüber, daß er eine so schwerwiegende Erklärung wie die über die Zurückbehaltung der Jahresklasse in Caen und nicht vor dem Parlament gemacht habe. Der Redner, vom Zentrum und der Rechten unterbrochen, erhob unter dem Beifeill eines kleinen Teils der äußersten Linken Einspruch gegen die Zurückbehaltung unter den Fahnen und fragte, ob diese Maßregel im Auslande nicht als Zeichen einer kriegerischen Politik gedeutet werden würde. (Widerspruch auf verschiedenen Bänken.) Dec Redner nannte diese Maßregel ungesetzlich und ver fassungswidrig, eine Verkennung der Rechte des Parla ments und der Nation. Die Demokratie muß sich fragen, ob es sich dabei nicht um einen gegen sie gerichteten Schlag handelt. Übrigens scheint die Ankündigung der Zurückbehaltung der Annahme deS Gesetzes über die drei jährige Dienstzeit und dessen Rückwirkung zu präjudi- ziereu. Alles was sür Frankreich getan wird, muß für und durch die Republik geschehen. (Beifall auf denselben Bänken, wie vorhin.) Der Radikale Lachaud erklärte es für unmöglich, die Belegung der Kasernen zu steigern, ohne in hohem Maße die hygienischen Bedingungen zu beeinträchtigen und die Sterblichkeit im Heere zu ver größern. Kriegsminister Etienne unterbrach den Redner und versicherte, daß keine Kaserne zu stark belegt werden würde. Hierauf nahm Ministerpräsident Bart Hou wieder das Wort. Er erinnerte daran, daß er vor der Heereskommission schon vor den Osterferien seine Absicht, eine Jahresklasse unter den Fahnen zurückzubehalten, angekündigt habe. Er habe damals klar ausgesprochen, daß er sich im Mai schlüssig werden würde, nachdem der Kriegsminister die Abteilungen seines RessortS zu Nate gezogen habe. Barthou ging sodann des längeren auf den Artikel 33 ein, um die Vorwürfe Durasours zurückzuweisen, daß sowohl dcr Wortlaut wie der Sinn diese» Artikels ver letzt worden seien. In der parlamentarischen Debatte sei anerkannt worden, daß eine KriegSgesahr gar nicht unbedingt notwendig sei, um den Artikel zur Anwendung zu bringen. Es genüge die Notwendigkeit, der Armee eine gute Ausbildung zu geben. (Widerspruch links.) Barthou fügte hinzu: Ich werde keine pessimistischen Worte gebrauchen; ich habe in keiner Weise die Absicht oder das Recht, die äußere Lage schwarz ^u malen. ES wäre der Regierung unwürdig, äußere Schwierig keiten ^zn benutzen, um einem Gesetzentwurf zum Siege zu verhelfen. Mau muß die äußere Lage kalt blütig betrachten, aber man darf sich anderseits nicht gewisse Folgen dieser Lage verhehlen. Ter Deputierte Durafour schien zu fürchten, daß durch die in Caen gesprochenen Worte Folgen nach außen hin und eine Störung des europäischen Friedens entstanden seien. Die internationale Lage, über die der Minister des Aus wärtigen Pichon morgen Gelegenheit haben wird, zu sprechen, hat sich sehr merklich gebessert. Fragen, die besonders ernst erschienen, sind gelöst worden. Jeder Tag bringt die Regelung einerFrage. — Was die Dauer der Zurückbehaltung des dritten Jahrganges an gehe, so spreche das Gesetz von vorläufiger Zurückbehal tung. Nehme nun die Kammer die dreijährige Dienstzeit an, so würde diese Zurückbehaltung durch das neue Gesetz gedeckt sein. Nehme die Kammer sie nicht an, so würde die Regierung kraft des Artikels 33 und gemäß ihrer Verantwortlichkeit handeln, wie bereits ange- lündigt. Die Regierung beabsichtigt nicht, die Kammer schon jetzt auf ein Votum für die dreijährige Dienstzeit festzulegen. Das Land erwarte von Regierung und Kammer Maßregeln für seine Sicherheit. Die Kammer müsse deutlich aussprechen, ob sie dcr Regierung folgen wolle. Jaurös verurteilte heftig den Entschluß der Re gierung und nahm die Antwort Barthous als ein Ge ständnis auf, daß es sich um eine dauernde Zurückbehal tung des dritten Jahrganges handelt. Darauf wurden die beantragten Tagesordnungen verlesen. Die von der Regierung gebilligte Tages ordnung Verlöt wurde mit 322 Stimmen gegen 155 Stimmen angenommen. Die Minderheit aus 155 Deputierten setzte sich folgendermaßen zu sammen: 72 geeinigte Sozialisten, 19 unabhängige Sozialisten, 64 Radikale und Sozialistisch.Radikale. Ein Mitglied der geeinigten Sozialisten, zwei un abhängige Sozialisten sowie 92 Radikale und Sozialistisch-Radikale enthielten sich der Abstimmung. Das Abstimmungsergebnis in der Kammer wurde mit stürmischem Beifall von den Sozialisten und Radikalen ausgenommen, die in demselben den Beweis dafür erblicken, daß die Regierung ihre Mehrheit nur den Mitgliedern der Rechten, den Nationalisten und Ge mäßigten verdankt. Frankreichs Spielkastnos. Paris, 16. Mai. Wie verlautet, beabsichtigt die Negierung, deni Beschlusse des Budgetausschusses, wonach iu der Umgebung von Paris und dem Um kreise von 100 km keinerlei Spielkasinos ge stattet werden sollen, zuzustimmen. Hierdurch wird nicht nur der Fortbestand des Kasinos von Enghien, sondern auch dcr Plan vereitelt, das Spielkasino nach Pierrefonds zu verlegen. Auf Antrag des Polizei kommissars Achvanden hat die Staatsanwaltschaft eine strafrechtliche Untersuchung gegen den Urheber des ge fälschten Berichtes über das Spielkasino von Enghien angeordnet. Der Deputierte Berry erklärte, daß er die Einsetzung eines parlamentarischen Ausschusses bean tragen wolle, der über die in der Angelegenheit der Spiel kasinos in der Kammer vorgebrachten Dinge vollkommen Licht verbreiten solle. Englisch-türkische Verständigung in Kleinasten. London, 15. Mai. (Neutermeldung.) Die Unter zeichnung der englisch-türkischen Konvention, welche die Frage der Bagdadbahn, die Koweitfrage, die Frage der türkisch-persischen Grenze und andere An gelegenheiten regelt, wird in einigen Tagen erfolgen. Belagerungszustand in Peking. Schanghai, 15. Mai. Uber Peking ist der Be lagerungszustand verhängt worden anscheinend infolge der Aufdeckung einer Verschwörung und eines gegen Juanschikai geplanten Attentates. Am Dienstag abend wurden in einem Pekinger chinesischen Hotel elf Personen, die sich im Besitz von Bomben und Waffen befanden, verhaftet. Gestern wurden mehrere Personen, darunter eine Frau, standrechtlich erschossen. Die Behörden gehen mit großer Heimlichkeit vor. Die Garnison von Paotingfu ist verstärkt worden. Amerikanische Larisresorm. Europas Einspruch gegen die Begünstigung der amerikanischen Schiffahrt. Washington, 15. Mai. (Reutermeldung.) Gegen die Bestimmung der Tarisbill, die eine fünfprozent ig e Zollrednktion auf von amerikanischen Schiffen eingeführte Waren vorsieht, sind so viele Proteste von europäischen Regierungen einacgangen, daß verschiedene Parteiführer jetzt geneigt sind, die Be stimmungen aus der Bill zu entfernen. Kleine politische Nachrichten. Dern, 16. Mai. Heute nacht verstarb infolge Lungen entzündung daS Mitglied des BundeSratS L. Perrier von Neuen burg. Perrier gehörte dem Bundesrate seit März 1912 als Vor steher des Departements des Innern an. Heer und Marine. Ein 2t. Armeekorps für Frankreich. Paris, 16. Mai. Offiziös wird bezüglich der Meldung über die beabsichtigte Errichtung eines 21. Armeekorps erklärt, daß dieser Plan erst nach Ge nehmigung des Gesetzes über die dreijährige Dienstzeit verwirklicht werden könne. Zum Sitz des neuen Armee korps werde jedenfalls Epinal bestimmt werden. Mangel an Kavalleriepserven in Frankreich. In Frankreich vermindert sich das Pfcrdcmaterial fortdauernd in erschreckender Weise. Während der Pferde bestand im Jahre 1897 noch rund 90000 betrug, wak er zehn Jahre später nur noch etwas über 82 000 groß, und in den letzten fünf Jahren ist ein weiterer Rückgang um mehrere tausend Pferde zu verzeichnen. Da man in Frankreich schon früher über den Mangel an feld tüchtigen Pferden zn klagen hatte, al« tatsächlich der Bestand noch viel größer war, so ist die Verminderung, die jetzt eiugetreten ist, geradezu eine Gefahr. Im Mobilmachungsfall sind auf diese Weise ernste Hindernisse nicht ausgeschlossen. Bor allen Dingen w ird dadurch in amtlichen Kreisen eine sehr starke Be unruhigung lervorgerufen, daß in den Bezirken, die wegen ihres Pferdereichtnms bisher die hauptsächlichsten Bezugsquellen der Kavallerie waren, auch der Pferde- bestand ganz bedeutend zurückgegangen ist. Am meisten in Betracht kamen die Champs-ElysäeS, wo der Rückgang allein mehrere Tausend betrug. Dabei waren die Champs-Elysöes früher wegen ihrer hervorragenden Pferdezucht geradezu berühmt. Auch derjenige Bezirk, der die guten Pferde für die Stäbe im Mobilmachungs fall stets geliefert hat, läßt stark in seiner Produktion nach. Es ist dies das Quartier Manceau, da- durch schnittlich in der letzten Zeit einen Rückgang vonöOProz. aufzuweisen hatte. Die übrigen Arrondissements sind im geringeren Maße zurückgegangen, haben auch beim Pferde- ersatz sowohl hinsichtlich der Qualität, als auch der Zahl der Pferde stets weniger mitgesprochen. Das Charakte ristische bei diesem bedentungsvollen Pserdemangel ist, daß er nicht sprunghaft eintritt, oder aus rein zu- fälligen Gründen erklärbar erscheint, sondern daß er in jedem Jahr in ganz bestimmtem Maße gewachsen ist. Kleine Nachrichten. Berlin, 15. Mai. Kaiser!. Marin«. Sing e troffen: S. M. S. „Loreley" am 14. Mai in Jalowa (Marmarameer), S. M. S. „Hamburg" am 13. Mai vor Helgoland. S. M. S. „Friedrich der Große" ist am 13. Mai, S. M. S. „Ziethen" am 14. Mai von Wilhelmshaven in See gegangen. S. M. S. „Elsaß" hat am 13. Mai in Kiel außer Dienst, S. M. S. „Kaiserin" am 14. Mai in Dienst gestellt. Arbeiterbewegung. Breslau, 16. Mai. Die Droschkenkutscher vonBreslau haben in einer gestern abqehaltenen Versammlung beschlossen, van den Droschkenbesitzern 33 Proz. der Einnahmen zu verlangen. Lie erwarten die Antwort der Droschkenbesitzer bis spätestens den 18. Mai. Es wurde einstimmig beschlossen, sür den Fall, daß dir Antwort ablehnend lauten sollte, am 20. Mai, dem Tage der Eröffnung der Jahrhnndertausstellung, in den Ausstand zu treten. Beuthen, 15. Mai. Gestern fehlten bei der Frühschicht 11673 Mann, abends 3380 Mann, heute früh 5093 Mann. New York, 16. Mai. Streikende Seidenweber in Patterson, die durch die Verurteilung ihrers Führers wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten erbittert waren, stahlen 500 kg Dynamit und drohten, das Gericht in die Lust zu sprengen. 5000 Weber, verstärkt durch streikende Bergleute, durchzogen drohend die Straßen. Wiederholt versuchten sie, Bahnzüge zum Entgleisen zu bringen, in denen Arbeitswillige fuhren. Mannigfaltiges. - Dresden, 16. Mai. * Die Tierärztliche Hochschule veranstaltet aus Anlaß deS Geburtstages Sr.Eajeftät des Königs am 24. Mai vormittags 11 Uhr im Hörsaal V1I eine Fest- feier. Hr. Prof. vr. Scheunert wird über das Thcma sprechen: „Die Physiologisch-Chemische Versuchs station der König!. Tierärztlichen Hochschule während ihres 50jährigen Bestehens". * Wie im Vorjahre, so wird auch in diesem Jahre, und zwar am Sonntag, den 18. Mai, nachmittags 3 Uhr der Dresdner Jugendbund auf dem Hutberge bei Weißig die Vorfeier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs festlich begehen. Die Feier besteht in Kon zertvorträgen, einer Festansprache des Hrn. Handelsschul- lehrer Walter Nikow, Rezitationen des Hrn. Bezirksfchul- lehrer Karl Fischer und allgemeinen Gesängen. Im An schlusse hieran werden den Teilnehmern im Gasthofe zu Weißig turnerische Vorführungen geboten. Abends 6 Uhr erfolgt vom Gasthofe zu Weißig ab der Rückmarsch in geschlossenem Zuge unter Musikbegleitung bis zum Wald schlößchen Dresden, woselbst sich der Zug auflösen wird. Jeder junge Mann wird zu dieser Veranstaltung ein- geladen. * Am 19. Mai gelangt im Städtischen Vieh- und Schlachthofe der nächste Posten des vom Rate zu Dresden eingeführten australischen Hammelgefricr- slei sches an hiesige Fleischermeister zum Verkauf. * Die Dresdner Künstlerfchaft rüstet sich sür den am Sonnabend, den 31. Mai in Dresden und Um gegend stattfindenden Kinder- und Jugendhilfstag (Blumentag) zu ganz bedeutenden Leistungen im Dienste uneigennütziger Nächstenliebe. Im König!. Overnhause wird für die Festvorstellung am Blumentage, deren Er trag zum Teil dem guten Zwecke des Wohltätigkeits unternehmens zufließen soll, eine Operette neu einstudiert, und mit den übrigen Theaterdirektionen sind erfolg versprechende Verhandlungen ähnlicher Art dem Abschluß nahe. Für die verschiedenartigen künstlerischen Dar- bietungen, die dem VergnügungSauSschuß von vielen Seiten znm Besten des BlumentageS angeboten worden sind, haben sich die hervorragendsten Mitglieder der Dresdner Bühnen, zahlreiche Sänger und Sängerinnen, Jnstrumentalvirtuofen, Rezitatoren, Tänzerinnen und Lautenschläger freudig zur Verfügung gestellt, sodaß in dieser Hinsicht dcr Bedarf reichlich gedeckt ist. Und hinter diesen Kunstbeflissenen sind die bildenden Künstler nicht zurückgeblieben. Die Kunstmaler Geh. Hofrat Prof. Kießling, Prof. Richard Müller, Prof. Max Pietfchmann, Prof. vr. Bantzer und Prof. Robert Sterl haben ohne jede Entschädigung die Vervielfältigung eines geeigneten Gemäldes als Postkarte für den Blumentaa erlaubt. Ter bekannte Radierer Georg Erler hat die Festschrift mit einem entzückenden Titelbild und anderm Schmuck versehen. Zu der in der Festschrift enthaltenen faksimilierten Handschriften sammlung leisteten eine große Anzahl bekannter künst lerischer Persönlichkeiten des In- und des Auslandes wertvolle Beiträge. Emil Richters Kunstsalon auf der Prager Straße veranstaltet am 31. Mai in feinen festlich geschmückten Räumen eine Ausstellung von für den Blumentag passenden Gemälden. Die Schülerschaft der Königl. Kunstgewerbeschule verhalf im Wege eines Wett bewerbes dem Blumentag zu einem Plakat und «ird